Indien: “Wenn ihr wollt, dass wir kein CO2 mehr ausstoßen, dann bezahlt uns dafür.”

Das Aus für Kohlekraftwerke könnte bis 2030 bereits vollzogen sein, aber nicht wegen Protesten der Klimajugend oder Extinction Rebellion, sondern wegen der CO2 Bepreisung bzw. Dem Klimaschutzgesetz.

„Die angepassten CO2-Reduktionsziele lassen sich 2030 bei vorgegebenen 65 Prozent Erneuerbaren-Anteil faktisch nur noch mit Gaskraftwerken erreichen. Seit Jahren zeigt sich aber, dass diese niemand bauen will“, sagte die FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Weeser dem Handelsblatt.

Die 86 Millionen Tonnen ergeben sich auf der Basis einer CO2-Emission in Höhe von 375 Gramm je Kilowattstunde bei der Stromerzeugung mittels Erdgas. Gemäß der Antwort an die FPD-Bundestagsfraktion kalkuliert die Bundesregierung mit diesem Wert.

Für Kohlekraftwerke, die wesentlich höhere Emissionen je produzierte Kilowattstunde aufweisen, ist demnach kein Raum mehr. Die Bundesregierung kalkuliert bei Steinkohlekraftwerken mit 764 Gramm CO2-Emissionen je Kilowattstunde, bei Braunkohlekraftwerken mit 1008 Gramm.

Geht man von 5-8 Jahren Planungs- und Bauzeit für ein Gaskraftwerk aus, müssten theoretisch jetzt damit angefangen werden die Weichen zu stellen. Das Handelsblatt berichtete.

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In einem Artikel hinter einer Bezahlschranke legt Daniel Wetzel in der Welt dar, welchen Anteil die grünen Stromquellen am gesamten Primärenergiebereich haben. 2018 waren es 4,8%. Weiterlesen hier.

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Die Tagesschau zur Eröffnung einer Batteriefabrik der Firma Alkasol in Darmstadt.

Laut Bundeswirtschaftsministerium schätzt die „European Battery Alliance“ das Marktpotenzial für in Europa produzierte Auto-Batterien schon bis Mitte der 2020er-Jahre auf bis zu 250 Milliarden Euro. Von diesen Milliarden soll möglichst viel in die Kassen deutscher Unternehmen fließen, so die Vorstellung von Politikern und Managern.

Zum Artikel geht es hier lang.

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En-former, der Energieblog von RWE untersucht die Situation rund um die Windkraft in Irland. Der Artikel geht von gewaltigen Steigerungen sowohl Offshore als auch Onshore aus. Irland könnte demnach das 4fache seines Strombedarf 2030 durch Wind decken.

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Nochmal Tagesschau. Die Windpark Posse von Wülfershausen lautet ein Artikel, der über die Auseinandersetzung bei einem Windparkprojet in Franken geht. Weiterlesen hier.

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Das Menschheitsdilemma. Axel Bojanowski in der Welt (Bezahlschranke!) über die Weigerung einiger Länder Emissionsziele zu definieren. Besonders krass ist Indien: “Wenn ihr wollt, dass wir kein CO2 mehr ausstoßen, dann bezahlt uns dafür.”

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Wie wird eine Flut zur Katastrophe? Das Helmholtz Zentrum Potsdam hat es untersucht.

“Was die Ursachen betrifft, haben die Forscher*innen ein ganzes Geflecht von Faktoren identifiziert. Dazu zählen sozio-ökonomische Gründe (Armut, Bevölkerungswachstum, höhere Werte in hochwassergefährdeten Regionen) ebenso wie natürliche, allen voran der Klimawandel. Damit jedoch aus einem Extremwetterereignis eine Flutkatastrophe wird, kommen weitere Bedingungen dazu, etwa ein fehlendes Bewusstsein für Gefahren oder nicht vorhandene bzw. versagende Schutz- und Warnsysteme. „Es muss daher in erster Linie um die Verminderung der Verletzlichkeit von Kommunen gehen“, sagt Bruno Merz. Der Rückgang der Opferzahlen weltweit in den vergangenen Jahrzehnten zeige, dass es hier Fortschritte gibt.”

