Nicht genügend Wasser für Tesla

Kleiner Rückblick auf die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. In beiden Bundesländern war eine Klimaliste angetreten. Wie schnitt diese ab? In Baden-Württemberg erreichten sie 42.000 Stimmen, was etwa 0,9% der abgegebenen Stimmen ausmacht.

(Abbildung: Screenshot Webseite des Statistischen Landesamt BW)

Deutlich weniger Stimmen, sowohl prozentual als auch total, bekam die Klimaliste in Rheinland-Pfalz. Es waren 9.500 Stimmen, die 0,5% Anteil bei den abgegebenen Stimmen bedeuten. Das Land hat aber weniger als die Hälfte an Wahlberechtigten wie BW.

In beidem Bundesländern hat die Klimaliste den Grünen also nicht gefährlich werden können. Die Wähler wählen offenbar doch lieber das Original. Vielleicht ticken die Wähler aber auch anders als alle denken. Wir haben vor Kurzem über eine Umfrage der Europäischen Investitionsbank berichtet, welche erstaunliche Resultate präsentierte. Vor dem Hintergrund der Wahlen, trotz des klaren Sieges in Baden-Württemberg, bestätigt sich das aber durchaus in den Zahlen für die Parteien.

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How dare you? Das könnte Greta Thunberg deutsche Klimaaktivisten wie Prof. Quaschning fragen, die allen Ernstes noch glauben, das Verfeuern von Holz wäre ein Segen für die Umwelt. Thunberg verweist bei Twitter auf die Initative Forestdefenders.eu. Wir stimmen der jungen Schwedin ausdrücklich zu und wundern uns über Pläne der deutschen Politik in Kohlekraftwerken Holz zu verbrennen, um dann mit dem Strom Wasserstoff herzustellen. Mehr Schaden und Wirkungsgradverlust geht kaum. Über die Mär vom klimaneutralen Verfeuern von Holz haben wir hier ausführlich berichtet. Das Postergirl der deutschen Energiewende Claudia Kemfert findet das Verbrennen von Holz übrigens auch ganz prima.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

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Die neue Tesla-Fabrik in Brandenburg braucht in etwa so viel Wasser wie eine Stadt mit 40.000 Einwohnern. Wasser, dass die trockene Gegend aber eigentlich gar nicht hat. Der Leiter des Wasserverbandes wundert sich bei ZDF Heute, dass Tesla eine Genehmigung erteilt wurde, eine Fabrik zu errichten und viel Wasser zu verbrauchen. Ab 2022 könnte Schluss sein mit Expansion und Erweiterungen, aus Wassermangel.

(Abbildung: Screenshot ZDF Heute Sendung)

Dem brandenburgischen Umweltminister Vogel macht weder der Wassermangel noch ein möglicher Stopp von Teslas Expansionsplänen irgendwelche Sorgen. Das Unternehmen wüsste, dass nicht genügend Wasser bei der Produktion zur Verfügung steht. Na dann….

(Abbildung: Screenshot ZDF Heute Sendung)

Wie, fragt man sich, kann so eine Ansiedlung an dem Standort wirklich guten Gewissens erlaubt werden?

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Vom „Dino des Jahres“ zum grünen Riesen – RWE-Chefwechsel mit Milliardengewinn. So titelt die WELT. Auf 3,2 Mrd. Euro Vorsteuergewinn kommt das Unternehmen momentan. „Während seiner Amtszeit an der RWE-Spitze hatte Schmitz aus dem größten deutschen Klimasünder den größten deutschen Ökostrominvestor gemacht. In den letzten Steinkohlekraftwerken des Konzerns in Großbritannien und Deutschland gingen gerade erst die Lichter aus. RWE betreibt zwar noch einige auslaufende Braunkohlebetriebe, um die Renaturierungskosten der Tagebaue zu finanzieren.“ Weiterlesen bei WELT.de.

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Norwegen plant konkret die Abscheidung und Speicherung von CO2. Offenbar zielt man damit auf bestimmte Industrien, auch in Deutschland. Das Handelsblatt berichtet.

