Buch „Unerwünschte Wahrheiten“ nun Amazon-Bestseller

Unser neues Buch „Unerwünschte Wahrheiten“ hat nun Rang 1 bei Amazon in der Kategorie „Ingenieurswissenschaften und Technik“ erreicht, ist also „Bestseller“ in dieser Kategorie. Bei „Büchern“ liegen wir auf Rang 49 (Stand: 17.9.2020; 21:20 Uhr).

Am Tag der offiziellen Veröffentlichung des Buches sprach Fritz Vahrenholt im Mittags-Podcast Indubio mit Burkhard Müller-Ullrich auf achgut.com über die Klimadebatte, Energiewende und „Unerwünschte Wahrheiten“. Das spannende 42-minütige Gespräch können Sie hier anhören.

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Eine Studie von Maria-Vittoria Guarino und Kollegen (Guarino et al. 2020) in Nature Climate Change behauptet, sie hätte nun erstmals eine treffende Klimamodellierung für die letzte Warmzeit 130.000-116.000 Jahre vor heute erfolgreich absolviert. Damals lagen die Sommertemperaturen 4-5°C über den Sommertemperaturen von 1850. Die Autoren prognostizieren ähnlich hohe Temperaturen für die Zukunft und sehen eine im Sommer eisfreie Arktis in bereits 15 Jahren von heute aufziehen.

Aber wie robust ist die Studie wirklich? Einer der Co-Autoren, Eric Steig von der University of Washington, ist dafür bekannt, die Klimafolgen gerne zu dramatisieren. Er gehört zu den Autoren des klimaalarmistischen Blogs Real Climate, für das auch Stefan Rahmstorf, Michael Mann und Gavin Schmidt schreiben. Und auch das Journal ‚Nature Climate Change‘ hat sich vor allem auf Klima-Alarmpapers spezialisiert. Aber wischen wir diese Oberflächlichkeiten zunächst beiseite und schauen uns lieber den Inhalt etwas genauer an.

Es wurde ein Modell verwendet mit einer TCR (transient climate repsonse, kurzfristige CO2-Klimasensitivität) von 2,7°C pro CO2-Verdopplung und einer ECS (Equilibrium Climate Sensitivity) von 5,4°C pro CO2-Verdopplung. In der Realität beobachtet wurde allerdings nur eine TCR von um die 1,4°C (Lewis & Curry 2018). Es ist damit in der „kurzfristigen“ Empfindlichkeit gegenüber CO2 nahezu doppelt so hoch wie die Beobachtungen zwischen 1870 und 2016. Das von Guarino et al. 2020 verwendete Modell gehört zu denen, die laut Tokarska et al. 2020 in der Replikation der Temperaturen der jüngeren Vergangenheit völlig versagten, weil sie für den Zeitraum 1950-1980 zu wenig und danach viel zu viel Erwärmung simulierten (wir berichteten darüber hier. Dies stellten auch Nijsse et al. 2020 fest und beantworten die zentrale Frage (siehe preprint):

„(a) Are such high climate sensitivities consistent with the observational record? No, models with high TCR (>2.5 K) are not consistent with observed global warming since 1970, as demonstrated in Figure 1b.“

Warum wird dann ein solches Modell hergenommen, um das Ende des (realen) arktischen Sommereises in nur 15 Jahren zu verkünden? Wir wissen die Antwort nicht.

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Was tun, wenn die Energiewende viel zu teuer wird und die Bevölkerung auch vom Klimaalarm langsam aber sicher die Nase voll hat? Man zweigt einfach Gelder aus den Corona-Hilfsprogrammen ab. Die werden wegen der Dringlichkeit im Eiltempo entschieden, so dass kaum jemand mitbekommt, dass wieder viele Milliarden in den Energie-Umbau gepumpt werden, obwohl dies ursprünglich gar nicht geplant war. So ein bisschen erinnert dies an die Strategie gewisser Strukturen, die auch bei jedem großen Finanzprojekt die Hand aufhält und einen gewissen Prozentsatz mitkassiert. Hauptsache großes Finanzvolumen, dann läppert sich auch kleinere Prozentbeträge auf riesige Summen.

Onvista am 29.4.2020:

IWF-Chefin – Müssen Corona-Hilfspakete für Kampf gegen Klimawandel nutzen

Der Internationale Währungsfonds will die geplanten Konjunkturprogramme wegen der Coronavirus-Krise auch zur Bekämpfung des Klimawandels nutzen.

Die Logik will nicht ganz einleuchten. Entweder man muss Betriebe und Beschäftigte unterstützen, die durch Corona besonders benachteiligt sind, oder man möchte Klimagelder verteilen. Wenn man beides zusammen tut, endet dies schnell in Ungerechtigkeit. Der eine Betrieb wird sich selbst überlassen, weil sein Profil den Entscheidern nicht gefällt, während ein anderer Betrieb großzügig unterstützt wird, weil er politisch gefällt. Das Ganze geschieht mit Steuergeldern, die eigentlich der Allgemeinheit gehören. In „Allgemeinheit“ steckt ja auch das Wort „gemein“, was es dann auch wirklich ist. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen machte am 28.4.2020 keinen Hehl aus der Strategie. The Guardian:

UN chief: don’t use taxpayer money to save polluting industries

António Guterres calls for coronavirus aid to be directed at firms with green credentials

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Wiener Zeitung am 22.2.2020 mit einem Konzertbericht einer Klimaschützerin, deren Freund nicht-nachhaltige Marsreisen an Superreiche verkaufen will:

„Miss Anthropocene“ von Grimes: Der Klimawandel zieht sich

Die kanadische Musikerin legt ihr Album zum Umweltthema Numero uno vor.

