Nature: Erwärmungsstopp der letzten anderthalb Jahrzehnte ist eines der größten Mysterien in den Klimawissenschaften

Dieses Jahr will so gar nicht in das Konzept der Klimaerwärmung passen. Jetzt sabotieren sogar schon die Insekten die mühsam erdachten Weltüberhitzungsszenarien. Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 1. Juli 2013 Überraschendes:

Nach einem extrem langen Winter und einem späten Sommerbeginn ist die Jahresplanung vieler Insekten und Pflanzen ziemlich durcheinander. Erst wollte der Winter nicht enden, dann der Sommer nicht beginnen – das hat die Jahresplanung vieler Insekten und mancher Pflanzen durcheinandergebracht. „Viele Insekten sind dieses Jahr etwa drei Wochen später dran als üblich“, sagt Magnus Wessel, Naturschutzreferent des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Diese Verzögerung liegt aber noch im Rahmen der normalen Schwankungen.“

Weiterlesen auf sueddeutsche.de

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Der vor kurzem in Rente gegangene ehemalige NASA-Klimaforscher James Hansen hat kürzlich an einem Dokumentarfilm mitgewirkt. Der Tagesspiegel schrieb hierzu am 17. Juli 2013:

Der Nasa-Klimaforscher James Hansen rechnet vor, dass durch Luftverschmutzung deutlich mehr Menschen zu Tode kommen als durch die Kernenergie. Er ist eine von mehreren Stimmen, die sich in dem US-Film „Pandora’s Promise“ für die Atomkraft aussprechen. Ein Wendepunkt in der Debatte? […] Natürlich, Strahlung ist ein Gesundheitsrisiko. Aber eines, das häufig überschätzt wird, vor allem im Zusammenhang mit Kernenergie. So ist die im Film von der Aktivistin Helen Caldicott erhobene Behauptung, Tschernobyl habe eine Million Todesopfer gefordert, nicht haltbar. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation beläuft sich die Zahl der Strahlenopfer in Tschernobyl auf bislang vermutlich weniger als 60. Es sind die Begleitumstände von Katastrophen wie Tschernobyl oder Fukushima, die den Menschen zusetzen, sie entwurzeln und Angst schüren. Der Nasa-Klimaforscher Hansen hat eine Gegenrechnung aufgemacht und schätzt, dass die Atomenergie mehr als 1,8 Millionen Menschen vor dem vorzeitigen Tod durch Luftverschmutzung infolge von Kraftwerken mit fossiler Energie bewahrt hat. Nimmt man Watt für Watt die erzeugte Energie als Maßstab, ist die Atomkraft eine der sichersten Energiearten.

Weiterlesen im Tagesspiegel.

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Das Wissenschaftsjournal Nature schrieb im Juli 2013, dass der Erwärmungsstopp der letzten anderthalb Jahrzehnte „eines der größten Mysterien in den Klimawissenschaften darstellt.“ Siehe auch Beitrag von David Whitehouse auf GWPF.

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Tolle Nachricht am 19. Juli 2013 in der Welt:

Algen profitieren von Klimawandel
Algen könnten die Profiteure des Klimawandels sein. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team aus Nachwuchsforschern nach Untersuchungen in Nord- und Ostsee. […] Während Algen bei mehr CO2 im Meer gedeihen können und aktiver sind, haben ihre Fressfeinde nicht sonderlich mehr Lust, sie zu essen.

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PKW-Fahrer verbrannt – Weltklima gerettet: Ein seltsamer Streit um ein Klimaanlagen-Kältemittel

Reuters scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. Laut Medienberichten scheint ein klimaalarmistisch berichtender Mitarbeiter der Umweltredaktion die Firma verlassen zu haben. Die beiden anderen Kollegen haben offenbar die Order bekommen, von nun an ausgewogener zu berichten. Siehe ausführlicher Bericht auf The Baron.

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Des Öfteren liest man, dass der Klimawandel Malaria fördern würde. Dabei gibt es wirksame Mittel, die jedoch aus fragwürdigen Gründen nicht eingesetzt werden. Als Südafrika 1996 den Einsatz von DDT verbot, stieg sogleich die Malaria-Infektionsrate um das 6-fache an. Sind die Prioritäten richtig gesetzt?

