Überraschende Wendung: Keiner der Autoren der fragwürdigen UBA-Klimabroschüre ist ausgewiesener Klimawissenschaftler

Mitte Mai 2013 erschien eine dubiose Broschüre des Umweltbundesamtes (UBA), die in der Folge massive Kritik auf sich zog (siehe unseren Blogartikel „Dubiose Klimabroschüre des Umweltbundesamtes geht nach hinten los: Fach- und Medienwelt sind entsetzt“  sowie einen offenen Brief von Fritz Vahrenholt an den UBA-Präsidenten „Bedenkliche Broschüre des Umweltbundesamtes: Fritz Vahrenholt mit einem offenen Brief an UBA-Präsident Flasbarth„). Knapp einen Monat später (Mitte Juni 2013) ist die Broschüre mit den an Rufmord grenzenden Anschuldigungen an Journalisten und Wissenschaftler noch immer auf dem Netz erreichbar. Und das Bundesumweltministerium ist tiefer in die Sache verwickelt als zunächst angenommen. Zwei Referate des Hauses waren wohl am Abstimmungsprozess zu dem Heft beteiligt. Peter Altmaier (CDU) sah daher in der Welt am Sonntag auch „keinen Anlass zur Kritik“. Die hagelte es jedoch von allen Seiten. Der Chefredakteur der Welt bezeichnete die Broschüre mittlerweile als Skandal. Der Deutsche Journalisten-Verband wies die Schelte des Umweltbundesamtes gegenüber einzelnen Journalisten als überzogen und unsachgemäß zurück. Auch die Wissenschafts-Pressekonferenz e.V. (WPK) hält es für inakzeptabel, dass einzelne Journalisten vom Umweltbundesamt öffentlich vorgeführt und als inkompetent dargestellt werden, nur weil sie führende Klimawissenschaftler kritisieren. Selbst der IPCC-nahe Klimaretter war erbost. Zwei der vom UBA beschuldigten Wissenschaftler wollen jetzt vor Gericht ziehen wie die Süddeutsche Zeitung am 29. Mai 2013 meldete:

Maxeiner und Miersch dagegen sehen ihren guten Ruf geschädigt. Sie werden wohl vor Gericht ziehen, da das Amt eine Unterlassungserklärung verweigert hat und das Heft im Netz weiterhin verbreitet. Er wolle nicht als „amtlich unseriös“ gelten, sagt Miersch. Darüber hinaus stört ihn als Wissenschaftsjournalist, wie das Amt in der Debatte um den Klimawandel einen Schlusspunkt setzen will: „Eine Debatte für beendet zu erklären, ist gegen jeden wissenschaftlichen Geist. Wer sagt, der Endstand einer Debatte sei erreicht, betreibt Theologie.“

Rechtlich sind die Anschuldigen in der Broschüre überaus bedenklich, wie der Rechtswissenschaftler Thorsten Koch in einem Kommentar mit dem Titel „Wenn Behörden Journalisten beleidigen“ in der Welt vom 21. Mai 2013 bekräftigte:

Der Klimawandel findet statt – und seine Folgen sind menschengemacht. Das jedenfalls sind die Kernaussagen einer aktuellen Broschüre des Umweltbundesamtes, die unter dem Titel „Und sie erwärmt sich doch“ aus Steuermitteln finanziert und vertrieben wird. Der Titel soll ersichtlich an das (fälschlich) Galileo Galilei zugeschriebene Zitat „Und Sie bewegt sich doch“ erinnern, dass dieser nach seiner Niederlage gegen Staats- bzw. Kirchenmacht gemurmelt haben soll. Indes ist die Broschüre des UBA nicht das Produkt des Wirkens einsamer Streiter gegen eine ignorante und verblendete Übermacht, die mit amtlicher Autorität gegen abweichende Auffassungen vorgeht, sondern ihrerseits ein Produkt amtlichen Handelns (und unbekannter Verfasser), in dem in einer Weise gegen dem „wissenschaftlichen Konsens“ widersprechende Thesen von „Klimawandelskeptiker(n)“ polemisiert wird, dass vom ZDF auf der Seite „heute.de“ ein „amtlicher Rufmord“ diagnostiziert wurde. […] Befremden müsste demgegenüber schon, wenn eine Regierungsstelle versuchte, den Stand der Erkenntnis in einer fachwissenschaftlichen Frage verbindlich zu beschreiben, denn dies darf den Fachwissenschaftlern überlassen bleiben. Erst recht ist es weder wissenschaftlich noch rechtlich angängig, wenn wissenschaftliche „Wahrheiten“ – und damit letztlich nur der aktuelle Stand des Irrtums – mit amtlicher Autorität verkündet werden. Die Entscheidung fachwissenschaftlicher Kontroversen ist keine Staatsaufgabe. Die der Informationstätigkeit des Staates gezogenen Grenzen werden daher überschritten, wenn eine Bundesbehörde eine fachwissenschaftliche Diskussion zu entscheiden versucht und Verfechter abweichender Meinungen öffentlich „vorgeführt“ werden. Der hier vorliegende Versuch einer Regierungsbehörde, eine wissenschaftliche Kontroverse verbindlich zu entscheiden, dürfte denn auch in dieser Form einzigartig sein. Sie stellt eine Grenzüberschreitung dar, die in ihrer Anmaßung ein erschütterndes Schlaglicht auf das Selbstverständnis der betreffenden Behörde wirft.

Weiterlesen auf welt.de.

Nach der ersten Protestwelle nahm das UBA einige kosmetische Korrekturen vor, in der Hoffnung, dies könnte die Gemüter besänftigen. Reinhard Schlieker fasste auf heute.de zusammen:

Das Amt rudert nun etwas zurück und ändert kosmetische Details an seiner Publikation. Doch es bleiben die ernsten Bedenken an der Machart des Behördenpamphlets. Die Autoren der Broschüre stehen jetzt im Impressum, und die gelben Hervorhebungen bei den vermeintlich wichtigsten Passagen über unbotmäßige Wissenschaftler und Journalisten sind verschwunden.