Zur Meldung.

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Ein Klimaklub war einer der Vorschläge von Hans-Werner Sinn. Über seinen Vortrag haben wir seinerzeit berichtet. Handelssanktionen können Kooperation in Sachen Klimaschutz schaden, sagen nun Wissenschaftler der Humboldt-Universität Berlin in dieser Meldung.

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Aus der taz:

“Die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands zeigt: In der Klimakrise ist nicht das Geld knapp. Vielmehr mangelt es an ausreichend Handwerkern.”

Zum Artikel geht es hier.

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Die Natur als Verbündeter: Forscher erproben Küstenschutz von Morgen. Heise berichtete.

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Energie aus dem Vulkansee. Ruanda fördert Methan aus einem See und ersetzt damit andere fossile Brennstoffe zur Stromerzeugung. Zum Artikel beim Deutschlandfunk geht es hier lang.

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18 Kernenergie-Mythen von Harald Lesch nimmt sich Florian Blümm im Blog Tech-For-Future vor. Weiterlesen hier.

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Und noch ein Vergleich Elektroauto – Verbrenner, bei Jens Andersen von Volkswagen schneiden gasbetriebene PKW am besten ab. Zum Bericht bitte hier klicken.

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Klimakiller Beton. Ein Video bei Wetter.de betrachtet das Thema Beton und CO2. Zum Video geht es hier.

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Correctiv versucht aufzuklären, ob Windkraftanlagen Starkregen fördern. Ausgehend von einem Foto, das lange Windschleppen hinter Windkraftanlagen zeigt. Natürlich kommt auch Stefan Rahmstorf zu Wort. Viel spannender wäre die Frage nach dem Lee-Effekt hinter solchen Anlagen. Das aber wird nicht behandelt. Bei Argarheute gab es 2019 einen Artikel zu dem Thema Beeinflussung des Mikroklimas und Anstieg der Temperaturen durch Windkraftanlagen. Zum Artikel bei Correctiv.

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Die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands im Juli 2021 listet ein Artikel bei Ruhrkultour Stück für Stück auf. Hat die Konzentration auf das langfristige Klima den deutschen Wetterdienst möglicherweise auf dem Starkregenauge blind gemacht? Dieser Link führt zum Artikel.

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Der Linken Politiker Lorenz Gösta Beutin versteht die Welt nicht mehr. Wegen Teilnahme an einer Klima-Demonstration wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt. Der Zweck (Demo) heiligt nicht immer die Mittel (Hausfriedensbruch). Das Gesetz gilt für alle gleichermaßen. Da nützt auch das Label Demobeobachter nicht. Zur Meldung.

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Florian Musso ist Architekt sowie Professor für Baukonstruktion und Baustoffkunde an der Technischen Universität München. In der FAZ bringt er seine Gedanken zur Außenbebauung zu Papier. Dazu zählen auch Windkraftanlagen und Strommasten.

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Die Klimaschau berichtet zweimal pro Woche über Themen zum Klimawandel und der Energiewende. Bei der Vielzahl der Beiträge, kann man schnell den Überblick verlieren. Das thematische sortierte Inhaltsverzeichnis ist nun wieder auf dem neuesten Stand. Hier ist es: www.klimaschau.tv

Ausgabe 59 der Klimaschau kommt heute um 13:00 Uhr. Die Themen: Moorbrände als Methanbremse, Schwarzes Meer als Kohlenstoffspeicher. Und: Kommt bald die Strom-Happy-Hour?

Der Kanal hat nun 4899 Abonnenten (Stand 18.8.2021, 9:15 Uhr). Die 5000 rückt näher…

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