Neues vom CLOUD-Projekt des CERN: „Wir können nicht ausschließen, dass die kosmische Strahlung in höheren Luftschichten eine größere Rolle spielt als in den unteren Schichten“

Noch immer versucht der Potsdamer Stefan Rahmstorf händeringend die Erwärmungspause wegzudiskutieren. In einem Beitrag in seinem Blog stellte er am 1. November 2013 eine Kurve der Septembertemperaturen der letzten 130 Jahre dar, mit einem knallig rot eingefärbtem gleitendem Mittel, das keinerlei Erwärmungspause zeigt (Abbildung 1). Rahmstorf hatte es ja immer gesagt: Die Erwärmung geht unvermindert weiter. Aber halt, auch die Septembertemperaturen weisen bei näherem Hinschauen ein Plateau auf, das bereits mehr als ein Jahrzehnt anhält.

DH7FB hat die Daten einmal unter die Lupe genommen und ist schließlich darauf gestoßen, an welcher Stelle Rahmstorf getrickst hat. Erst wenn man für das gleitende Mittel einen sehr langen Glättungszeitraum verwendet, verschwindet das Plateau. Rahmstorf wählte einen enorm langen Zeitraum von mehr als 30 Jahren, ohne dies in seinem Blog zu erwähnen. Verwendet man kürzere und gängigere Glättungszeiträume von z.B. 5 Jahren kommt die Erwärmungspause auch bei den Septembertemperaturen deutlich zum Vorschein. Aber warum eigentlich September und nicht ein anderer Monat? DH7FB stellte einige Vergleiche mit anderen Monatskombinationen an und fand heraus, dass offenbar der Pinatubo-Ausbruch im Juni 1991 einen signifikanten Einfluss auf den September ausübte und maßgeblich die globale September-Mittelwert-Kurve versteilt hat. Lesetipp: Schauen Sie sich gerne mal die Leserkommentare in Rahmstorfs Blog an. Es hagelte heftige Kritik.

 

Abbildung 1: Globale  September-Temperatur für die letzten 130 Jahre. Quelle: Klimalounge / Stefan Rahmstorf.

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Spaß muss sein, hat sich wohl der Bonner General-Anzeiger am 30. September 2013 gedacht und schrieb:

Wetterextreme nehmen zu – Betroffene Regionen unklar
Klimaforscher rechnen auch in Deutschland mit mehr Extrem-Wetter. Unklar sei aber noch, welche Region wie stark betroffen sein könnte. Für die verwendeten Klimamodelle sei Deutschland einfach zu klein.

Eine elegante Vorhersage: Es wird wettertechnisch in Deutschland knallen, aber wo und wann das sein wird, ist nicht bekannt. Die Qualität einer solchen Wischiwaschi-Prognose ist nicht überprüfbar. Überhaupt ist der Begriff ‚Prognose‘ hier vollkommen fehl am Platz. Diese Vorhersage ist genauso gehaltvoll wie die Prognose, dass es am kommenden Bundesligaspieltag wohl wieder Tore geben wird. Wo und wann diese fallen, steht jedoch noch nicht fest. Interviewt wird im Beitrag der Potsdamer Klimaforscher und -Aktivist Anders Levermann, der erst vor etwa zehn Jahren als Seiteneinsteiger zum Klimaforscher wurde und ein enger Verbündeter von Stefan Rahmstorf ist.

FRAGE: Wenn Sie einen Blick auf das Jahr 2100 wagen: Wie wird sich bis dahin das Klima in Deutschland verändert haben – also zum Beispiel Temperatur, Niederschlag und Stürme?

ANDERS LEVERMANN: Bei ungehindertem Klimawandel erwarten wir allgemein mehr und stärkere Extreme. Das gilt auch für Deutschland: Wir erwarten natürlich Hitzewellen in einer sich erwärmenden Welt, aber auch stärkere Wintereinbrüche wie wir das in den letzten Jahren bereits beobachtet haben.