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Irgendetwas läuft bei der ARD grundlegend schief. Lesen Sie sich einmal diesen haarsträubend falschen Text von der Internetseite des ersten Programmes durch:

Weltweite Folgen des Klimawandels
Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt und Land verdorrt. Inzwischen wird der Klimawandel nicht mehr bezweifelt. Zudem schreitet er schneller voran als bislang angenommen, sagen Klimaforscher. Sie rechnen damit, dass viele Tier- und Pflanzenarten von der Erde verschwinden werden. In den Tropen prophezeien sie zunehmende Regenfälle und Wirbelstürme. Gleichzeitig bedrohen Hitze, Dürren und Waldbrände immer mehr Gebiete. Die Ozeane dehnen sich aus, in den Polargebieten schmilzt das Eis. Wenn der Meeresspiegel steigt, drohen Inseln und ganze Landstriche in den Fluten zu verschwinden. Dieser Landschwund gefährdet besonders die flachen Inseln, die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen. Neben Südseeinseln wie der Inselgruppe Tuvalu im Südpazifik oder den Malediven im Indischen Ozean (Bild) droht auch der Nordseeinsel Sylt der Untergang. Ferienziele weltweit sind in Gefahr.

Eine gruselige Zusammenstellung. Gespickt mit Fehlern, fachlich in höchstem Maße unseriös. Offenbar treiben Umweltaktivisten bei der ARD ungefiltert ihr Unwesen. Es lohnt sich nicht, an dieser Stelle auf diesen Murks weiter einzugehen. Lassen wir es als trauriges Beispiel einfach mal so stehen.

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GeoForschungsZentrum Potsdam: Satellitenbeobachtungen zu kurz um Meeresspiegelanstieg bis 2100 abzuschätzen

In den vergangenen Jahren traten immer wieder Klimawissenschaftler mit ernstem Gesicht vor die Kamera und verkündeten, die Küsten würden bis zum Ende des Jahrhunderts untergehen, die Sintflut wäre nahe. Darüber würde angeblich Konsens unter den Experten herrschen.

Dass aber gerade dies nicht der Fall ist, zeigt eine neue Arbeit, die am 14. Juli 2013 im Fachmagazin Nature Geoscience erschienen ist. Eine internationale Forschergruppe um Bert Wouters vom Bristol Glaciology Centre untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Abschmelzen der Polkappen und der Entwicklung des Meeresspiegels. Die Wissenschaftler stellten fest, dass derzeit noch unklar ist, inwieweit die Messdaten durch langfristige Trends beeinflusst werden und welcher Anteil auf die natürliche Variabilität zurückgeht. Einen Konsens gibt es laut Wouters und Kollegen hierüber nicht, ebensowenig über den sich daraus ergebenden Meeresspiegelanstieg bis 2100. Die Beobachtungsreihen sind gemäß der neuen Studie noch zu kurz, um hier klare Aussagen tätigen zu können. An der Studie war unter anderem auch Ingo Sasgen vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam beteiligt. Hier die Kurzfassung der Studie im englischen Original (Fettsetzung ergänzt):

The Greenland and Antarctic ice sheets have been reported to be losing mass at accelerating rates. If sustained, this accelerating mass loss will result in a global mean sea-level rise by the year 2100 that is approximately 43 cm greater than if a linear trend is assumed. However, at present there is no scientific consensus on whether these reported accelerations result from variability inherent to the ice-sheet–climate system, or reflect long-term changes and thus permit extrapolation to the future. Here we compare mass loss trends and accelerations in satellite data collected between January 2003 and September 2012 from the Gravity Recovery and Climate Experiment to long-term mass balance time series from a regional surface mass balance model forced by re-analysis data. We find that the record length of spaceborne gravity observations is too short at present to meaningfully separate long-term accelerations from short-term ice sheet variability. We also find that the detection threshold of mass loss acceleration depends on record length: to detect an acceleration at an accuracy within ±10 Gt yr−2, a period of 10 years or more of observations is required for Antarctica and about 20 years for Greenland. Therefore, climate variability adds uncertainty to extrapolations of future mass loss and sea-level rise, underscoring the need for continuous long-term satellite monitoring.

Der Focus und die Frankfurter Allgemeine Zeitung („Unsicher auf dem Grönlandeis“, 17.7.2013) berichteten dankenswerterweise über die Studie. Das GFZ gab zur Studie die folgende Pressemitteilung heraus:

Nimmt das Eis in Grönland immer stärker ab? Beschleunigter Eismassenverlust könnte ‚Eisschildwetter‘ sein  

Schwimmende Eisberge vom größten Gletscher Grönlands, Jakobshavn Isbrae. Die glatte Seite zeigt den Teil des Eisbergs, der bereits durch unterseeischem Schmelzen aus dem Gleichgewicht gebracht wurde und gekippt war.

