Klimaschutz mit der Natur, nicht gegen sie: Lieber Wälder als Windräder!

Es wird teuer, wenn die EU ihre Klimaziele tatsächlich wie geplant umsetzt. Die WELT listet verschiedene Szenarien auf, mit unterschiedlichen Preisen für CO2-Zertifikate und möglichen Folgen für die Wirtschaft. Ganz einig, wo man 2050 stehen will, was die Reduzierung von Treibhausgasen angeht, scheint man sich in Brüssel noch nicht zu sein. Die Spanne liegt je nach befragtem Politiker von 50-65% Reduzierung von Treibhausgasen gegenüber dem Stand von 1990. Interessant ist das Zitat des Grünen Politikers Michael Bloss:

„Das Europäische Parlament muss in den Verhandlungen ein Reduktionsziel von 65 Prozent verlangen“, sagt der Grünen-Politiker. „Wissenschaftler sagen, das sei der Wert, der notwendig ist, um die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. Alles andere greift zu kurz.“

Das würde bedeuten, dass die EU komplett die Welt „retten“ kann und allein dafür sorgen kann, dass das berühmte Pariser zwei Grad Ziel eingehalten wird. Ob Michael Bloss bekannt ist, dass es neben der EU weitaus größere Emittenten auf der Welt gibt, denen das Pariser Abkommen sogar ausdrücklich erlaubt bis 2030 beliebig zu emittieren? Es ist an dieser Stelle arg naiv, den Bürgern diese unliebsame Wahrheit nicht auch mitzuteilen.

Wenn die EU sich auf nicht-fossile Brennstoffe umstellt, bedeutet es nicht automatisch, dass der Rest der Welt folgt. Professor Werner Sinn hat den Leakage Effekt in einem Vortrag aus dem Dezember 2019 ausführlich beschrieben. Weniger Verbrauch in der EU wird zu einem Preisverfall führen und letztlich dazu, dass außerhalb der EU noch mehr CO2 in die Atmosphäre entlassen wird, da dort der Verbrauch steigt.

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Tesla ist der gefeierte Star am E-Auto-Himmel. Nun beehrt Elon Musk Deutschland, dabei benutzt er sogar für kleine Strecken sein Privatflugzeug. Wie das zum CO2-Ausstoß passt, das bleibt sein Geheimnis. Die WELT berichtet (Achtung Paywall) über Wasser und Wein.

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Schafft der Giftanschlag auf den russischen Regimekritiker Nawalny, was die USA trotz aller Drohungen bisher nicht geschafft haben, nämlich die Vollendung der Gaspipeline Nordstream 2 zu verhindern? Die TAGESSCHAU spekuliert darüber.

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Pressemitteilung von EnergieVernunft Mitteldeutschland e.V. vom 3.9.2020 (pdf hier):

Klimaschutz mit der Natur, nicht gegen sie: Lieber Wälder als Windräder!
Wirkungsvolles und kostengünstiges Konzept zur CO2-Reduzierung vorgestellt

Kritik an der Klima- und Energiepolitik der Bundesregierung haben heute in Berlin Natur- und Umweltschützer, Wirtschafts- und Energiefachleute sowie Sprecher von über 1.000 Bürgerinitiativen gegen Windkraftanlagen geübt und gleichzeitig ein neues, wirkungsvolles und kostengünstiges Konzept zur CO2-Reduzierung vorgestellt. Durch ihre jetzige Klima- und Energiepolitik richte die Bundesregierung einen ökologisch und ökonomisch beispiellosen Schaden an. Mit den weltweit höchsten Stromkosten, absehbaren Lücken in der Stromversorgung und immer höheren CO2-Abgaben belaste die Regierung die Bürger immer stärker und vernichte zahllose Arbeitsplätze, indem sie wesentliche Teile der Industrie ins Ausland vertreibe. Zugleich werde mit der geplanten Vervielfachung der Windkraftanlagen die Zerstörung von Natur und Landschaft hemmungslos vorangetrieben.