In der Tat hatte es sich das UBA geleistet, scharf auf Anderdenkende zu schießen, die eigene Autorenschaft der Broschüre jedoch feige unerwähnt zu lassen. Dieser Fehler wurde mittlerweile eingesehen. In einem im Klimazwiebel-Blog veröffentlichten Rechtfertigungsbrief räumte das UBA ein:

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Klimamodelle in Bedrängnis: Sulfat-Aerosole kühlen das Klima weniger als gedacht

Der Weltklimarat geht davon aus, dass das Kohlendioxid eine sehr starke Klimawirkung besitzt. Allerdings beträgt die real gemessene Erwärmung der letzten 150 Jahre lediglich 40% von dem, was aufgrund der vom IPCC angenommenen CO2-Klimasensitivität zu erwarten gewesen wäre. Bereits vor drei Jahren (2010) wies ein US-amerikanisches-schwedisches Forscherteam um Stephen Schwartz vom Brookhaven National Laboratory in einem Artikel im Journal of Climate auf diese bedeutende Diskrepanz hin. Bei der Analyse möglicher Gründe fanden Schwartz und Kollegen, dass hierfür entweder eine vom IPCC zu hoch angesetzte CO2-Klimasensitivität verantwortlich zeichnet oder die kühlende Wirkung von anthropogenen Aerosolen von den Weltklimaratsmitgliedern überschätzt wurde. Derartige Schwefelemissionen wurden in den vergangenen Jahren gerne als Kühlungsjoker präsentiert, unter anderem vom Hockeystick-Erfinder Michael Mann.

Neuere Untersuchungen erteilen dem Aerosol-Joker nun jedoch eine klare Absage. In einer Pressemitteilung vom 9. Mai 2013 lässt das Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz keinen Zweifel daran, dass die Klimamodelle die Kühlwirkung der Aerosole wohl bislang deutlich überschätzt haben, so dass gemäß der Schwartz-Studie nun wohl doch alles auf eine reduzierte Klimasensitivität hinweist. Im Folgenden die vollständige MPI-Pressemitteilung:

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Sulfat-Aerosole kühlen das Klima weniger als gedacht

Lebensdauer wolkenbildender Sulfat-Partikel in der Luft geringer als angenommen: Ursache ist eine in bisherigen Klimamodellen unbeachtete Oxidation von Schwefeldioxid

Schwefeldioxid ist als Gegenspieler der Treibhausgase offenbar weniger effektiv als bisher angenommen. Aus ihm entstehen in der Luft Sulfat-Aerosolpartikel, die das Sonnenlicht reflektieren und als sogenannte Wolkenkondensationskeime die chemischen Vorgänge in Wolken beeinflussen. Sulfat-Aerosolpartikel helfen also, die Erde zu kühlen. Sie sind deshalb ein wesentlicher Bestandteil vieler Klimamodelle. Wie ein Team um Forscher des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz nun jedoch herausfand, ist es wahrscheinlich, dass die meisten Modelle bei ihren Vorhersagen den Kühlungseffekt dieser Partikel überschätzt haben. Grund ist ein bisher weitgehend unberücksichtigter Reaktionsweg in den Wolken, den Mineralstaub katalysiert und der die Lebensdauer von Sulfat-Aerosolpartikeln und deren Fähigkeit, Sonnenlicht zu reflektieren, stark beeinflusst.

Als Kondensationskeime sind Aerosolpartikel ein wichtiger Ausgangspunkt für die Bildung von Wolken. Luftfeuchtigkeit lagert sich an ihnen an, und es entstehen kleine Tropfen, die schließlich zu Wolken werden. In den Wolken selbst jedoch verändert sich die chemische Zusammensetzung der Aerosolpartikel.

Um herauszufinden, was sich dort genau abspielt und warum, untersuchten Dr. Eliza Harris und Dr. Bärbel Sinha vom Max-Planck-Institut für Chemie gemeinsam mit weiteren Wissenschaftlern aus Mainz und anderer Institute verschiedene Luftmassen. Das Besondere: Sie beobachteten eine Wolke, die sich an einem Berg aufstaute, während sie sich bildete. Auf diese Weise verfolgten sie die Veränderung der Aerosolbestandteile im Laufe der Wolkenentstehung.

 

Isotopen-Analyse verrät, wie Sulfat entsteht

Harris und Sinha richteten dabei ihr Hauptaugenmerk auf die Analyse von Schwefelverbindungen. Deren Zusammensetzung untersuchten sie anhand von Luftproben, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten genommen wurden: Vor dem Eintauchen in die Wolke, während des Aufenthalts in der Wolke und nachdem sie die Wolke wieder verlassen hatten.

Die Schwefelverbindungen in den Proben unterschieden sich in der Verteilung der Schwefelisotope. Isotope sind Atome desselben Elements mit einer unterschiedlichen Anzahl an Neutronen im Atomkern und lassen sich mit einem Massenspektrometer unterscheiden. Mithilfe der NanoSIMS-Ionensonde, eines besonders hochempfindlichen Massenspektrometers, konnte das Forscherteam sogar, Rückschlüsse auf die chemischen Abläufe ziehen. „Die relativen Reaktionsraten von Isotopen sind wie Fingerabdrücke, die verraten, auf welchem Weg das Sulfat aus dem Schwefeldioxid entstanden ist“, erklärt Eliza Harris ihre Untersuchungsmethode, die Teil ihrer Doktorarbeit in der Forschungsgruppe von Peter Hoppe am Max-Planck-Institut für Chemie war.

