Zulassung zum Masterstudiengang Climate Sciences an der Uni Bern nur nach Eignungsgespräch: Schlechte Karten für skeptische Querulanten

Die Klimawissenschaften sind ein reichlich interdisziplinäres Unterfangen. Studieren konnte man das Fach bislang kaum, vielmehr rekrutierten sich die Akteure aus einer Vielzahl von Einzelfächern wie etwa der Physik, Mathematik, Meteorologie, Ozeanographie, Chemie und den Geowissenschaften. Hätten Sie’s gewusst: Der reiselustige und vortragsfreudige Mojib Latif ist gar kein studierter Klimawissenschaftler, sondern besitzt ein Diplom in Meteorologie und einen Doktorhut der Ozeanographie. Ähnlich sieht es bei Stefan Ramstorf aus. Er hat Physik studiert und hat dann ebenfalls in der Ozeanographie promoviert.

Befördert durch die Idee der aufziehenden Klimakatastrophe haben mittlerweile einige Universitäten die Klimawissenschaften jedoch in ihr Studienrepertoire aufgenommen. An der Universität Bern gibt es beispielsweise hierzu einen viersemestrigen Master-Studiengang in „Climate Sciences“. Wer schon einen Master hat, der kann das Fach aber auch im Rahmen eines PhD-Programmes erlernen, das 3- bis 4 Jahre dauert.

Eine schöne Sache. Man kann dazu aus mehreren Schwerpunkten auswählen: a) Climate and Earth System Science, b) Atmospheric Science, c) Economics, d) Economic, Social and Environmental History, und e) Statistics. Da kann also fast jeder mitmachen. Wer Physik und Chemie in der Schule früh abgewählt hat, der macht dann einfach den Schwerpunkt Wirtschaft. Dort geht es dann wohl nicht so sehr um das Verständnis des Klimas, sondern darum, wie man am besten mit Klimazertifikaten handelt, unter besonderer Berücksichtigung der Mehrwertsteuer. Haha, Spass muss sein.

Nun hat vielleicht der eine oder andere kalte-Sonne-Blogleser Interesse bekommen, sich bei einer dieser beiden Studier- und Doktoriermöglichkeiten anzumelden. Können Sie gerne probieren. Allerdings ist das Fach an der Universität Bern zulassungsbeschränkt. Und neben guten Zeugnisnoten und Kenntnissen der engländischen Sprache muss sich der Bewerber zudem in einem Aufnahmegespräch beweisen. Wir zitieren aus den offiziellen Richtlinien zum Aufnahmegespräch des Klima-Studienganges an der Universität Bern (Fettsetzung ergänzt):

Das Aufnahmegespräch dient der Studienkommission Klima nebst den schriftlichen Bewerbungsunterlagen als Grundlage für den Antrag zur provisorischen Aufnahme respektive Ablehnung von Kandidat/Innen für den M Sc in Climate Sciences. In einem persönliche Gespräch soll geprüft werden, ob

sich die Bewerbenden auf Grund ihrer bisher erworbenen Kenntnissen und ihren Interessen bezüglich der weiteren akademischen Ausbildung für die besonderen Anforderungen des M Sc in Climate Sciences eignen, ob

— sich die Erwartungen des Hauptbetreuers mit denjenigen der/s Kandidaten betreffend des thematischen Schwerpunktes, der Betreuung der Masterarbeit sowie eventuellen Zusatzleistungen (gemäss Studienplan bis zum Umfang von 60 ECTS-Punkten) decken, und ob

— die sprachlichen und kommunikativen Voraussetzungen einen erfolgreichen Studienabschluss gewährleisten.

Beiläufig erwähnt sei an dieser Stelle, dass sich an der Universität Bern auch die Heimat der Arbeitsgruppe 1 („The Physical Science Basis“) des Weltklimarats IPCC befindet. Und dieser IPCC hat bekanntlich ziemlich feste Vorstellunegn, wie das mit dem Klima zu laufen hat. Ganz vorne mit dabei ist Professor Thomas Stocker, mit dessen seltsamen Thesen wir uns hier bereits in der Vergangenheit ausgiebig auseinandergesetzt haben (siehe unseren Blogartikel „Führender IPCC-Wissenschaftler im Streitgespräch über die kalte Sonne: Thomas Stocker vs. Fritz Vahrenholt auf dem Berner Bundesplatz„).

Mit dieser kleinen Zusatzinformation zur IPCC-Verbindung der Universität Bern lesen sich die Auswahlkriterien des Aufnahmegesprächs plötzlich in einem ganz anderen Lichte. Es soll unter anderem festgestellt werden, ob sich die „Interessen“ des Bewerbers mit den „Erwartungen“ des Studienganges decken. Mal ein kleines Gedankenexperiment: Kommt ein junger Naturwissenschaftler zum Aufnahmegepräch vorbei (könnte auch eine Naturwissenschaftlerin sein, aber lassen wir das hier mal mit dem „Kandidat/Innen“). Nehmen wir mal an, dass dieser junge Mensch einen ausgezeichneten Bachelor-Abschluss hat (das ist so was wie Vordiplom früher). Nehmen wir weiterhin an, dass er ein ausgezeichnetes Englisch spricht, weil z.B. seine Mutter aus Oxford stammt oder der Bewerber mal ein Jahr Schüleraustausch in Milwaukee verbracht hat. Der Gesprächsleiter aus Bern fragt:

„Weshalb wollen Sie denn eigentlich Klimawissenschafen studieren?“.

