3. REKLIM-Konferenz: „Klimawandel in Regionen“ am 3.9.2012 in Potsdam

Am 3. September 2012 findet in Postdam die 3. REKLIM-Konferenz „Klimawandel in Regionen“ statt. Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung des Helmholtz-Zentrums Potsdam DeutschesGeoForschungsZentrum (GFZ) und des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI). Aus der Ankündigung: Die globale Erwärmung hat für einzelne Regionen der Erde ganz unterschiedliche Folgen. Helmholtz-Forscherinnen und Forscher aus acht Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft untersuchen solche regionalen Klimaänderungen und liefern damit die Grundlage für Anpassungs- und Vermeidungsstrategien. REKLIM liefert eine wissenschaftlich solide Basis für den regionalen Klimaservice, der u. a. durch die Regionalen Klimabüros der Helmholtz-Gemeinschaft wahrgenommen wird. Ziel der diesjährigen Regionaltagung in Potsdam ist es, neueste Ergebnisse aus …

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Während der Mittelalterlichen Wärmeperiode war es auf den schottischen Orkneyinseln im Sommer wärmer als heute

Die Orkneys sind ein aus ca. 100 kleineren Inseln und einer Hauptinsel bestehender zu Schottland gehörender Archipel. Durch den warmen Golfstrom kann man es dort gut aushalten. Das dachten sich wohl auch die Wikinger, die etwa 780 n. Chr. von Skandinavien herübergeschippert kamen und für einige hundert Jahre das Kommando auf den Orkneys übernahmen. Ganz besonders schienen die rauhen Gesellen Fisch und Napfschnecken zu mögen, welche Archäologen massenhaft in den wikingischen Müllhaufen fanden.

Als Donna Surge und James Barrett von der University of North Carolina bzw. der englischen University of Cambridge erstmals von diesem Abfall hörten, kam ihnen eine Idee. Könnte man mit den Schalenresten nicht eventuell die Temperaturentwicklung der Wikingerzeit auf den Orkneyinseln rekonstruieren? Und in der Tat, es war möglich, wie die beiden jetzt in einem Artikel zeigen konnten, der sich derzeit im Druck in der Fachzeitschrift Palaeo3 befindet und bereits seit Mitte Juli 2012 online aufrufbar ist.

Die Temperaturrekonstruktion erfolgte dabei auf Basis von Sauerstoffisotopen an den Napfschnecken. Der Vorteil dieser schleimigen Freunde ist, dass sie schnellwachsend und kurzlebig sind, was punktgenaue Daten liefert. Und noch einen weiteren Vorteil haben die Napfschnecken für den Klimaforscher: Sie registrieren separat und hochauflösend sowohl die Sommer- wie auch die Wintertemperaturen. Jetzt mussten die untersuchten Schnecken nur noch zeitlich eingeordnet werden, was anhand von archäologischen Beifunden sowie der Radiokarbonmethode an Knochen, verkohlten Getreidekörnern und Schalen erfolgte.

Auf diese Weise konnten Donna Surge und James Barrett die Meeresoberflächentemperaturen während des Höhepunktes der Wikingerzeit von 800-1200 n. Chr. rekonstruieren. Die Zeit fällt dabei praktischerweise ziemlich genau in die Mittelalterliche Wärmeperiode.

Und was fanden die Wissenschaftler? Die wärmsten Sommer waren damals auf den Orkneys im Durchschnitt etwa ein Grad wärmer als heute. Das ist schon recht erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die CO2-Konzentration damals noch mehr als 100 ppm unter dem heutigen Niveau lag. Ob es vielleicht etwa mit der gut dokumentierten erhöhten Sonnenaktivität zu tun haben könnte, die damals herrschte? (Siehe S. 60-63 in „Die kalte Sonne“).

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Wolken kühlen Südamerika ab: Schlechte Karten für den Wolkenverstärker des IPCC

Wetter und Klima stellen ein äußerst dynamisches System dar, das sich durch ständige Veränderung auszeichnet. Auch ohne äußere Einflüsse wie Sonnenaktivitätsschwankungen oder anthropogene Störungen würde das Wetter- und Klimasystem „schwingen“. Mittlerweile kennen wir eine Vielzahl solcher natürlicher Veränderlichkeiten und Zyklen, die in ihrem Maßstab von wenigen Tagen bis etlichen Jahrzehnten reichen. Am bekanntesten sind wohl die Nordatlantische Oszillation (NOA), die Pazfische Dekadische Oszillation (PDO) und El Nino.

Ein weniger bekanntes klimasysteminternes Muster ist die sogenannte Southern Annular Mode, kurz „SAM“ (Abbildung 1). Das Phänomen läuft auch unter dem Namen „Antarktische Oszillation“ (AAO).

Abbildung 1: regionale Übersicht über klimasysteminterne Schwankungen und Zyklen. Quelle: University Corporation for Atmospheric Research.

 

Im Rahmen der SAM ändern sich Hoch- und Tiefdruckgebiete in der Antarktis sowie in mittleren südlichen Breiten, was zu Intensitätsschwankungen in den Westwinden führt (nähere Details auf der UCAR-Webseite). Wenn man die zeitliche Entwicklung des SAM Index aufträgt, erkennt man die starken Änderungen im Jahres-Maßstab (Abbildung 2). Löst man die Daten zeitlich weiter auf, dann erkennt man auch SAM-Änderungen im Tagesmaßstab. Eine vereinfachte Erläuterung des Southern Annular Mode gibt es in einem sehenswerten Videoclip der Landwirtschaftsbehörde des australischen Bundestaates Victoria.

Abbildung 2: Entwicklung des Southern Annular Mode für die vergangenen 70 Jahre. Der ansteigende Langzeittrend ist nach Ansicht einiger Forscher auf die antarktische Ozonausdünnung sowie die Zunahme der Treibhausgaskonzentration zurückzuführen. Für unsere Betrachtung ist jedoch die Variabilität im Jahresbereich und kürzer von Interesse. Quelle: Jianping Li.

