Hohe Energiepreise: Die Krux mit dem Klimaschutz

Der Süden Italiens leidet gerade unter starken Niederschlägen. Erstaunlicherweise kann man im Gegensatz zu den Fluten im Westen Deutschlands diesmal aber wenig vom üblich verdächtigen Jetstream hören. Der strömt nämlich weit entfernt von Italien im Nordatlantik in Richtung Skandinavien und beschert auch der Südwestküste von Norwegen Regen. Von Italien ist er also weit weg, wahrscheinlich zu weit, um auch hier wieder die Attribution zum anthropogenen Klimawandel zu ziehen.

Im Juli strömte der Jetstream übrigens ebenfalls sehr weit nördlich von uns, dennoch war der Schuldige für die erheblichen Regenmengen seinerzeit schnell ausgemacht. War es der Jetstream? Nein, es war im Zweifel Armin Laschet. Der muss irgendwie am abgeschnittenem Höhentief gebastelt haben seinerzeit. Jedenfalls wenn man einigen Grünen Protagonisten Glauben schenken darf. Vielleicht hatte Laschet seine Finger auch in Italien im Spiel, wer weiß?

(Abbildung: Screenshot Meteociel.fr)

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Unter dem Titel ”Rotmilan auf Kollisionskurs” berichtet die FAZ über Systeme, die anfliegende Greifvögel erkennen können und dann Windkraftanlagen ausschalten. Solche Technik wird Geld kosten und den Strom nicht günstiger machen.

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Der Journalist Jörg Rehmann hat einige interessante Videos bei YouTube eingestellt. So interviewte er Reinhold von Eben-Worlée, dem Präsidenten des Verbandes der Familienunternehmen. Hier der Überblick:

00:01:19 Vom Klein- bis zum Großunternehmen…
00:02:21 Pilotland Deutschland: klare Vorgaben
00:04:01 Schwacher Klimaschutz, Energiekrise: hausgemacht
00:06:30 Angebotsorientierte Energieversorgung, die Lösung?
00:08:45 Perspektiven angesichts massiver E-Verteuerung
00:11:55 Wurden Bedarfe der Industrie berücksichtigt?
00:14:23 Auswirkungen auf die Bürger
00:17:01 oft unbemerkt: schleichender Wirtschaftsabbau
00:19:23 Tagung zum Energierecht: wie Eskalation verhindern?
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Der Baden-Württembergische Ministerpräsident Kretschmann will den Ausbau der Erneuerbaren Energien in seinem Land ”radikal” ausbauen. Die FAZ berichtet über die Pläne. Zur Erinnerung: Kretschmann ist seit 2011 Ministerpräsident des Landes. In jedem Fall wird es einen Verlierer geben bei den Ambitionen und das ist der Artenschutz. Das sagt jedenfalls die Grüne Umweltministerin Walker.

“”Wir werden nicht jedes Tier schützen können. Es muss uns gelingen, die Erneuerbaren auszubauen, ohne dass wir uns gegen den Artenschutz wenden“, sagte Walker.”

Diese Sichtweise ist bekannt. Die Grünen nennen es Vogelfrieden. Dabei nimmt man Schäden an den Beständen in Kauf und drückt den Tieren aber kräftig die Daumen, dass sich die Bestände außerhalb von Gefahren durch Windkraftanlagen doch bitte erholen mögen.

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Gehölz fürs Gewissen. So titelt die taz über Aufforstung in Deutschland. Genauer betrachtet werden sogenannte Waldaktien mit denen Menschen die eigenen CO2 Emissionen ausgleichen können.

“Ausgedacht hat sich das Modell der Tourismusverband. Dieser geht davon aus, dass eine vierköpfige Familie während ihres Urlaubs rund 200 Kilogramm CO2 freisetzt, wenn sie per Auto anreist, im Hotel übernachtet und den üblichen Freizeitaktivitäten nachgeht – immer noch deutlich weniger als beim Flug nach „Malle“, aber eben auch mehr als bei einer Fahrt mit dem Zug.”

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Während Teile der Erde sich senken, erleben Finnland und Schweden das Gegenteil. Dort heben sich die Landmassen an, wie das Handelsblatt berichtet.

