Kenia verschrottet bisher ungenutzte Windkraftanlage

Nein, Eure Kinder sind nicht dem Untergang geweiht. So könnte man einen Meinungsartikel aus der New York Times übersetzen. Geschrieben hat ihn Ezra Klein. Es geht um das Klima und den Weltuntergang.

“But that, and not apocalypse, is the most likely path we’re on. This, strange as it is to say, is progress. As Zeke Hausfather, a climate scientist, notes, many credible estimates from a decade ago put us on track for the average global temperature to increase 4 or even 5 degrees Celsius from preindustrial levels by 2100. That would be cataclysmic. But the falling cost of clean energy and the rising ambition of climate policy have changed that. The Climate Action tracker puts our current policy path at about 2.7 degrees of warming by 2100. If the commitments world governments have made since the Paris climate accord hold, we’re on track for a rise of 2 degrees or even less.”

Der Artikel zitiert den IPCC-Autoren Zeke Hausfather, der den Artikel retweetete. Das brachte ihm prompt den Vorwurf ein, er wäre ein Denier (Verleugner). Wir leben in einer verrückten Welt. Dabei verweist Klein lediglich auf bereits geleistete Emissions-Senkungen und er wirft einen Blick auf die Zukunft, für die er sinkende Preise für die Stromproduktion annimmt. Allerdings betont er, dass es eine Vision ist.

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Das Fraunhofer ISC forscht an der Optimierung von Batterien. Das Forschungsprojekt SPARTACUS soll ein besseres Batterie-Management bringen, mit schnellerem Laden und längerer Lebenszeit. IWD berichtet.

“Das Konzept von SPARTACUS (Spatially resolved acoustic, mechanical and ultrasonic sensing for smart batteries) macht sich das Phänomen zunutze, dass in der Batteriezelle eine Reihe komplexer elektrochemischer und physikalischer Vorgänge ablaufen. Die am Fraunhofer ISC eingesetzten akustischen, mechanischen und thermischen Sensoren überwachen und messen die Vorgänge. Ultraschall-Sensoren etwa senden Schallimpulse aus, die verschiedene Schichten der Batteriezellen durchqueren und wieder von Sensoren detektiert werden. Wenn sich nun beispielsweise eine Zelle beim Laden ausdehnt oder ein Defekt an einer Elektrode auftritt, wirkt sich dies auf die Laufzeit des Schallsignals aus. Auf diese Weise entsteht eine Art Sonogramm der Batteriezelle. Ebenso wichtig: die druckempfindlichen, mechanischen Sensoren. Sie registrieren, wie bestimmte Komponenten während des Auf- oder Entladens ihr Volumen ändern. Thermische Sensoren wiederum messen die Temperaturänderungen.”

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Längerfristige Wetter-Prognosen von NOAA und ECMWF deuten auf einen kühleren Zeitraum Ende Juni/Anfang Juli in Europa hin. Wir hatten kürzlich einen Artikel aus Spektrum der Wissenschaft, der vor stabilen Hochdrucklagen im Sommer 2022 warnte. Davon ist Anfang Juni allerdings noch nicht viel zu merken.

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China ist der größte CO2-Emittent der Welt. Phys.org berichtet nun von einem Rückgang der Emissionen.

“China’s recent emissions decline was driven by decreased output in cement, steel and power industries, as well as COVID lockdown measures, according to an analysis by Lauri Myllyvirta, a Finland-based climate and energy analyst at the Centre for Research on Energy and Clean Air.”

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Der Wald als Wasserspeicher. Ein 6-minütiges Video bei 3Sat zeigt die Bedeutung der Wälder als Schwamm.

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Erneuerbareenergien.de:

Kenia verschrottet bisher ungenutzte Windkraftanlage

“Mit Start in 2004 sollte im Zuge eines kleinen Windkraftbooms in Kenia ein Windpark in Kinangop errichtet werden. 38 Stück 1.6MW Turbinen auf 80m Türmen wurden bei GE bestellt und 2014 geliefert. Ein zugehöriges Umspannwerk wurde ebenfalls geordert. Nachdem die Anlagen von Salzbergen bereits nach Kenia ausgeliefert worden waren, kam das Projekt durch politische Ränkespielchen vor Ort unter die Räder. Die Eskalation schritt soweit voran, dass die eigens gegründete Betreibergesellschaft das Projekt 2016 abbrechen musste und in der Folge Insolvenz anmeldete. Seither bemüht sich ein Insolvenzverwalter darum, die Anlagen zu verkaufen – erfolglos.”