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Antarktisches Schelfwasser hat sich in den letzten 50 Jahren abgekühlt

Über den schillernden Vorsitzenden des IPCC, Rajendra Pachauri, haben wir an dieser Stelle bereits ausführlich berichtet. Im Juli 2013 wurde nun das von Pachauri im Nebenjob geleitete TERI-Institut als „weltweit führendes Klimaforschungsinstitut“ prämiert. Eines der Kriterien der globalen Institutsrangliste ist die Anzahl von Mitarbeitern, die am IPCC-Bericht mitarbeiten. Wundert es, dass Pachauri als IPCC Chef jede Menge seiner TERI-Mitarbeiter mit in den Weltklimarat hinübergezogen hat und das IPCC-Mitarbeiterkriterium daher in diesem Fall äußerst fragwürdig ist? Aber es kommt noch besser: Der Leiter der auszeichnenden Organisation, dem in Venedig beheimateten International Center for Climate Governance, ist ebenfalls in führender Position am aktuell entstehenden IPCC-Bericht beteiligt. Im juristischen Bereich wird diese Verflechtung als „Interessenskonflikt“ bezeichnet.

Siehe detaillierte Analyse von Donna Laframboise.

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Wo wir gerade beim IPCC-Chef sind, sollten wir eine weitere Unregelmäßigkeit nicht verschweigen. Im offiziellen, auf der IPCC-Webseite veröffentlichten Lebenslauf von Pachauri werden gleich zwei Doktortitel aufgeführt (archivierter Screenshot hier):

Commencing his career with the Diesel Locomotive Works, Varanasi, where he held several managerial positions, Dr Pachauri joined the North Carolina State University in Raleigh, USA, where he obtained an MS in industrial engineering in 1972, a Ph.D. in industrial engineering and a Ph.D. in economics.

Wow, ein fleißiger, kluger Kopf. Zwei Doktorhüte in zwei so unterschiedlichen Disziplinen wie Ingenieurswesen und Wirtschaftslehre. Beide von der North Carolina State University. Tony Thomas kam dies etwas seltsam vor und kontaktierte die Universität. Wieviele Doktortitel hat Pachauri nun wirklich? Zwei wie auf der IPCC-Seite behauptet, oder vielleicht doch nur einen? Die Universität forschte nach und meldete sich mit einem überraschenden Resultat zurück: Pachauri besitzt nur einen Doktortitel von der North Carolina State University, einen kombinierten in Ingenieurswesen/Wirtschaftslehre. Der IPCC hielt es daraufhin nicht einmal für nötig, den Lebenslauf auf seiner Webseite zu ändern und behauptet weiterhin einen zweiten Doktorabschluss, den es gar nicht gibt (Stand: 18.8.2013).

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In der Fachzeitschrift Energy & Environment erschien vor kurzem ein neuer Artikel von Nicola Scafetta mit dem Titel „Solar and planetary oscillation control on climate change: hindcast, forecast and a comparison with the CMIP5 GCMs“ (Band 24, Nr. 3/4). In seiner Studie baut Scafetta sein auch in unserem Buch „Die kalte Sonne“ vorgestelltes Klimamodell aus, in dem natürliche Zyklen eine prominente Rolle spielen. Der Weltklimarat ignoriert diese Zyklik weitgehend, ein Mitgrund, warum die Prognosen weit über das Ziel hinausschießen und in der Realität gescheitert sind. Eine gute Besprechung von Scafettas Arbeit mit den wichtigsten Graphiken gibt es auf Tallbloke. Hier die Kurzfassung der Arbeit im englischen Original:

Global surface temperature records (e.g. HadCRUT4) since 1850 are characterized by climatic oscillations synchronous with specific solar, planetary and lunar harmonics superimposed on a background warming modulation. The latter is related to a long millennial solar oscillation and to changes in the chemical composition of the atmosphere (e.g. aerosol and greenhouse gases). However, current general circulation climate models, e.g. the CMIP5 GCMs, to be used in the AR5 IPCC Report in 2013, fail to reconstruct the observed climatic oscillations. As an alternate, an empirical model is proposed that uses: (1) a specific set of decadal, multidecadal, secular and millennial astronomic harmonics to simulate the observed climatic oscillations; (2) a 0.45 attenuation of the GCM ensemble mean simulations to model the anthropogenic and volcano forcing effects. The proposed empirical model outperforms the GCMs by better hind-casting the observed 1850-2012 climatic patterns. It is found that: (1) about 50-60% of the warming observed since 1850 and since 1970 was induced by natural oscillations likely resulting from harmonic astronomical forcings that are not yet included in the GCMs; (2) a 2000-2040 approximately steady projected temperature; (3) a 2000-2100 projected warming ranging between 0.3°C and 1.6°C, which is significantly lower than the IPCC GCM ensemble mean projected warming of 1.1°C to 4.1°C; ; (4) an equilibrium climate sensitivity to CO2 doubling centered in 1.35°C and varying between 0.9°C and 2.0°C.