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Die Angst vor einem Blackout geht laut Infosperber in der Schweiz um. Eine Studie befürchtet ab 2025 bis zu 500 Stunden Strom-Stillstand bei den Eidgenossen.

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In einem Podcast der FAZ sprechen der Ex-BASF-Chef Hambrecht und der Risikoforscher Renn über die Frage, ob wir Kernkraftwerke brauchen, um das Klima zu retten.

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Zweimal der gleiche Sachverhalt, jedoch komplett unterschiedliche Ergebnisse. In Frankreich kommt eine Studie des Netzbetreibers RTE zu dem Ergebnis, dass der Bau neuer Kernkraftanlagen wirtschaftlich sinnvoll ist, wie man bei ORF.at lesen kann. Scientist for Future (S4F) kommt zu einem anderen Ergebnis.

Der Unterschied in der Beurteilung liegt allerdings darin, dass die französische Studie auch den Ausbau von Solar und Windkraft in Frankreich vorsieht. Dort scheint man sich bewusst zu sein, dass die Sonne nicht immer scheint und auch der Wind nicht immer weht. Eine Erkenntnis, die S4F offenbar noch abgeht. Dort wartet man lieber auf Wunderspeicher.

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Laut der Welt hat sich Frankreich in der EU durchgesetzt, was die Förderung von Kernenergie angeht. Der Artikel hat eine Bezahlschranke.

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Bei der Betrachtung globaler Energiemärkten denkt man sofort an Länder wie China oder Indien. Länder wie Vietnam kommen einem nicht sofort in den Sinn, dabei hat das Land fast 100 Millionen Einwohner. Das Land plant seine Kapazitäten in Sachen Kohlekraftwerke bis 2030 zu verdoppeln. Reuters berichtet über die Planungen. Es ist schon erstaunlich, wie vehement bei uns auf dem Pariser Klimaabkommen gepocht wird. Genau dieses Abkommen gestattet es Ländern wie Vietnam aber diesen Zuwachs. Wer erkennt den Fehler?

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Christian Stöcker vom Spiegel verblüfft uns immer wieder. Vielleicht ist es dem Umstand geschuldet, dass er regelmäßig eine Kolumne beim Spiegel abliefern muss und ihm manchmal schlicht nichts einfällt. Dann wird halt irgendetwas in die Tasten getippt. In diesem Fall versucht er verschiedene Formen der Energiegewinnung bestimmten politischen Denkweisen zuzuordnen. Links dann für die Erneuerbaren und rechts eben für Formen wie Kernenergie. Natürlich mit Facetten, wie SPD-Politikern, die sich für die Kohle eingesetzt haben, kein Wunder, wurde meist in den jeweiligen Bundesländern auch Kohle abgebaut. Wahrscheinlich würde den Kognitionspsychologen die Einstellung der finnischen Grünen zur Kernenergie komplett verwirren. Deshalb hat er sie möglicherweise besser nicht erwähnt.

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Alex Reichmuth am 19.10.2021 im Nebelspalter:

Hohe Energiepreise: Die Krux mit dem Klimaschutz

Das Wehklagen über die hohen Preise von Öl, Gas und Strom ist gross. Staatsführer versuchen, die Belastung für die Bevölkerung zu verringern. Dabei entspricht die Verteuerung genau dem, was die Klimapolitik immer gefordert hat: Fossile Energie müsse mehr kosten, damit der Verbrauch abnehme.

Weiterlesen im Nebelspalter

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Commentary.org im Oktober 2021:

The ‘Renewable’ Fallacy and Why I Blame Jimmy Carter

Ask almost anyone what we should do to make our economy greener and they’ll tell you we need more “renewable energy.” Renewable energy—that’s the goal behind myriad state and federal policies; it is the justification for massive subsidies to certain types of energy production and the rationale for penalizing others. It’s the reason some states (and even some countries) have spent billions on new energy infrastructure, burdened their consumers with sky-high energy costs, and yet made only modest progress bringing down carbon dioxide emissions.

Weiterlesen auf Commentary.org

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Youtube:

Worst Nuclear Accidents in History

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