 

Dies soll jedoch nur die Einleitung zu einer spannenden Studie sein, die Benjamin Laken und Enric Pallé vom Instituto de Astrofísica de Canarias auf Teneriffa im Juli 2012 im Journal of Geophysical Research veröffentlicht haben. Die beiden Forscher nahmen sich Satellitendaten zur Wolkenbedeckung aus den Jahren 2000-2008 vor und suchten gezielt nach starken Änderungen im Datensatz im Tagesmaßstab. Sie interessierten sich dabei für die Frage, was wohl Ursache derartiger starker Änderungen gewesen sein könnte und welche Auswirkungen dies auf andere Wetterparameter hatte.

Laken und Pallé fanden bei ihren Untersuchungen sehr starke Änderungen der Wolkenbedeckung über Südamerika (Abbildung 3). Dabei fiel ihnen auf, dass die Bewölkung in der Regel zunahm, wenn der SAM-Index ins Positive umschlug (Abbildung 4). Offensichtlich führen die entsprechenden Luftdruckänderungen dabei in statistisch signifikanter Weise zu einer verstärkten Wolkenbildung. Der Bedeckungsgrad erhöht sich im Rahmen dieser SAM-Schwankungen ziemlich abrupt um bis zu 20%.

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Der ominöse Wasserdampfverstärker für das CO2 spielt weiter Versteck: Wasserdampfkonzentration in der Atmosphäre in den letzten 14 Jahren offenbar nicht angestiegen

Das CO2 ist ein mächtiges Treibhausgas, heißt es. Wenn wir nicht schleunigst unsere Industriegesellschaft komplett umkrempeln, wird die Welt in einem Hitzeinferno zugrunde gehen. Dies sagen jedenfalls die Klimamodelle aus dem Computer. Nur die wenigsten Klimadiskutanten wissen jedoch, dass die angebliche Klimakraft gar nicht im CO2 selbst, sondern in fragwürdigen Verstärkungsmechanismen liegt. Das CO2 alleine besitzt nämlich lediglich ein Erwärmungspotential von 1,1°C pro CO2-Verdopplung. Erst durch die theoretische Annahme von bislang schlecht verstandenen Verstärkern katapultiert beim IPCC die Erwärmung auf 2,0-4,5°C pro CO2-Verdopplung, allen voran Wasserdampf und Wolken.

Der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre lässt sich schwer bestimmen (siehe S. 167-169 in „Die kalte Sonne“). Im Rahmen des NASA Water Vapor Project (NVAP) wird derzeit eine globale Wasserdampf-Datenbank erstellt, die die Entwicklung des Wasserdampfgehalts in der Gesamtatmosphäre seit 1988 dokumentiert. In einem neuen Paper hat nun eine Gruppe um Thomas Vonder Haar von der Colorado State University die Wasserdampfentwicklung für die Zeit von 1988-2009 in einer Graphik dargestellt (Abbildung 1). Vonder Haar ist einer der Hauptbearbeiter im NVAP Projekt und veröffentlichte die besagte Studie in den Geophysical Research Letters.

Abbildung 1: Wasserdampfentwicklung 1988-2009. Quelle: Vonder Haar (im Druck).

 

In der Publikation lassen sich die Autoren zu keiner Trendaussage hinreißen und verweisen auf ein späteres, separates Paper. In den Schlussfolgerungen ihres Papers schreiben die Forscher:

„Zu diesem Zeitpunkt können wir das Vorhandensein eines robusten Trends in der globalen Wasserdampfentwicklung weder beweisen noch widerlegen.“

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TV-Tipp: „Waldbrände, die Geißel der Zukunft?“ (Arte, 26.7.2012)

Am 26.7.2012 zeigt Arte um 22:25-23:20 Uhr den Dokumentarfilm „Waldbrände, die Geißel der Zukunft?“. Ankündigung der Sendung: Waldbrände treten in den letzten Jahren weltweit immer häufiger auf. Erderwärmung in Folge des Klimawandels und großflächige Brände scheinen eine fatale Wechselwirkung einzugehen. Die Dokumentation berichtet nicht nur von der aktuellen Situation, sondern zeigt auch Wissenschaftler auf der Suche nach Lösungsstrategien, denn es steht zu befürchten, dass Waldbrände in Zukunft weltweit Menschen aus ihren bisherigen Lebensräumen verdrängen werden.

Die wunderbare Welt der Temperaturdaten-Korrekturen: Und plötzlich hatte sich der Trend ins Gegenteil verkehrt…

Es gibt einen Punkt in der Klimadiskussion, den wohl alle Beteiligten ähnlich sehen: In den letzten 300 Jahren ist es wärmer geworden! Und dies ist wenig überraschend, liegt doch der Startpunkt der Entwicklung in der Kleinen Eiszeit, einer natürlichen Kälteperiode, während der es im globalen Durchschnitt mindestens ein Grad kühler war als heute. Das Muster ist zudem bekannt: Schaut man mit geeignetem geologischem Werkzeug in die Vergangenheit, so hat es in den letzten 10.000 Jahren eine ganze Reihe von Klimaschwankungen dieser Größenordnung im Tausendjahres-Maßstab gegeben (siehe S. 68-75 in „Die kalte Sonne“). Der Klimawandel ist ein steter Begleiter der Erdgeschichte gewesen und keineswegs erst kürzlich vom alles beherrschenden Menschen ausgelöst.

Eines der wichtigsten Argumente des Weltklimarats für ein heute außer Kontrolle geratenes Klima ist, dass sich das Klima in den letzten 40 Jahren mit einer angeblich noch nie dagewesenen Geschwindigkeit erwärmt hätte. Leider haben die IPCC-Experten dabei geflissentlich übersehen, dass es 1860-1880 und 1910-1940 ähnliche Erwärmungsraten gegeben hat. Und es gibt noch eine weitere unbequeme Wahrheit, die IPCC-nahen Forschern Bauchschmerzen verursacht und überwiegend totgeschwiegen wird. In einigen Regionen der Erde ist nämlich die Durchschnittstemperatur während der letzten 70 Jahre gar nicht weiter angestiegen. Zu diesen Regionen gehören zum Beispiel die USA und Grönland (siehe S. 109 in „Die kalte Sonne“). Hier wurde in den 1930er und 40er Jahren ein Temperaturniveau erreicht, dass in etwa dem heutigen entspricht. Dies ist durch langjährige Messreihen von Wetterstationen gut belegt. Die Originalmessdaten sprechen eine klare Sprache.

