Was haben die Grünen und die sowjetische Komsomol Bewegung gemeinsam?

Wenn eine Windkraftanlage brennt, dann ist die Feuerwehr machtlos. So wie jetzt in Lindewitt (Schleswig-Holstein). Die Kanzeln sind zu hoch für jede Leiter.

(Abbildung: Screenshot NDR Schleswig-Holstein Magazin)

Abbrennen lassen, mehr kann die Feuerwehr nicht machen und hoffen, dass die Flammen nicht auf andere Gebäude übergreifen. Der NDR berichtete.

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Als One-Trick-Pony bezeichnet man Zirkuspferde, die genau ein Kunststück beherrschen. Man kann das auch auf Menschen übertragen. So ein One-Trick-Pony ist Luisa Neubauer. Ihr Kunststück ist das Pariser Klimaabkommen. Und so führte sie ihren Trick auch am Sonntag, den 09.05.2021 bei Anne Will vor.

(Abbildung: Screenshot ARD Mediathek)

Nun scheint sie den gleichen Sprechtrainer zu haben wir Analena Baerbock. Der muss beiden auf den Weg gegeben haben, in Talkshows so viel wie möglich zu reden und idealerweise auch so schnell wie möglich. Denn jede Minute eigener Redezeit bedeutet automatisch weniger für den Gegenüber. Und wenn man selber derartig viel redet wie die beiden Grünen, dann kann ein ebenfalls eingeladener Kontrahent eigentlich gar nicht auf alle Punkte eingehen.

Das war in diesem Fall der CDU Vorsitzende und Kanzlerkandidat Armin Laschet. Leider schafft es nicht einmal eine geübte Talkmasterin wie Anne Will, die beiden Grünen Politikerin zu bändigen. Andere Talkgäste können nur verlieren, wenn Neubauer oder Baerbock Gäste sind. Beim eigenen Trick, dem Pariser Klimaabkommen patzte die Aktivistin Neubauer allerdings. Wo sie überall daneben lag, das listet die WELT auf. Erstaunlich, dass sie so viele Dinge offenbar nicht weiß oder sie bewusst falsch wiedergibt.

Noch etwas wilder wird es dann aber bei einem zweiten Thema. Neubauer griff Laschet massiv an, weil der als Parteivorsitzender nicht die Aufstellung des Kandidaten Maaßen in Thüringen verhindert hätte. Dieser sei rechtsradikal und antisemitisch. Das jedenfalls meint Neubauer. Offenbar weiß Luisa Neubauer nicht, wie die Prozesse in einer Partei laufen und dass Kandidaten von den Mitgliedern gewählt werden und nicht von einer Parteiführung bestimmt. Vielleicht ist es aber auch ganz anders, wenn man sich Plakate der Grünen Jugend ansieht, die sich gar keine Mühe mehr geben, den Ursprung Ihrer Kampagne zu verheimlichen. Es sind Plakate der sowjetischen Komsomol Bewegung aus den 1930er Jahren. Im Kommunismus wurden Kandidaten tatsächlich von der Parteispitze ausgesucht.

(Abbildung: Screenshot Bild.de)

Nur einen Tag danach twittert die Ikone der Fridays For Future Bewegung Greta Thunberg dann aber etwas, was Neubauer in Rage bringen müsste. Was hat der Raketenbeschuss auf Israel mit dem Klima zu tun?

Lesen Sie dazu auch bei Bild am 11.5.2021:

Jetzt auch „Fridays for Future“: Klima-Aktivisten verbreiten Anti-Israel-Propaganda

Nach dem Anti-Israel-Tweet von Klima-Aktivistin Greta Thunberg (18) sorgt nun auch die Klima-Organisation „Fridays for Future“ für Empörung!

Während die radikal-islamische Terror-Miliz Hamas hunderte Raketen auf Israel abfeuert, teilte Greta mit ihren über fünf Millionen Twitter-Followern eine Botschaft der kanadischen Israel-Boykotteurin Naomi Klein (51).

In ihrem Tweet wirft Klein Israel „ein Kriegsverbrechen nach dem anderen“ vor und nutzt den Hashtag „GazaUnderAttack“ (Gaza wird angegriffen). Dazu teilt Klein das Video einer anti-israelischen Propaganda-Seite.

Weiterlesen in der Bildzeitung.

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Im Ebersberger Forst (ca. 25 km östlich von München) sollen Windräder aufgestellt werden. Dagegen formieren sich Proteste. Die Süddeutsche Zeit interviewt den Waldexperten Rainer Kant dazu.