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Der irische Solarwissenschaftler Ian Elliott wies in der Irish Times Mitte Juli 2013 darauf hin, dass die geringe und weiter fallende Sonnenaktivität in den kommenden Jahren kältere Winter in Europa bringen kann. Unter Hinweis auf eine Studie von Mike Lockwood, könnte die Solarflaute einen Einfluss auf den Jetstream nehmen, der wohl bereits die kalten Winter 2009 und 2010 zu verantworten hatte. Auch die Gefahr einer neuen Kleinen Eiszeit bestünde, einer ausgedehnten Kälteperiode, die Europa mehrere Jahrhunderte lähmte und erst 1850 endete.

Der New Scientist thematisierte ebenfalls kürzlich die abebbende Sonnenaktivität und wies auf den Gleissbergzyklus hin, dem die langfristige Entwicklung offenbar folgt. Es mehren sich die Stimmen, die statt einer chaotischen, nicht vorhersagbaren Sonnenaktivitätsentwicklung nun vielmehr wohlgeordnete Muster sehen, wodurch Prognosen verbessert werden können. Auch der New Scientist weist auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der schwachen Sonne und einer klimatischen Abkühlung hin.

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Die Antarktis sträubt sich noch immer standhaft gegen die Klimaerwärmung. Eine Forschergruppe von der brasilianischen Universidade Federal do Rio Grande um Marina Azaneu veröffentlichte in den Geophysical Research Letters kürzlich eine Studie, in der sie die Temperaturentwicklung der antarktischen Schelfwässer für die vergangenen 50 Jahre untersuchte. Dabei fanden sie, dass sich das Wasser zwischen 1958 und 2010 merklich abkühlte und dichter wurde.

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Fritz Vahrenholt gegen Klimaforscherin: „Distanzieren Sie sich von den Scharfmachern!“

Am 15. August 2013 erschien auf Spiegel Online der Artikel RWE-Manager Vahrenholt gegen Klimaforscherin: „Distanzieren Sie sich von den Scharfmachern!“ . Hier ein Auszug:

Außergewöhnliches Duell bei der CDU in Hamburg: Eine renommierte Klimatologin stellt sich der Debatte mit dem Forscherkritiker und RWE-Aufsichtsrat Fritz Vahrenholt. Der Streit offenbart einen neuen Umgang mit Klimaprognosen. […] Etwa hundert Zuschauer wurden am Mittwochabend im Hamburger Scandic-Hotel Zeugen des ungewöhnlichen Zweikampfs, zu dem die CDU eingeladen hatte. Nachdem Vahrenholt und Jacob ihre Vorträge gehalten und heftige Dispute ausgefochten haben, scheint sich das Duell zu entscheiden: „Wenn die Klimamodelle nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen“, donnert Vahrenholt, „dann ist nicht die Wirklichkeit falsch!“ Erstmals scheppert Applaus durch den kleinen Seminarraum, seine Polemik bringt einen Punktgewinn. „Sie gefallen mir, Herr Vahrenholt“, ruft eine Dame. Mit dieser Aussage bohrt Vahrenholt in einer Wunde der Klimaforschung: Seit 15 Jahren stagniert die globale Durchschnittstemperatur, die Computermodelle hatten die Erwärmungspause nicht auf der Rechnung. Die Modelle könnten den überraschenden Temperaturverlauf nicht nachvollziehen, berichten Klimatologen um Hans von Storch vom Helmholtz-Zentrum GKSS in einer neuen Studie. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Simulationen in dieser Hinsicht fehlerhaft seien, liege höher als 98 Prozent. Die Klimakatastrophe sei widerlegt, meint Vahrenholt, der aus seiner kühnen These einen Bestseller gemacht hat. Erklärungen für die überraschende Entwicklung hält er für unglaubwürdig. Vermutlich hätten die Ozeane einen Großteil der Wärme geschluckt, meinen hingegen Klimaforscher auch auf Grundlage neuer Indizien, freilich ohne es robust beweisen zu können.