Was die Wenigsten wissen: In der Welt der Temperaturdaten-Archive gibt es eine ganze Reihe von kreativen „Gestaltungsmöglichkeiten“, mit denen die Originalmessdaten „bearbeitetet“ bzw. „korrigiert“ werden, bevor sie als offizieller Messdatensatz veröffentlicht werden. Zum Teil sind dies sogar sehr sinnvolle Modifikationen. Wenn sich zum Beispiel Messgeräte ändern oder Messstationen örtlich etwas verlagert werden, müssen selbstverständlich entsprechende Anpassungen vorgenommen werden, um die Daten vergleichbar zu machen und künstliche Brüche und Artefakte zu vermeiden. Gleiches gilt, wenn eine früher auf einer Kuhweide gelegene, ländliche Wetterstation allmählich von wärmespeichernden Neubauten und Asphaltflächen umzingelt wird. Dies ist der sogenannte städtische Wärmeinseleffekt (Urban Heat Island Effekt, kurz UHI), auf den wir in einem späteren Blogartikel genauer eingehen werden. Durch die allmählich zunehmende Bebauung vieler Regionen registrieren die städtischen Wetterstationen heute spürbar höhere Temperaturen als die im ländlichen Umland gelegenen Stationen. Entsprechend müssten also jüngere, städtische Messdaten künstlich etwas abgekühlt werden. Die Entfernung von nichtklimatischen Artefakten jeglicher Art aus den Temperaturdatensätzen wird auch Homogenisierung genannt.

Es gibt drei wichtige globale Temperaturdatensätze die auf Messungen am Boden basieren. Hierzu gehören der CRU-Datensatz der Climate Research Unit der University of East Anglia, das Global Historical Climate Network (GHCN) von NOAA und der GISS-Datensatz des Goddard Institute for Space Studies das zur NASA gehört. In der Regel erhält man von diesen Organisationen die korrigierten, homogenisierten Daten und muss darauf vertrauen, dass die Daten wissenschaftlich ordnungsgemäß und gut begründet bearbeitet wurden. In der Öffentlichkeit ist die Existenz dieses Homogenisierungs-Bearbeitungsschritts wenig bekannt und das Vertrauen in die Temperaturkurven entsprechend groß. Aber ist dieses bedingungslose Vertrauen wirklich gerechtfertigt? Immerhin lässt sich hier doch so einiges verändern, was im schlimmsten Fall völlig andere Trendaussagen zur Folge haben könnte.

Zum Glück sind von etlichen Wetterstationen sowohl die homogenisierten, modifizierten Temperaturwerte wie auch die unbearbeiteten Rohdaten bekannt. Auf diese Weise kann man die beiden Temperaturentwicklungen bequem in einem gemeinsamen Diagramm plotten und miteinander vergleichen. Und genau dies hat eine ganze Reihe von engagierten Bloggern und Wissenschaftlern getan. Die Ergebnisse sind dabei jedoch alles andere als vertrauensstiftend, wie wir im Folgenden zeigen werden. Höchste Zeit für ein unabhängiges Audit.

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Klimaanpassungsschule an der Berliner Charité und Golfen für den Klimaschutz – Die Klimanews der Woche

In Bayern hat es dieses Jahr bereits 93.208 Mal geblitzt, meldete die Süddeutsche Zeitung am 10.7.2012. Schuld daran könnte doch eigentlich nur die Klimakatastrophe sein, möchte man meinen. Nichts da, sagt die SZ und gibt Entwarnung:

Wer nun glaubt, dieses Jahr ist das Geschehen am Himmel besonders heftig und über Bayern entladen sich besonders viele Gewitter, der täuscht sich aber. „Dieser Frühsommer ist nicht besonders auffällig“, sagt [Volker Wünsche, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD)]. „Im Gegenteil: Zumindest bisher liegt er im langjährigen Mittel. Das gilt auch für die Blitzeinschläge, also Blitze, die tatsächlich auf die Erde prallen. 93.208 registrierten die Antennen des Blitz Informationssystems (Blids) bis einschließlich 8. Juli [2012] in Bayern. „Das liegt im jährlichen Mittel“, sagt Blids-Leiter Stephan Thern. 

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Der Vorsitzende vom Bund der Energieverbraucher Aribert Peters sagte, 600.000 bis 800.000 Menschen in Deutschland werde bereits der Strom abgestellt, weil sie ihn nicht mehr zahlen könnten. Sind die stetig steigenden Strompreise in Deutschland als Risiken und Nebenwirkungen der Energiewende so einfach hinzunehmen? Ist es vernünftig, dass immer mehr Geringverdiener im Dunkeln sitzen und die energieintensive Industrie allmählich ins Ausland abwandert?