„Windräder in wertvolle und alte Laubmischwälder zu bauen, schadet diesem Waldökosystem eindeutig. Das ist mit dem Klimaschutzeffekt, der durch solche Anlagen entsteht, abzuwägen. Außerdem erzeugt der Wald selber Klimaschutz. Diesen Effekt kann man erhöhen, wenn die Förster die Anzahl der Bäume erhöhen oder die Stämme dicker werden lassen. Durch diesen natürlichen Weg der CO₂-Reduktion würden Windkraftanlagen quasi überflüssig, da der Wald selbst sein Klimaschutzpotenzial erhöht.“

Zum Interview geht es hier.

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Der Preis für CO2 Zertifikate steigt und damit steigt der Preis für Energie.

„Sollten sich die Verschmutzungszertifikate für Kohlendioxid weiter so rasant verteuern wie zuletzt, gerät die EU-Kommission in ein Dilemma. Zwar treibt sie den Klimaschutz voran, riskiert aber den Untergang ganzer Industrieunternehmen. Ob die EU dann in den Handel eingreifen und Spekulationen am Markt eindämmen würde, ist fraglich.“

Weiterlesen bei der Tagesschau.

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Bild am 5.5.2021. Auszug:

Nach Klima-Urteil: Fünf bittere Klimawahrheiten

[…] Andere Staaten sind schlimmere Klimakiller: Deutschland steigt zwar bis spätestens 2038 aus der Kohle-Verstromung aus, aber in Afrika etwa sind aktuell 450 Kohlekraftwerke in Planung und im Bau.

Entwicklungsminister Gerd Müller (65, CSU): „So viel CO2 können wir in Europa gar nicht einsparen.“

► Deutschland darf Kohlekraftwerke in Afrika nicht aufrüsten: Schwellenländern darf Deutschland bei der Aufrüstung von schmutzigen Kohlekraftwerken NICHT helfen. Denn unsere Firmen sollen nicht mit Kohle im Ausland Kohle machen. Als Kanzlerin Angela Merkel 2020 beim Besuch in Südafrika (89 % Kohlestrom) darauf angesprochen wurde, ob Deutschland nicht mit hocheffizienten Turbinen und Abgasfiltern helfen könnte, die Umweltbilanz zu verbessern, musste sie ablehnen.

Ganzen Beitrag in der Bild lesen.

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Leser Michael L. schickt uns das folgende Klimagedicht:

Ein Mensch, hat viel davon gehört,
Dass CO2 das Klima stört.

Die Welt würd sich fortan erhitzen,
Man werde kochend bald erschwitzen,

Dürren, Stürme  und auch Regen,
wird die Menschheit vom Planeten fegen.

Die Wissenschaft sei längst gesettled,
Die Leugner hätten  sich verzettelt.

Verbrenner, Zement und CO2,
Schon längst ein Fall der Klimapolizei.

Es gilt nur eine Messmethode,
Denn CO2 ist nun voll in Mode.

Der Rest der Forschung hat zu schweigen,
Darf seine Sicht der Welt nicht zeigen.

Die Gletscher schwinden erst seit neulich,
War’s früher immer kalt? erfreulich

Die Sonne spielt halt keine Rolle,
Nur CO2 das knallt ganz dolle.

AMO, PDO sind zyklisch ,richtig?
Ach, nie gehoert ist auch nicht wichtig.

Wars vor der Dampfmaschine auch schon heisser?
Wer das behauptet ist ein sch…

Der Hockeystick hat‘s klar bewiesen,
Das CO2 wird uns  die Welt vermiesen.

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Online-Klimaveranstaltung des BMBF am 18.5.2021:

BMBF-Auftakt: Klimaforschung in Horizont Europa – Transformation für ein CO2-neutrales Europa bis 2050

18.05.2021 09:00 – 12:00 Uhr

Europa will bis 2050 klimaneutral sein und dafür bis 2030 ihre CO2-Emissionen um 55 % senken. Klimabezogene Forschung ist daher ein maßgebliches Ziel und Querschnittsthema in Horizont Europa: 35 % des Gesamtbudgets sollen in klimabezogene Aktivitäten fließen.

Die Auftakt-Veranstaltung des BMBF beleuchtet die Bandbreite klimabezogener Forschung und Innovation in Horizont Europa und wie die verschiedenen Akteure, Instrumente und Programme zusammenwirken können. Hochrangige Sprecher aus BMBF und EU-Kommission ordnen die nationale und europäische Klimaforschung in den politischen Kontext ein und diskutieren mit Ihnen.

