Das Wunder im Schnee

In Deutschland gilt die Schulpflicht. Drei Schülern, die wegen der Demonstration von Friday for Future zu viele Fehlstunden hatten, wurden für das begrenzte Kontingent einer politischen Exkursion nach Berlin nicht berücksichtigt. Die Schule hat die Gründe für das Fehlen nicht bewertet, sondern nur das Fehlen selbst. Gut so.

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Aus dem Blog Alles Schall und Rauch am 19. Dezember 2019 (dort auch ein Hunde-Foto):

Ob Greta ihre Hunde für das Klima opfert?

Nach ihrer Rückkehr in Schweden wurde Greta am Dienstag von ihren Hunden Moses und Roxy begrüsst. Offensichtlich freute sie sich darüber und lächelte, was sie sehr selten macht. Das folgende Foto betitelte sie mit „endlich Zuhause“.

Was, sie hat Haustiere? Gehts noch? Ein riesen Umweltfrevel, denn Hunde und Katzen benötigen Unmengen an Futter, dessen Herstellung Millionen Tonnen an CO2 produziert. Die müssen sofort eingeschläfert werden, um das Klima zu retten!

[…] Eine riesige Industrie lebt davon, Futter für diese Tiere zu produzieren. Laut Deutscher Verband Tiernahrung E.V. (DVT) hat im Kalenderjahr 2018 die deutsche Tiernahrungsbranche insgesamt 23,8 Millionen Tonnen Mischfutter hergestellt. Dazu wird eine riesige Landfläche benötigt, Dünger, Chemie und Maschinen eingesetzt, sowie Verarbeitungs- und Transportkapazität benötigt, was Unmengen an CO2 produziert. Aber laut Klimareligion ist alles verboten was CO2 abgibt, also auch Tiere. Schlussendlich muss auch der Mensch insgesamt weg, denn Homo sapiens sind die grössten Sünder für die Klima-Gläubigen. Man kann sich aber auch mit Geld frei kaufen.

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Fassungslosigkeit über einen Friday-for-Future Tweet. Die Bewegung geht buchstäblich über Leichen. Die Welt am 23. Dezember 2019:

Großeltern-Tweet: Das Weihnachtsfiasko verrät viel über Fridays for Future

„Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein?“, fragt Fridays for Future auf Twitter. Der Post zeigt: Die Klimajugend verkennt die Zeichen der Zeit und muss dringend konstruktiv werden. Weihnachten – das Fest der Liebe? FFF-Jugendliche haben einen Tag vor Heiligabend auf Twitter gezeigt, dass sie wenig halten von versöhnlichen Tönen zu Weihnachten. Auf dem Kanal der deutschen Klimabewegung heißt es: „Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei.“

Die Jugend versucht sich rauszureden: Satire, gezielt falsch verstanden. Luisa Neubauer, das bekannteste Gesicht der Aktivisten in Deutschland, gibt der „Satire“ erst ein „Like“, zieht das aber später zurück, als der Shitstorm längst wütet – unsouverän, aber immerhin ein Stück weit ein Schuldeingeständnis.

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Selbst die Grünen kritisieren die Freitagskinder. Welt.de am 23.12.2019:

Chebli kritisiert Fridays for Future – „Löscht den Tweet“

[…] Selbst die Social-Media-Koordinatorin der Grünen, Charlotte Obermeier, fand diesen „Scherz“ mehr als unangemessen: „Meine Oma ist vor etwa drei Wochen verstorben. Es wird mein erstes Weihnachten ohne sie. Ich wünschte, sie könnte mir noch mal in irgendwas reinreden … Finde euren Tweet maximal unpassend“, schrieb sie. […] Cheblis Parteifreund Heinz Buschkowsky, früherer Bürgermeister von Neukölln, sagte gegenüber der „Bild“: „Das ist ein unsägliches dümmliches, ja menschenverachtendes Gequatsche. Das zeugt von einer unfassbaren Arroganz, die sprachlos macht und die wir sonst fast nur aus dem linksradikalen Lager kennen: Bessermenschentum!“

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Sebastian Briellmann am 24.12.2019 in der Basler Zeitung:

Im Zeitalter der Extremisten

[…] hat doch die Zügellosigkeit gewisser Gruppen ein Ausmass angenommen, das nicht nur kaum auszuhalten, sondern vielleicht gar nicht mehr einzudämmen ist. Wir sprechen da aber – und das gebietet grossen ­Anlass zur Sorge – nicht nur von den politischen und religiösen Extremisten, die sind ohnehin nicht mehr zu retten, sondern nur noch bestmöglich zu bekämpfen.

Wir sprechen auch von Organisationen, die für sich in Anspruch nehmen, das Richtige zu tun – und das natürlich gleich für die ganze Menschheit. Dafür gabs dann auch noch den ­grössten Applaus dieses Jahres. Wir sprechen von der Klimabewegung Fridays for Future. Vom vielen Lobgesang offenbar machtbesoffen, hat etwa der mächtige deutsche Ableger endgültig den letzten Funken Respekt und die Achtung vor gewissen Menschengruppen verloren. Auf Twitter schreiben diese zu Weltrettern hochge­jazzten ­«Heilsbringer» aktuell zum Beispiel so heilbringende Sätze, die sowohl zu «Weihnachten als auch zur Klima­krise» passen. Da steht dann, und das ist leider kein Witz, solch Unsagbares: «Warum reden uns die Grosseltern immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch bald eh nicht mehr dabei.»