 

Rolle von Übergangsmetallionen bei der Bildung von Sulfat-Aerosolen bisher unterschätzt

Harris‘ Studie offenbart, dass der wichtigste Weg der Sulfatbildung in den meisten Klimamodellen bisher offenbar übersehen wurde. Ihren Messungen zufolge entstehen Sulfate in Wolken am häufigsten über die Oxidation von Schwefeldioxid (SO2) mit Sauerstoff (O2). Diese Reaktion wird durch sogenannte Übergangsmetallionen, kurz TMI für „transition metal ion“, wie Eisen, Mangan, Titan oder Chrom, katalysiert. Zudem traten die Sulfate meistens in Wolkentropfen auf, die sich auf großen Mineralstaubpartikeln, den wichtigsten Lieferanten der Übergangsmetallionen, gebildet hatten. Sehr viel seltener führte die Spur zur Oxidation von Schwefeldioxid mit Wasserstoffperoxid (H2O2) und Ozon (O3).

„Als meine Kollegen und ich mit diesem Ergebnis auf die grundlegenden Annahmen der Klimamodelle blickten, waren wir sehr erstaunt. Denn nur eines von zwölf Modellen berücksichtigt die Rolle der Übergangsmetallionen bei der Sulfatbildung“, so die Wissenschaftlerin, die mittlerweile am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA arbeitet. Stattdessen verwendeten die meisten Modelle den alternativen Fall der Schwefeldioxidoxidation durch Wasserstoffperoxid (H2O2), Ozon (O3) und das Hydroxyl-Radikal (OH).

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Antarktischer Eisschild schmilzt wohl doch langsamer als gedacht

Sehr oft lesen und hören wir, die Eiskappen würden immer schneller schmelzen und der Meeresspiegelanstieg hätte sich daher in den letzten Jahrzehnten bereits beschleunigt. Bis 2100 wäre daher ein bis zu 2 m höherer Meeresspiegel zu befürchten. Es ist richtig, dass sich der Großteil des in Form von Eis auf dem Land gebundenen Wassers im antarktischen Eisschild befindet. Wenn dieser komplett abschmölze, würde der Meeresspiegel um 60-65m ansteigen. Zum Glück besitzen wir heute Satelliten, mit denen wir die Eiskappen der Erde permanent überwachen können. Mittlerweile haben sich hier Daten von etlichen Jahren angesammelt. Da müsste man doch eigentlich nur die Höhe der Eiskappe …

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Gute Nachrichten: Tropische Eidechsen werden vom Klimawandel nicht bedroht und würden sogar von einer Erwärmung profitieren

Der weltbestbekannte Klimazyklen-Leugner James Hansen sagte nun dem Guardian gegenüber, dass der seit 1998 herrschende Erwärmungsstopp lediglich ein Ablenkungsmanöver der Skeptiker wäre. Obwohl die Temperatur in der letzten Dekade laut objektivem Datenbefund nun wirklich keinen Deut angestiegen ist, sieht Hansen immer noch eine Erwärmung von einem Zehntel Grad für diesen Zeitraum. Vielleicht sollte sich die klimaskeptische Seite einmal zusammentun und dem gerade in Rente gegangenen Hansen eine neue Lesebrille finanzieren… ————————– Tolle Nachrichten konnte man kürzlich in der Fachzeitschrift Global Change Biology lesen. Dort veröffentlichte eine US-amerikanische Forschergruppe um Michael Logan vom Dartmouth College in New Hampshire eine neue Studie, in der die Autoren zeigen …

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Streitgespräch Harry Lehmann (UBA) vs. Günter Ederer in Hamburg am 15. Juni 2013

Der verantwortliche Beamte des Bundesumweltamtes (UBA) für die Broschüre „Und sie dreht sich doch“, Dr. Harry Lehmann, diskutiert am Samstag den 15. Juni 2013 mit Günter Ederer, der vom UBA in der Veröffentlichung zusammen mit einer Reihe anderer Journalisten und Wissenschaftler namentlich angegriffen wurde (siehe unseren Blogbeitrag „Dubiose Klimabroschüre des Umweltbundesamtes geht nach hinten los: Fach- und Medienwelt sind entsetzt„). Die Diskussion wird vom Journalistenverband „Netzwerk Recherche e.V.“ organisiert und findet von 14:30-15:30 Uhr im NDR Hamburg (Hugh-Greene Weg 1) im Raum K3 im Rahmen der Jahreskonferenz der Organisation statt. Das Programm der Tagung gibt es als pdf hier. Wer das Streitgespräch live miterleben will, kann …

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Vorsitzender des Energie- und Klimawandel Komitees des britischen House of Commons: Es könnte natürliche Gründe für den Klimawandel geben

Großes Gipfeltreffen der USA und China im Juni 2013 in Kalifornien. Unter anderem kam auch etwas Sinnvolles heraus. Die FAZ titelte am 9. Juni 2013 einen Bericht zum Treffen:

Amerika und China wollen Klimawandel bekämpfen

Das hört sich nach Durchbruch an. In China geht jede zweite Woche ein neues Kohlekraftwerk ans Netz, da könnte dies vielleicht den noch immer rasant steigenden CO2-Ausstoß des großen asiatischen Landes langsam einbremsen. Auch wenn die CO2-Klimasensitivität nur etwa halb so groß ist wie derzeit vom IPCC angenommen, könnte dies langfristig durchaus nützlich sein. Aber welch Überraschung, es ging gar nicht um das CO2, sondern um etwas ganz anderes, möglicherweise sogar sehr viel bedeutenders. Die FAZ führt näher aus:

Das Treibhausgas HFC wird oft in China produziert. Chinas Präsident Xi Jinping und Amerikas Präsident Obama haben jetzt versprochen, dagegen zu kämpfen. […] Der Klimawandel war dann eines der Themen des zweiten Tages. In einer gemeinsamen Erklärung verpflichteten sich beide Seiten zu einem stärkeren Kampf vor allem gegen den Ausstoß des Treibhausgases HFC (Fluorkohlenwasserstoff). Dieses wird beispielsweise in Klimaanlagen und Kühlschränken verwendet, China ist weltweit der Hauptproduzent.