Das ist so eine Standardfrage, die kommt immer. Unser Bewerber weiß zum Glück ganz genau, warum er sich für das Thema interessiert und erläutert bereitwillig:

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Pelzig hält sich – nicht an die wissenschaftlichen Fakten: Mojib Latif im ZDF-Kabarett

Ein bisschen Spass muss ab und zu einfach mal sein, denn Lachen ist bekanntlich gesund. Aus diesem Grund sollte man sich entweder einmal die Woche abends gegenseitig Witze vorlesen, oder sich eine Stammsendung im Fernsehen suchen. Sehr schön sind zum Beispiel Extra 3 im NDR Fernsehen oder auch die heute show im ZDF. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Im Angebot ist auch eine kabarettistische Talkshow namens „Pelzig hält sich„, in der Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig seine Spässe treibt. Am 4. Dezember 2012 war wieder so eine Sendung, zu der der lustige Talkmaster etliche Gäste eingeladen hatte. Da um diese Zeit gerade die Klimakonferenz in Qatar tobte, wurde auch die immer gerne genommene Klimakatastrophe thematisiert. Und wen könnte man dazu wohl einladen? Nein, nicht den Rahmstorf, der ist zu steif und wenig lustig. Richtig, den Latif! Der kann gut reden, baut immer wieder kleinere und größere Witzchen in seine Predigten ein und ist so herrlich unverkrampft. Und Latif kam gerne. Während er Seniorengruppen aus Zeitgründen gerne in seinem Institut empfängt, begibt er sich für große TV-Auftritte natürlich gern auf Reisen, um die schlechte Nachricht zu verbreiten. Die besagte Sendung ist in der Mediathek des ZDF online verfügbar, wovon sich die ersten 23 Minuten überwiegend um das Klima drehen. Man kann sich das Ganze aber auch auf youtube anschauen (siehe Filmchen am Ende dieses Blogbeitrags).

Zu Beginn der Sendung stimmt Pelzig seine Zuschauer erst einmal auf das Thema ein. Die bösen Energiekonzerne machen das Klima kaputt, denn sie sind gierig und wollen kräftig Geld auf Kosten der Umwelt verdienen. Fred Singer, Marie-Louise Dött und Fritz Vahrenholt werden attackiert. Dabei überschreitet Pelzig in seiner Wortwahl eindeutig das kabarettistische Limit und wird persönlich beleidigend:

Ist ja klar dass die [Energiekonzerne] dagegen mauern und dass ihnen jeder nützliche Idiot recht ist, der irgendwie die Ursachen des Klimawandels in Zweifel zieht.

Nicht schön. Zumal davon auszugehen ist, dass sich Pelzig selbst noch kaum bis gar nicht mit der wissenschaftlichen Klima-Diskussion beschäftigt hat und vermutlich nicht die geringste Ahnung vom Thema hat. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, dem Publikum trotzdem seine eigene Sichtweise aufzudrängen. Gelacht wird in diesen Passagen wenig. Das merkt wohl auch der Entertainer und versucht es mit FDP-Bashing, worauf die Zuschauer wie dressierte Hunde in lautes Gelächter verfallen. Da ist die Grenze zum Mobbing fließend (gilt übrigens leider auch für die heute show auf dem gleichen Sender).

Auftritt Latif. Selbiger darf zunächst seinen Unmut über die fehlenden Fortschritte bei den UN-Klimakonferenzen kundtun. Seit 18 Jahren trifft man sich auf Klimakonferenzen und nichts passiert. In der gleichen Zeit ist doch der CO2-Ausstoß um 50% ansgestiegen, die Zeit drängt. Ein richtig schöner Gag von Pelzig wäre nun gewesen: „Aber Herr Latif, es ist doch auch schon seit 15 Jahren gar nicht mehr wärmer geworden. Könnte das etwas mit der klimatischen Unlust der dauertagenden Staaten zu tun haben?“ Aber Pelzig sagt das natürlich nicht. Dafür kommt nun unser Buch „Die kalte Sonne“ ins Spiel. Ob denn die Sonne nicht etwas mit der Klimaerwärmung zu tun haben könnte?

Damit hat Pelzig wohl einen wunden Punkt bei Latif erwischt, denn dieser reagiert dünnhäutig. Plötzlich fallen Kraftausdrücke:

Ja, das kann man ja alles quantifizieren. Das ist natürlich eine glatte Lüge, wenn behauptet wird, dass wir die Sonne nicht mit berücksichtigen. Es gibt kein Klimamodell, dass die Sonne nicht mitberücksichtigt. Ich meine wir sind ja keine Deppen. Hier wird ja irgendwie der Eindruck erweckt, als wenn wir die größten Vollidioten aller Zeiten sind. So ist es ja nicht.