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Klimaänderungen auf dem Mars sind offenbar nicht auf CO2 zurückzuführen. Das geht aus einem Artikel bei Trends der Zukunft hervor.

“Lange Zeit wurde von den meisten Wissenschaftlern die Theorie vertreten, dass die Abkühlung durch den Verlust des Klimagases Kohlendioxid verursacht wurde. Nun aber schauten sich die Forscher die bis heute noch vorhandenen Flussbetten auf dem Mars einmal genauer an. Im Fokus standen vor allem die Veränderungen im Laufe der Zeit. Denn dadurch wiederum lassen sich Rückschlüsse auf die klimatischen Entwicklungen ziehen. So entwickelten die Forscher verschiedene Klimamodelle und schauten, ob sich diese mit den Beobachtungen aus den Flussbetten in Einklang bringen lassen. Die entscheidende Erkenntnis: Die Veränderungen lassen sich – anders als bisher angenommen – nicht auf das Klimagas Kohlendioxid zurückführen. Dies haben die Forscher durch ihre Untersuchungen nun eindeutig nachgewiesen. Allerdings konnten sie auch keinen alternativen Erklärungsansatz definitiv beweisen. Einige Ideen gibt es aber zumindest schon.”

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Kaum ein Thema, das man nicht mit dem Klimawandel in Zusammenhang bringen kann. Das war bei Corona so (wir berichteten) und es ist bei Affenpocken nicht anders. Newstalk schreibt:

“”Climate change is driving animal populations out of their normal ranges and human populations into areas where animals live,” Professor Staines of DCU explained to On The Record with Gavan Reilly.

“There’s a very detailed analysis of about 40 years of data published in [the journal] Nature a few months ago that documents what has happened and predicts what may happen in the future and it’s very much driven now by climate change – and to an extent by human population growth.”

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Günther Aigner hat ein neues Video:

Schmittenhöhe (Zell am See): Wintertemperaturen 50 Jahre

AGENDA: 00:21 – Die vier Eingangsfragen 00:51 – Wintertemperaturen Schmittenhöhe 50 Jahre 02:36 – Sommertemperaturen 02:46 – Beantwortung der Eingangsfragen 03:19 – Verabschiedung 03:37 – Quellenangaben 03:41 – Wollen Sie uns unterstützen?

Die Folien zum Vortrag gibt es hier.

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Vor kurzem stellten wir an dieser Stelle einen Fraunhofer-Artikel vor:

Fraunhofer-Verfahren erhöht Methanausbeute von Biogasanlagen: »Wir wandeln das CO2 mit Hilfe von grünem Wasserstoff in Methan um«, erläutert Dr. Christian Bidart, Wissenschaftler am Fraunhofer IMM, den Ansatz des neuen Verfahrens. Das entstehende Biogas kann also nicht nur wie bisher zu etwa 60 Prozent, sondern in vollem Umfang genutzt werden. Die zugrundeliegende Reaktion ist bereits seit etwa hundert Jahren bekannt, blieb allerdings bislang meist auf Laborniveau..“

Hierzu eine Leserpost von Josef Kowatsch:

Freilich ist das Verfahren seit 100 Jahren bekannt, es wurde nie technisch umgesetzt, weil es sich um eine stark endotherme Reaktion handelt. d.h. Man muss viel Energie aufwenden, damit aus CO2 und dem Elektrolysewasserstoff überhaupt Methan entsteht. Im Endeffekt hat man mehr Energie reingesteckt, wie in Form von Wärme bei der Heizung dann wieder frei wird. Lohnend ist die technische Umsetzung nur, wenn man einen hohen Überschuss an Windenergie hat. Es wäre allemal rentabler, man würde nur den Wasserstoff verheizen. Aber so ist das Projekt förderfähig, weil zugleich CO2 abgebaut wird und die Leute von Fraunhofer verdienen ihr Geld.

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