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Immer wieder berichten wir an dieser Stelle über die fragwürdige Rolle des Potsdamer Stefan Rahmstorf in der fehlgeleiteten deutschen Klimadiskussion. Michael Krüger hat auf Readers Edition nun weitere aufschlussreiche Beobachtungen zum Phänomen Rahmstorf in einem Beitrag mit dem Titel „Stefan Rahmstorf: Vom Klimaforscher zum Klimainquisitor“ zusammengestellt. Hier ein Auszug aus Krügers Text:

Man kann sich nur wundern, womit Herr Rahmstorf sich beschäftigt und das er offenbar Kontakt zu einem Forstingenieur pflegt, der sich anscheinend den Kampf gegen “Klimaskeptiker” zur Lebensaufgabe gemacht hat und sich an Vorgesetzte von “Klimaskeptikern” wendet, um die Verbreitung von “klimaskeptischer” Literatur zu verhindern. Der Zweck legitimiert hier anscheinend die Mittel.

Nachdenklich stimmt mich auch, dass Herr Rahmstorf derartige Artikel vielfach während seiner Arbeitszeit verfasst. Eigentlich, ja eigentlich, gehören diese Aufgaben nicht ins Arbeitsfeld eines Klimawissenschaftlers. Was ihn dazu motiviert seine Arbeitskraft in den Dienst der Agitation gegen “Klimaskeptiker” zu stellen, kann er wohl nur selbst beantworten.

Weiterlesen auf readers-edition.de

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Timothy (Tim) Yeo ist Mitglied der Konservativen Partei Großbritanniens, Parlamentsangehöriger sowie bis vor ein paar Tagen Vorsitzender des Auswahl Komitees für Energie und Klimawandel des House of Commons. Yeo war Umweltminister unter John Major und ist starker Befürworter von radikalen Reduktionsmaßnahmen bei den CO2-Emissionen. Umso bedeutender ist eine kürzliche Einschätzung von Yeo, über die der Guardian am 29. Mai 2013 berichtete. Yeo sagte im Rahmen von Gesprächen mit Vertretern der Energiebranche sowie Diplomaten am Rande des Westminster Russland Forums:

„Obwohl ich davon überzeugt bin, dass die Hinweise auf ein sich wandelndes Klima mittlerweile überwältigend sind, muss ich konzedieren, dass die Gründe hierfür noch immer nicht absolut geklärt sind. Es könnte natürliche Gründe geben, etwa natürliche Phasen [von Zyklen] die hier stattfinden“.

Ganz allmählich kommen die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse auch bei den führenden Politikern in der europäischen Politik an. Der klimawissenschaftliche Realismus kehrt langsam zurück. Mal sehen, wie lange es in Deutschland noch dauert, bis der Groschen fällt.

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IPCC-nahe Klimaaktivistengruppe zieht Video zurück: Zugrundeliegende Rahmstorf-Arbeit entspricht nicht mehr dem wissenschaftlichen Konsens

Seit Jahren setzt sich die Internetplattform ‚Skeptical Science‚ für den Schutz der liebgewonnenen Klimakatastrophen-Modelle des IPCC ein. Der Name der Webseite wurde offenbar bewusst irreführend gewählt, denn es handelt sich nicht etwa um Skeptiker der Klimakatastrophe, sondern vielmehr um Skeptiker der Klimaskeptiker („Getting skeptical about global warming skepticim“). Auf ihrer Webseite diskutiert die Aktivistengruppe die gängigsten Klimaskeptiker-Kritikpunkte und versucht diese fachlich zu entkräften, was jedoch in der Regel misslingt. Ein Blick in die Diskussionsweise bringt erschreckende Ergebnisse. So dient als Grundlage der Diskussion zur klimatischen Wirkung der Sonne ein unvollständiges Temperaturdiagramm, in dem das Temperaturplateau der letzten 15 Jahre aus mysteriösen Gründen fehlt. Am 10. Januar …

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Neue begutachtete Studie in Nature Climate Change: Klimawandel lässt Hochwasser in Europa wohl in Zukunft seltener werden

Die aktuellen Hochwasserereignisse in Mitteleuropa zeigen erneut, wie verletzlich der Mensch trotz aller Technik gegenüber den Naturgewalten ist. Natürlich stellt sich die Frage, aus welchem Grund diese Flutkatastrophe überhaupt zugeschlagen hat. Früher wäre die Antwort mit hoher Wahrscheinlichkeit gewesen, dass Gott die sündigenden Bewohner mit seiner Tat strafen wollte. Heute im Zeitalter abnehmender christlicher Religiosität scheint immer mehr die Klimareligion diese Lücke zu schließen. Relativ schnell gab es Kommentatoren, die die Flut als Rache der menschengemachten Klimakatastrophe ansahen, ohne sich die Mühe zu machen, die lästigen wissenschaftlichen Fakten gründlich zu sichten. Da ist es erfrischend zu sehen, dass sich ein japanisches Forscherteam hier professionelle …

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Videoaufzeichnung des Vortrags von Prof. Murry Salby in Hamburg am 18. April 2013

Prof. Murry Salby, Inhaber des Lehrstuhls für Klimaforschung an der Macquarie Universität von Sydney, machte im Rahmen einer europäischen Vortragsreise am 18. April 2013 auch in Hamburg halt. Prof. Salby ist Autor der Standardwerke “Physics of the Atmosphere and Climate”(Cambridge University Press) sowie “Fundamentals of Atmospheric Physics” (Academic Press) und ist weltweit als Atmosphärenphysiker anerkannt. Er hat kürzlich Aufsehen mit neuen Erkenntnissen zum Verhältnis der Isotopen 12C- und 13C sowie der Entwicklung der CO2-Konzentrationen erregt. Er ist dabei zu dem Schluss gekommen, dass die anthropogenen Emissionen nur geringe Auswirkungen auf die globale CO2-Konzentration haben. Sie seien überwiegend Folge der Temperaturveränderung. Dieser …

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Peinlich: Wirtschaftswoche Green fällt auf Aktivisten-Klimaalarm-Broschüre herein