Klar kann man das quantifizieren, genau darum geht es ja. Geologische Untersuchungen der vorindustriellen Zeit zeigen eindeutig, dass Aktivitätsschwankungen der Sonne Klimaveränderungen um 1 bis 2 Grad hervorgerufen haben. Das Problem: Die heutigen Klimamodelle können dies in keinster Weise reproduzieren, denn dort ist die Klimawirkung der Sonne nur verschwindend gering. Eben diese Quantifizierung funktioniert nicht mit den heutigen Modellen. Es ist halt nicht damit getan, die Sonne mit ein paar wenigen Prozent in die Modelle hineinzunehmen und dann zu sagen: „Seht her, die Sonne ist ja drin.“ Das ist so, als wenn der Staat einem arbeitslosen Menschen drei Euro fünfzig pro Monat auszahlt und sagt: „Seht her, wir geben dem armen Mann doch Geld! Soll er sich nicht beklagen!“

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Die Sonne im Dezember 2012 – nur ein Drittel so aktiv wie im Durchschnitt

Von Frank Bosse

Pünktlich zu Neujahr gegen Mittag erschienen die neuen offiziellen Sonnenflecken (SSN)-Zahlen des SIDC zur Sonnenaktivität des Dezembers 2012: Gesamt 40,8 wobei die Nordhalbkugel der Sonne mit SSN= 29,8 etwas aktiver war als die Südhalbkugel. Wenn wir das mit einem durchschnittlichen Zyklus (als monatliche Mittelwerte der bisherigen 23 vollendeten Zyklen, blaue Linie) vergleichen, ergibt sich dieses Bild:

Die Abweichung im 48. Monat seit Beginn des Sonnenfleckenzyklus 24 (Solar Cycle 24, SC 24) betrug -72 und damit nochmals mehr als im Vormonat, der bei -63 ( SSN= 61,4 im November 2012) lag. Die Sonne hat gegenwärtig nur etwa 1/3 ihrer „normalen“ monatlichen Aktivität bei einem Maximum. Was wir auch sehen: ein aktuelles Unterbieten der Aktivität des SC5, der der erste des „Dalton Minimums“ mit Beginn um 1800 war.

 

Sonnenfleckenentwicklug der vergangenen 400 Jahre. Quelle: Wikipedia.

 

Der detaillierte Vergleich zu den vorangegangenen solaren Zyklen:

 

Alle SSN-Zahlen sind nach einer Arbeit von Leif Svalgaard korrigiert, indem die historischen Werte vor 1945 mit 1,2 und vor 1880 mit 1,4 multipliziert wurden. Der rapide Absturz der Aktivität seit dem Maximum des SC23 (Mitte 2000) ist sehr deutlich. Wird die Aktivität in den kommenden Monaten nochmals sehr ansteigen? Wahrscheinlich nicht, wir haben wohl das Maximum bereits gesehen (vergleichen Sie mit der Novemberausgabe der monatlichen Sonnenkolumne), nach den monatlichen Werten war es der November 2011, mit den geglätteten SSN-Zahlen des Februar 2012.

Welche Auswirkungen kann das auf uns Erdlinge haben? Die solare Gesamtstrahlung (Total Solar Irradiance, TSI) hat sich seit 2003 kaum verändert:

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Neuer offizieller Hitzerekord stammt aus dem Jahr 1913

Lange Jahre hatte man den Hitzeweltrekord in Libyen vermutet. Am 13. September 1922 wurde im libyschen El Azizia, was etwa 55 Kilometer von der Hauptstadt Tripolis entfernt liegt, von einem italienischen Landwirt  ein Wert von 58°C gemessen. Libyen war damals eine Kolonie Italiens. Eine Expertenkommission will nun jedoch herausgefunden haben, dass die wahre Temperatur wohl um sieben Grad tiefer lag. Somit rückt der bisherige Vizerekordhalter Kalifornien nach. Trotz Klimaerwärmung stammt auch der neue Rekordwert aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts. Am 10. Juli 1913 wurden im kalifornischen Death Valley 134 Grad Fahrenheit vom Thermometer abgelesen, was 56,7°C entspricht. Wie konnte der Fehler …

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TV-Tipp: Die Rettung der Pinguin-Insel (NDR, 2.1.2013)

Am 2. Januar 2013 zeigt das NDR-Fernsehen um 11:30-12:15 Uhr die Doku „Die Rettung der Pinguin-Insel“. Aus der Ankündigung: Ausnahmsweise kommt Tony Martin, ein neuseeländischer Antarktis-Spezialist, nicht nach Südgeorgien, um zu forschen, sondern um eine Katastrophe abzuwenden. Die von hohen Bergen und Gletschern geprägte Insel im Südpolarmeer ist ein einzigartiger Lebensraum: Sie gilt als wichtigster Paarungstreff für Pelzrobben, Seeelefanten, Seeleoparden und Seebären, und sie ist Brutplatz von 50 Millionen Vögeln, allein die größte Pinguinkolonie zählt 300.000 Tiere. Doch ein großer Teil der Vogelwelt wird nicht überleben: Durch Wal- und Robbenfänger eingeschleppte Ratten räubern die Nester und töten die Jungvögel. Noch …