[…] Im Falle der 31-jährigen kanadischen Musikerin Claire Elise Boucher alias Grimes und ihres nun also vorliegenden neuen Albums „Miss Anthropocene“ (4AD) wiederum droht das Klimawandelthema aktuell aber bereits aus profanen Gründen schon wieder in den Hintergrund zu treten. Immerhin ist in Hipsterhausen eine gewisse Aufregung um ihre Person zu verzeichnen, seit die Beziehung der zumindest bisher hippen Musikerin mit dem nicht zuletzt für seine wirren Aussagen bekannten Tech-Milliardär Elon Musk bekannt wurde. Dessen angedachte Marsreisen für Superreiche mit anschließendem Kolonialisierungsplan für eine Zeit nach der Zombieapokalypse (oder so) dürften übrigens auch nicht ganz nachhaltig sein.

Ganzen Artikel in der Wiener Zeitung lesen (dort auch Youtube-Video-Clips)

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Die Wirtschaft Europas bejubelt die Klimapläne der EU. Daniel Wetzel legt in einem Meinungskommentar in der WELT die Motivation führender Wirtschaftsvertreter dar, warum man mit strengeren Klimazielen der EU einverstanden ist. Zu den Befürwortern gehören auch Energiekonzerne. Spoiler: Es geht um Geschäfte und Geld. Die neue Kommissionspräsidentin legte bei Ihrer Rede zur Lage der EU gleich vor und sprach von 55% Einsparung an Klimagasen bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Stand von 1990.

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Jahrelang galt das Versprechen, dass die Subventionen für Erneuerbare Energien nur temporär seien und sobald die Kosten gesunken sind, diese abgebaut werden sollten. Das ist 20 Jahre nicht passiert. Zwar wurden fallende Produktions- und Herstellungskosten bei der Stromerzeugung gefeiert, die üppigen Förderungen aber blieben. Sie wurden über die Zeit sogar immer mehr. Wenn von Seiten der Befürworter von Deckeln gesprochen, dann bedeutete es übersetzt, dass man Subventionsgrenzen beseitigen wollte, um an noch mehr Gelder zu gelangen. Ohne Subventionen geht es offenbar nicht.

Nun aber lässt ein Projekt in Brandenburg aufhorchen. Dort soll ein Solarpark ohne EEG Zahlungen in Betrieb gehen. Der SPIEGEL berichtet. Interessant ist das Aufzeigen des Flächenverbrauchs der Solarparks in dem Artikel. Demnach brauchten Solarparks, die die Hälfte der Leistung des Kohlekraftwerks Datteln 4 haben, 1.100 Fußballfelder Platz.

„Nach Schätzungen des Berliner Beratungsunternehmens Energy Brainpool wurden mittlerweile in Deutschland Lieferverträge für rund 560 Megawatt Strom aus Solarparks abgeschlossen, die nach Angaben ihrer Betreiber auch ohne Zuschüsse rentabel sind. „Das sind rechnerisch Solarparks mit einer Gesamtfläche von etwa 1100 Fußballfeldern“, sagte Energy-Brainpool-Experte Fabian Huneke. Zum Vergleich: Das Ende Mai gegen Proteste von Klimaschützern ans Netz gegangene Steinkohlekraftwerk Datteln 4 hat eine Leistung von 1100 Megawatt.“

Allerdings verharmlost die Spiegel-Berechnung die Situation deutlich. Ein Solarpark liefert umgerechnet nur für 10% des Jahres Vollast. Also 11 000 Fussballfelder ersetzen rechnerisch die Hälfte des Kohlekraftwerks Datteln. Das sind also 110 Quadratkilometer.

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Facebook startet eine Klimainformations-Initiative. Es werden einige Slogans postuliert und gleich Facebook Accounts von  sieben „anerkannten“ Instituten vorgeschlagen, damit man diesen folgen kann. Das PIK ist bei den Instituten dabei und berichtet darüber auf der eigenen Webseite.

Der Nutzer bekommt Dank Tracking auf ihn zugeschnittene Informationen, das kann z. B. die Temperaturentwicklung in dem eigenen Bundesland sein. Diverse Meinungen sucht man hier allerdings vergeblich. Die Homogenisierung der Ansichten zum Klima schreitet mit solchen Initiativen offenbar voran.

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Wo bleibt der Wind? Auch am 16.09.2020 um 11:06 lässt er auf sich warten und damit auch die Erzeugung von Strom. Weniger als 6% betrug der Anteil des Winds an der Erzeugung. Lediglich 3,7 GW von einer theoretischen Nennleistung von 62 GW wurden erreicht.

Wer sich die Darstellung bei Agora ansieht, der kann feststellen, dass es in den letzten 31 Tagen nur einen großen Ausschlag nach oben gegeben hat und das war Ende August 2020. Ansonsten liegen die Kurven bei Wind und Solar sehr ähnlich, was bedeutet, dass in der Nacht der Windstrom den dann ausbleibenden Sonnenstrom nicht ausgleichen konnte. Die Frage, wie das zukünftig passieren soll, wenn mit Kohle und Kernenergie zwei Quellen wegfallen, ist nach wie vor unbeantwortet.

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