Die Veranstaltung richtet sich an alle, die sich mit der Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft hin zu Klimaneutralität beschäftigen und sich über Aktivitäten und Fördermöglichkeiten im neuen Rahmenprogramm und darüber hinaus informieren wollen.

Begleitend zur Auftakt-Veranstaltung am 18.05.2021 gibt es eine Online-Seminar-Reihe zu den sechs Clustern des Pfeiler II. Vom 19. – 21.05.2021 informieren die zuständigen Nationalen Kontaktstellen (NKS) in drei Seminaren über klimarelevante Inhalte aus ihren Teilen des Arbeitsprogramms 2021-2022.

BMBF-Auftakt-Veranstaltung zur Klimaforschung in Horizont Europa | 18.05.2021, 09:00-12:00 Uhr –

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Programm als pdf

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Die paläoklimatologische Gruppe PAGES hat ihr neues Heft herausgebracht (pdf hier).

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Carsten Linnemann (CDU) im Focus am 7.5.2021:

„Neustart für Deutschland“ – die Chancen-KolumneDie Klima-Getriebenen: Hört auf, über Grillwurst- und Verbrenner-Verbote zu diskutieren!

In der aktuellen Klimadebatte rudert Deutschland hektisch mit der Strömung – direkt auf einen Wasserfall zu. Anstatt darüber zu diskutieren, gasgefüllte Luftballons, Grillwürste oder Verbrennungsmotoren zu verbieten, sollte die Politik endlich den Kurs wechseln.

Die aktuelle Klimadiskussion erinnert an eine große Galeere, die mit der Strömung auf einen Wasserfall zutreibt. Hektisch versuchen alle, gegen die Strömung anzurudern. Doch viele erreichen mit ihren Rudern gar nicht das Wasser. Andere rudern in die falsche Richtung oder verheddern sich untereinander mit den Rudern. Auf der Brücke stehen Politiker, Aktivisten und neuerdings auch Verfassungsrichter und rufen: „Schneller, schneller“ oder „Freiwillige vor“.

Weiterlesen im Focus

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Kooperation International am 15.4.2021:

Der Amazonas und das Meer: Expedition untersucht Stoffumsätze und Nahrungsnetze in der größten Flussfahne der Welt

Um das Schicksal der Flussfahne des Amazonas von der Mündung bis in den Ozean und ihren Einfluss auf Plankton-Nahrungsnetze besser zu verstehen, startete in dieser Woche von Las Palmas aus eine siebenwöchige Expedition des Forschungsschiffes METEOR. Das internationale Forschungsteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) befasst sich dabei insbesondere mit den Stoffumsetzungen des wichtigen Elements Stickstoff.

Einträge von Nähr- und Spurenstoffen durch Flüsse sind für das Leben im Ozean und die Zusammensetzung der Planktongemeinschaften unerlässlich. Dies gilt umso mehr für den Amazonas, der durch das größte Einzugsgebiet der Welt gespeist wird und dessen Einträge die Produktivität und Stoffumsätze im westlichen tropischen Nordatlantik entscheidend beeinflussen.

Weiterlesen auf Kooperation International

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Kreatives PIK am 14.4.2021:

Der Klimawandel macht es schwieriger, eine gute Tasse Kaffee zu bekommen

Äthiopien könnte in Zukunft weniger besonders hochwertigen Kaffee und mehr durchschnittliche, eher fade schmeckende Sorten erzeugen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie eines internationalen Forschungsteams, das die Auswirkungen des Klimawandels auf Afrikas größtes Anbaugebiet für Kaffee untersucht hat. Ihre Ergebnisse sind sowohl für die Millionen von Kleinbauern des Landes, die mit Spezialitätenkaffee mehr verdienen als mit normalem Kaffee, als auch für Baristas und Kaffeegenießer auf der ganzen Welt relevant.

Weiterlesen beim PIK

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Presseemitteilung der Uni Innsbruck am 24.3.2021:

Grönlands Höhlen: Zeitreise in warme Arktis

Ein internationales Team unter der Leitung von Gina Moseley vom Institut für Geologie der Uni Innsbruck analysierte erstmals eine Mineralablagerung aus einer Höhle in Nordost-Grönland. Die Höhlensedimente bieten Einblicke in eine wärmere Arktis vor mehr als 500.000 Jahren. Angesichts steigender Temperaturen sind diese Daten für Klimaprognosen von großer Bedeutung. Die Studie wurde im Fachmagazin Science Advances veröffentlicht.

