Hans-Josef Fell erfindet die 5-Gigawatt-Windkraftanlage

Problem der Stromproduktion für alle Zeit gelöst? Ja richtig gelesen und kein Geringerer als Hans-Josef Fell hat das geschafft. Er hat die moderne 5GW <sic> Windkraftanlage erfunden. Glauben Sie nicht? Dann schauen Sie sich seinen Tweet an. Die Frage wird eher sein, was man mit dem ganzen Strom macht, den die 24.000 Windkraftanlagen zu je 5 GW Leistung erzeugen, die Fell vorschweben. Ein Fachmann, der sich mal eben um den Faktor 1.000 verhaut. Au weiha. Vielleicht sind seine Wunderanlagen dann auch 250.000 Meter hoch?

(Abbildung: Screenshot Twitter)

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In Kalifornien soll demnächst Lithium abgebaut werden, das berichtet die Tagesschau.

“Doch unter dem trüben, grau-braunen Wasser liegt ein riesiger Lithium-Schatz, der etwa 40 Prozent des derzeitigen Weltbedarfs decken könnte, wie Experten meinen. Drei Firmen stehen in den Startlöchern, um das wertvolle Metall aus dem Boden zu holen. „Wir denken, dass wir 90.000 Tonnen pro Jahr herausholen können – in einem Markt, in dem weltweit 300.000 Tonnen pro Jahr gefördert werden“, sagt Jonathan Weisgall von Berkshire Hathaway, einer der Firmen, die den Lithium-Abbau vorantreiben. „Wir würden damit nicht nur die Nummer Eins in den USA werden, sondern könnten mit Firmen aus Australien und Südamerika konkurrieren“, so Weisgall gegenüber einem lokalen Fernsehsender.”

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Erstaunliche Einsichten bei Kurt Stukenberg vom Spiegel:

Es geht nicht mit Gas – aber auch nicht ohne

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Depression und Angst sind nicht die Antwort. So lautet die Erkenntnis von Matthews Yglesias bei Slowboring.com. Er meint damit Klimaangst und den daraus entstehenden Depressionen. Klimaangst löst seiner Meinung nach nichts. Yglesias geht vor allem auf den Unterschied zwischen Warnung und Vorhersage ein, den viele immer noch missverstehen. (Übersetzt:)

“Ebenso werden mit dem Klimawandel häufig zwei Ideen durcheinandergebracht:

Der IPCC prognostiziert, dass die Welt einige irreparable Schäden erleiden wird, wenn wir die globale Erwärmung nicht auf weniger als 1,5 Grad Celsius halten.

Der IPCC warnt vor katastrophalen Ergebnissen im Rahmen des repräsentativen Konzentrationspfads 8.5-Szenarios, in dem die Treibhausgasemissionen in unbestimmte Zeit unvermindert weiter wachsen.

Diese sind beide schlecht. Aber es ist nicht so, dass wir entweder das 1,5-Grad-Ziel erreichen oder in das Albtraumszenario fallen. Es gibt eine ganze Reihe möglicher Ergebnisse.”

Sein Fazit (übersetzt):

“Aber Depressionen und Angstzustände sind psychische Probleme, keine politischen Diagnosen. Nichts am Klimawandel ist endlos oder unvermeidlich oder übersteigt die Fähigkeit eines einzelnen Menschen, sich am Rande zu verändern. Und der Rand spielt eine große Rolle, weil er einen unverhältnismäßigen Einfluss auf die Extreme hat. Ergreifen Sie also entweder mehr Maßnahmen zu diesem Thema oder entscheiden Sie, dass Ihnen andere Dinge wichtiger sind. Aber was auch immer Sie tun, geben Sie nicht der Verzweiflung oder dem Untergangsscrollen nach.”

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Wie war der Strommix im Januar 2022? Enformer, der Energieblog von RWE, stellt es dar. Die konventionelle Erzeugung überwog in einem Monat, der als windreich gilt.

Für die Kalenderwoche 7 ist übrigens wieder ganz kniffeliges Wetter angesagt. Es wird nämlich voraussichtlich eine stürmische Westlage geben, die für viel Windstrom sorgen wird. Möglichweise aber auch Sturmfluten, die nach Aussagen von Lobbyisten wie Simone Peter ein untrügliches Zeichen der Klimakatastrophe sind, denn solche Sturmfluten gab es früher ja nie. Der gleiche Wind ist also sowohl gut als auch böse, denn wir haben ja gelernt, dass deutsche Windkraftanlagen, sofern in genügender Stückzahl vorhanden, solche Wetterlagen zukünftig verhindern. Dann wäre aber auch kein Wind für die Anlagen vorhanden. Ein Teufelskreis.