Mehr Hitzewellen bei fortschreitender Erwärmung könnte man sich durchaus vorstellen. Schön wäre dabei ein Vergleich mit der Mittelalterlichen Wärmeperiode. Vermutlich gab es damals ähnlich viele Hitzewellen wie heute, die dann im Übergang zur Kleinen Eiszeit weniger wurden. Ein spannendes Forschungsthema, das aber (laut Google-Suche) irgendwie noch nie jemand aufgegriffen hat. Seltsam ist, dass Levermann für 2100 schärfere Winter voraussagt. Er begründet dies mit dem fehlenden Meereis, einer Erklärung die von vielen Fachkollegen mittlerweile als unglaubwürdig eingestuft wird.

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Mitte Oktober 2013 erschien im Fachmagazin Nature ein neues Paper der CERN-CLOUD-Gruppe, diesmal mit Erstautor João Almeida.  In der Welt vom 13. Oktober erläuterte der Frankfurter Wolkenforscher Joachim Curtius die Ergebnisse (Fettsetzung ergänzt):

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Neue Studie beschreibt fehlendes Glied in der Klimakette: Polare Stratosphärenwirbel reichen solares Klimasignal in die untere Atmosphäre weiter

Die Wissenschaft ist immer noch auf der Suche nach der genauen Kopplung zwischen solaren Aktivitätsschwankungen und natürlichen Klimaänderungen. Geologische Untersuchungen zeigen deutlich, dass es diesen Zusammenhang gibt, nur der genaue physikalische Prozess ist noch unklar. Zudem spielen 60-Jahres-Ozeanzyklen eine wichtige Rolle im Klimageschehen. In unserem Buch „Die kalte Sonne“ argumentiert Nicola Scafetta in einem Gastbeitrag, dass auch hier ein Zusammenhang bestehen könnte, dass also der 60-Jahres-Takt ebenfalls mit der Sonne, ihrer Fusionsaktivität und ihren Gezeitenkräften verknüpft ist. Unterstützung für dieses Modell erhielt Scafetta nun von einer neuen Studie von Veretenenko & Ogurtsov, die Anfang September 2013 im Fachmagazin Advances in Space Research erschien. Die Autoren fanden einen 60-jährigen Zyklus in der Entwicklung polarer Wirbelströmungen in der Stratosphäre über den Polen. Solare Effekte über UV-Strahlung und kosmische Strahlung sind aus diesen hohen Atmosphärenstockwerken gut bekannt. Die offenbar solar-beeinflussten stratosphärischen Wirbel könnten nun ein fehlendes Glied in der Weiterreichung des Sonnensignals in die tiefen troposphärischen Stockwerke darstellen, wo sich das Wetter- und Klimageschehen abspielt. Im Folgenden die Kurzfassung des äußerst interessanten Artikels im englischen Original:

Possible reasons for a temporal instability of long-term effects of solar activity (SA) and galactic cosmic ray (GCR) variations on the lower atmosphere circulation were studied. It was shown that the detected earlier ∼60-year oscillations of the amplitude and sign of Solar Activity/Galactic Cosmic Ray effects on the troposphere pressure at high and middle latitudes (Veretenenko and Ogurtsov, Adv.Space Res., 2012) are closely related to the state of a cyclonic vortex forming in the polar stratosphere. The intensity of the vortex was found to reveal a roughly 60-year periodicity affecting the evolution of the large-scale atmospheric circulation and the character of Solar Activity/Galactic Cosmic Ray effects. An intensification of both Arctic anticyclones and mid-latitudinal cyclones associated with an increase of GCR fluxes at minima of the 11-year solar cycles is observed in the epochs of a strong polar vortex. In the epochs of a weak polar vortex SA/GCR effects on the development of baric systems at middle and high latitudes were found to change the sign. The results obtained provide evidence that the mechanism of solar activity and cosmic ray influences on the lower atmosphere circulation involves changes in the evolution of the stratospheric polar vortex.

