Die Zahl der Todesfälle durch Wetter- und Klimakatastrophe sinkt

Die Zahl der Todesfälle durch Wetter- und Klimakatastrophe sinkt. Das jedenfalls hat Roger Pielke Jr. in einem Artikel ermittelt. In der Zeit von 2005 bis 2021 fiel die Zahl der Menschen, die durch solche Ereignisse das Leben verloren oder davon betroffen waren. Gemessen an den Schäden im Vergleich zum Bruttosozialprodukt blieben diese gleich.

(Abbildung: Screenshot rogerpielkejr.substack.com)

Pielke verwendet unter anderem auch Zahlen des Rückversicherers Munich Re. In diesem Zusammenhang meldet Munich Re laut Tagesschau für 2022 einen Gewinn von 2,9 Mrd. Euro, damit wurde das Vorjahr um das 2,5-fache übertroffen. Das Unternehmen wird nicht müde, auf die Gefahren eines sich ändernden Klimas hinzuweisen, scheint aber dennoch sehr gute Geschäfte damit zu machen.

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Es war irgendwie klar, dass es passieren musste, weil man in den Kopf von Volker Quaschning halt doch gut reinschauen kann. Auch in Zeichen eines Krieges in Europa wird die eigene Agenda gnadenlos durchgezogen. Wir leben in einer verrückten Welt. Wichtig sind nicht die Menschen in der Ukraine, wichtig ist nur die Energiewende. Empathie? Fehlanzeige. Da kann man durchaus auch mal einen Krieg nutzen. Was läuft da schief beim Denken?

(Abbildung: Screenshot Twitter)

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Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Zur Not wird das auch durchgeklagt. Umweltministerin Steffi Lemke erklärt unseren Nachbarn in Polen, wo der Hammer hängt. Polen will aus der Kohle aussteigen und setzt auf Kernenergie. Lemke droht nun bei einem Besuch an, Polen dafür notfalls verklagen zu wollen.

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Ob das eine gute Wortwahl war? Die Überschrift bei Spektrum.de für ein Video von Claudia Kemfert lautet:
Energiewende: Warum wir mehr Irrsinn wagen sollten.
Passender wäre gewesen: Warum wir noch mehr Irrsinn wagen sollten.

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Wasserstoff aus Baumschnitt und Obstschalen. Trends der Zukunft berichtet über ein Startup, das solche Pläne hat.

“Ansässig ist das Startup in Los Angeles. Dort wurde die Anlage auch entwickelt, die die Mengen an landwirtschaftlichen Abfällen nutzen soll, die in den Mandelplantagen und den anderen landwirtschaftlichen Betrieben in Kalifornien anfallen. Abfälle wie Baumschnitt und Obstschalen sollen auf Temperaturen von über 800 Grad Celsius erhitzt werden, wobei die Biomasse in Kohlendioxid und Wasserstoff umgewandelt werden soll. Das Kohlendioxid soll dann abgetrennt und in den Untergrund gepumpt werden. Den Wasserstoff wiederum will Mote als Treibstoff verkaufen.

Das Kohlendioxid, das während der Verbrennung von Pflanzenmaterial entsteht, würde normalerweise in die Atmosphäre gelangen und dort seine Wirkung als Klimagas entfalten. Mote möchte das Kohlendioxid allerdings dauerhaft speichern und so aus dem Kreislauf entfernen. Die Kosten des Prozesses sollen aus dem Verkauf des Wasserstoffs gedeckt werden.”

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Über die Protestaktion von Aktivisten, deren Ziel es ist Essen zu retten haben wir schon einige Male berichtet. Ein Meinungskommentar bei geo.de findet den Protest deplatziert, äußert aber gleichzeitig Verständnis für die Aktionen.

“Es ist wahr: Erpressung ist kein legitimes Mittel in einer Demokratie. Auch dann nicht, wenn es um Tempo 100 auf Autobahnen gehen sollte oder um mehr gut bezahlte Jobs an Schulen, in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Man kann sich auch darüber mokieren, dass der Protest der „Letzten Generation“ asymmetrisch sei, dass er die Falschen treffe. Nur: Wer ist denn der oder die Richtige? Und wer stellt sich jetzt hin und erklärt den jungen Leuten, dass die demokratisch verfassten Gesellschaften augenscheinlich zu träge sind, um die Schäden zu begrenzen, die sie verursacht haben und weiterhin verursachen? Dass es ohnehin zu spät ist, einen gefährlichen Klimawandel zu verhindern? Denn was die „Letzte Generation“ vor allem will, das darf man getrost unterstellen, ist: Ehrlichkeit.