Die Politik hat den Missstand mittlerweile erkannt. „Augen zu und durch“ war gestern. Die SZ berichtet am 18.7.2012:

Nach Umweltminister Peter Altmaier (CDU) hatte am Dienstag [17.7.2012] auch Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) den Zeitplan für die Energiewende in Frage gestellt. Rösler sagte der Bild-Zeitung, die Zeitachse und die Ziele seien zwar vereinbar. „Aber wir müssen nachsteuern, wenn Jobs und unsere Wettbewerbsfähgkeit bedroht sein sollten.“ Die Bezahlbarkeit von Strom für Verbraucher und Betriebe habe für ihn „oberste Priorität“. Altmaier hatte zuvor bezweifelt, dass alle Ziele tatsächlich erreicht werden können. So stelle sich die Frage, „ob es wirklich gelingt, den Stromverbrauch bis zum Jahre 2020 um zehn Prozent zu senken.“

Mittlerweile gehen die gestiegenen Zusatzkosten der Energiewende an die Substanz der mittelständischen Unternehmen. Die Textilveredlung Drechsel hat jetzt die Zahlung der EEG-Umlage kurzerhand eingestellt:

Die Textilveredlung Drechsel GmbH (TVD) zahlt keine EEG-Umlage mehr. Die erste Mahnung hat das mittelständische Unternehmen vom Energieversorger Stadtwerke Bochum bereits erhalten. „Wir sind bereit zu kämpfen und die Sache notfalls bis vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe zu bringen“, sagt Bernd Drechsel, geschäftsführender Gesellschafter bei TVD. „In den vergangenen Jahren ist die EEG-Abgabe dramatisch gestiegen und sie soll noch weiter steigen. Energieintensive Unternehmen wie wir haben überhaupt keine Planungssicherheit mehr.“ Es gibt Hinweise auf eine Erhöhung der Umlage auf 5 Cent pro KWh ab 2013.

Quelle: tvd.de

Währenddessen hat Greenpeace vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) eigene Rechnungen anstellen lassen. Überraschung: Greenpeace kommt zu dem Schluss, dass der Atomausstieg kaum zu höheren Börsenpreisen für Strom führen würde (Quelle: SZ, 4.7.2012). Das ist super. Denn wenn nun wider Greenpeace-Erwarten die Strompreise unbeirrt weiter ansteigen, wird uns doch Greenpeace sicher die zusätzlichen Kosten erstatten, oder?

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Anfang Juli 2012 wurde Helmut Schmidt für seine Verdienste um die transatlantischen Beziehungen mit dem Eric-M.-Warburg-Preis ausgezeichnet. In seiner Dankesrede zeigte er sich u.a. alarmiert über den Zustand der Europäischen Union und bescheinigte allen europäischen Institutionen mit Ausnahme der Europäischen Zentralbank eine „tiefgreifende Krise“. In diesem Zusammenhang wies Schmidt auch auf den drohenden Verlust der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Europas hin (Quelle: SZ, 4.7.2012):

„Der Rest der Welt wächst und wächst und produziert – und wir streiten uns in Europa um des Kaisers Bart“.

Auch Bundeskanzlerin Merkel zeigte sich verwundert, wie sorglos viele Bürger trotz der Finanzkrise in Europa und der angespannten Lage auch für deutsche Unternehmen in die Zukunft blicken. Die Grundsorge, ob die deutsche Wirtschaft angesichts der Globalisierung in zehn Jahren noch so stark sei wie heute, treibe die Menschen nicht so sehr um, sagte Merkel (Quelle: Die Welt, 2.7.2012). Am 12.6.2012 mumaßte die SZ bereits, dass Kanzlerin Merkel mittlerweile offenbar keinen Wert mehr auf den „Ehrentitel“ Klimakanzlerin legt.

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Wo sollten unsere Prioritäten liegen? Im Regionalteil der Bildzeitung äußerte sich am 28.6.2012 Bauernpräsident Rukwied zu dieser wichtigen Frage:

Der neu gewählte Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, sieht die Welternährung als wichtigste Herausforderung – noch vor dem Klimawandel. Die sichere Versorgung mit Lebensmitteln sei die vordringliche Aufgabe, sagte Rukwied am Donnerstag beim Bauerntag in Fürstenfeldbruck. Zugleich änderten sich Ernährungsgewohnheiten weltweit hin zu mehr Fleischkonsum – unabhängig von den kritischen Diskussionen in Deutschland und Europa.

Apropos Prioritäten. Was könnte wohl die wichtigste Aufgabe in der heutigen Medizin sein? Ein Heilmittel gegen Krebs vielleicht? Oder effektivere Prophylaxe gegen Malaria? Falsch geraten. Es ist die Integration von Fragen des Klimawandels in den medizinischen Alltag:

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TV-Tipp: Die Klimakatastrophe: 6°C, die die Welt verändern (N24, 4.10.2012)

Am 4.10.2012 zeigt N24 um 22:15 Uhr die Doku „Die Klimakatastrophe: 6°C, die die Welt verändern“. Ankündigung der Sendung: Unsere Erde erwärmt sich immer weiter. Noch ließe sich dieser Prozess aufhalten – doch was geschieht, wenn nichts dagegen unternommen wird? Mit welchen Folgen muss man rechnen, wenn die großen Gletscher weiter schmelzen und gigantische Flüsse einfach austrocknen? In der N24-Dokumentation „Die Klimakatastrophe: 6°C, die die Welt verändern“ entwerfen Klimaexperten ein wahres Horrorszenario – und beantworten die Frage: Wie lässt sich die Katastrophe noch abwenden?  

TV-Tipp: Klimaerwärmung im Kinder-TV (arte, 22.9.2012)

Am 22.9.2012 sendet Arte von 08:25-08:30 Uhr eine Kindersendung namens „Dr. W.“ bei der es diesmal um die Klimaerwärmung geht. Ankündigung der Sendung: „Wieso, weshalb, warum?“ Dr. W weiß auf (fast) jede Frage eine Antwort. Mit unendlicher Neugier stürzt er sich auf Alltagsdetails, allgemeine Fragestellungen und Sachverhalte. Dr. W, eine Mischung aus Gelehrtem, Clown und Zauberer, erklärt und veranschaulicht auf unkonventionelle Art und Weise. Mal in 3D oder in der Gestalt einer Cartoonfigur geht er erfinderisch, witzig und frech den Fragen dieser Welt nach. In jeder Folge konzentriert sich Dr. W gemeinsam mit seinem Assistenten Pep auf eine neue Frage, die …

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Wann gab es die schlimmsten Stürme an der französischen Mittelmeerküste? Immer wenn die Sonne schwächelte und die Temperaturen fielen!