Schon in ein paar Jahren könnte der Nordpol eisfrei sein, heißt es immer wieder. Momentan sieht es allerdings nicht so richtig danach aus. Im Gegenteil, kürzlich hat sich eine Gruppe verwegener Abenteurer aufgemacht und ist mit einem Bus von Russland nach Kanada quer über den Nordpol gefahren. Größere Probleme scheint es bei dieser Eisüberquerung nicht gegeben zu haben, wie phys.org am 16. Mai 2013 meldete. ————————– Wirtschaftswoche Green kramte nun das angestaubte Thema ‚Klimaflüchtlinge‘ aus der Schublade. Damit hat sich bereits der ehemalige Umweltminister Töpfer gründlich blamiert (siehe unseren Blogbeitrag „Bangladesch und die Pazifikinseln wachsen trotz steigendem Meeresspiegel: Klimamodellierer benötigen dringend Nachhilfe in Geologie„). …

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Munich Re möchte mehr Kunden abseits der Flüsse gegen Überschwemmungsschäden versichern

Im Handelsblatt vom 3. Juni 2013 hat die Munich Re wieder einen schönen Werbeartikel mit dem Titel „Die Zahl der Unwetter wird steigen“ in den redaktionellen Teil eingeschmuggelt. Dort lesen wir:

Die aktuelle Flut kommt für Versicherungsprofis nicht überraschend. Ernst Rauch von Munich Re erklärt, warum es bald mehr Unwetter geben wird, wie sich Versicherte schützen und warum Hochwasserschäden so teuer sind.

Aha. Die Munich Re hatte so etwas bereits geahnt. In der Tat kam die Flut nicht ganz unerwartet. Immer wieder treten in Deutschland solche schlimmen Überschwemmungen auf. Und dies ist kein neues Phänomen. Immer wieder haben derartige Flutkatastrophen in Deutschland und den Nachbarländern große Schäden angerichtet. Schauen Sie sich mal diese historischen Hochwassermarken bei Düsseldorf an (Teil der Fotosammlung von historischen Hochwassermarken mitteleuropäischer Flüsse von Heinz Thieme):

 

Es stellt sich also die Frage, ob es einen langfristigen Trend zu mehr Überschwemmungen in Deutschland gibt.

HANDELSBLATT: War die Flut etwa vorhersehbar?
MUNICH RE: Solche Naturkatastrophen lassen sich nicht konkret vorhersagen. Die Zahl und Schadenhöhe von Überschwemmungsereignissen wächst aber seit Jahrzehnten tendenziell an. Seit den 80èr-Jahren stieg die Anzahl in Deutschland wie weltweit bis heute etwa um den Faktor zwei bis drei.

Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte nahmen die Überschwemmungen in Deutschland laut Munich Re immer weiter zu. Interessant. Das sieht der Deutsche Wetterdienst jedoch irgendwie ganz anders:

„Bei extremen Wetterereignissen sind in Deutschland hingegen bisher keine signifikanten Trends zu beobachten gewesen. Auch solche Ereignisse wie die Hochwassersituation 2002 gehören zum normalen Repertoire unseres Klimas.”

Wagen wir einmal den Blick über den Tellerrand. Wie haben sich die Extremniederschläge in den letzten Jahrzehnten weltweit eigentlich entwickelt? In den Geophysical Research Letters erschien im Oktober 2012 eine Untersuchung zur globalen Niederschlagsentwicklung. Ein australisches Team von der National University in Canberra um Fubao Sun fand dabei heraus, dass die Niederschläge in den letzten 70 Jahren trotz globaler Erwärmung weniger extrem geworden sind, und dies sowohl in zeitlicher wie auch räumlicher Hinsicht. Trockene Gebiete wurden feuchter, und feuchte Gebiete wurden trockener. Eine Temperaturabhängigkeit der Niederschlagsvariabilität war nicht festzustellen. Die Forscher vermuten, dass Aerosole eine viel wichtigere Rolle spielen.

Man könnte fast den Eindruck gewinnen, die Munich Re könnte mit der Warnung vor mehr Überschwemmungen einfach weitere Kunden akquirieren wollen. Aber dann müssten die mit der MunichRe verbundenen Versicherungskonzerne ja eigentlich auch mehr Schäden begleichen. Ist dies eigentlich ein gutes Geschäft? Um derlei Nachteil von der Versicherung abzuwenden, gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens versichert man nur Kunden außerhalb der extrem gefährdeten Gebiete und zweitens hebt man einfach die Versicherungsprämien an. An beides hat die Munich Re gedacht:

HANDELSBLATT: [2002] waren die Schäden immens.
MUNICH RE: Das stimmt. In Europa betrug die Schadensumme der so genannten Elbe-Flut im Jahre 2002 insgesamt 16,8 Milliarden Euro. Davon waren nur 3,5 Milliarden Euro versichert.

Das liegt wohl auch daran, dass sich Immobilienbesitzer in gefährdeten Gebieten kaum gegen Elementarschäden versichern können.
Das kann ich nicht bestätigen. Mehr als 90 Prozent der Privathaushalte in Deutschland können sich problemlos gegen Elementarschäden versichern. Für höher gefährdete Gebäude sind Versicherungsdeckungen nach Einzelfallprüfung in der Regel ebenfalls möglich. Knapp 1,5 Prozent leben in stark hochwassergefährdeten Gebieten. Dort sind zwischen Versicherungsnehmer und Versicherer Maßnahmen zu vereinbaren, die eine privatwirtschaftliche Deckung möglich machen.

Wenn das ein Hausbesitzer liest, dessen Objekt direkt in der Nähe von Mosel, Rhein oder Donau liegt, dürfte er schmunzeln. Die Beiträge dort sind für Normalverdiener unbezahlbar.
Diese Menschen sollten prüfen, ob sie nur den Katastrophenfall absichern können. Dann gilt der Schutz nur für außergewöhnliche Ereignisse, die nur bei jedem zehnten oder zwanzigsten Hochwasser vorkommen. Sie können einen hohen Selbstbehalt von mehreren zehntausend Euro vereinbaren und vorbeugende Maßnahmen treffen, etwa wasserdichte Fenster einbauen oder den Keller fliesen.