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Der Klimawandel wird uns biblische Dürren schicken und alles verdorren lassen. So heißt es. Aus der Karibik erreicht uns jedoch via Latina Press vom 13. September 2013 eine hierzu gänzlich inkompatible Nachricht:

Haiti – Dominikanische Republik: Seen der Karibikinsel Hispaniola erreichen historisches Niveau
Wasservolumen verdreifacht – Salzgehalt gesunken
Ein durch den Klimawandel verursachter Anstieg der Temperaturen in der Karibik hat zu einem dramatischen Anstieg von fünf Seen in Haiti und der Dominikanischen Republik beigetragen. Die landwirtschaftliche Produktion ist durch die Überflutung von Hunderten Hektar Land gefährdet, das Einkommen von Tausenden Familien bedroht. […] Laut José E. González, Professor für Maschinenbau am City College of New York, hat die Auswertung der Studien ergeben, dass ein Großteil des Wassers süß ist und der natürliche Salzgehalt stark abgenommen hat. Dies ist auf die erhöhten Niederschläge in den Bergen zurückzuführen. “Die Seen weisen ein noch nie dagewesenes Niveau auf. Der Lago Enriquillo hatte in den letzten zehn Jahren stets einen Salzgehalt von 75 Promille und nun ist dieses Niveau auf 20 gesunken – fast gleichbedeutend mit frischem Wasser”, so González.

Weiterlesen auf latina-press.com.

Zum Mitschreiben:

(1) Auf Hispaniola regnet es heute mehr als früher. (2) Hierdurch ist der Wasserspiegel eines Salzsees angestiegen (3) Aus der ehemals ungenießbaren Salzpampe ist jetzt Trinkwasser geworden

Eine schöne Entwicklung, möchte man meinen. Die Landwirtschaft und Bevölkerung sollten sich über die verbesserte Wasserversorgung freuen. Und trotzdem wird wieder auf dem Klimawandel herumgehackt. Sicher, ein paar Felder sind um den See herum überschwemmt worden. Nicht schön für die betroffenen Bauern. Können sie nun Asyl in Deutschland als Klimaflüchtlinge beantragen? Kleines Gedankenspiel: Wenn nun der Regen in der Region nicht zu- sondern abgenommen hätte, dann wäre das Klimawandelgeschrei noch viel stärker: Dürreschäden durch Klimakatastrophe. Würde viel besser passen. Da dies aber nicht eingetreten ist, nimmt man ersatzweise auch gerne den üppigen Regen als Klimaschaden.

Nun hätten die überschwemmten Bauern vermutlich vor einigen hundert Jahren gar nicht am Seeufer arbeiten können. Aus der Paläoklimatologie ist bekannt, dass Feucht- und Trockenphasen in der Karibik einem langfristigen, steten Wechsel unterlegen waren. Einer der Auslöser scheint auch die kalte Sonne gewesen zu sein. Siehe unseren Blogartikel „Neue Studie im Journal of Quaternary Science: Dürren in der Karibik häufen sich während solarer Schwächephasen„.

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Die Sonne im Oktober 2013 – Minima voraus

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Im Oktober 2013 erfolgte ein deutlicher Anstieg der Aktivität, die Sonnenfleckenzahl (Sunspotnumber – SSN) betrug 85,6. Das sind 77% der in diesem Zyklusmonat üblichen mittleren Aktivität, festgestellt seit 1750. Im Diagramm sieht das so aus:

Der Monat Oktober 2013 weicht deutlich ab vom Sonnenfleckenzyklus SC 5 (Solar Cycle – SC). Wir halten aber an dem Vergleich von SC 24 und SC 5 fest. Wie groß die Unsicherheiten der korrekten Beschreibung des 5. Zyklus ist, zeigt eine eine kürzliche Veröffentlichung von Rainer Arlt vom Leibniz Institute Potsdam und Ilya Usoskin von der finnischen Universität Oulo, die bei einer Untersuchung der Sonnenzyklen zwischen 1750 und 1850 zum Ergebnis kamen, dass die Sonnenfleckenzahl um etwa 20%  zu reduzieren sei. Vom  durchschnittlichen Sonnenzyklus (blau) ist SC24 jedoch weit entfernt, ganz zu schweigen von den großen Sonnenzyklen des solaren Maximums von 1940 bis 1990.

