Babymilchpulver schadet dem Erdklima: Nun soll eine neue Formel her

Volker Seitz am 8.12.2019 auf Achgut:

Klimawandel positiv für Afrika?

Die häufigen Demonstrationen zur „Rettung der Welt“ schaffen politischen Druck und Aufmerksamkeit, führen aber kaum zu einer rationalen Umweltpolitik. Zu viel Wichtiges und Unwichtiges wird auf der Straße gefordert. Wer anstrebt, in kurzer Zeit auf nationaler Ebene CO2-Neutralität zu erreichen und dafür exorbitante Milliardenbeträge einsetzen sowie den Niedergang ganzer Industriezweige hinnehmen will, kann damit vielleicht die Welt moralisch belehren. Aber wir sollten uns nicht als moralische Leitnation aufspielen. Der Anstieg der Erderwärmung lässt sich so nicht verhindern, wenn anderswo die CO2-Emissionen ständig gesteigert werden.

Während heutzutage viele Wissenschaftler die Grenze zum Alarmismus überschreiten und selbst zu „Aktivisten“ werden, gibt es renommierte Forscher, die der Zeitgeist nicht als „Klimaleugner“ diffamieren kann. Hans von Storch, bis Ende 2015 Direktor am Institut für Küstenforschung in Geesthacht und Professor an der Universität Hamburg, gilt als einer der wichtigsten Klimaforscher Deutschlands. Er hat auch in China gelehrt.

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Jetzt wirds lustig. Barbara Barkhausen (toller Name!) auf rnd.de im Dezember 2019:

Methanausstoß: Neuseelands Schafe sollen weniger Gas geben

–Kühe und Schafe tragen einen wesentlichen Teil zur Klimaerwärmung bei.

–Neuseeland testet ein genetisches Programm, um den Methanausstoß bei den Tieren zu verringern.

–So sollen sie auf Dauer klimafreundlicher werden.

[…] Beef + Lamb New Zealand Genetics hat deswegen einen neuen “Zuchtwert” eingeführt, um den Methanausstoß zu messen. Um diesen Wert zu bestimmen und damit feststellen zu können, welche Widder weniger Methan ausstoßen, müssen die Tiere in eine spezielle Kammer, in der ihre Emissionen gemessen werden. Dieser Prozess muss in einem Abstand von 14 Tagen wiederholt werden. Die resultierenden Daten werden zusammen mit anderen genetischen Informationen verwendet, um den sogenannten “Methanzuchtwert” zu berechnen.

Au weia!

Aber nicht nur die Schafe müssen optimiert werden. Auch die Menschenbabies sollen weniger CO2-Emissionen verursachen. Der Schuldige ist die Babymilch! Nein, nicht die von der Mutter, sondern die aus Milchpulver. Nun soll die Formel des Pulvers geändert werden. Nachzulesen bei 9 News:

Call to curb baby formula emissions

Urgent action must be taken to reduce the carbon footprint of baby formula and toddler milks, a specialised economist says. Dr Julie Smith, who has studied the economics of infant feeding for over 20 years, says greenhouse gas emissions caused by milk formula production have contributed to global environmental damage. „The last decade has seen a global boom in formula feeding but this takes the world backwards in the face of contemporary global environmental and population health challenges,“ the Australian National University researcher said on Wednesday. In a paper published in the International Breastfeeding Journal, Dr Smith argued much of the increase in emissions from formula manufacturing can be linked to the expanding toddler milk product market. She said the products were not only harmful for the environment, but the World Health Organization has deemed it unnecessary and potentially harmful for children.

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Merkur.de im Januar 2020:

„Sie tut mir leid“

Greta Thunberg: Bekannter Sänger äußert wilde Theorie – sie reagiert mit erschütternden Grafiken

Schon sein Künstlername lässt vermuten, dass Meat Loaf (“Fleischklops“) nicht an den Klimawandel glaubt. Der Sänger geht nun Klima-Aktivistin Greta Thunberg an und verbreitet eine Verschwörungstheorie.

Die Rollen von „gut“ und „böse“ sind beim Merkus offenbar klar verteilt. Nun darf man nicht mal mehr „Fleisch“ im Künstlernamen haben. Wer so heißt, muss ja auf jeden Fall Verschwörungstheoretiker sein, und alles was er sagt müssen „wilde Theorien“ sein. Die „gute Greta“ hingegen darf erschüttern, mit Graphiken. Obwohl sie nicht zur Schule geht, ist sie vertrauenswürdig, vor allem weil sie kein Fleisch isst und auch nicht Fleisch im Namen trägt. Aber ganz richtig ist das nicht. Denn steckt in ihrem Nachnamen nicht irgendwie Thunfisch drin? Und wurde der nicht gefangen, um ihn zu essen? Wieviel CO2 stoßen Thunfische pro Jahr aus? Müsste man nicht alle Thunfische abschaffen, wenn man es mit dem Klimaschutz ernst meinen würde? Und kann man es rechtfertigen, nach dem klimaschädlichen Thunfisch zu heißen? Wäre „Greta Sojaberg“ oder „Greta Langstrumpf“ nicht ein viel nachhaltigerer Name? Potzblitz bei Merkur, Jupiter und Mars zusammen! Whoooosh….

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Deutschlandfunk Kultur am 4.12.2019:

Klimawandel rewind: Dieser Gletscher könnte bald wieder wachsen

Im Oberengadin in der Schweiz testen Forscher derzeit ein System gegen die zunehmende Gletscherschmelze. Durch Schmelzwasser-Recycling soll am Berg neuer Schnee entstehen und die Folgen des Klimawandels eindämmen.

Dieter Kassel: Zu den direkten Folgen des Klimawandels, die nicht nur in irgendwelchen Prognosen stehen, sondern auch mitten in Europa schon zu beobachten sind, gehört das Abschmelzen der Gletscher – unter anderem in den Schweizer Alpen. Und dort hat man jetzt eine Technik entwickelt, mit der man dagegen konkret etwas tun will. Es geht um ein Projekt, das zurzeit in der Schweiz ausprobiert wird, der Leiter dieses Projektes ist Felix Keller, Glaziologe an der HFT Graubünden. Im Mittelpunkt dieses Projekts und dieser Technik steht der Schnee, der zu den Gletschern wieder hochgeschafft wird. Das überrascht Laien erst einmal. Was genau machen Sie da?

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