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Klima beeinflusst Komponisten: Mehr Sturm in Musik der Kleinen Eiszeit

Irgendwie klingt es logisch: Komponisten lassen sich vom Wetter und Klima beeinflussen. Da sitzt ein Komponist zuhause und muss endlich mal wieder etwas arbeiten. Was könnte er heute bloß komponieren? Da wütet ein heftiger Sturm draußen vor dem Fenster. Eine gute Inspiration für den Herrn Komponisten möchte man meinen, also wird er heute ein aufbrausendes, lautes Stück schreiben. Die zwei Atmosphärenwissenschaftler Karen Aplin von der Oxford University und Paul Williams von der Reading University wollten diesen Gedanken einmal überprüfen und legten in ihrer Freizeit einen Musikkatalog an, in dem u.a. das Entstehungsjahr und mögliche Wetterbezüge festgehalten wurden. Und in der Tat, das Wetter …

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Ist der Permafrostboden in Gefahr? Vielleicht in ein paar tausend Jahren

Da sich die Temperatur seit anderhalb Jahrzehnten standhaft weigert, weiter anzusteigen, werden Ersatzklimaängste benötigt, um die Idee der Klimakatastrophe am Leben zu erhalten. Dazu gehört zum Beispiel die ominöse Ozeanversauerung (siehe unser Blogbeitrag „Welche Rolle spielt die Ozeanversauerung? Eine Wissenschaftssparte mit noch vielen Fragezeichen„) sowie das schlagartige Auftauen des Permafrostbodens. Letzeres wurde gerade erst wieder in Doha auf dem UN-Klimagipfel thematisiert. Ulli Kulke diskutierte kürzlich im Donner + Doria-Blog, wie ernst die Permafrost-Gefahr eigentlich wirklich ist: Es ist ein Thema, über das seit vielen Jahren – umstritten – diskutiert wird. Aber um die Eigendynamik auch in der Diskussion zu erhalten, fügte der …

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Josh’s Klimakunst: Der CO2-Fussabdruck und der Pinocckey-Stick

Widmen wir uns nun wieder der klimatischen Kunst. Thema ist heute der „CO2-Fussbadruck“ sowie der allseits beliebte „Hockey Stick“. Copyright: Josh.   Copyright: Josh.   Lesen Sie als Hintergrund-Info hierzu auch unsere folgenden Blogartikel: CO2-Emissionen in der EU, den USA und Japan gefallen: Überholt China schon dieses Jahr die EU bei den pro-Kopf-CO2-Emissionen? Neues Paper in Quaternary Science Reviews: Mittelalterliche Wärmeperiode und Kleine Eiszeit in den chilenischen Anden nachgewiesen   Wenn Sie Gefallen an den Josh-Cartoons gefunden haben, können Sie seine Arbeit auch mit einer kleinen Spende unterstützen.    

Westantarktis erwärmt sich schneller als gedacht – allerdings kein bisschen in den letzten 25 Jahren

Aus der Westantarktis erreicht uns eine brandheiße Meldung. Laut einer neuen Arbeit eines Forscherteams um David Bromwich von der Ohio State University in Columbus, die kurz vor Weihnachten 2012 in Nature Geoscience erschien, erwärmt sich die Westantarktis schneller als bislang gedacht. Das gefiel natürlich der Süddeutschen Zeitung, die sogleich entzückt berichtete:

Mit einem Temperaturanstieg von 2,4 Grad seit 1958 gehöre die Zentralregion der Westantarktis sogar zu den Gebieten auf der Erde, die am schnellsten wärmer werden. […] Demnach erhöht sich dort die Temperatur dreimal schneller als der globale Durchschnitt.

Da kriegt man es richtig mit der Angst zu tun. Die Erderwärmung schlägt offenbar in der Westantarktis unerbittlich zu und die Temperaturen steigen und steigen. Jahr für Jahr heizt sich die Region auf und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zur Katastrophe kommt. Zur Untermauerung dieser These bringt die Süddeutsche Zeitung noch eine Temperaturkurve der Westantarktis für die letzten 55 Jahre (Abbildung 1) (im SZ-Artikel muss man auf die Abbildung klicken, dann erscheint die Kurve). Ein enormer Temperatursprung ab dem Jahr 2000 fällt sofort ins Auge, der die Temperaturen wie eine Rakete nach oben schießen läßt. Noch so ein Sprung und das antarktische Eis wird es wohl nicht überleben. Könnte man denken.

Abbildung 1: Januar-Temperaturen der Westantarktis. Quelle: Süddeutsche Zeitung, 23.12.2012.

 

Aber halt. Ein bisschen misstrauisch sollte man bei der Süddeutschen Zeitung doch immer sein. Es ist seit langem bekannt, dass die Süddeutsche Zeitung (SZ) dem Klimaalarmismus freundschaftlich verbunden ist (siehe z.B. unseren Blogartikel „Schlimmer als befürchtet: Die Süddeutsche Zeitung verliert den klimawissenschaftlichen Boden unter den Füßen„). Schauen wir also etwas genauer hin.