Von Daniel Albig und Sebastian Lüning 

Die Gegend rund um das Mittelmeer gilt als eine der Regionen, die sehr sensibel auf Klimaschwankungen reagiert. Der Anstieg der Temperaturen werde dort besonders stark ausfallen, heißt es in bestimmten Modellierungsstudien. Im Jahr 2007 prophezeiten Wissenschaftler sogar, künftig bestehe im Mittelmeer die Gefahr, dass sich tropische Zyklone bilden. Aber was sagt die vorindustrielle Klimageschichte zu derartigen Vorstellungen? Gibt es wirklich einen Zusammenhang zwischen Sturmtätigkeit und Temperatur im Mittelmeergebiet?

Ein französisches Forscherteam um den Geologen Pierre Sabatier hat nun detailliert untersucht, wie sich Stürme und Erderwärmung in der Region historisch zueinander verhalten haben. In einer Studie, die im Januar 2012 in der Zeitschrift Quaternary Research erschien, betrachteten sie dazu die vergangenen 7.000 Jahre. Basis ihrer Untersuchung war ein insgesamt fast acht Meter langer Sedimentkern, der im März 2006 in der Pierre Blanche Lagune im südfranzösischen Golf von Lion, etwa zehn Kilometer südlich von Montpellier aus dem Meeresboden gezogen wurde. Die Wissenschaftler untersuchten Veränderungen an den Ablagerungen der Lagune, in der heute das Wasser rund 60 Zentimeter tief steht. An Variationen der Korngröße des Sandes, der Lehmzusammensetzung und der eingelagerten Fossilien lasen sie Veränderungen in den Sturmmustern der Region ab. Analysiert wurde zum Beispiel die Häufigkeit verschiedener Arten von Wasserschnecken: So lebt die Bauchige Wattschnecke (lat.: hydrobia acuta) in Brackwasser, die Kleine Gitterschnecke (lat.: bittium reticulatum) hingegen in offenem Meer. Ein plötzlicher Anstieg der Ablagerungen der Gitterschnecke deutet auf vermehrte Sturmaktivität hin, weil die Lagune offensichtlich häufiger vom Meer überschwemmt wurde.

Anhand verschiedener solcher Indikatoren identifizierten die französischen Wissenschaftler sieben Perioden erhöhter Sturmaktivität vor 6300-6100 Jahren, vor 5650-5400 Jahren, vor 4400-4050 Jahren, vor 3650-3200 Jahren, vor 2800-2600 Jahren, vor 1950-1400 Jahren und vor 400-50 Jahren. Die Sturmaktivität schwoll also im Verlauf der letzten Jahrtausende immer wieder an, um dann zwischenzeitlich auch wieder abzuflauen.

Was könnte diese Schwankungen in der Sturmtätigkeit an der französischen Mittelmeerküste nun ausgelöst haben? Auf der Suche nach möglichen Zusammenhängen, verglichen die französischen Forscher ihre Sturmentwicklung mit der Temperaturentwicklung im Nordatlantik. Diese war vor mehr als zehn Jahren von einem Team um Gerard Bond anhand von Eisbergschutt an Tiefseebohrkernen rekonstruiert und im Fachjournal Science publiziert worden. Die Bond-Gruppe konnte damals nachweisen, dass sich die Temperaturzyklen synchron zur Sonnenaktivität vollzogen.

Und was zeigte der Vergleich? Die Stürme im nordwestlichen Mittelmeer traten bevorzugt in Kälteperioden auf. Die Sonnenaktivität spielte dabei eine wichtige Rolle: Immer wenn die Sonne schwächelte, wurde es kalt und stürmisch. Wenn die Sonne wieder aufdrehte, stiegen die Temperaturen und der Wind flaute wieder ab (Abbildung 1). Haupt-Antrieb waren offensichtlich die solaren Bondzyklen. Hinzu kommen noch einige sonnenunabhängige, klimasysteminterne Schwankungen, die das Bild letztendlich komplett machen.

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„Die kalte Sonne“ im Juni 2012 bei getabstract in den Top Ten der Businessbücher – Medienecho vom 19.7.2012

Ende Juni 2012 war Fritz Vahrenholt als Vortragender im Managementclub Salzburg zu Gast und präsentierte den Zuhörern die Hauptthesen unseres Buches „Die kalte Sonne“. Das Salzburger Fenster berichtete über die Veranstaltung:

Hastig, zu wenig durchdacht, von der Angst geprägt, „wenn wir nicht sofort etwas tun, kommt es zur großen Klimakatastrophe“ – unter diesen Aspekten werde Klimapolitik betrieben, mit teilweise unsinnigen Vorgaben. Etwa auf Teufel komm raus Sonnenstrom zu erzeugen, auch im Norden mit wenig Sonnenstunden und bei hohen Gestehungskosten der Photovoltaik. Eine Aussage von Fritz Vahrenholt, der vergangene Woche beim Management Club Salzburg zu Gast war. „Das ist teurer Ökostrom, den auch die sozial Schwachen zu bezahlen haben“, gab Vahrenholt zu bedenken. Das Forcieren des Sonnenstroms, aber auch der Windenergie erfordere zudem den massiven Ausbau von Hochspannungsnetzen. Der Bau von Hochspannungsleitungen stößt bei den Betroffenen jedoch zunehmend auf Widerstand – wie sich auch in Salzburg bei der 380-kV-Leitung zeigt. Bürgerinitiativen gehen auf die Barrikaden – sie fordern ein Erdkabel statt bis zu über 30 Meter hohen Masten und eine Freileitung mit 24 Seilen, die die Landschaft verschandeln. […] „Aber“, so fragt er, „ist es wirklich notwendig, die Energiewende bereits in den nächsten 10 bis 20 Jahren zu schaffen?“ Seine Antwort: „Nein.“ Denn, so die These des RWE-Managers, die Erderwärmung sei so schlimm nicht, wie bislang vom Weltklimarat behauptet wird. Was zu wenig beachtet worden sei, „ist der Einfluss, den die Sonne auf das Weltklima ausübt“. Und der sei erheblich: nach einer Phase von starken Sonnenaktivitäten habe nun wieder eine Phase der „Kalten Sonne“ eingesetzt, eine Abkühl-Phase sozusagen. Seit dem Jahr 2000 gebe es keinen weiteren Temperaturanstieg mehr – trotz weiter steigenden CO2-Emissionen.