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Ein Fall für den Bundesrechnungshof: Klimaberichterstattung der Deutsche Welle

Die Deutsche Welle (DW) ist bekanntlich ein großer Freund der Klimakatastrophe und lässt nahezu keine Gelegenheit aus, vor dem klimatischen Weltuntergang zu warnen. Der englischsprachige Dienst der Deutschen Welle funkte Ende Mai 2013 nun einen Beitrag in den Äther, in dem mit lockerer Feder versucht wird, ausgewählte klimaskeptische Kritikpunkte zu entkräften. Schauen wir einmal nach, mit welchen Argumenten der DW-Autor Po Keung Cheung überzeugen will. Nach altbekanntem Klimadiskussions-Muster wirft Cheung den Kritikern der Klimakatastrophe zunächst einmal Rosinenpickerei vor. Ein guter Einstieg.

 

Skeptiker-Argument: Die Erwärmung stoppte 1998

Herr/Frau Po Keung Cheung spielt dann die etwas angestaubte 1998er-El Nino-Karte und suggeriert mithilfe eines schweizerischen Experten, dass eine Serie von La Ninas und Vulkanen den eigentlich wohlverdienten Temperaturanstieg verhindert hätten. Welche Vulkane bitte? Und La Ninas gab es auch nicht mehr als sonst. Setzen, sechs. Kein Wort zum möglichen Abkühlungseffekt durch die Ozeanzyklen oder die schwächelnde Sonnenaktivität. Man bekommt gleich zu Beginn das mulmige Gefühl, dass der DW-Autor keinerlei Fachkenntnisse besitzt und in Grundschulmanier einfach ins Blaue hinein rät. Ein schwacher Einstieg. Im übrigen sagt niemand, dass die Erwärmung nicht irgendwann weitergehen könnte. Es handelt sich vielmehr um einen vorläufigen Erwärmungsstopp. Vielleicht geht es ja in ein paar Jahren weiter. Bei Betrachtung der Ozeanzyklen und der Sonnenaktivität könnte dies allerdings noch bis 2030/2040 dauern.

 

Skeptiker-Argument: Lange Winter und kalte Sommer widersprechen der Klimaerwärmung

Die DW erklärt ihrem Publikum, dass die kalte Winterserie der letzten Jahre in Mitteleuropa mit dem schwinden arktischen Meereis zu tun hätte. Das AWI und PIK hatten nach den ersten Kältewintern entsprechende Rettungshypothesen aufgestellt. Was meint der Leiter des klimawissenschaftlichen Grundlagen-Kapitels des IPCC, Thomas Stocker, hierzu? Schauen wir in einem kürzlichen Weltwoche-Interview nach (siehe unseren Blogartikel „IPCC-Berichts-Chef Thomas Stocker zeigt im Weltwoche-Interview unerklärliche Gedächtnislücken: Die Gesprächsanalyse„):

WELTWOCHE: Einige Kollegen führen die hartnäckigen Bisenlagen [in der Schweiz kalte winterliche Winde aus Nordosteuropa] gerade auf das Abschmelzen des Eises in der Arktis zurück. 

STOCKER: Ja, es gibt Hinweise aus einzelnen Studien – ich würde noch nicht von robustem Wissen sprechen –, dass die geringere Eisbedeckung der Arktis die Statistik beeinflusst, wie häufig dort Hochdruckgebiete auftreten. Diese wirken sich ja stark auf das Witterungsgeschehen in unseren Breitengraden aus, wie wir täglich erleben.

Kein robustes Wissen, nur eine von vielen Möglichkeiten. Die Deutsche Welle kümmert dies nicht und nutzt dieses Halbwissen bereits munter zur „Entkräftung“ eines berechtigten klimaskeptischen Kritikpunktes. Kleines Gedankenspiel: Was wäre, wenn die Winter in Mitteleuropa wärmer geworden wäre? Richtig, dann wäre natürlich auch die Klimakatastrophe Schuld! Sehr einleuchtend.

 

Skeptiker-Argumente: Der anthropogene Anteil am Klimawandel ist gering

Der DW-Autor erzählt von einem hochsensiblen Gleichgewicht im atmosphärischen CO2-Haushalt. Der Eintrag von anthropogenem CO2 würde die CO2-Konzentration erhöhen. Ja, hallo? Das bezweifelt doch niemand. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre steigt, keine Frage. Es geht doch vielmehr um die Frage, welche Klimawirkung dieses CO2 nun eigentlich besitzt. Beträgt die CO2-Klimasensitivität wirklich 3,0°C pro CO2-Verdopplung, wie der IPCC uns erklärt hat? Neuere Arbeiten kommen zu einem ganz anderen Schluss. Vermutlich liegt der Wert eher bei 2,0°C oder noch darunter (siehe unseren Blogbeitrag „Eine weitere Studie unterstützt eine deutlich niedrigere Klimawirkung des Kohlendioxids„). Die DW-Argumentation verfehlt glatt das Thema. Wieder eine sechs, setzen.

 

Skeptiker sind alle von der Industrie gekauft

Wissenschaftlich konnte die Deutsche Welle bisher leider noch nicht punkten. Im Gegenteil, man muss sich fast dafür schämen, dass der deutsche Auslandssender mit kostbaren Steuergeldern so einen Mist fabriziert, der weder wissenschaftlichen noch logischen Mindeststandards genügt. Es verwundert daher nicht, dass die DW an dieser Stelle dann die beliebte Verschwörungstheorie der gekauften Klimaskeptiker bringt. Die beiden Autoren des Buches „Die kalte Sonne“, Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning, haben die große Ehre, im DW-Beitrag als warnendes Beispiel für dieses Genre herhalten zu dürfen. Ein schlechter Scherz. Vahrenholt hat maßgeblich den Aufbau erneuerbarer Energien in Deutschland vorangetrieben und sich mit seinem Bestseller „Seveso ist überall. Die tödlichen Risiken der Chemie“ sehr um den Umweltschutz in unserer Republik verdient gemacht. Und Lüning wartet immer noch vergeblich auf den von der Deutschen Welle beschriebenen Big-Oil-Scheck. Rechnet man die Erlöse aus dem Buchverkauf in einen Stundenlohn um, kommen wohl weniger als 50 Cent zusammen. Kein so richtig lukratives Geschäft. Die im DW-Beitrag zitierten Anhänger der unverschämten Verschwörungstheorie, Carel Mohn und Hartmut Graßl, verdienen ziemlich sicher ein Vielfaches mit ihren klimaalarmistischen Aktivitäten.
Lesetipp zu Hartmut Graßl: Graßl’s Erwärmungsprognose von 1990 droht dramatisch zu scheitern
Lesetipp zu Carel Mohn: Medienecho – Tag 3