Und in der Tat werden wir leider fündig. Die von der Süddeutschen Zeitung verwendete Temperaturkurve der Januarwerte taucht nämlich im zitierten Artikel gar nicht auf. Der von David Bromwich und Kollegen genannte Erwärmungswert bezieht sich vielmehr auf die Jahresdurchschnittstemperaturen der Westantarktis, deren Verlauf in der Arbeit selbstverständlich auch abgebildet ist (rote Kurve in Abbildung 2). Und diese Kurve zeigt einen ganz anderen Verlauf als von der SZ behauptet. Sehen Sie’s auch?

Potzblitz! In den letzten 25 Jahren ist es in der Westantarktis gar nicht wärmer geworden! Vielmehr hat sich ein Temperaturplateau ausgebildet. Da ist es schon ein starkes Stück zu behaupten, die Westantarktis würde zu den sich am schnellsten aufheizenden Regionen der Erde zählen. Von wegen, in den letzten anderthalb Jahrzehnten hat sich temperaturmäßig in der Region rein gar nichts getan. Dolles Ding.

Abbildung 2: Temperaturentwicklung der Byrd-Station in der Westantarktis. Quelle: Realclimate.

 

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Düstere Töne von der Universität Graz: Musikprofessor fordert die Todesstrafe für klimawissenschaftlich Andersdenkende

In den letzten 30 Jahren hat es große Fortschritte im Natur- und Umweltschutz gegeben. Abgase werden heute intensiv gereinigt, Abwässer geklärt und Energie effektiver genutzt. Wir können uns glücklich schätzen, in einer Zeit und Region zu wohnen, in der von Umweltgiften heute keine große Gefahr mehr für die Bevölkerung ausgeht.

Was als erfolgreiche und gutgemeinte Umweltbewegung begann, scheint nun jedoch allmählich aus dem Ruder zu laufen. Mit dem ideologisch geführten Kampf gegen die vermeintliche Klimakatastrophe hat sich die Bewegung keinen Gefallen getan. Die noch vor einem Jahrzehnt in großer Überzeugung vom Weltklimarat verkündeten Katastrophenszenarien haben sich nicht bewahrheitet. Im krassen Gegensatz zu den theoretischen Prognosen ist die Temperatur seit nunmehr 16 Jahren nicht mehr angestiegen. Der Meeresspiegelanstieg hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht beschleunigt und auch die Wetterextreme bewegen sich noch voll und ganz in der natürlichen Schwankungsbreite. Ein Blick auf die realen Messdaten und paläoklimatologische Rekonstruktionen brachte mittlerweile Entwarnung.

Leider können sich viele Medienvertreter noch immer nicht von der liebgewonnenen Klimakatastrophe trennen. Katastrophen sind für die Leser, Zuhörer und Zuseher immer interessant und bringen Auflage. Womit sollen in Zukunft all die leeren Seiten und Sendeminuten gefüllt werden, wenn nun die Katastrophe wegbricht? Wie wir in zahlreichen Analysen der aktuellen Medienbeiträge zum Thema Klima hier im Blog zeigen konnten, ist die Berichterstattung oftmals einseitig, tendenziös und zum Teil sogar schlicht fehlerhaft. Viele Medienbeiträge würden einer ernsthaften wissenschaftlichen Begutachtung nicht standhalten.  Sensibilisierte Naturwissenschaftler sind zum Glück in der Lage, die Irrungen und Wirrungen leicht zu identifizieren. Leider fehlt vielen naturwissenschaftlich nicht ausgebildeten Mitmenschen diese Überprüfungsmöglichkeit, so dass sie die entsprechenden Beiträge in den Medien für bare Münze nehmen, ja nehmen müssen. Einige Individuen lassen sich von den fragwürdigen Artikeln sogar so sehr beeindrucken, dass sie sich in ihrer Angst vor der angeblich heraufziehenden Klimakatastrophe in obskure Wahnvorstellungen hineinsteigern.

Zu diesem Personenkreis scheint leider auch Richard Parncutt,  australischer Musikprofessor an der Universität Graz, zu zählen. Auf seiner universitätseigenen Webseite plädierte er allen ernstes dafür, „Klimaleugner“ mit der Todesstrafe oder lebenslanger Haftstrafe abzuurteilen. Auf seiner Seite war hierzu u.a. zu lesen (Fettsetzung ergänzt):

In this article I am going to suggest that the death penalty is an appropriate punishment for influential GW [global warming] deniers. But before coming to this surprising conclusion, please allow me to explain where I am coming from.

I have always been opposed to the death penalty in all cases, and I have always supported the clear and consistent stand of Amnesty International on this issue. The death penalty is barbaric, racist, expensive, and is often applied by mistake. Apparently, it does not even act as a deterrent to would-be murderers. Hopefully, the USA and China will come to their senses soon.