Die Geologin und Höhlenforscherin Prof. Gina Moseley entdeckte während einer Expedition im Jahr 2015 Mineralablagerungen in Grönland, einem für den Klimawandel hochsensiblen Gebiet. Der Fundort in der Höhle liegt auf 80° Nord, 35 Kilometer von der Küste und 60 Kilometer vom Rand des grönländischen Eisschildes entfernt. Die Expedition fand im Rahmen des „Greenland Caves Project“ statt, das von 59 verschiedenen Sponsoren, darunter die National Geographic Society, finanziert wurde. Moseley und ihr Team arbeiten im Feld der Paläoklimaforschung und interessieren sich für Klimadaten, die in Höhlenablagerungen häufig hunderttausende Jahre gespeichert bleiben. „In der abgelegenen Höhle in Grönland haben wir einen Bodensinter gefunden, eine etwa 12 Zentimeter große Probe entnommen und dann analysiert. Diese Art der Höhlensedimente ist verwandt mit den Tropfsteinen, bildet aber flächige Ablagerungen, die aus einem langsam fließenden Wasserfilm auskristallisieren“, erklärt Moseley von der Arbeitsgruppe für Quartärforschung. In einem arktischen Gebiet überhaupt eine Ablagerung dieser Art zu finden, ist für sich genommen bereits außergewöhnlich, wie die Geologin erklärt: „Heute ist diese Region eine polare Wüste mit Permafrost. Damit sich eine solche Ablagerung bilden konnte, muss das Klima zu jener Zeit wärmer und feuchter gewesen sein als heute. Der Zeitraum zwischen etwa 588.000 bis 549.000 Jahren vor heute gilt eigentlich als global kühl im Vergleich zur Gegenwart. Das Wachstum dieses Bodensinters zu dieser Zeit zeigt aber, dass die Arktis wärmer als heute gewesen sein muss.“

Lokale Schwankungen

Die Berücksichtigung regionaler Unterschiede in der Entwicklung des Klimas ist insbesondere für künftige Entwicklungen in einer wärmeren Welt zentral. „Die Daten aus dieser Höhle zeigen, dass die Arktis als Folge der damaligen Stellung der Erde zur Sonne ungewöhnlich warm war. Ausgelöst durch die wärmeren Temperaturen schrumpfte die Ausdehnung des Meer-Eises in der Arktis. Die aus diesen eisfreien Gewässern verdunstete Feuchtigkeit wurde nach Nordostgrönland transportiert“, ergänzt Moseley. Die Höhlenablagerung bietet darüber hinaus die Möglichkeit, das Wissen über die Klima-Geschichte Grönlands und die hydrologischen Bedingungen jenseits der zeitlichen Grenze der grönländischen Eisbohrkerne hinaus auszubauen: Diese wichtigen Zeugen des Klimas reichen nur 128.000 Jahre in die Vergangenheit. Moseley verwendete dazu modernste Methoden wie die Uran-Thorium-Datierung. „Da die Grönland-Eisbohrkerne im wesentlichen die letzte Eiszeit und damit kalte Klimaphasen umfassen, bieten unsere Analysen ein schönes Gegenstück mit Bezug auf vergangene Warmzeiten“, erklärt die Geologin. „Die Arktis erwärmt sich mehr als doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt. Besser zu verstehen, wie sich dieser sensible Teil der Welt in einer wärmeren Welt verändert, ist für die Zukunft von höchster Priorität.“

Wertvolles Klimaarchiv

Gina Moseley erkannte die Bedeutung der Höhlen im Nordosten Grönlands bereits 2008 während ihrer Promotion in Bristol, Großbritannien. Im Jahr 2015 leitete sie eine fünfköpfige Expedition: Die Höhlen Grönlands sind nur auf sehr beschwerlichem Weg über Luft und Wasser sowie mit langen Fußmärschen erreichbar. Moseley erlangte dadurch erstmals Zugriff auf das einmalige hocharktische Klimaarchiv. Dafür wurde die Geologin mit dem renommierten START-Preis des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) ausgezeichnet, der es ihr ermöglicht, weiter an Grönlands Klimaarchiv zu arbeiten. Im Juli 2019 brachen Moseley und ihr Team des Greenland-Caves-Project wieder für eine dreiwöchige Expedition nach Nordost-Grönland auf.

Publikation:
G. E. Moseley, R. L. Edwards, N. S. Lord, C. Spötl, H. Cheng: Speleothem record of mild and wet mid-Pleistocene climate in northeast Greenland. Sci.Adv. 2021, 7: eabe1260 DOI: 10.1126/sciadv.abe1260
Link: https://www.doi.org/10.1126/sciadv.abe1260

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