Auch im Oktober 2013 trug vor allen Dingen die Südhemisphäre zur Gesamtaktivität unserer Sonne (SH)  bei. Im Vergleich der Zyklen untereinander (hier wird die SSN-Anomalie bis zum laufenden Zyklusmonat aufaddiert) sehen wir dass die akkumulierte Sonnenfleckenzahl zwischen dem SC5 und dem SC14 liegt:

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Die unterschätzten Millenniumszyklen: Erst wenn die natürliche Zyklik verstanden ist, kann der Beitrag des Menschen abgeschätzt werden

Angesichts der gerade zu Ende gehenden wissenschaftshistorischen Phase des Klimaalarmismus muss man sich fragen, wie es eigentlich zu diesem Irrglauben kommen konnte. Drang nach öffentlicher Beachtung, aktivistische Neigungen und Groupthink sind nur einige Teile dieses Puzzles. Ein anderes wichtiges Element ist die Fehlinterpretation der natürlichen Klimavariabilität in der vorindustriellen Zeit. Noch vor einem Jahrzehnt war man davon überzeugt, die Temperaturen wären über viele Jahrhunderte und Jahrtausende stabil geblieben, und erst seit Beginn der industriellen Phase ab 1850 wäre das Thermometer dann angestiegen.

Heute wissen wir es besser. Eine Vielzahl von Studien dokumentiert natürliche, zyklische Schwankungen des Klimas, mit Temperaturänderungen, die in ihrem Betrag der Erwärmung des 20. Jahrhunderts entsprechen oder diese sogar übertreffen. In der Dezember 2013-Ausgabe des Fachmagazins Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology erscheint jetzt eine Arbeit eines brasilianisch-norwegischen Forscherteams um Thiago Santos. Mithilfe von Isotopen rekonstruierten die Wissenschaftler die Temperaturgeschichte des Südatlantiks vor der Küste Brasiliens für die vergangenen 10.000 Jahre. Dabei fanden sie charakteristische Zyklen im hundert bis tausend-Jahres-Maßstab. Als Auslöser dieser systematischen Schwankungen sehen Santos und seine Kollegen Änderungen der Sonnenaktivität sowie im Klimasystem selbst erzeugte, interne Schwingungen.

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Führte die kalte Sonne der Kleinen Eiszeit in Indien zu vermehrten Dürren?

Die indische Landwirtschaft ist stark abhängig vom regenbringenden Monsun. Während der Kleinen Eiszeit von Anfang des 15. bis in das 19. Jahrhundert hinein blieb der ersehnte Niederschlag aber besonders häufig auf dem indischen Subkontinent aus, einer Zeit als die Region vom Mogulreich beherrscht wurde. Wikipedia weiß hierzu: Das Mogulreich war ein von 1526 bis 1858 auf dem indischen Subkontinent bestehender Staat. Das Kernland des Reiches lag in der nordindischen Indus-Ganges-Ebene um die Städte Delhi, Agra und Lahore. Auf dem Höhepunkt seiner Macht im 17. Jahrhundert umfasste das Mogulreich fast den gesamten Subkontinent und Teile des heutigen Afghanistans. Auf 3,2 Millionen Quadratkilometern lebten zwischen …

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Die (müde) Sonne im September 2013 und spektrale Fortschritte