Even mass murderers should not be executed, in my opinion. Consider the politically motivated murder of 77 people in Norway in 2011. Of course the murderer does not deserve to live, and there is not the slightest doubt that he is guilty. But if the Norwegian government killed him, that would just increase the number of dead to 78. It would not bring the dead back to life. In fact, it would not achieve anything positive at all. I respect the families and friends of the victims if they feel differently about that. I am simply presenting what seems to me to be a logical argument.

GW deniers fall into a completely different category from Behring Breivik. They are already causing the deaths of hundreds of millions of future people. We could be speaking of billions, but I am making a conservative estimate.

[…]

If a jury of suitably qualified scientists estimated that a given GW denier had  already, with high probability (say 95%), caused the deaths of over one million future people, then s/he would be sentenced to death. The sentence would then be commuted to life imprisonment if the accused admitted their mistake, demonstrated genuine regret, AND participated significantly and positively over a long period in programs to reduce the effects of GW (from jail) – using much the same means that were previously used to spread the message of denial. At the end of that process, some GW deniers would  never admit their mistake and as a result they would be executed. Perhaps that would be the only way to stop the rest of them. The death penalty would have been justified in terms of the enormous numbers of saved future lives.

Die Originalseite auf dem Server der Universität Graz ist mittlerweile gelöscht. Allerdings wurden zuvor rechtzeitig Kopien von der ursprünglichen Version gesichert, zum Beispiel auf webcitation.org, Google Webcache und bei tallbloke. Es ist erschreckend, welch wirres Gedankengut der Herr Musikprofessor hier vertritt. Glaubt er wirklich daran, was er schreibt oder ist es reine Provokation? Oder handelt es sich um einen bösen Scherz und jemand hat in Parncutts Uni-Webseite eingehackt und ihm diesen schlimmen Text nur untergeschoben? Leider nicht. Dies wäre für Parncutt sicher die beste Variante gewesen, denn man muss kein Hellseher sein, dass andernfalls die Universität Graz den Fall so nicht auf sich beruhen lassen kann und dieser Vorgang für ihn persönliche Konsequenzen haben könnte. Zudem werden sich Parncutts Kollegen wohl kaum für ihn einsetzen, denn besonders hoch angesehen war er dort nämlich nicht, wie Parncutt selbst an anderer Stelle auf seiner Uni-Webseite einräumt.

Die Universität Graz hat sich umgehend zu dem Fall geäußert. Auf Anfrage eines besorgten Mitbürgers, David M. Hoffer, antwortete die Universität am ersten Weihnachtstag (WUWT, notrickszone):

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Neue israelische Studie: Erwärmung des 20. Jahrhunderts nicht in statistisch signifikanter Weise an anthropogene Klimafaktoren gekoppelt

Ende November 2012 erschien in der Fachzeitschrift Earth System Dynamics eine neue Arbeit eines israelisch/US-amerikanischen Forscherteams um Michael Beenstock von der Hebrew University in Jerusalem, in der anhand statistischer Methoden der Zusammenhang zwischen der Erderwärmung des 20. Jahrhunderts und dem Anstieg des CO2-Gehalts der Atmosphäre überprüft wurde. Das Ergebnis des Tests fällt deutlich aus. Zitat aus der Kurzfassung der Arbeit: Wir konnten zeigen, dass die anthropogenen Klimafaktoren [Treibhausgase und Aerosole] zwar einen gemeinsamen stochastischen Trend aufweisen, dieser Trend jedoch empirisch unabhängig vom Trend der Temperatur und der solaren Strahlungsaktivität ist. Aus diesem Grund sind Treibhausgase, Aerosole, solare Strahlungsaktivität und die …

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Größter Weihnachtswunsch der Klimaalarmisten: Bitte bald ein El Nino !!

Von Frank Bosse Schweißgebadet wachte der Klimatologe Adalbert Ruhmlos am Weihnachtsmorgen aus dem kurzen Schlaf auf. Bis 3:00 Uhr hatte er auf die Temperaturkurven gestarrt und ein Stoßgebet in Richtung Pazifik gesendet: „El Nino, bitte komm’ bald!“ Nur so hätte die Grafik den Kick nach oben bekommen können, der allen Skeptikern das Wasser abgegraben hätte. Aber auch heute Morgen war keine Spur zu sehen, wie in den vergangenen zwei Monaten schon. „Was soll nur werden?“ fragte er sich. Seit 16 Jahren keine Erwärmung trotz des vielen Kohlendioxids, das die Menschen in die Luft bliesen. Darauf baute doch alles auf, und …

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Wissenschaftsethisch bedenklich: Deutsche Meteorologische Gesellschaft hält Klima für diskussionsunwürdig