Auch das Wirtschaftsblatt war vor Ort und schrieb zum Vortrag:

Die einen nennen Fritz Vahrenholt „Klimawandelleugner“-andere verehren ihn als „Aufdecker der Klimalüge“. Provokation war also garantiert beim Vortrag des „Öko-Sarrazin“ („Die Zeit“) im Managementclub (MC) Salzburg. „Es ist wie bei einer Krankendiagnose: Man sollte eine zweite Meinung hören“, meinte MC-Präsident und Autohaus-Manager Anton Bucek vorab. […] Vahrenholt, der die grüne RWE-Tochter Innogy leitet, Hamburger Umweltsenator sowie Ökoberater der Regierungen Schröder und Merkel war, zieht über die Energiewende her. Der Umstieg auf Erneuerbare in zehn Jahren sei völlig übereilt. „Mit der Angst vor CO2 wird eine falsche und teure Energiepolitik gemacht, die ganze Industriezweige bei uns hopsgehen lässt“, warnt er. Vielmehr klimabestimmend sei „Die kalte Sonne“, so der Titel seines druckfrischen Buches. Sonnenpassivität würde die Atmosphäre seit 2007 eher abkühlen. Die heißen Thesen angehört haben sich u.a. Salzburg AG-Boss Leo Schitter, Puma-Chef Hannes Mur und MC-Leiterin Brigitte Perl.

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Das Interesse an einer ausgewogenen Betrachtung des Klimathemas bleibt ungebrochen: Unser Buch „Die kalte Sonne“ rangierte im Juni 2012 laut getabstract mehrfach in den Top Ten der Businessbücher:

Platz 1 am 8.6.2012 (Ranking im Wirtschaftsblatt)
Platz 2 am 22.6.2012 (Ranking im Wirtschaftsblatt)
Platz 3 am 25.6.2012 (Ranking im Tagesanzeiger)

Der Dienst „getabstract“ befasst sich mit Business-Büchern – im weitesten Sinne. Auf der Webseite von „getabstract“ werden  kurze Zusammenfassungen zu den vorgestellten Büchern angeboten. Aus den Clicks bzw. dem Interesse am Buch erstellt der Dienst dann Hitlisten, die auch in Wirtschaftsmagazinen abgedruckt werden.

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Mitte Juni 2012 hatte Fritz Vahrenholt bereits beim Verbändetreffen in Warnemünde und auf der UNITI-Tagung in Dresden vorgetragen. Die Zeitschrift Brennstoffspiegel & Mineralölrundschau berichtet über die Präsentationen:

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Abstieg eines ehemaligen Superstars: Unsere Sonne spielt jetzt nur noch in der 3. Liga

Nur noch wenige Monate trennen uns vom Maximum des 24. Sonnenzyklus, welches für Frühling 2013 vorhergesagt ist. Etwa alle elf Jahre wird solch ein Höhepunkt erreicht, doch diesmal wird es eher wenig zu feiern geben. Unsere Sonne schwächelt.

Aufgrund des bisherigen Verlaufs und anderer Parameter können bereits Prognosen über die zu erwartende Sonnenfleckenzahl des aufziehenden Maximums getroffen werden. Am bekanntesten sind die Prognosen der NASA, die im Monatstakt erscheinen. Die neueste Vorhersage stammt vom 2. Juli 2012 und nimmt absolute Tiefstwerte an. Noch im März 2008 hatte die Behörde ein geglättetes Sonnenflecken-Maximum von 130 bis 140 prognostiziert, reduzierte es im Januar auf 100 bis 110, korrigierte dies im Mai 2009 auf 80 bis 90 und endete jetzt im Juli 2012 mit einer Prognose von 60 (Abbildung 1). Das ist sehr wenig, nur noch etwa halb so stark wie im vorangegangenen Sonnnenzyklus. Es ist gleichzeitig absoluter Minusrekord für die letzten 100 Jahre: Noch nie war die Sonne in dieser Zeit schwächer als im aktuellen Elfjahreszyklus.

Abbildung 1: Sonnenfleckenprognose der NASA aus dem Juli 2012 für den weiteren Verlauf des 24. Sonnenzyklus. Quelle. Marshall Space Flight Center.

 

David Archibald hat den aktuellen Sonnenzyklus kürzlich in einem WUWT-Artikel in den Kontext der letzten Jahrzehnte gestellt. Das Ergebnis: Die Sonne ist eindeutig in eine Art Winterschlaf-Modus verfallen. Das Sonnenmagnetfeld ist im letzten Minimum des Sonnenzyklus auf einen Tiefstwert gefallen, der in den letzten 80 Jahren niemals erreicht wurde (Abbildung 2). Aber es kommt noch schlimmer: Das jetzt im Frühling 2013 anstehende Maximum des Sonnenzyklus wird voraussichtlich Werte erreichen, die sonst in den Minima des Sonnenzyklus gemessen wurden (Abbildung 2). Wie auf einer Treppe marschiert die Sonne derzeit mit jedem Zyklus eine Etage tiefer.

Abbildung 2: Entwicklung des Sonnenmagnetfelds während der letzten 80 Jahre (approximiert über den sogenannten Ap-Index). Die braune Linie stellt eine schematische Prognose dar. Abbildungsquelle (leicht verändert): WUWT.