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Die Sonnenaktivität stellte sich weit unterdurchschnittlich dar, die Sonnenfleckenzahl (Sunspot Number, SSN) war 36,9. Sie erreichte nur 36% dessen, was im jetzigen ausgewerteten Zyklusmonat 58 üblich ist als Mittelwert aller bisherigen Zyklen 1-23 . Es bleibt dabei: die Sonne befindet sich in einem außergewöhnlich schwachen 24. Zyklus, der sich schon durch einen 1-2 jährigen verspäteten Start im November 2008 auszeichnete. In der Grafik ist wie immer der Mittelwert (blau) und der aktuelle Zyklusverlauf (rot) sowie der recht ähnliche Sonnenfleckenzyklus SC5 des Dalton Minimums Anfang des 19. Jahrhunderts als Vergleich aufgetragen:

 

In verschiedenen Veröffentlichungen wurde vermutet, dass der Zyklus einen „Doppelhöcker“ aufweisen könnte. Dem Maximum der Sonnen-Nordhemisphäre (NH) könnte schon im November 2013 ein weiterer Peak folgen, wenn die Südhemisphäre (SH) ihr Maximum erlebt. Das könnte nun schon Geschichte sein.Viel spricht dafür, dass der  zweite Ausschlag  sehr wahrscheinlich schon im April/Mai 2013 stattfand. Es könnte gut sein, dass das „Maximum“ des SC24 vorbei ist und die Aktivität nun tendenziell noch weiter abnehmen wird. Dafür spricht auch stark, dass sich die polaren Magnetfelder der Sonne abschließend umgepolt haben.  Einzelne Ausreisser bleiben natürlich möglich. Der Vergleich zwischen den genauer dokumentierten Zyklen 1-24 stellt sich so dar:

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Unerwartete Wendung: Studie in den Environmental Research Letters findet regionale Kopplung der Wolkenbedeckung mit der Sonnenaktivität

Die Wolken sind eines der großen ungelösten Rätsel der Klimawissenschaften. Wie ein großer Sonnenschirm können sie die Erde abschatten aber auch als Wärmeglocke fungieren und dabei einen enormen Einfluss auf das Klima ausüben. Henrik Svensmark wurde für seine Wolken-Forschung von Vertretern des IPCC bitter abgestraft und aus dem inneren Zirkel der Klimawissenschaften verbannt. Er hatte es doch tatsächlich gewagt, auf mögliche Beeinflussungen der globalen Wolkenbedeckung durch die Sonnenaktivität über die kosmische Strahlung hinzuweisen (siehe Kapitel 6 sowie Svensmarks Gastkapitel in unserem Buch „Die kalte Sonne“). Im Rahmen des CERN-Projektes CLOUD wird jetzt mit langer, politisch motivierter Verzögerung zum Thema intensiv geforscht. Aber auch andere Gruppen führen …

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Forscherteam findet Hinweise auf maßgeblichen Einfluss der Sonne auf die Temperaturentwicklung des Tibetplateaus

Die Sonne hat nur eine vernachlässigbare Wirkung auf das Klima. Dies glaubt zumindest der Weltklimarat. Umso erstaunlicher ist es, dass Sonnenaktivitätsschwankungen in der Vergangenheit durchaus große Klimaverschiebungen verursacht haben. Eine Erklärung hat der IPCC hierfür nicht. Im März 2013 erschien im Chinese Science Bulletin  eine Studie einer chinesischen Forschergruppe um YuXin He, die dem IPCC weitere Kopfschmerzen verursacht haben wird. Mithilfe geochemischer Methoden rekonstruierten die Wissenschaftler anhand von geologischen Schichtenarchiven zweier Seen die Temperaturentwicklung auf dem nördlichen Tibet-Plateau für die letzten 2500 Jahre. Dabei fanden He und Kollegen, dass die Temperaturen im Untersuchungszeitraum signifikant geschwankt haben. Während der Mittelalterlichen Wärmeperiode vor 1000 Jahren waren die Temperaturen …

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Die Sonne im August 2013 – Wissenschaft bei der Arbeit