Dabei könne man anthropogenes CO2 in großem Umfang ökologisch wirkungsvoll und kostengünstig reduzieren: Durch zusätzliche Wälder im In- und Ausland. „Weniger als 10% der weltweit zur Verfügung stehenden Flächen für Aufforstungen genügen, um die gesamten CO2-Emissionen Deutschlands zu kompensieren“, so der Vorsitzende des Energievernunft Mitteldeutschland e.V., der Biologe Dr. Uwe Schrader. Und der frühere Umweltsenator von Hamburg, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt ergänzt: „Während die CO2-Emissionen in Deutschland zurückgehen, steigen sie weltweit ungebrochen. Wälder statt Windkraft weltweit zu finanzieren, ist eine ökologisch und ökonomisch vernünftige Antwort. Mit Windkraft Wälder in Deutschland zu zerstören, ist dagegen verheerend!“

„Dass die Klima- und Energiepolitik der Bundesregierung schon lange gescheitert ist“, betont der Sprecher von über 1.000 Bürgerinitiativen gegen Windkraftanlagen in der Bundesrepublik, Dr. Ing. Detlef Ahlborn: „An den Gesetzen der Physik, an den Gesetzen der Ökonomie und an den Gesetzen der mathematischen Statistik.“ Wenn die Pläne der Bundesregierung zur Energiewende umgesetzt würden, müsse rein rechnerisch quer durch Deutschland alle zwei Kilometer ein Windrad errichtet werden. Dass Windräder auch ökologisch höchst problematisch sind, erläutert der Energiewissenschaftler Dipl. Ing. Frank Hennig. “Die öffentliche Darstellung, Windkraftanlagen seien emissionsfrei, entspricht nicht den Tatsachen. Denn Herstellung und Entsorgung sowie die Lärm- und Mikroplastik-Emissionen müssen auch betrachtet werden. Zudem lassen Windkraftanlagen Böden austrocknen und verändern regionales Wetter und Klima“, so Hennig.

Scharfe Kritik an der Bundesregierung übt auch der frühere Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt Dr. Horst Rehberger. Sie habe eine dramatische De-Industrialisierung eingeleitet. Denn preiswerte und sichere Energie sei für eine wettbewerbsfähige Industrie unverzichtbar. Nachdem die Energieversorgung immer teurer werde, seien viele Unternehmen genötigt, in Länder abzuwandern, die dank Kohle und Kernenergie wettbewerbsfähige Produktionen ermöglichen. „Insbesondere in den Braunkohle-Regionen und den Hochburgen der Automobilindustrie müssen wir mit stark wachsender Armut rechnen“, so Rehberger.

Einmütig fordern die Initiatoren des Konzepts „Lieber Wälder als Windräder“ die Schaffung eines auch nach dem Pariser Klimaschutz-Abkommen zulässigen CO2- Wälder-Kompensationssystems. Danach wird in das CO2-Emissionshandelssystem und das nationale CO2-Abgabensystem die Option einer Treibhausgaskompensation durch zusätzliche Bäume/Wälder aufgenommen. Die für CO2-Emissionen zu zahlenden Abgaben fließen dann in konkrete Aufforstungen im In- und Ausland. Die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) setzt das Wälder-Kompensationssystem um. Sie erfasst geeignete Flächen im In- und Ausland, schließt Verträge mit den Grundstückseigentümern und finanziert die Aufforstungen mit den Einnahmen aus dem CO2-Wälder-Kompensationssystem. „Mit diesem Konzept sind zehn Euro ausreichend, um über Baumpflanzungen eine Tonne CO2 zu kompensieren“, stellt Schrader fest. In Schreiben an Bundeskanzlerin Merkel und die Bundesminister für Wirtschaft und Umwelt sowie die Vorsitzenden aller Bundestagsfraktionen fordern die Initiatoren des CO2-Wälder-Kompensationssystems, endlich Klimaschutz mit der Natur und nicht gegen sie zu realisieren.

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