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Die Hamburger Debatte wurde auch auf notrickszone analysiert. Fritz Vahrenholts Vortragsfolien können hier heruntergeladen werden (4 MB).

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Im Mai 2013 erschien im Fachjournal Climate eine neue Arbeit von Syun-Ichi Akasofu mit dem Titel „Über den aktuellen Erwärmungsstopp“. In der Arbeit zeigt der Wissenschaftler, dass die Erwärmung des 20. Jahrhunderts als Gegenbewegung zur Kleinen Eiszeit und Rückkehr zu höheren Temperaturen zu interpretieren ist, wie es sie bereits vor 1000 Jahren zur Zeit der Mittelalterlichen Wärmeperioden gegeben hat. Weiterhin identifiziert Akasofu einen Ozeanzyklus mit einer Periode von 50-60 Jahren, der die globalen Temperaturen in regelmäßiger Weise nach oben und unten drückt. Der Erwärmungsstopp seit 2000 geht auf das Konto dieses Ozeanzyklus, der Pazifischen Dekadischen Oszillation (PDO). Eine ähnliche Interpretation haben wir in unserem Buch „Die kalte Sonne“ vorgestellt. Im Folgenden die Kurzfassung des Papers im englischen Original:

The rise in global average temperature over the last century has halted since roughly the year 2000, despite the fact that the release of CO2 into the atmosphere is still increasing. It is suggested here that this interruption has been caused by the suspension of the near linear (+ 0.5 °C/100 years or 0.05 °C/10 years) temperature increase over the last two centuries, due to recovery from the Little Ice Age, by a superposed multi-decadal oscillation of a 0.2 °C amplitude and a 50~60 year period, which reached its positive peak in about the year 2000—a halting similar to those that occurred around 1880 and 1940. Because both the near linear change and the multi-decadal oscillation are likely to be natural changes (the recovery from the Little Ice Age (LIA) and an oscillation related to the Pacific Decadal Oscillation (PDO), respectively), they must be carefully subtracted from temperature data before estimating the effects of CO2

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Ende Juli 2013 erschien in Nature eine neue Arbeit unter Beteiligung von Mojib Latif. In der Studie zeigen die Autoren, dass die Meeresoberflächentemperaturen und die Atmosphäre in mittleren Breiten des Nordatlantiks über Zeitmaßstäbe von über 10 Jahren durch Ozeanzyklen angetrieben werden. Ganz im Sinne des oben genannten Modells von Akasofu ermöglicht dies erweiterte Prognosemöglichkeiten für das Klima der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Im Folgenden die Kurzfassung des Papers im englischen Original (Fettsetzung ergänzt):

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Klimawandel bedroht Neusiedler See: Allerdings war dieser bereits während der Kleinen Eiszeit mehrfach vollständig ausgetrocknet

Im November 2012 erreichte uns via ntv eine ganz traurige Nachricht: Schon bald werden wir wegen des Klimawandels wohl keinen Kaffee mehr trinken können:

Arabica-Bohnen sind gefährdet – Klimawandel bedroht Kaffee. Bereits in 100 Jahren könnte es keine wilden Bestände von Arabica-Kaffeebohnen mehr geben. Zu diesem Ergebnis kommen Botaniker, die die Auswirkungen des Klimawandels auf Arabica-Kaffee untersucht haben. “Tiefgreifend negativ” wirke sich das veränderte Klima auf die Wildbestände von Kaffee aus, schreiben die Forscher.

Ein halbes Jahr später macht sich die Kaffeebranche jedoch ganz andere Sorgen. Die Kaffeeproduktion überstieg die Nachfrage nun schon im vierten Jahr nacheinander und lässt die Preise in den Keller purzeln. In Brasilien wird allmählich die Lagerkapazität knapp. Ob auch hieran der Klimawandel Schuld ist?