[…]

War das Verhalten zu Beginn nur eine Hybris der Hysterischen, wird es, passend im Zeitalter der Extremisten mittlerweile bösartig, ja lebensverneinend. Und reiht sich nahtlos damit ein in die zuvor (mit Recht) kritisierten Fundamentalisten. Das ist natürlich nicht überraschend, da es exakt ins Herrenmenschen-Schema passt, in dem Extremisten nun mal denken: Wir sind die Auserwählten, ihr die Ungläubigen, die Sünder.

Was bleibt, ist der (naive) Wunsch, dass Vernunft sich wieder gegen Panik(-mache) durchsetzt. Und der (hoffentlich realistischere) Wunsch, dass alle Grosseltern frohe Weihnachten erleben dürfen. Bleiben Sie noch lange bei uns.

Ganzen Beitrag in der Basler Zeitung lesen

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Unerwartetes Eingeständnis der katholischen Kirche (Welt am 23.12.2019):

Kardinal Woelki: „Klimaschutz hat religiöse Züge angenommen“

Der Erzbischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki, beklagt, dass katholische Jugendliche ihren Glauben nicht ernst nehmen. Die Muslime hätten den Christen diesbezüglich etwas voraus. Dafür sei der Klimaschutz zu einer Art Ersatzreligion geworden. […] In der deutschen Gesellschaft nehme stattdessen der Klimaschutz „für manche gewissermaßen religiöse Züge an“. Woelki betonte, „die Bewahrung der Schöpfung“ sei schon lange vor Greta ein Thema der christlichen Kirchen gewesen.

Weiterlesen in der Welt.

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Dietmar Hopp, Gründer des Software Konzerns SAP kritisiert in der Welt die Eltern von Greta Thunberg in Bezug auf die Gesundheit der Aktivistin:

„Das ist für das Mädchen nicht gut, es macht sie kaputt“.

Der Milliardär ist Gründer der Klimastiftung für Bürger und hat die Klimaarena in Sinsheim für 45 Millionen Euro finanziert.

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Christian Lindner im Spiegel plus Interview (kostenpflichtig):

Lindner: Nach meinem Eindruck haben viele Menschen auch noch andere Sorgen als das Klima. In jedem Fall gibt es eine Paradoxie. Einerseits wird viel über das Klima gesprochen, andererseits verzeichnen wir Rekordzahlen bei Flugreisen, Kreuzfahrten und der Zulassung von SUVs.

SPIEGEL: Darauf würde Greta Thunberg wohl sagen: Wir machen noch nicht genug Panik, weil die Leute es nicht kapieren.

Lindner: Vielleicht hat aber auch der Klimaforscher Hans von Storch recht, der neulich im SPIEGEL vor Aktionismus und Panikmache warnte. Die politische Ausgangslage ist: Die Menschen sehen die Notwendigkeit, das Klima zu schützen, aber in der Praxis folgen sie den Predigern von Verzicht und Askese nicht.

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Die Schamliste wird immer länger. Jetzt ist es Skifahren. Der SPIEGEL (wer sonst?) mit einem Artikel dazu. Nur Naturschnee ist gut, wer auf Kunstschnee fährt soll bitte direkt mit knallrotem Kopf die Heimreise antreten. Will man sich wirklich informieren, dann sollte man unseren Blogbeitrag von Fachleuten dazu lesen. Die Studien von Zukunft-Wintersport widersprechen dem Tenor des Artikels vom Spiegel. Die Alpen weigern sich offenbar auch erfolgreich keinen Naturschnee im Winter zu haben. Die letzten beiden Jahre waren z. B. extrem schneereiche Jahre. Man bekommt bei dramatischen Szenarien schnell den Latif-Effekt. „Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben“, das schlägt dem Klimaforscher bei jedem stärkeren Schneefall auf die Hacken. Zu Recht.

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Die Tagesschau orakelt, ob der Kohlekompromiss bricht. Es geht um Geld, vor allem, wann es fließt. Der Kompromiss ist ohnehin so etwas wie ein verheimlichtes uneheliches Kind, wenn man sich ansieht, dass etliche Klimawissenschafter oder Lobbyisten in der Kommission mitgewirkt haben wie Hans-Joachim Schnellnhuber, (ex PIK), Hubert Weiger (BUND) oder Martin Kaiser (Greenpeace).

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Vom 23. November 2019 –1. März 2020 zeigt die Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz“ in Winterthur Winterbilder des Malers Pieter Bruegel, die in der Kleinen Eiszeit entstanden. Von der Webseite der Ausstellung:

Es schneit! Im Zentrum der Ausstellung «Das Wunder im Schnee – Pieter Bruegel d. Ä.» steht das erste Gemälde der europäischen Kunst mit fallenden Flocken – das einzige Werk des Meisters in einer öffentlichen Kunstsammlung der Schweiz. Als bedeutendster flämischer Künstler des 16. Jh. revolutionierte Bruegel die Malerei. Neue technologische Untersuchungen versuchen der zeitlosen Faszination seiner Bilder und dem Geheimnis ihrer Unmittelbarkeit auf die Spur zu kommen.

In einem SFR-Bericht zur Ausstellung wird diese natürliche Kälteperiode mit der damals sehr geringen Sonnenaktivität in Verbindung gebracht:

Pieter Bruegel d. Ä., Die Anbetung der Heiligen Drei Könige im Schnee, 1563, Öl auf Eichenholz, 35 x 55 cm:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/14/Anbetung_der_K%C3%B6nige_im_Schnee.jpg

Pieter Bruegel the Elder [Public domain] (via Wikipedia)

Zur Ausstellung gibt es auch dieses Buch:

Das Wunder im Schnee: Pieter Bruegel der Ältere

Allen Lesern ein Frohes Weihnachtsfest!

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