Die Deutsche Meteorologische Gesellschaft (DMG) blickt auf eine weit über hundertjährige Geschichte zurück. Damals wie heute lag der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf dem Austausch wissenschaftlicher Methoden und Forschungsergebnisse. Wie in der Wissenschaft üblich, gab es auch stets kontroverse Themen, welche die Mitglieder in fruchtbarer Weise in Mitteilungsblättern, Veröffentlichungen und auf Kongressen ergebnisoffen diskutieren konnten. Anderslautende Meinungen wurden respektiert und die Klärung auf dem Wege der Fachargumentation gesucht. Im Sinne der DMG-Satzung muss das Mitteilungsblatt der Gesellschaft „Mitteilungen DMG“ Diskussionen Platz einräumen, auch wenn der diskutierte wissenschaftliche Standpunkt von demjenigen der aktuellen Redaktion abweicht. Es sei an dieser Stelle auf den Meteorologen Alfred Wegener verwiesen, der mit seiner Theorie der Kontinentalverschiebung Anfang des 20. Jahrhunderts lange belächelt und sogar bekämpft wurde, dessen Modelle sich aber schlußendlich im Kern als korrekt herausstellten (siehe unsere Blogartikel „Kontinentalverschiebung und Klimawandel: Die wundersame Wiederholung der Wissenschaftsgeschichte“ und „Die Plattentektonik setzt sich durch: Lehren für die Klimadebatte„). Heute verleiht die Deutsche Meteorologische Gesellschaft sogar die Alfred-Wegener-Medaille, und zwar an Persönlichkeiten, die sich als Wissenschaftler hervorragende Verdienste in der Meteorologie erworben haben. Diese Episode aus der Wissenschaftsgeschichte soll uns daran erinnern, mit anderslautenden wissenschaftlichen Ansichten respektvoll umzugehen, denn sie könnten sich später durchaus als korrekt herausstellen.

Genau diese wissenschaftliche Offenheit scheint jedoch nun der DMG abhanden gekommen zu sein. In der Ausgabe der DMG-Mitteilungen des zweiten Quartals 2012 wurde dem Frankfurter Klimaforscher Christian-Dietrich Schönwiese Platz für einen Meinungsbeitrag eingeräumt, in dem er unser Buch „Die kalte Sonne“ kritisiert. Das Mitteilungsblatt kann als pdf hier kostenlos heruntergeladen werden (siehe Seiten 22-23). Wie üblich in der Wissenschaft, konnten sich jedoch nicht alle Mitglieder der DMG der Schönwiese-Kritik anschließen. Unter anderem fand auch ein Ehrenmitglied der DMG, der Berliner Meteorologe Walter Fett, die Argumentation nicht nachvollziehbar. Wie ebenfalls üblich in der Wissenschaft, verfasste Fett daraufhin einen eigenen Diskussionbeitrag und bat die DMG, diesen zu veröffentlichen. Die Redaktion der „Mitteilungen DMG“ mauerte jedoch und schrieb Fett:

„Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass das Redaktionsteam mehrheitlich entschieden hat, Ihren Beitrag nicht in den Mitteilungen DMG zu veröffentlichen, da wir aufgrund der negativen Erfahrungen der Vergangenheit grundsätzlich keine laufende Klimakritik-Diskussion in unserer Mitgliederzeitschrift zulassen wollen und können. Es sprengt den Rahmen unserer redaktionellen Betreuung.

Die DMG möchte also keine Klimakritik-Diskussion in ihrer Mitgliederzeitschrift dulden. Wenn dies so wäre, dann hätte die DMG aber schon den Schönwiese-Beitrag gar nicht abdrucken dürfen, was jedoch geschehen ist. Nun der Gegenseite in der Diskussion das Wort zu verbieten ist im höchsten Maße unwissenschaftlich, ethisch nicht zu rechtfertigen und widerspricht der eigenen Satzung der DMG, in der eine offene Diskussionskultur gewünscht wird. Weiterhin ist unverständlich, was die Klimawissenschaften eigentlich zur Diskussion disqualifiziert. Handelt es sich nicht auch um einen Teil der Wissenschaft? Kann es hier nicht ebenfalls abweichende Meinungen geben wie in allen anderen Zweigen der Wissenschaft auch? Oder ist „Klima“ schon gar keine Wissenschaft mehr, sondern mehr eine ökopolitisch gefärbte Religion – und Religion diskutiert man grundsätzlich nicht?

Im Folgenden veröffentlichen wir Walter Fetts Diskussionsbeitrag. Die im Text angesprochenen Einflüsse von Sonnenaktivitätsschwankungen, galaktischen Faktoren und planetarischen/lunaren Kräften auf das irdische Klimageschehen werden mittlerweile immer klarer (siehe z.B. unseren Blogartikel Neue ETH-Studie: Sonnenaktvitätsschwankungen vermutlich durch planetarische Gezeitenkräfte verursacht).

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Klimawandelschuldzuweisung:  Mensch  oder doch Sonne?

Zur Kontroverse F. Vahrenholt / S. Lüning und C.D. Schönwiese 

von Walter Fett

Mit C.D. SCHÖNWIESE [1] hielt es ein fachlich ausgewiesener Vertreter der „Dominanz des Klimafaktors Mensch“ beim Klimawandel  für wert, in dieser Sache auf konkurrierende Argumente kritisch und sachlich wertend einzugehen: ein im Öffentlichkeitsrahmen einer maßgebenden meteorologischen Institution so gut wie erstmaliger Vorgang. Das ist ein erfreulicher Fortschritt, werden doch damit über die anderswo gewohnte Disputation hinaus Zeichen einer Diskussion deutlich. Über die dabei offenbar nicht unterdrückbaren Anzeichen einer Animosität, welche die fachliche Kompetenz der Kontrahenten in Zweifel ziehen, sollte man hinwegsehen, zumal gerade die heutzutage betriebene Klimatologie besonders häufig durch Quereinsteiger geprägt wird.