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Am 10. Juli 2013 erschien in Nature ein Beitrag von Jeff Tollefson, in dem die schlechte Erfolgsquote von 10-Jahres-Temperaturprognosen thematisiert wird.  Unter anderem geht es um eine Vorhersage aus dem August 2007 von Doug Smith vom britischen Hadley Centre, in dem zunächst eine kurze Temperaturstagnation und dann ein steiler Temperaturanstieg bis 2016 vorhergesagt wurden. Die Prognose ging ziemlich in die Hose, wie wir heute wissen. Smith erklärt heute, dass er keine Ahnung habe, warum die Temperaturen nicht weiter gestiegen sind. Der IPCC hat mittlerweile 16 verschiedene Teams damit beschäftigt, Klima-Kurzzeitprognosen für die kommende Dekade zu erstellen. Gavin Schmidt vom Goddard Institute for Space Studies in New York beteiligte sich bewusst nicht an dieser Kampagne. Er sieht aufgrund der chaotischen Wetterkomponente derzeit keine Möglichkeit, zuverlässige 10-Jahres-Vorhersagen zu erstellen. Selbst wenn ein Modell letztendlich eine erfolgreiche Prognose abliefert, kann man nicht sicher sein, ob die Parameterkombination korrekt gewählt wurde. Vielleicht sind Schmidt aber auch einfach die Zeiträume zu kurz, weil die Vorhersage noch vor seiner Rente mit der Realität verglichen werden kann. Viel bequemer sind natürlich Vorhersagen bis 2100…

Im gleichen Artikel leistet sich Alexander Otto von der University of Oxford ein dolles Ding. Er hatte mit Kollegen Hinweise auf eine signifikant niedrigere CO2-Klimasensitivität gefunden (siehe unseren Blogartikel „Eine weitere Studie unterstützt eine deutlich niedrigere Klimawirkung des Kohlendioxids„) und hat dafür aus Alarmistenkreisen sicher nicht viel Lob geerntet. Otto möchte und darf es sich mit jener mächtige Gruppierung nicht verscherzen und wird nun im Nature-Beitrag zitiert, dass selbst bei einer niedrigeren, halb so großen CO2-Klimawirkung wohl nur eine Verzögerung der Erwärmung um zehn Jahre zu erwarten wäre. Mathematisch ist dies natürlich Unsinn, wie Judith Curry in einem Blogbeitrag auf Climate Etc. treffend bemerkte.

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Aufsehenerregende Pressemitteilung der University of Missouri vom 11. Juli 2013: Eine neue Studie hat nun ergeben, dass Schlangen in Missouri durch die Klimaerwärmung aktiver werden und schon bald mehr Vogelküken essen werden. Da viele Vogelarten in der Region Moskitos fressen, werden sich in der Folge die stechenden Plagegeister vermehren und hierdurch menschliche Viren stärker ausbreiten können. Eine schön zusammengestellte, bedrohlich wirkende Dominokette. Der nächste Forschungsantrag ist so gut wie bewilligt!

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Der Spiegel meldete am 11. Juli 2013:

Südpolarmeer: Schwämme entpuppen sich als Klimawandel-Gewinner

10.000 Jahre und älter sollen Glasschwämme werden. Verändert sich das Klima, bekommen sie Probleme – dachte man. Doch in der Antarktis zeigt sich gerade das Gegenteil: Nach dem Schmelzen von Schelfeis vermehren sich die Exoten.

Weiterlesen auf spiegel.de

Auch das Hamburger Abendblatt berichtete:

Auf dem Meeresboden nahe der Antarktis haben Forscher eine Art Babyboom beobachtet. Seit dem Zerfall und Abbruch von Schelfeis im westlichen Weddellmeer vermehren sich Antarktische Glasschwämme rasant, berichten Biologen des Alfred-Wegener-Institutes. Ohne den dicken Eispanzer, der Teile der Wasseroberfläche bedeckte, konnten die Tiere erstaunlich schnell wachsen und sogar Nahrungskonkurrenten verdrängen, schreiben die Forscher im Fachmagazin „Current Biology“. Damit reagierten die Meeresbewohner deutlich schneller und umfassender auf klimabedingte Veränderungen als bisher angenommen.

Weiterlesen auf abendblatt.de

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Ein weiterer Pfeiler des Hockey Sticks kollabiert: Sibirische Yamal-Baumringdaten jetzt offiziell als fehlerhaft eingestuft

Man muss schon fast Mitleid bekommen, wenn mal wieder einer der Klimaaktivisten den berühmt-berüchtigten Hockey Stick als Beweis für die Klimakatastrophe anführt. Der Hockey Schläger geisterte etliche Jahre durch die Medien und postulierte eine klimatisch ereignislose, kühle vorindustrielle Phase und einen starken, beispiellosen Temperaturanstieg seit 1850. Heute wissen wir, dass diese Temperaturrekonstruktion fehlerhaft war. Sowohl die Eingangsdaten als auch die statistische Bearbeitung wiesen eklatante Mängel auf. Zähneknirschend musste der Erstautor der Studie, Michael Mann, vor einigen Jahren eine aktualisierte Version publizieren, in der plötzlich die Mittelalterliche Wärmeperiode wieder zum Vorschein kam.