Von Frank Bosse Im August 2013 sahen wir eine gemäßigte Aktivität, die Sonnenfleckenzahl ( Sunspotnumber-SSN) betrug 66. Das sind fast 2/3 der in diesem Zyklusmonat üblichen mittleren Aktivität, festgestellt seit 1750. Im Diagramm sieht das so aus:   Im Vergleich zum über weite Strecken der Entwicklung ähnlichen Sonnenfleckenzyklus 5 (Solar Cycle 5 = SC 5) also ein wenig mehr Aktivität, vom durchschnittlichen (blau) jedoch weit entfernt. Interessant ist, dass zur Gesamtaktivität unserer Sonne in den letzen Monaten vor allem die Südhemisphäre (SH)  beitrug, im vergangenen Monat zu 2/3. In der frühen Phase unseres SC24 war es umgekehrt: der Spike bis …

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Neue Studie in Palaeo3: Solarer Zyklus beeinflusste das Klimageschehen British Columbias

Im September 2013 erschien im Fachmagazin Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology eine weitere Bestätigung dafür, dass solare Aktivitätsschwankungen zu allen Zeiten einen maßgeblichen Einfluss auf das Klima ausgeübt haben. Ein kanadisch-britisches Forscherteam um Jennifer Galloway von der kanadischen Carleton University untersuchte einen Sedimentkern vor der Küste von British Columbia und rekonstruierte anhand von Mikrofossilien und Schichtungsmustern die Klimageschichte der letzten 3000 Jahre. Fein laminierte Intervalle deuten auf eine zeitweise ausgeprägte Variabilität des Klimas hin. Mithilfe von Frequenzanalysen konnten die Wissenschaftler eine Reihe von Periodizitäten nachweisen, darunter auch eine Periode um 240 Jahre, welche die Forscher als Teil des solaren Suess/de Vries-Zyklenbereichs interpretieren. Galloway und ihre …

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Neue Studie in Quaternary Research: Schwankungen der Sonnenaktivität kontrollierten Klimazyklen in Zentral-China

Immer wieder hört man aus IPCC-nahen Kreisen, dass Schwankungen der Sonnenaktivität angeblich keine größeren Auswirkungen auf das Klima haben würden. Allerdings ist diese Sichtweise nur schwer mit den realen geologischen Fakten aus der Vergangenheit zu vereinbaren. Eine Vielzahl von Studien konnte deutlich zeigen, dass solare Änderungen eine signifikante Rolle im Klimageschehen gespielt haben, ein Einfluss der auch heute fortbestehen sollte (siehe Kapitel 3 in unserem Buch „Die kalte Sonne“). Im Juli 2013 erschien im Fachmagazin Quaternary Research nun eine weitere Arbeit, welche die Klimawirkung der Sonne eindrucksvoll in Erinnerung ruft. Ein chinesisches Forscherteam um Dianbig Liu von der Nanjing University …

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Die Sonne im Juli 2013 – Aktuelles und ein wenig Statistik

Von Frank Bosse

Die „amtliche“ Sonnenfleckenzahl (SSN) betrug laut dem Solar Influences Data Analysis Center in Brüssel (SIDC) im vergangenen Monat 57,0. Sie erreichte also nur 56% des Mittelwertes (MW) aller Zyklen 1-23 im entsprechenden Zeitraum, der bei 102 liegt. Grafisch:

 

Mittelt man über den gesamten Zyklus 24 erhält man eine Aktivität, die nur etwa 45% des Mittelwertes beträgt. Der Vergleich über alle Zyklen bis zum aktuellen Monat:

Man muss schon bis ins Jahr 1827 (Sonnenfleckenzyklus SC7) zurückschauen, um vergleichbar geringe Aktivität wie seit 2009 zu ermitteln. Leif Svalgaard nannte die Sonne einmal einen „messy place“ um auszudrücken, dass unser Zentralgestirn immer für Überraschungen gut ist. Könnte also noch eine unverhoffte Steigerung im weiteren Verlauf des laufenden Zyklus 24 erfolgen und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür? Hierfür wurden die SSN-Anomalien aus dem vorigen Bild (ASSA 56- die akkumulierte Sonnenfleckenanomalie nach 56 Monaten des Zyklus) mit der Gesamtsumme der Anomalien (ASSA ges) bis zum Ende  der bisherigen Zyklen 1-23 verglichen:

