Die Tänzerin Simone Peter

Viele werden es kennen, man schaut einen Film im Kino oder im TV, und es erscheint der Hinweis, dass der Film von Productplacement unterstützt wurde. Das bedeutet, ein Hersteller hat meist Geld dafür bezahlt, dass sein Produkt prominent gezeigt wird. So einen Hinweis hätte der Kommentar von Simone Peter im Fokus gebraucht. Er wird zwar als Gastkommentar betitelt, aber er ist eine Werbeveranstaltung für die Erneuerbaren Energien. Ob Geld bezahlt wurde?

Nun gut, wird der eine oder andere sagen, dass ist ihr Job als Lobbyistin, wie man „Mietmäuler“ heutzutage so modern nennt. Aber so plump und doof wie Simone Peter es macht, das ist schon eine Klasse für sich. Die Tanzfiguren, die sie dabei auf das Parkett legt sind immer die gleichen.

1. Figur: Katastrophen beschreiben. In diesem Fall Waldbrände in anderen Ländern, Gletscherschmelze in der Arktis, Permafrost, der auftaut. Immer passiert gerade etwas Fürchterliches auf der Welt. Ihre Attribution ist klar: Das ist alles der menschengemachte Klimawandel und nichts anderes ist dafür verantwortlich. Oder besser: Darf es nicht sein, denn das würde ja differenzieren bedeuten. Das mag sie nicht so gern. Diesen Katastrophen-Tanz aber liebt die Biologin. Sie war auch diejenige, die nach einer ganz normalen Sturmflut (1-2 Meter über dem normalen Hochwasser) den GAU (größter anzunehmenden Unfall) ausrief, weil einem Badeort im Frühjahr 2020 der Strand weggespült wurde. Da platze sogar einem Spiegelredakteur die Hutschnur und das will schon was heißen.

2. Figur: Nur die Erneuerbaren Energien retten die Welt von den oben genannten Katastrophen und zwar ganz schnell. Das tat sie bei dem weggespülten Strand und auch bei hohen Temperaturen in Sibirien im Sommer! 2020. Frau Peter meinte allen Ernstes, im Sommer herrschten dort um die Null Grad. Ein Blick in die Wikipedia hätte ihr weitergeholfen. Bis zu 40 Grad werden dort beschrieben im Sommer. Stichwort Kontinentalklima. Fällt ein 70 Jahre alter Wärmerekord, stützt das die Petersche These, denkt sie. Obwohl, wieso war es vor 70 Jahren dort nur unwesentlich kälter im Sommer, wenn die Erde doch gerade verglüht? Egal, immer wird ein aktuelles Ereignis genommen und die Heilslehre verkündet. Es hat schon fast religiöse Züge. Die Rettung ist aber ganz nahe, sie kostet nur etwas Geld.

Danach vollzieht sie die Zwangsheirat zwischen dem Klimawandel und der Corona Pandemie. Wer das macht, zeigt eigentlich sehr gut, dass er beides nicht wirklich verstanden hat. Sie lobpreist so dann den hohen Anteil der Erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung in Deutschland. Das ist allerdings eine echte Mogelpackung, denn bedarfsgerecht liefern die Erneuerbaren keinen Strom. Sie sind eine Laune der Natur. Der windschwache Sommer 2020 ist das beste Beispiel. Was sie aber überhaupt nicht erwähnt: weil die Erneuerbaren so volatil sind und es keine ausreichenden Speicher gibt, muss sich Deutschland eine doppelte Infrastruktur leisten. Jedes Windrad, jede Solaranlage braucht eine Schattenkapazität, da nutzen auch keine Schwurbeleien wie virtuelle Kraftwerke oder das Verleugnen von Grundlast.

Sie verschweigt auch, dass die Strompreise wegen des deutschen Weges zu den höchsten in der Welt zählen. Das hat unter anderem den Grund darin, dass wir bei viel Wind und Sonne so viel Strom haben, dass dieser mit Geld obendrauf ins Ausland verschenkt werden muss. Marktwirtschaft mit Preisbildung durch Angebot und Nachfrage wird bei den Erneuerbaren ausgehebelt. Im weiteren Verlauf der Werbeveranstaltung wird für noch mehr Subventionen geworben.

Aber sie nennt es nicht so. Wenn nämlich der weitere Ausbau von Erneuerbaren gefordert wird, dann meint das immer, dass weiterhin üppig subventioniert werden soll. Denn wettbewerbsfähig sind Solar und Wind nach wie vor nicht. Sobald die großzügigen Förderungen versiegen, werden die Anlagen abgebaut. Das große Versprechen von den Kosten einer Kugel Eis, die den Bürger das kosten soll, ist längst geplatzt. Mittlerweile steuert Vater Staat direkt Steuergelder zu, weil man möglicherweise großen Unmut befürchtet, wenn der Strom noch teurer wird.

3. Figur: Die Energiewende schafft viele Arbeitsplätze. Ein Ausbau noch viel mehr. Zunächst kostet es die Stromkunden viel Geld – sehr viel Geld. Und dann hat die Branche der Erneuerbaren Energien eine sehr überschaubare Anzahl von Arbeitsplätzen. Das liegt ganz simpel an der Art der Wertschöpfung. Einmal aufgesetzt oder aufgebaut produzieren die Anlagen außer dem Strom und garantierten Gewinne für die Betreiber keine weiteren nennenswerten Werte. Der Aufwand zur Wartung und Pflege der Anlagen hält sich in Grenzen. Module werden in Fernost gefertigt und der Weltmarktführer bei Windkraftanlagen kommt nicht aus Deutschland. Die Wertschöpfung findet also außerhalb von Deutschland statt. Warum wird dann aber hier immer mit Arbeitsplätzen geprahlt? Oder meint sie die deutsche Zementindustrie, die viel Zement herstellen muss, um die riesigen Fundamente für die Windkraftanlagen zu gießen. Praktischerweise verheizen die auch gleich die ausrangierten Windmühlenflügel, weil nämlich niemand anderes das Zeug verbrennen kann, unter Ausstoß von sehr viel CO2 versteht sich.

Das Beste an dem Kommentar ist aber seine Überschrift:

Klima Blackout – Wenn die Politik nicht handelt, droht uns eine gigantische Ökostromlücke.

Ehrlicher wäre gewesen: Weil die Politik handelt, droht uns eine gigantische Stromlücke. Aber wer erwartet in einer Werbung schon Ehrlichkeit?

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