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Was sind schon 165 Mrd. Euro? Im Vergleich zu anderen Ausgaben, die für die Energiewende bereits aufgewendet wurden, vermutlich nicht viel. So viel wird aber nach Meinung des Handelsblatts die Ertüchtigung des Stromnetzes kosten. Diese Kosten werden die Stromkunden bezahlen (müssen).

“Für den Ausbau der großen deutschen Stromautobahnen rechnet die Bundesnetzagentur bis 2035 mit Ausgaben von rund 70 Milliarden Euro, bis 2040 mit weiteren 50 Milliarden. Hinzu kommen bis 2030 noch einmal bis zu 45 Milliarden Euro, um das kleinteiligere Verteilnetz für die Energiewende zu rüsten.”

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Wie eine Debatte auch laufen kann, zeigt ein Artikel aus Oldenburg. Die Liebfrauenschule lud Axel Bojanowski von der Welt zum Gespräch ein. Man kann es natürlich auch so machen wie der ZDF-Meteorologe Özden Terli und stumpf und faktenfrei Anderen vorwerfen keine Ahnung zu haben. Oder man kommt ins Gespräch, so wie die Schüler in Oldenburg.

“Die Berichterstattung ist auch Thema seines Artikels „Der unappetitliche Klima-Bluff“, welcher in der „Welt“ erschien. Dabei geht es nicht darum, den Klimawandel als „Bluff“ zu bezeichnen, sondern darum, dass einige Politiker diesen als Ausrede für vernachlässigten Katastrophenschutz und versagende Frühwarnsysteme benutzen würden. Beispielhaft für eine verzerrte Berichterstattung führt Bojanowski außerdem an, dass oft behauptet werde, der Klimawandel habe Einfluss auf den Jetstream, welcher wiederum die Häufigkeit und Intensität vieler Naturkatastrophen verstärke. Auch Claus Klebers erwähnte im ZDF „heute journal“ die Jetstream-Theorie, welche zahlreiche Menschen erreichte:

„Dass sie [Naturkatastrophen] häufiger werden, liegt daran, dass die Arktis und die Luft darüber immer wärmer werden und dem Jetstream – dem Antrieb des Wettergeschehens – die Kraft entziehen. Also liegt es am Klimawandel. Die Folgen sind spürbar, nicht irgendwann, irgendwo, sondern jetzt und hier.“

Die Jetstream-Theorie sei laut Bojanwoski jedoch umstritten und kein wissenschaftlicher Konsens unter Klimawissenschaftlern – es gebe große Unsicherheiten. Dies ist nur ein Beispiel von Bojanowskis Kritik an dem Umgang mit Fakten in der medialen Debatte. Man würde oft nur die Stimmen herauspicken, die die eigene Meinung stützten und andere eher weglassen. Für solche und ähnliche Aussagen ist er bereits oft scharf von einigen Seiten und Medien, des Aktivistenmilieu, wie dem „Volksverpetzer“, kritisiert worden, die ihn in die „Leugnerecke“ schieben wollten, er konterte jedoch immer mit Fakten, welche seine Aussagen belegten.”

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Fred Pearce am 8.2.2022 auf Yale Environment 360:

It’s Not Just Climate: Are We Ignoring Other Causes of Disasters?

Climate change is increasingly seen as the cause of natural catastrophes, from floods to famines. But a growing number of scientists are cautioning that blaming disasters solely on climate overlooks the poor policy and planning decisions that make these events much worse.

One balmy summer evening in mid-July last year, the tiny river Kyll flowing out of the Eifel Mountains in Germany turned from its normal placid flow into a raging torrent that engulfed several riverside towns in its path. By the morning, more than 220 people had died here and along several other German and Belgian mountain rivers. It was the worst flood disaster in Western Europe in several decades.

Politicians rushed to blame climate change for the intense rains that flooded the rivers that night. The world had to be “faster in the battle against climate change,” said German Chancellor Angela Merkel, as she toured devastated communities. Climate scientists later concluded that a warmer atmosphere had made such downpours up to nine times more likely.

But there was another factor behind the floods that few politicians or media have mentioned, then or since. Hydrologists monitoring the river flows say that the spread of farms in the once-boggy hills where the rainfall was most intense had destroyed the sponge-like ability of the land to absorb heavy rains. Field drains, roadways, and the removal of natural vegetation channeled the water into the rivers within seconds, rather than days.

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