 

Die kosmische Strahlung ist ein Spiegelbild der Sonnenaktivität. Ein starkes Sonnenmagnetfeld hält die kosmische Strahlung von der Erde ab, ein schwaches Feld lässt die kosmischen Teilchen vermehrt bis zur Erde passieren. Der Vergleich des aktuellen 24. Sonnenzyklus mit den Zyklen der vergangenen 50 Jahre ist aufschlussreich (Abbildung 3): Das Sonnenminimum des Zyklus um 2009 ragt als einsame, steile Klippe aus der kosmischen Strahlungskurve empor. Das Sonnenmagnetfeld war so schwach, dass kosmische Teilchen in großen Mengen auf die Erde durchmarschieren konnten. Interessant ist nun das heraufziehende Maximum des Sonnenzyklus. Die kosmische Strahlung reagiert darauf kaum und bleibt auf einem hohen Niveau, mit Werten die weit über denjenigen der vorangegangenen Sonnenmaxima liegen (Abbildung 3).

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Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?

Der Regen will kein Ende nehmen. So manche Gartenparty ist diesen „Sommer“ bereits den Bach runter gegangen. Und ekelig kalt ist es noch obendrauf. Statt luftigem Sommerkleid ist nun Daunenjacke angesagt.

GMX meldete am 16. Juli 2012:

Statt warmer Sommertage oder gar Hitzeperioden beschert der Sommer uns momentan klassisches Herbstwetter. Von wegen Freibad: Drachensteigen wäre gerade die bessere Option. Doch warum ist das Wetter so schlecht? Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal „Wetter.net“ weiß den Grund, warum sich noch keine längere Schönwetter- oder Hitzephase einstellen konnte: Bislang hat es das Azorenhoch nicht geschafft, zu uns vorzustoßen. „Mehr als zwei oder drei Tage freundliches Wetter am Stück waren daher nicht drin. Solange sich kein stabiles Hochdruckgebiet über Deutschland aufbaut, solange wird sich auch kein beständiges Sommerwetter einstellen.“ Für die zweite Julihälfte gibt es leider wenig Hoffnung auf eine Änderung der Wetterlage. Hochsommer mit heißem und sonnigem Wetter können wir uns laut Jung für diesen Monat abschminken. Das Azorenhoch versuche zwar weiter, nach Deutschland vorzudringen, schaffe es aber voraussichtlich nur teilweise und für kurze Zeit, sich vom Atlantik bis nach Deutschland auszudehnen.

Auch die Bildzeitung machte dazu am 10. Juli 2012 eine Geschichte:

Der Sommer hat wohl eine Persönlichkeitsstörung. Er denkt, er sei der Herbst… Ach Sommer, wieso bist du nur so durcheinander? Du bringst durchnässte Klamotten statt Bikini-Bräune, Gänsehaut statt Sonnenbrand. […] Bis zum 20. Juli bleibt es kühl, nass – einfach fies. Besonders hart soll es den Westen treffen. Rund ums Wochenende sind dort teilweise nur 15 Grad angekündigt, Regen inklusive. „Damit ist es dort genauso warm oder kalt wie im vergangenen Winter. Der brachte beispielsweise am Neujahrstag im Westen ebenfalls Höchstwerte bis 15 Grad“, sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net

Seltsam. Hatten uns nicht die Klimakatastrophisten vor staubtrockenen Sahara-Sommern gewarnt, die sich in einer nicht enden wollenden Hitzewellen-Serie manifestieren würden? Die Recklinghäuser Zeitung beleuchtete das Problem etwas näher in einem Artikel vom 13.7.2012:

Unter dem Motto „Trockener Sommer – ein Klima-Märchen?“ hat [der Diplom-Meteorologe Dominik Jung] mit Blick auf die düsteren Prophezeiungen, die Klimaforscher wie Mojib Latif gemacht haben, einen Blick ins Wetterarchiv der vergangenen zehn Sommer geworfen. Während der Professor vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, einer der Hauptmahner in Sachen Treibhauseffekt, auf Mitteleuropa schon vor Jahren heißere und trockenere Sommer zukommen sah, kann Meteorologe Jung diesen Trend nicht bestätigen. „Fakt ist: Die Sommer sind in den letzten zehn Jahren nicht wie angekündigt trockener, sondern bundesweit tendenziell sogar nasser geworden“ so Jung. Sein Regen-Resümee: Nach 2003 gab es keinen zu trockenen Sommer mehr. Fünf Sommer waren den Regenmengen nach durchschnittlich, drei Sommer zum Teil extrem zu nass: 2007, 2010 und 2011, letzterer lag bis zu 35 Prozent über dem Durchschnitt. „Und dieses Jahr sieht es nicht anders aus, zumal die richtig nassen Sommertage erst noch kommen werden“, droht Jung an.

Mojib Latif’s Irrtum ist dabei noch das kleinste Problem. Er lag ja bekanntlich auch schon mit seiner berühmten Winter-Prognose aus dem Jahr 2000 komplett falsch. Damals hatte er putzigerweise davor gewarnt, dass in Deutschland bald Schluss sei mit Schneeballschlachten, Skifahren und der geliebten Kälte:

“Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben”

Auch das ging schief, wie wir heute wissen (siehe S. 97-98 in unserem Buch „Die kalte Sonne“). Nein, das Hauptproblem ist, dass auch die so in den Himmel gelobten offiziellen Computermodelle den Regentrend komplett falsch vorausberechnet haben. Dabei wurden die theoretischen Modelle noch 2009 ehrfürchtig als allwissende Orakel präsentiert, deren Ergebnisse umgehend und kritiklos in Gesetzgebung und staatlichen Planungen umzusetzen seien. Der Focus schrieb damals (siehe auch Artikel auf notrickszone.com):

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Nobelpreisträger Ivar Giaever erklärt auf Lindauer Nobelpreisträgertagung, warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet

Ivar Giaever ist ein norwegisch-amerikanischer Physiker, der 1973 zusammen mit Leo Esaki den Physik-Nobelpreis für die Entdeckung des Tunnel-Phänomens in Halb- bzw. Supraleitern erhielt. Giaever trat 2011 öffentlichkeitswirksam aus der American Physical Society (APS) aus, weil diese nicht bereit war, die Erkenntnisse zum Klimawandel anders als „unumstößlich“ zu werten (siehe Berichte auf WUWT und EIKE). Man könne nicht bereit sein, gleichzeitig die Masse eines Protons zu diskutieren oder die grundsätzliche Gestalt des Universums für eine offene Frage zu halten, aber beim Klimawandel jedwede Diskussion verbieten. Von Giaever stammt unter anderem die Aussage:

„Die Natur ist für den Menschen wie der Kühlschrank für einen Hund: Er weiß, dass Futter drin ist, aber er wird nie verstehen, wie der Kühlschrank funktioniert.“

Als Nobelpreisträger hat man seinen scharfen Verstand bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Da lohnt es sich durchaus hinzuhören, wenn ein Nobel-Laureat auch einmal kritische Töne anklingen lässt. Die gerne verwendete Masche, alle Kritiker der Klimakatastrophe als ahnungslose Irre darzustellen, greift plötzlich nicht mehr.