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Handelsblatt am 1.3.2021:

Die Tücken der Energiecharta: Ein alter Handelsvertrag könnte die Energiewende noch teurer machen

Ein Abkommen aus den 1990er-Jahren könnte den Umstieg auf saubere Energie um viele Milliarden verteuern. Frankreich und Spanien drohen mit dem Ausstieg, Deutschland zögert.

Weiterlesen im Handelsblatt

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WoodMackenzie am 19.2.2021:

Breaking down the Texas winter blackouts: what went wrong?

As analysts on Wood Mackenzie’s Market Intelligence team, we have access to monitored generation and transmission data both within ERCOT and across North America. We are in the business of forecasting short-term market conditions and have spent the past several days supporting power producers, electricity providers, and energy traders take action in response to the recent crisis in Texas.

We wish to provide a summary of the events we watched take place earlier this week that resulted in extended blackouts across the state that left millions of people without power and has raised questions around the future of emergency preparedness, market structure, and regulation within the energy sector. 

Weiterlesen bei WoodMackenzie

Schlussfolgerung:

„But at its core, the key question is how planning processes, market rules, and regulations need to change to ensure that the energy complex is able to cope with rare, extreme weather events particularly as climate change introduces the potential for increased risk for these events.  Getting this right will only increase in importance as the degree of variable renewable generation increases and reliance on gas as a bridge fuel to decarbonize the energy sector increases.“

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taz 2015:

Schwere Schäden durch Leichtmetall: Ein Meer aus Aluminium

Metalleinträge von Offshore-Windkraftanlagen vergiften Nord- und Ostsee. Studie fordert umweltfreundlicheren Korrosionsschutz.

Giftiges Aluminium könnte eine zunehmende Gefahr für die Meeresumwelt darstellen. Von Offshore-Windanlagen würden in immer größerem Maße kleinste Partikel dieses Leichtmetalls sich ablösen und in Nord und Ostsee gelangen. Das geht aus einer Studie der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) in Karlsruhe hervor, die im Auftrag des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg erstellt wurde. Das BSH ist die Genehmigungsinstanz für Offshore-Windparks vor deutschen Küsten.

Weiterlesen in der taz.

Aber stimmt das? Konstruktions Praxis reagiert damals:

Offshore-Windkraft: Keine gefährliche Aluminiumbelastung des Meeres durch Offshore-Windparks

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) geht nach derzeitigem Kenntnisstand davon aus, dass durch den Aluminiumeintrag der aktuellen Korrosionsschutztechnik nicht mit toxischen Wirkungen auf die Meeresumwelt zu rechnen ist. […] Es gab und gibt für das BSH keinerlei Anlass, vor Aluminium im Meerwasser zu warnen. Auch nach derzeitigem Kenntnisstand geht das BSH davon aus, dass durch den Aluminiumeintrag der aktuellen Korrosionsschutztechnik nicht mit toxischen Wirkungen auf die Meeresumwelt zu rechnen ist. Bei den in der Meeresumwelt üblichen pH-Werten wird schnell Aluminiumhydroxid gebildet und fällt aus. Es wird in Form kleiner Partikel vom Wasser abgeschieden.

Ganzen Artikel auf Konstruktions Praxis lesen

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Infosperber am 8.3.2021:

«Mit den Elektroautos gibt es ein riesiges Problem»

Die E-Technologie könne den Planeten nicht vor der Sucht nach Automobilen retten, warnt Technologie-Kolumnist Farhad Manjoo.

Elektrofahrzeuge sollen die Welt vor der Klimaveränderung bewahren. Dabei bleibe das wahre Problem mit dem US-Transportsystem aussen vor. Das Problem seien nicht die Benzin-betriebenen Autos, sondern der Benzin-betriebene Lebensstil. In der Elektromobilität erkennt er eine ausgeprägt amerikanische Antwort auf die Klimaveränderung: «Kaufen wir doch einfach eine neue Version dieser teuren, gefährlichen, extrem Ressourcen verbrauchenden Maschinen, die zur Zerstörung des Planeten beigetragen haben», schreibt Farhad Manjoo in der «New York Times».  

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