Kürzlich ist ein weiterer Pfeiler des Hockey Sticks in sich zusammengefallen. Der Baumring-Experte Keith Briffa hatte für Sibirien für die vergangenen 40 Jahre stets eine drastische Erwärmung postuliert (Abbildung 1). Bereits vor einigen Jahren fand der kanadische Statistiker Steve McIntyre Fehler in Briffas sogenannter „Yamal“-Bauringrekonstruktion (Abbildung 2). Mitte Juli 2013 erschien nun in den Quaternary Science Reviews eine neue Arbeit von Keith Briffa mit dem Titel „Reassessing the evidence for tree-growth and inferred temperature change during the Common Era in Yamalia, northwest Siberia“, in der er in Zusammenarbeit mit anderen Kollegen den Fehler einräumt. In den korrigierten Daten ist nun für das sibirische Untersuchungsgebiet keine Erwärmung mehr für das 20. Jahrhundert enthalten. In der Einführung zur Arbeit ist unter „Highlights“ vermerkt:

„Die früher publizierte Alterdatierung, welche von anderen Forschern übernommen wurde, ist fehlerhaft.“

Das pdf der Arbeit ist aufgrund der Bedeutung der Ergebnisse als Open Access frei herunterladbar. Die Überraschung ist jedoch groß, dass der Name McIntyre bzw. sein Blog Climate Audit mit keinem Wort im Artikel erwähnt werden. Wissenschaftsethisch ist dieses Versäumnis überaus bedenklich.

Abbildung 1: Briffas alte Yamal-Temperaturdaten aus 2008 (rot) gegenüber den korrigierten Werten aus Briffa et al. 2013 (blau). Abbildungsquelle: Climate Audit.

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Sylter Erlebniszentrum Naturgewalten geht mit unseriösen Meeresspiegel-Szenarien auf Besucherfang

Das Deutschlandradio Kultur brachte im Juli 2013 einen längeren Beitrag mit dem Titel „Sylt kämpft gegen das Verschwinden – Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Nordseeinsel“. Gleich der Titel gibt Anlass zur Verwunderung. Mit dem Klimawandel wird offensichtlich auf die Klimaerwärmung von knapp einem Grad seit Ende der letzten Eiszeit angespielt. Aber Klimawandel hat es immer gegeben. Seit Ende der letzten großen Eiszeit, vor 10.000 Jahren, ist der Meeresspiegel auf ganz natürliche Weise um 150m angestiegen und hat die Nordsee großflächig geflutet. Anhöhen wie der Kern von Sylt wurden im Zuge dieser sogenannten „Transgression“ zu Inseln. Die friesische Inselwelt war auch …

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Gute Nachrichten aus der Vogelwelt: Kohlmeisen schlagen dem Klimawandel ein Schnippchen

Gute Nachrichten aus der Vogelwelt meldete der Focus am 9. Juli 2013: Kohlmeisen schlagen dem Klimawandel ein Schnippchen Ändert sich das Klima, ändert die Kohlmeise ihr Verhalten: Forscher haben herausgefunden, dass die Vögel sich wärmeren Temperaturen anpassen können. So stellen sie sicher, dass ihr Nachwuchs den Klimawandel übersteht. Britische Kohlmeisen kommen mit dem Klimawandel offenbar gut zurecht: Bei höheren Temperaturen legen sie ihre Eier einige Tage früher. So stellen sie sicher, dass der Nachwuchs dann schlüpft, wenn es genügend Raupen zur Fütterung gibt, berichten Forscher aus Großbritannien und Deutschland im Fachmagazin “PLOS Biology”. Kohlmeisen haben demnach eine Art eingebaute Toleranz …

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Säuberungswelle an australischen Universitäten: Zwei klimaskeptische Professoren vor die Tür gesetzt

Im April 2013 erschien im Fachmagazin Nature Climate Change ein Artikel, in dem ein spanisches Forscherteam um Virginie Guemas nachträglich den Erwärmungsstopp der letzten Jahre ‚vorhersagt‘ („Retrospective prediction of the global warming slowdown in the past decade“). Die in der Atmosphäre fehlende Wärme würde in tiefergelegenen Schichten der Ozeane zwischengespeichert, ohne dass sich die Meeresoberflächentemperatur erhöhen würde. Dies jedenfalls haben die spanischen Wissenschaftler jetzt modelliert. Man muss jedoch die Arbeit etwas genauer studieren, um zu erkennen, dass das verwendete Modell lediglich 5 der mittlerweile 15 erwärmungslosen Jahre berechnen konnte. Dies hob auch Doug Smith vom UK Met Office Hadley Centre in einem Nature Kommentar im …

