Gefährdete er ein Windkraft-Projekt? Wieder ein Seeadler erschossen

Nach “Science is settled” kommt nun “Innovation is settled”. Gesagt hat es tatsächlich Professor Volker Quaschning in einem Interview.

„Gibt es im Bereich der Energiewende genügend Innovationen und auch Technologien, für die hierzulande ein dringender Nachholbedarf besteht? So richtig vermissen kann ich eigentlich nichts, aber wir müssen noch einige Hausaufgaben machen. Wir brauchen noch im Speicherbereich ein paar Innovationen.”

Wenn man sich überlegt, dass die Volatilität der Erneuerbaren Energien nach wie vor die Stromwirtschaft vor enorme Herausforderungen stellt und die Strom-Konsumenten vor große Kosten, dann klingt das sehr keck. Ein paar Innovationen oder Hausaufgaben sind es auch leider nicht, es mangelt Deutschland wegen seiner Topographie an Wasserspeichern. Sonst könnten wir es wie die Österreicher machen und mit überschüssigem Strom Wasserspeicher füllen, die wir bei Bedarf wieder leeren, sprich Strom erzeugen. Die WELT berichtete über den Stand der Batterieforschung und das klingt ganz und gar nicht nach ein paar Innovationen sondern nach 10 Jahren weiterer Forschungsarbeit.

Neuigkeiten wie die Big Battery, die ausgerechnet das Kohleunternehmen LEAG in der Lausitz baut, haben eine katastrophale Kosten/Nutzen Rechnung. Möglicherweise muss Quaschning aber auch so argumentieren, weil er ja ansonsten vehement fordert, man müsse die Erneuerbaren Energien nur tüchtig ausbauen, dann wird alles gut. Leider ist das nicht der Fall, weil in Ermangelung von Speichern gigantische Schattenkapazitäten vorgehalten werden müssen. Diese führen zu den weltweit höchsten Strompreise und sind ein Wettbewerbsnachteil Deutschlands.

Würde der selbsternannte Experte die feste aber ungeliebte Verbindung von Erneuerbaren Energien und fossilen Brennstoffen so benennen, dann bräche vermutlich ein Weltbild für ihn auseinander – für andere möglicherweise auch. Besser man macht lieber „noch ein paar Hausaufgaben“ und „ein paar Innovationen“.

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Grüne Themen sind in Corona-Zeiten nicht gefragt

Es war das Champions-League Finale 1999 zwischen Bayern München und Manchester United in Barcelona. Die Bayern führten bis zur 90. Minute 1:0 und wähnten sich schon mit einer Hand am Pott. Dann schoss Manchester United in 3 Minuten 2 Tore und gewann die Trophäe. So ähnlich wie die Bayern damals mag sich der Grünen Chef Robert Habeck möglicherweise gerade fühlen.

Bis vor kurzem war er noch der designierte Kanzlerkandidat, drauf und dran die Union in der Wählergunst zu überholen. Der „Manchester-Moment“ für Habeck ist Corona. Der Mann findet kaum Themen in Corona-Zeiten, und wenn er sich welche wählt, sind es zielsicher die falschen, egal ob Ratschläge an die Gastronomie, doch besser mal die Heizung erneuern zu lassen oder das Plädieren für Euro-Bonds. Das GMX Magazin untersucht in einem Artikel Habecks Niedergang und auch, warum grüne Themen gerade nicht sehr angesagt sind.

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Man kann fast die Uhr danach stellen. Spätestens wenn der Mai da ist, dann kommen auch die Nachrichten von schmelzenden Gletschern in Grönland. Das ist in sich stimmig, weil es ab Mai dann atemberaubende Bilder gibt. Nur ist das jedes Jahr so, denn es gibt ja die Jahreszeiten. Im RND taucht jetzt wieder so ein Bericht auf. Interessant ist aber, was die NASA zum Thema Gletscher aktuell berichtet. Natürlich hat im Mai 2020 im Südwesten Grönlands die Eissschmelze eingesetzt, wir sind ja nur 5 Wochen vor dem Sonnenhöchststand. Auch auf Grönland gibt es einen Sommer.

Dazu passen die Temperaturen, die Ventusky ausgibt. Während im Inneren von Grönland immer noch Temperaturen von -33 Grad Celsius herrschen, sind es im Südwesten bis zu +10 Grad. Insofern wundert die Schmelze im Südwesten nicht.

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Können wir Klimawandel bekämpfen und gleichzeitig eine Corona Erholung haben? Das fragt die FINANCIAL TIMES in dem Artikel: „Can we tackle both climate change and Covid-19 recovery?“ Zwei Kommentatoren beantworten die Frage mit jeweils einem Ja und einem Nein Kommentar.

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Wir leben in kranken Zeiten, im wahrsten Sinne des Wortes. Schon wieder ein toter Seeadler, diesmal wurde eines der seltenen Tiere in der Nähe von Stade entdeckt. Ein Landwirt wird verdächtigt, das Tier erschossen zu haben, aus möglicherweise Motiven, die auch etwas mit Windkraft zu tun haben. Der NDR berichtet:

„Einem nahen Familienmitglied des Mannes gehört laut Breas in der Nähe des Horstes Grundbesitz, der durch die Anwesenheit des geschützten Seeadlers in seinem Wert sinken könnte. Dies sei ein mögliches Motiv, so der Oberstaatsanwalt. Er nannte in dem Zusammenhang mögliche Planungen zu Windenergieflächen.“

So weit sind wir also, der Wert eines Grundstücks sinkt, weil sich ein seltenes Tier dort niedergelassen hat. Das ist krank.

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