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Die Sonne im Mai 2013 und Neuigkeiten zum Klimaeinfluss durch kosmische Strahlung

Von Frank Bosse Etwas aktiver war unser Zentralgestirn im vergangenen Monat im Vergleich zu Vormonaten schon: Die Sonnenfleckenzahl SSN betrug 78,7 nach 72,4 im April. Der Monat startete verheißungsvoll und steigerte sich bis zum 16. auf eine Tageszahl von 135. Später flaute es allerdings wiederum stark ab und endete mit eher mickrigen 33. Die Flecken verteilten sich recht symmetrisch:  39,8 auf der Nordhemisphäre,  38,9 auf der Südhemisphäre der Sonne. Trotzdem: im historischen Vergleich erreichte die Sonne auch im Mai 2013 nur 68% des zum aktuellen Zyklusmonat Üblichen. Ist das nun der Spike, den manche Beobachter analog zum Sonnenfleckenzyklus 14 (Solar …

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Nobelpreisverdächtig: Klimawissenschaftliche Wahrheitsfindung findet neuerdings via Abstimmungsverfahren statt

Spiegel Online brachte am 19. Mai 2013 einen lesenswerten Artikel mit dem Titel „Die Nervensäge“ zum schillernden Klimakatastrophen-Orakel James Hansen. Hier ein Auszug:

Der Gast reagierte genervt. Als Joe Oliver, Kanadas Minister für natürliche Ressourcen, kürzlich am Centre for Strategic and International Studies in Washington auftrat, wurde er auf einen seiner Gegner angesprochen: den US-Klimawissenschaftler James Hansen. Wieder und wieder hatte dieser Kanada zum Kurswechsel aufgefordert. Es geht um die riesigen Ölsand-Vorkommen in der kanadischen Provinz Alberta. Dort liegen mindestens 170 Milliarden Barrel Öl im Boden – und möglichst viel davon soll durch eine Mega-Pipeline („Keystone XL“) in die USA fließen. Doch Kritiker wie Hansen warnen beständig vor den ökologischen Folgen. „Übertriebene Rhetorik“ und „ganz einfach Nonsens“ sei das, konterte Oliver. Der Forscher solle sich angesichts seiner Äußerungen „schämen“. Schließlich habe Hansen vor vier Jahren vorhergesagt, dem Planeten drohe der Kollaps („Game Over“), wenn die Kanadier die Förderung der Ölsande fortsetzten. Doch solche Schreckensszenarien schadeten dem „sehr wichtigen“ Kampf gegen den Klimawandel nur, so der Minister.

Siehe auch unsere Blogbeiträge „Wer ist James Hansen?„, „Was ist eigentlich aus James Hansens Temperaturvorhersage von 1988 geworden? Zeit für eine Überprüfung“ und „Erleichterung bei der NASA: Problemforscher James Hansen ist jetzt in Rente„.

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Die klimaalarmistische Literatur ist wieder um eine Stilblüte reicher geworden. In der festen Überzeugung, man könne die wissenschaftliche Wahrheit im Zuge einer demokratischen Abstimmung einfach berechnen, werteten Umweltaktivisten der Internetseite „SkepticalScience“ nun tausende Arbeiten aus und teilten sie in ‚richtig‘ und ‚falsch‘ ein. Die Welt berichtete hierüber am 16. Mai 2013 (Fettsetzung ergänzt):

Der angebliche Streit in der Wissenschaft um die Ursachen des Klimawandels ist einer neuen Studie zufolge klar entschieden. Nach der Auswertung Tausender Studien zu dem Thema aus einem Zeitraum von 20 Jahren kamen Wissenschaftler aus den USA, Australien und Kanada zu dem Ergebnis, dass die überwältigende Mehrheit von knapp über 97 Prozent darin übereinstimmt, als Verursacher der Klimaerwärmung den Menschen anzusehen.

Bereits der Ansatz der Studie geht vollkommen an der wirklichen Diskussion vorbei. Es geht in der Regel nicht darum, OB der Mensch etwas zum Klima beiträt, sondern vielmehr WIEVIEL. Soviel Differenzierung wollte man der Öffentlichkeit wohl nicht zumuten und spielt lieber das kindische schwarz-weiß Spielchen. Axel Bojanowski fasst das Dilemma auf Spiegel Online gut zusammen:

…die Umfrage belegt lediglich eine Banalität: Klimaforscher sind sich weitgehend einig, dass der Mensch zumindest einen Teil der Klimaerwärmung verantwortet. Die bedeutende Frage aber, wie groß der menschgemachte Anteil am Klimawandel ist, bleibt heiß umstritten – diesen zentralen Aspekt blenden die Autoren der Umfrage aus. Im Entwurf des nächsten Uno-Klimareports, der im September das Klimawissen zusammenfassen soll, heißt es: „Es ist extrem wahrscheinlich, dass menschliche Aktivitäten mehr als die Hälfte der Erwärmung seit den fünfziger Jahren verursacht haben“. Die Schätzungen der Forscher über den genauen Anteil gehen allerdings auseinander – hier endet der Konsens.

Die Welt berichtet weiter über die neue Studie:

Nach der im britischen Fachjournal „Environmental Research Letters“ veröffentlichten Auswertung widerspricht nur eine „verschwindend geringe“ Anzahl der wissenschaftlichen Untersuchungen der Ansicht, dass der Mensch die Ursache der Klimawandels sei.

