Kobold, Kobalt, auch egal: Gefährlicher Dilettantismus

Fritz Vahrenholt am 18. August 2018 auf Tichys Einblick:

Klimafakten: CO2 – Die Realität untergräbt das Modell

Was macht man als Schreckensprophet, wenn die Realität nicht so will wie die Prognosen? Richtig, man verringert die Zielwerte; dann ist die Bedrohungslage wiederhergestellt. Und ansonsten ignoriert man die Fakten und spricht im Konjunktiv. Ja, es könnte alles ganz schlimm werden.

Seit mehr als 20 Jahren sollen uns die Klimamodelle des Weltklimarats IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) Angst einflößen. Zwei Grad Erwärmung gegenüber der ausklingenden Kleinen Eiszeit Ende des 18. Jahrhunderts dürfen nicht überschritten werden, hieß es. Die Katastrophe drohe, denn es würden noch in diesem Jahrhundert drei, vier oder gar fünf Grad Erwärmung erreicht, weil die CO2-Konzentration von vorindustriellen 0,028 Prozent auf 0,056 Prozent im Jahr 2100 anstiege, wenn nicht eingegriffen würde.

So weit das Modell. Allerdings hat die Realität nicht mitgespielt. Die tatsächliche Erwärmung fiel geringer aus als die Modellprognosen. Pro Jahrzehnt sind bei Satellitenmessungen nur 0,13 Grad Celsius an globaler Erwärmung festzustellen. Wenn sich der Trend fortsetzt, würde man ohne drastische CO2-Vermeidungsmaßnahmen im Jahr 2100 bei etwa zwei Grad landen.

Irgendetwas war offensichtlich falsch an der Annahme, die Klimaentwicklung der vergangenen 150 Jahre werde allein vom Menschen bestimmt. Das sprach sich herum, und so verwundert es nicht, dass 2017 die Hälfte der amerikanischen Meteorologen den Beitrag von CO2 zur Erwärmung der Welt nur noch mit weniger als 60 Prozent angab.

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Im Juli 2019 berichteten wir an dieser Stelle über den Aufruf einiger Wissenschaftler, die Endzeit-Rhetorik in den Klimawissenschaften nicht zu missbrauchen. Einer der Coautoren des Artikels in Nature Climate Change, Warren Pearce, legte nun auf medium.com nach:

Strange times for climate change: deadlines, politics and our flickering futures

[…] In the commentary, we think through the scientific origins and potential dangers of this rhetoric, with a particular focus on the implications for the IPCC. Our article attracted much attention within Twitter’s crucible of extended peer review. […] In a new article, Matthew Nisbet revises some of his assumptions from over a decade of science communication research, stepping away from the idea that strategic framing of climate change can help advance policy goals. For example, early research suggested that reframing climate change as a public health risk can help overcome partisan opposition to climate change policy. However, Nisbet highlights an underlying weakness of these (and many other) studies in that they do not assess how such messages fare when in proximity to competing political messages, as they generally are in the real world.

What’s more, there is little evidence to support any communication strategy as an effective mobiliser for climate action. To be clear, this is not a reason in itself for desisting from the deadline framing (although we have previous examples of climate deadlines that have been and gone without apparently mobilising a social consensus). However, it does show that strong claims about the persuasive power of deadlines are misplaced in lieu of supporting evidence, which will in itself be difficult to provide. So if such evidence is hard to come by, in either direction, why am I so sceptical about the deadline framing? Because in my view it reflects a persistent and detrimental assumption about what science communication can do for climate politics.

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Jouwatch am 29. Juli 2019:

Wenn einer Grünen Kobolde durchs Kleinhirn kriechen

Wenn Sie bislang glaubten, dass die teuren Akkus der Elektroautos ihren Dienst auf Basis wertvoller Rohstoffe tun, dann müssen Sie ab sofort umdenken. Am Sonntagabend hat nämlich Annalena Baerbock, die Vorsitzende der Verbots-, Verteuerungs-, Wohlstand- und Deutschlandabschaffungspartei – auch bekannt als „Grüne“ -, im ARD-Sommerinterview das Geheimnis gelüftet, was oder wer hier eigentlich für Vortrieb sorgt – KOBOLDE sind es!

Frau Baerbock sagte gestern nämlich wörtlich in jenem Interview beim Thema Elektromobilität:

So Fragen wie Rohstoffe, Kobold, wo kommt das eigentlich her.

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Wolfgang Meins am 19. August 2019 auf Achgut:

Klima-Medizin: Herzinfarkte in Augsburg, Irresein in München

Gerade noch wurde die Wissenschaftskultur in der Medizin – im Vergleich zu Geisteswissenschaften und dem Mainstream der Klimawissenschaft – auf achgut.com als überwiegend intakt gelobt und nun so etwas: Das Deutsche Ärzteblatt (Auflage 315.000) hat es schwer erwischt. Es hat sich mit dem Klima-Hype-Virus infiziert. Ausbaden dürfen das jetzt die Leser. Ihnen wird in Heft 31/32 das Schwerpunktthema „Erderwärmung und Gesundheit in Deutschland“ zugemutet. 

Das Elend fängt gleich beim Editorial an, wo man den Lehrstuhlinhaber für Sozial- und Umweltmedizin am Klinikum der Universität München zu Worte kommen lässt. Der allerdings hat nicht mehr zu bieten als die öffentlich-rechtlichen Nachrichtensprecher: 

„Die Erderwärmung hat zur Folge, dass Hitzewellen und Waldbrände häufiger und in extremerem Maße als bisher auftreten. Extremniederschläge nehmen zu, der Meeresspiegel steigt und derzeit bewohnte Inseln verschwinden.“

Es folgen dann eine überwiegend sachliche Übersicht zur Behandlung bei Hitzschlag und Sonnenstich sowie zwei Forschungsberichte. Einen davon hat bereits ScienceFiles gewürdigt, der andere soll hier näher unter die Lupe genommen werden. 

Es geht um die „Zukünftige Häufigkeit temperaturbedingter Herzinfarkte in der Region Augsburg“. Zu verantworten haben diese Arbeit neun Autoren, wobei der Erstautor aus dem Helmholtz Zentrum München stammt. Offensichtlich will man die tragende methodische Säule der Lehre von der globalen Erwärmung – Hochrechnungen, Prognosen oder auch Spekulationen jeglicher Art – in die Medizin transplantieren. Also eine Art „Was-wäre-wenn-Wissenschaft“ etablieren.

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