Die Kontroverse um Planet Of The Humans – Amerikas Linke und Grüne im friendly fire

Die am Earthday, 22.04.2020, vorgestellte Dokumentation „Planet Of The Humans“ wird mittlerweile sehr kontrovers in den USA diskutiert. Der Oscarpreisträger Michael Moore hatte das Werk von Director Jeff Gibbs produziert und bewusst am Earth Day veröffentlicht. In 5 Tagen sahen es bereits 3 Millionen Zuschauer bei YouTube. Eine Zusammenfassung des Films gibt es hier.

Wie schon in Europa wird das schöne demokratische Instrument der Petition einmal mehr zweckentfremdet. Meinte es einst eine Eingabe, wenn sich ein Gesetz unbeabsichtigt und entgegen der Intention zum Nachteil einer Person oder Gruppe entwickelt, wird heutzutage jeglicher Unmut über Petitionen in die Welt geblasen. Sogar, wenn es gar nicht um Gesetze geht, sondern darum, dass eine wirtschaftliche Entscheidung missfällt und rückgängig gemacht werden soll. Warum sollte es bei einem missliebigen Film anders sein?

USA Today berichtet, dass der Aktivist Josh Fox eine solche Petition auf den Weg gebracht, um für ein Ende des Vertriebs zu sorgen. Fox war erfolgreich, sagt er jedenfalls, die Frage ist nur wo?

„I have watched @MMFlint (Michael Moore) PUNCH UP at authority and hypocrisy with glee for his whole career. He has deeply inspired me and taught me,“ Fox said in a Twitter thread. „But now he’s the Goliath in the room, PUNCHING DOWN at us.“

He continued, „A multi-millionaire many many many times over, @mmflint is now attacking environmental heroes like @billmckibben, @VanJones68 and even local organizers like the great Nathan Sooy of PA. I cannot sit by and watch that happen. This is not fun, this is terrible.“

Das ist schon eine perfide Aussage. Michael Moore mag mit seinen Filmen viel Geld verdient haben, aber in welchem Zusammenhang steht der finanzielle Status zu den Aussagen in dem Film? Ist das die Retourkutsche dafür, dass Moore und Gibbs Multimillionäre oder gar Milliardäre in dem Film auftreten lassen?

Dort entsteht übrigens einer der besten Gags des Film. Als Milliardär und Investor in Grüne Energie Branson gefragt wurde,  ob Al Gore ein Prophet wäre, sagt Branson, es kommt darauf an, wie man das schreibt. In diesem Fall meint Branson das phonetisch ähnliche Profit. Danach brachen der Fluglinien-Besitzer (!), Al Gore und der Interviewer in schallendes Gelächter aus.

Es soll nicht sein, was nicht sein darf. Und dabei haben Moore und Gibbs sogar noch etliche kritische Punkte ausgelassen. Da wäre u.a. die „Entsorgung von ausgedienten Windrädern“, die in den USA einfach verbuddelt werden.

Oder das in Europa verbreitete Zerkleinern von ausgedienten Windrädern, um sie dann in Zementöfen! zu verbrennen. Es ist eigentlich genau das, was in dem Film beschrieben wird. Die Produktion und auch die Entsorgung der Materialien der Grünen Energie kosten enorme Energien und Ressourcen. Insofern merkt Ozzy Zehner, der zweite Produzent, etwas launisch an, dass sich offenbar niemand Gedanken darüber macht. Zehner hat übrigens schon von 8 Jahren Präsentationen dazu und zur Wirtschaftlichkeit von Grüner Energie gemacht. Er ist zudem Autor des Buches „Green Illusions“ für das er sogar Morddrohungen bekam.

Auch das Thema Vogelschutz, Insektenschutz oder Schutz von Fledermäusen wurde komplett ausgelassen. Andererseits wäre der Film dann noch länger geworden. Vielleicht planen die Macher ja auch einen zweiten Teil?

Wir wollen hier aber auch die Kritiker des Films zu Wort kommen lassen. Films for Action spuckt Gift und Galle gegen den Film und verlinkt zu einer Reihe von Seiten, die mit dem Film hart ins Gericht gehen. Teilweise wird das sehr kleinteilig, wenn z.B. behauptet wird, dass die Solarpanele beim Earth Festival locker die 4 fache Leistung hätten. Das würde bedeuten, es ließen sich vier Toaster betreiben und nicht einer, aber eine komplette Festivalausstattung mit riesiger Bühne immer noch nicht. Trotzdem wird dem Publikum genau das erzählt.

Auch die Aufforderung, sich bei 350.org-Frontmann Bill McKibben zu entschuldigen, gehört dazu, weil der doch seinen Fehler mit dem Verbrennen von Bäumen eingesehen hätte. Hat er, aber erst nachdem er eine erste Version des Films bekam. Dummerweise sind in den USA – da staatlich gefördert – zig Hundert solcher Holzkraftwerke entstanden, und die gehen auch nicht von allein wieder weg. Der Geist ist hier schon längst aus der Flasche, und McKibben hat ordentlich am Schraubverschluss gedreht.

Die Webseite des Films stellt mittlerweile klar, dass man keinerlei Beziehung zum Films for action hat, während man bei Films for action offenbar den Anschein erweckte, man wäre der Vertrieb des Films.

Media Advisory:  Planet of the Humans is distributed exclusively through Rumble Media in coordination with YouTube. We do not know of, or have any relationship with, an outfit called “Films For Action.” They are not a distributor of this film. Any information disseminated to the contrary is false.

Stay tuned!

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Bringt Corona und die wirtschaftliche Situation den EU-Greendeal zum Scheitern? Die Tagesschau berichtet von Forderungen der Wirtschaft. Wer sich einfach mal den Kopf fassen möchte, der sollte die Aussagen des Grünen Abgeordneten Bloss studieren. Corona und Dürre gehören zusammen?

„Corona zeigt, dass man auf die Wissenschaft hören sollte“

Die Grünen im Europaparlament fordern die Kommission auf, dem Lobbying der Industrieverbände nicht nachzugeben. Die milliardenschweren Aufbauprogramme sollen nur dahin fließen, wo auch für die Einhaltung der Pariser Klimaziele gesorgt wird, fordert der Grünen-Abgeordnete Michael Bloss.

Es gebe jetzt viele, die den „Green Deal“ in Frage stellten, sagt Bloss. „Das sind meistens diejenigen, die die Klimakrise auch davor schon nicht ernst genommen haben.“ Corona zeige, dass man auf die Wissenschaft hören sollte, dass zeige nun auch wieder die Dürreperiode in Deutschland.

Wetter ist nicht Klima, momentan stellt sich die Wetterlage auf westliche Strömung und Regen um. Was macht Herr Bloss nur, wenn der Mai wie bisher prognostiziert feucht werden könnte?

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