Ein Blick auf die Wissenschaftsgeschichte sollte uns eigentlich gelehrt haben, dass viele wissenschaftliche Durchbrüche eher von Einzelpersonen ausgingen, deren Thesen zunächst einmal von der Masse der Fachkollegen abgelehnt wurden. Albert Einstein und Alfred Wegener lassen grüßen.

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Neue antarktische Meereisrekorde, erstmals Skibetrieb im Juni in den französischen Pyrenäen und Latifs Tornado-Pleite im ZDF

Die Staaten der Europäischen Union bemerken allmählich, was sie sich mit den einseitigen „Klimaschutzmaßnahmen“ da eigentlich aufgeladen haben. Zahlreiche Mitglieder der EU befinden sich in schweren Wirtschaftskrisen und sollen zeitgleich mit Hinweis auf die angebliche Klimakatastrophe ihre Industriegesellschaften umbauen. Die Deutsche Welle berichtete am 22. Mai 2013 über erste Aktionen der EU, um hier nachzukorrigieren:

Die Europäische Union will Energie billiger machen, damit die Industrie international mithalten kann. Wie das gehen soll, ohne Umwelt und Klima zu belasten, ist umstritten. Kommt das Ende für die Energiewende? […] Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union erklärten bei ihrem Gipfeltreffen am Mittwoch (22.05.2013), die hohen Energiekosten in Europa würden die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen. Sie beauftragen deshalb die EU-Kommission und Energie-Kommissar Oettinger einen Bericht vorzulegen, der aufzeigt, warum die Energiepreise ansteigen und welches Land in der EU wie betroffen ist. Dieser Bericht soll erst bis zum Ende des nächsten Jahres vorliegen. Außerdem müsse geklärt werden, wie die hohen Investitionen in den Ausbau der europäischen Energienetze finanziert werden sollen.

Siehe auch Artikel in der Global Post.

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Die britische Regierung hat jetzt ihren Stab, der sich mit den Folgen des Klimawandels beschäftigt, drastisch reduziert. Anstatt ursprünglich 38 Mitglieder umfasst die Gruppe im Department for Environment, Food and Rural Affair nun nur noch 6 Experten. Eine Folge des unerwarteten Erwärmungsstopps und den großen Fragezeichen hinter den vormals etablierten IPCC-Katastrophenmodellen?

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Während sich die Nordhalbkugel so langsam auf den Sommer vorbereitet, hält auf der Südhalbkugel der Winter einzug. Im vergangenen Jahr fror dabei das Meer um die Antarktis so sehr zu, dass die größte antarktische Meereisbedeckung der gesamten Satelliten-Mess-Ära zu verzeichnen war. Ob das antarktische Meereis auch dieses Jahr wieder für Rekorde taugt? Hierauf deutet einiges hin: An keinem 21. und 22. März hatte das antarktische Meereis seit Beginn der Satellitenmessungen eine größere Ausdehnung als in diesem Jahr (2013). Mal sehen, wie es nach diesen zwei neuen Tagesrekorden in Folge im Laufe des Südwinters weitergeht.

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Im schweizerischen Tagesanzeiger erschien Mitte Mai 2013 ein Beitrag mit dem Titel „Die Klimapause„. Hier ein Auszug:

Erwärmungsstopp irritiert

Nicht in dieses Zukunftsbild passt die gegenwärtige Entwicklung der durchschnittlichen globalen Temperatur. Seit Beginn der 70er-Jahre ist es auf der Erde wärmer geworden, doch seit rund 15 Jahren ist kein Trend mehr feststellbar. Für Klimaforscher liegt das in der Natur der Sache. «Es gab im 20. Jahrhundert immer wieder Perioden der Stagnation», sagt Reto Knutti, Klimaforscher an der ETH Zürich. Der Gedanke, die Temperatur müsse mit der Zunahme des Klimagases CO2 kontinuierlich ansteigen, ist grundsätzlich nicht abwegig. Doch die Energiebilanz der Erde weist neben den Treibhausgasen noch andere Faktoren auf, welche das Klima zu einem unberechenbaren System machen. Die Suche nach Erklärungen für die gegenwärtige Klimapause ist deshalb kompliziert. So schwächelt derzeit die Sonne. Und Vulkanausbrüche können kurzfristig die globale Temperatur senken. Nach dem Ausbruch des indonesischen Vulkans Pinatubo 1991 kühlte sich das Klima für zwei Jahre messbar ab. Hinzu kommen kurzfristige Schwankungen im Wettermuster: Das Klimaphänomen El Niño brachte 1998 ein Temperaturmaximum, das Pendant La Niña kühlte die Atmosphäre 2008 und 2011 ab.

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Teure deutsche Energiewende. Die Mitteldeutsche Zeitung berichtete am 30. Mai 2013:

Bundesumweltminister Peter Altmaier(CDU)  legt in der Kostendebatte über den Ökostrom nach. Er warnt im MZ-Interview davor, dass die Kosten sogar „deutlich“ über der von ihm bisher genannten eine Billion Euro liegen könnten. „Die Billion ist seriös berechnet – und zwar eher zu knapp als zu hoch“, sagt er.

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Die Klimaerwärmung schlägt unerbittlich zu: Zum ersten Mal seit Erfindung des Skifahrens öffnen nun die französischen Ski-Ressorts in einem Juni ihre Pisten (siehe Bericht auf notrickszone). Aber leider hat alles seinen Preis: Abseits der sommerlichen Schneefreuden sieht es für den französischen und möglicherweise mitteleuropäischen Sommer nicht gut aus. Météo France sagte jetzt mit 70-80% Wahrscheinlichkeit für das Land ein „Jahr ohne Sommer“ voraus. Das Jahr 1816 lässt grüßen, als die Kleine Eiszeit im Zuge geringer Sonnenaktivität und des Vulkanausbruchs des Tambora eine ähnliche Situation hervorbrachten (siehe auch Kapitel 4 in unserem Buch „Die kalte Sonne„).

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