Man kann über das Wie streiten. Doch wer das Motiv der jungen Leute anzweifelt oder ausblendet, ist nicht ehrlich.”

Angekündigt sind neue Proteste, mit Ballons sollen Flughäfen in Deutschland stillgelegt werden. Offensichtlich denken die Aktivisten, dass es reicht dem Tower vorher kurz Bescheid zugeben wie pnn berichtet. Es erscheint nur noch als Frage der Zeit, wann hier Menschen zu Schaden kommen.

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Grönlands Gletscher schmelzen auch von unten. Das berichtet der Spiegel und zitiert aus einer Studie der Uni Cambridge.

”Die zu Spitzenzeiten der Eisschmelze freigesetzte Wärmeenergie am Store-Gletscher sei vergleichbar mit der Leistung der Turbinen am chinesischen Drei-Schluchten-Damm, dem stärksten Kraftwerk der Welt. Hochgerechnet auf das gesamte Inlandseis mit einer Fläche von fast einer Million Quadratkilometer Schmelzwasser, das nahezu komplett nach unten durchsickert, ergebe sich eine Kraft wie die der zehn größten Wasserkraftwerke zusammen. »Mit dem Klimawandel könnte sich diese Form der Wasserkraft leicht verdoppeln oder verdreifachen«, erklärte Projektleiter Poul Christoffersen. “Und noch immer berechnen wir diese Zahlen nicht ein, wenn wir den Beitrag des Eisschilds zum Anstieg des Meeresspiegels schätzen.””

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Abwasserwiederverwendung – der Weg aus der weltweiten Wasserknappheit? Die Uni Hof forscht daran.

“International ist die Abwasserwiederverwendung bereits etabliert und wird vielfach eingesetzt. In Deutschland hemmen unterschiedliche Rahmenbedingungen, fehlendes Wissen oder nicht bekannte Erwartungshaltungen auf Nutzerseite deren möglichen Einsatz. Ein konstruktiver Austausch zwischen Wasseranbietern, Behörden und Nutzern wie zum Beispiel Landwirten und Anwohnern ist für die Akzeptanz einer Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser zwingend notwendig. „Die Darstellung der Nutzervorteile wie auch die Sicherstellung eines geeigneten Risikomanagements inkl. Monitoring spielen hier eine wichtige Rolle. Vor dem Hintergrund des sich vollziehenden Klimawandels und einer zu erwartenden Verringerung der Wasserverfügbarkeit ist für die Abwasserwiederverwendung zukünftig eine erhöhte Akzeptanz notwendig. Diese stellt sich allerdings nicht von selbst ein, sondern ist neben der Bereitstellung ausgereifter Technik auch das Ergebnis einer zielgerichteten Kommunikation und Informationspolitik“, so Stiftungsprofessor Müller-Czygan. Um Maßnahmen zur Akzeptanzerhöhung definieren zu können, übernimmt die Forschungsgruppe „Wasserinfrastruktur und Digitalisierung“ als Unterauftragnehmer der Pegasys Gesellschaft für Automation und Datensysteme mbH die Akzeptanzuntersuchung im Projekt FlexTreat.”

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Webinar am 1. März 2022:

AEF Webinar: Is the Great Barrier Reef Dying or Thriving?

Our speakers will outline the latest scientific data on the state of the environment of the Great Barrier Reef (GBR) and what they imply for the reef’s long-term environmental health.

Against this background, they will proceed to a panel discussion of the serious challenges that may be mounted against the GBR environmental assessments conveyed to Australians, their governments and UN agencies by the scientific organisations that collect and use this data in their research on the reef. Their discussion will touch on the adverse economic and social impacts of the public policy measures that have relied upon these assessments.

The panel discussion will be moderated by Alan Moran. Alan is an economist with extensive experience in the economic assessment of environmental issues. He is also a Director of the AEF.

During the course of the Webinar, attendees may propose questions for one or more of the panel members via the Zoom Q&A feature. Alan Moran will select the questions to be submitted to the panel.

Hier geht’s zur Registrierung.

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Alex Reichmuth im Nebelspalter:

Schweizer AKW: 80 Jahre Laufzeit liegen drin

In Amerika dürfen die ersten Kernkraftwerke acht Jahrzehnte am Netz bleiben. Eine so lange Laufzeit könnte auch für die Schweizer Werke Gösgen und Leibstadt in Frage kommen. Das würde die Probleme des Landes mit der künftigen Stromversorgung erheblich verringern.

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