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Peinliche Übersetzungspannen in Klimaalarm-Artikel von Zeit Online: Willkommene Sinnentstellungen?

Die Klimakatastrophe ist bekanntlich für fast alles Übel der Erde verantwortlich. Nun soll der Treibhauseffekt angeblich auch das baldige Ende der Nudel verschulden. Diese Schreckennachricht verbreitete jedenfalls unsere Lieblingszeitung „Die Zeit“ in ihrer Onlineausgabe vom 18. Dezember 2012. Bei dem Beitrag handelte es sich um die Übersetzung eines englischsprachigen Artikels von Mark Hertsgaard, der eine Woche zuvor auf The Daily Beast erschienen war, einer mit Newsweek assoziierten Nachrichtenseite im Internet.

Schauen wir einmal rein, was es mit der Nudelkatastrophe auf sich hat. Die Zeit schreibt:

„Wissenschaftler haben starke Belege für einen direkten Zusammenhang zwischen den steigenden Temperaturen und den weltweit sinkenden Erträgen in der Weizenproduktion. Allein in den vergangenen 50 Jahren sank die Weizenproduktion um 5,5 Prozent, während die durchschnittliche Temperatur anstieg.“

Oh Mann. Das hört sich nicht gut an. Die Weltbevölkerung wächst und wächst, und dann ist auch noch die Weizenproduktion in den letzten fünf Jahrzehnten gesunken. Und das trotz fortschreitender Mechanisierung, genetischer Verbesserungen des Saatguts, besserem Dünger, ausgeklügelter Bewässerungssysteme und Ausdehnung der Weizenanbaugebiete auf der Nordhalbkugel Richtung Norden. Das halbe Grad Erwärmung seit 1960 ist ja ein echter Weizen-Killer und CO2 eine ganz schlimme Nudelpest!

Aber irgendwie klingt das Ganze doch reichlich merkwürdig. So dachte wohl auch ein aufmerksamer Teilnehmer des Wetterzentrale-Forums, der sich daraufhin die Mühe machte, die von der Zeit veröffentlichte deutsche Übersetzung mit dem englischen Originaltext zu vergleichen. Und dabei stieß er auf böse Übersetzungsfehler, die der klimaaktivistisch benebelten Redaktion der Zeit offenbar beim Lektorat durch die Lappen gegangen sind. Im englischen Originaltext steht nämlich etwas komplett anderes:

Already, a mere 1 degree Fahrenheit of global temperature rise over the past 50 years has caused a 5.5 percent decline in wheat production compared to what would have occurred in the absence of global warming, according to a study published by David Lobell, a professor at Stanford University’s Center on Food Security and the Environment.“

Die Weizenproduktion ist nämlich in den letzten 50 Jahren gar nicht zurückgegangen. Im Gegenteil, die globale Weizenproduktion hat sich in diesem Zeitraum sogar verdreifacht (siehe Abbildung 1). Im englischen Originaltext steht, dass der Anstieg der Weizenproduktion wohl um 5.5% geringer ausfiel, als wenn es keine Klimaerwärmung gegeben hätte. Das ist so wie wenn sich ein Millionär beklagt, dass er im letzten Jahr leider nur 500.000 Euro gemacht hat, es aber 525.000 Euro hätten werden können, wenn nicht die blöde Eurokrise dazwischen gekommen wäre. Mitleid wegen dieses „Verlusts“ müssen wir mit dem Millionär natürlich nicht haben. Und mit dem Weizen auch nicht. Eher mit dem Übersetzer, der sich diesen sinnentstellenden Schnitzer geleistet hat, ebenso mit der Klimaredaktion der Zeit, die aufgrund ihres religiösen Eifers schon lange den wissenschaftlichen Boden unter den Füssen verloren hat (siehe z.B. unseren Blogartikel „Die Klimakrieger: Investigativ-Reporterinnen der ZEIT ziehen in den heiligen Klimakampf„).

 

Abbildung 1: Entwicklung der globalen Weizenproduktion der letzten 50 Jahre. Daten: FAO. Quelle: WUWT.

 

Lesen wir weiter in der Qualitäts-Übersetzung der Qualitäts-Wochenzeitung Die Zeit:

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Josh’s Klimakunst: Schuld ist immer der Mensch

Und  nun wieder ein bisschen Klimakunst. Thema heute ist die „klimatische Erbsünde des Menschen“ und der einflussreiche „Hockey Stick“. Copyright: Josh.     Copyright: Josh.   Lesen Sie als Hintergrund-Info hierzu auch unsere folgenden Blogartikel: Was ist die Ursache der Tornado-Häufung von 2011 in den USA? Menschengemachter Klimawandel oder natürliche Variabilität? Mittelalterliche Wärmeperiode und Kleine Eiszeit als lokales nordatlantisches Phänomen: Seit wann liegt Japan am Atlantik?