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Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich: Tempo bei Energiewende muss langsamer werden

Ende Mai 2013 erschien in Nature Climate Change eine Arbeit eines Forscherteams von der University of Melbourne um Roger Bodman. Die Wissenschaftler verwerfen in ihrer Studie Erwärmungsszenarien von mehr als 6°C bis 2100, wie sie vormals als Extremfall angenommen wurden. In der Arbeit wird jedoch auch klar ausgesprochen, dass Klimamodelle stets mit sehr großen Unsicherheiten behaftet sein werden und es derzeit keine Lösung hierfür gibt. Fast zwei Drittel der Unsicherheit steckt in der noch zu schlecht bekannten CO2-Klimasensitivität, also der potentiellen Klimawirkung des Kohlendioxids. Das restliche Drittel an Fragezeichen steckt in der zu wenig bekannten Funktionsweise des Kohlenstoffzyklus sowie des …

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Neue Flutrekonstruktion aus den Südalpen: Schwache Sonne führte in den vergangenen 2000 Jahren stets zu mehr Hochwasser

Anfang August 2013 erschien in den Geophysical Research Letters eine Studie eines schweizerisch-französischen Forscherteams um Stefanie Wirth von der ETH Zürich, in der die Hochwassergeschichte der südlichen Alpen für die vergangenen 2000 Jahre rekonstruiert wurde. Dabei fanden die Wissenschaftler eine Zunahme der Flutereignisse in Zeiten geringer Sonnenaktivität. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit in der deutschen Übersetzung: Ein besseres Verständnis der natürlichen Schwankungen von Überflutungsereignissen und der sie kontrollierenden Klimafaktoren ist notwendig, um Zukunftsprognosen zur Hochwasserentwicklung unter dem Hintergrund der Klimaerwärmung zu kalibrieren. In dieser Arbeit präsentieren wir eine saisonal aufgelöste 2000-jährige Flutgeschichte aus den südlichen Alpen in Norditalien mit Rekonstruktion der Häufigkeit und …

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Neue Studie in den Quaternary Science Reviews zu Nordsibirien: Heutige Temperaturen auf dem Niveau von vor 6000 Jahren

In den letzten 150 Jahren hat sich die Erde erwiesenermaßen erwärmt. Einige Teilnehmer der Klimadiskussion schreiben diesen Erwärmungstrend einfach in die Zukunft fort und leiten daraus eine Hitzekatastrophe ab. Dabei übersehen diese Zeitgenossen, dass es auch in der vorindustriellen Vergangenheit durchaus Erwärmungsphasen gegeben hat. Offenbar mit dieser Frage im Hinterkopf, untersuchte jetzt ein Forscherteam um Olga Sidorovoa vom schweizerischen Paul Scherrer Institut die Frage „Ist die Erwärmung des 20. Jahrhunderts in Nordsibirien beispiellos?“ Die Ergebnisse der Studie wurden im August 2013 in den Quaternary Science Reviews veröffentlicht. Auf Basis von Baumring- und Isotopenmessungen aus Nordsibirien verglichen die Wissenschaftler das Klima des mittelholozänen Klimaoptimums (Daten …

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Houston, wir haben ein Problem: Wir können den Hotspot nicht finden

Der Weltklimarat nimmt eine stark erwärmende Klimawirkung für das CO2 an. Einen Beleg hierfür gibt es allerdings nicht. Daher begab sich der IPCC auf die Suche nach Beweisen dafür, dass die Erwärmung der letzten Jahrzehnte auf jeden Fall vom CO2 kommt. Im vergangenen IPCC-Bericht von 2007 wurde ein solcher „Beweis“ präsentiert. Auf Basis von theoretischen Modellen wurde postuliert, dass sich die untere Atmosphäre in den Tropen besonders schnell erwärmen würde. Auf Atmosphärendiagrammen sah das dann wie ein roter Punkt aus, der „Hotspot“ getauft wurde. Das wäre sozusagen der Fingerabdruck einer anthropogenen Beeinflussung. Dann kam aber das böse Erwachen. Die realen Messungen konnten den Hotspot nicht …

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