Einmal im Jahr treffen sich die Nobelpreisträger zu einer gemeinsamen Tagung im lieblichen Lindau am Bodensee. Kern der Tagung sind die Begegnung und der wissenschaftliche Austausch der Nobelpreisträger mit Nachwuchswissenschaftlern aus aller Welt. Das erste Nobelpreisträger-Treffen fand vom 10. bis 14. Juni 1951 statt, damals mit dem Namen Europa-Tagungen der Nobelpreisträger. Die Tagungen wurden von Gustav Parade, Internist am Lindauer Kreiskrankenhaus, und Franz Karl Hein, frei praktizierender Gynäkologe und Lindauer Stadtrat, initiiert. Graf Lennart Bernadotte, der Besitzer der Insel Mainau im Bodensee, wirkte als „Ehrenprotektor“ der Tagungen von Beginn an mit.

Thema des Treffens von 2012 war die Kosmologie, Teilchenphysik und der Klimawandel. Auch Ivar Giaever bekam die Möglichkeit, den klimaskeptischen Standpunkt zu erläutern. Vor ihm sprach jedoch der Nobelpreisträger Mario Molina, der die wissenschaftliche Beweislage zur Klimakatastrophe als „wirklich überwältigend“ einstufte. Nur zwei oder drei von 100 Kollegen würden dies anders sehen. Er fügte hinzu: “Ich kenne sie und ich weiß, warum sie falsch liegen.” Damit meinte er auch den nach ihm vortragenden Giaever, den er mit der fragwürdigen Behauptung abqualifizierte, dass die Klimaskeptiker normalerweise keine Experten wären. Auf sie zu hören, gleiche der Konsultation eines Zahnarztes, wenn man Herzprobleme hätte.

Basierend auf einer Konferenzzusammenfassung im Scientific American berichtete EIKE über Giaevers Vortrag:

Als Giaever dann begann, eröffnete er seinen Vortrag mit den Worten: “Ich bin froh, dass ich nun selber sprechen darf.” Er verspottete das Nobel-Komitee wegen der Verleihung des Friedensnobelpreises an Al Gore und R.K. Pachauri und nannte das Anerkennen einer Beweislage für den Klimawandel eine “Religion.” Im Gegensatz zu Crutzen und Molina hielt Giaever die Genauigkeit einer Messung eines globalen durchschnittlichen Temperaturanstiegs von 0,8 Grad während 150 Jahren für erstaunlich unwahrscheinlich wegen der Schwierigkeiten mit der Präzision derartiger Messungen – darüber hinaus sei dies so wenig, dass es keinesfalls etwas ausmachte: “Was bedeutet es, dass die Temperatur 0,8 Grad hochgegangen ist? Wahrscheinlich nichts.” Er widersprach, dass Kohlendioxid damit zu tun hätte und zeigte einige Darstellungen, die unter anderem sogar eine Klimaabkühlung bestätigten. “Ich bin genauso selektiv verfahren und habe herausgepickt, was passt, ganz so, wie mein Vorredner es während seiner Präsentation gemacht hat,” merkte er an. Seinen Vortrag beendete er mit einer rhetorischen Frage: “Ist der Klimawandel Pseudo-Wissenschaft? Meine Antwort auf diese Frage ist: Ja, ganz gewiss.” 

Der offizielle Abstract des Vortrags ist in der Mediathek der Nobelpreisträger-Tagung zu finden:

 

Der seltsame Fall der globalen Erwärmung

Im Jahr 2008 nahm ich an einer Diskussionsrunde im Rahmen des Lindauer Treffens teil, bei der es um die „Klimaerwärmung“ ging. Bei der Vorbereitung auf die Veranstaltung konsultierte ich auch das Internet. Ich fand, dass man allgemein davon ausging, dass sich die jährliche, durchschnittliche Oberflächentemperatur der gesamten Erde innerhalb der letzten 150 Jahre von 288 Kelvin auf 288.8 Kelvin erhöht hat, was 0,3% entspricht, und dass diese Erwärmung auf die Erhöhung des atmosphärischen CO2-Gehalts zurückgehen sollte. Falls dieser Erwärmungsbetrag wahr sein sollte, muss man konstatieren, dass die Temperatur über diese ganze Zweit beeindruckend stabil geblieben ist.

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TV-Tipp: Die Rückkehr der Plagen (3/5): Tödliches Wetter

Am 27.2.2013 um 16:15 Uhr zeigt 3SAT als dritten Teil der Serie „Die Rückkehr der Plagen“ den Dokumentarfilm „Tödliches Wetter“. Ankündigung der Sendung: Die Folgen der sich verändernden Wetterlage sind weltweit besorgniserregend. Vor allem am Rande von Gebirgsketten wie den Alpen und den Rocky Mountains sorgen Hagel und Starkregen im Zuge vom Klimawandel für Ernteschäden und Zerstörungen. In Deutschland, Österreich und im US-Bundesstaat Colorado versuchen Forscher mit modernen Methoden, die Entstehungsbedingungen für Hagel und Starkregen zu entschlüsseln. Wissenschaftler untersuchen auch Abläufe von Erdrutschen und Überschwemmungen. In Österreich versuchen Mitarbeiter der Steirischen Hagelabwehr, den Hagel zu bekämpfen: Ihre Piloten „impfen“ Gewitterwolken …

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