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Internationales Forscherteam: UV-Schwankungen der Sonne in den Klimamodellen bislang 4- bis 6-fach unterschätzt

Noch immer ist eines der größten Rätsel der Klimawissenschaft ungelöst: Eine Vielzahl von geologischen Studien belegt eindrucksvoll, dass Schwankungen der Sonnenaktivität signifikante Auswirkungen auf das Klima hatten (siehe Kapitel 3 in unserem Buch „Die kalte Sonne“ sowie unsere entsprechenden Blogartikel). In den Klimamodellen des IPCC spielt die Sonne jedoch nur eine verschwindend geringe Rolle. Liegt die Geologie komplett daneben? Oder stimmt vielleicht etwas mit den Modellen nicht? Sind die Wirkungsketten in den Modellen korrekt und vollständig beschrieben? Ist mit den Eingabeparametern alles in Ordnung? Im April 2013 erschien im Fachjournal Atmospheric Chemistry and Physics ein neuer Artikel eines hochkarätigen Teams von Solarphysikern sowie anderen Spezialisten …

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Verdeckt operierender IPCC-Leitautor macht die Sonne madig – Gute Argumente hat er allerdings keine

In der Frankfurter Rundschau erschien am 6. Juli 2013 ein Artikel mit dem Titel „Die Sonne wird nicht unterschätzt“. Darin wird der Klimaforscher Stefan Brönnimann zu verschiedenen klimawissenschaftlichen Themen befragt, unter anderem auch zur Klimawirkung der Sonne. Hier ein Auszug: FR: Der Ex-Energiemanager und Chemiker Fritz Vahrenholt wirft speziell dem UN-Klimarat IPCC vor, die Sonnenaktivität als „vernachlässigbar“ einzustufen. Trifft das zu? BRÖNNIMANN: m letzten IPCC-Bericht wurde das Thema recht ausführlich diskutiert. Aber der Einfluss auf die globale Temperatur ist eben nicht so klar, wie Vahrenholt und sein Co-Autor Sebastian Lüning es darstellen. […] FR: Die Klimaskeptiker behaupten, der Einfluss der wechselnden …

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Die Sonne im Juni 2013 – auf dem Weg in ein großes Minimum? Neue Arbeit zu den möglichen Folgen

Von Frank Bosse

Die Sonnenaktivität war auch in diesem Monat eher sehr verhalten. Man konnte nur 48% der mittleren Aktivität der bisherigen Zyklen 1-23 für diesen Zyklusmonat beobachten, die Sonnenfleckenzahl (SSN- SunSpotNumber)  betrug  52,5. Grafisch sieht das so aus:

 

Gegenüber dem Vormonat mit 78,7 ein deutlicher Rückgang. Dies wird auch im Vergleich zum Zyklus 5 deutlich, der hier schon länger als Referenz für einen schwachen Verlauf des 11-jährigen Schwabe- Zyklus steht. Im mittleren Verlauf wird auch deutlich, dass statistisch das Maximum bereits vorüber ist. Und im Einzelfall des aktuellen Zyklus SC24? Eine Antwort könnten die polaren Magnetfelder der Sonne geben, sie polen sich  im Maximum um:

 

Quelle: leif.org

 

Die Differenz zwischen der Feldstärke der nördlichen und südlichen polaren Felder hat nun recht eindeutig  das Vorzeichen gewechselt, das Maximum des SC24 ist sehr wahrscheinlich Geschichte.  Es trat wohl bereits im November 2011 mit SSN=96,7 auf. Der Vergleich der aufsummierten Sonnenfleckanomalie unter Beachtung der Diskontinuität der Zählweise um 1945 offenbart, dass der aktuelle SC24 bisher der schwächste seit fast 200 Jahren ist:

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