Zweifel in der Wissenschaft über CO2-Klimawirkung mehren sich: Nun schaltet sich der deutsche Geheimdienst ein

Wie werden sich die Temperaturen in den kommenden ein, zwei Jahrzehnten entwickeln? Steil wie eine Rakete nach oben schießen, um verpasste Erwärmung seit 1998 aufzuholen? Oder geht das Plateau so weiter wie bisher? Wird es vielleicht sogar kälter? Letzteres diskutierten im September 2013 die britischen Tageszeitungen The Telegraph („Global warming? No, actually we’re cooling, claim scientists“) und Daily Mail („And now it’s global COOLING! Return of Arctic ice cap as it grows by 29% in a  year“). Mal sehen, wie dieser Winter wird, der sich außergewöhnlich früh mit Schneefall in Deutschland zurückgemeldet hat.

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Die Wissenschaft gerät immer mehr ins Zweifeln, wie stark die Klimawirkung des Treibhausgases CO2 nun wirklich ist. Der entsprechende Wert der „Klimasensitivität“ wird in neueren Publikationen signifikant tiefer angesetzt als in den Schriften des Weltklimarats. Forschung im Umbruch. Die Theorie einer bevorstehenden Klimakatastrophe beginnt zu kippen. Umso verwirrender ist daher, dass sich nun das Klimakompetenzzentrum des Bundesnachrichtendienstes (BND) in die Diskussion eingeschaltet hat. Reuters liegt offenbar eine neue BND-Analyse zum Klimawandel vor, die öffentliches Aufsehen erregt hat. Die Tagesschau berichtete am 1. November 2013:

BND-Analyse zum Klimawandel: Konflikte durch Kohlendioxid
Die gute Nachricht zuerst: Der deutsche Auslandsnachrichtendienst BND sieht angesichts einer zunehmenden Förderung von Erdöl und -gas die Versorgungssicherheit bei diesen fossilen Brennstoffen gesichert. […] Stattdessen werde der Klimawandel immer stärker ins Zentrum strategischer Konflikte rücken. Durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Erdgas, -öl und Kohle werde der Kohlendioxid-Ausstoß zunehmen und die Umwelt weiter belasten. Zudem erschwere die zunehmende Förderung von fossilen Brennstoffen  den Wechsel auf Erneuerbare Energien immer mehr. „Der Verteilungskampf wird darum gehen, wer künftig wie viel CO2 emittieren darf“, heißt es in der neuen Bewertung. Es werde ein „Deponie-Problem“ für Klimagase entstehen. Bereits heute sei absehbar, dass noch vor 2040 die Grenze eines Kohlendioxid-Anteils in der Luft von 0,045 Volumen-Prozent (450 ppm) überschritten werde. Dies bedeutet, dass in einer Million Luftmoleküle 450 Kohlendioxid-Moleküle enthalten sind. Dieser Wert gilt bei Klimaforschern und im „World Energy Outlook“ als kritische Grenze dafür, dass die Erderwärmung nicht über zwei Grad im Durchschnitt steigt.

Es stellen sich sogleich mehrere Fragen zur BND-Studie:

(1) Wie viele Klimaexperten beschäftigt die Geheim-Behörde eigentlich, die an der besagten Klimastudie mitgearbeitet haben? Scherz beiseite: Vermutlich wird der BND für diesen Bereich wohl eher keine Fachleute haben. Wurden daher möglicherweise Arbeiten ausgelagert und an externe Organisationen vergeben? Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) würde sich hier sicher anbieten, da es ausreichend Personal für solch eine Studie besitzt. Auf der offiziellen Drittmittel-Liste des PIK lässt sich der BND aber nicht als Aufraggeber finden. Dies wäre aber nicht verwunderlich, denn der BND würde dies sicher nicht zulassen. Es bleibt daher vorerst ungeklärt, welche Klimaexperten an der BND-Studie nun wirklich mitgewirkt haben. Eines ist klar, Fachverstand ist auf jeden Fall notwendig in diesem komplexen Wissenschaftszweig. Ansonsten wäre die BND-Studie von vornherein wertlos.

(2) Welche CO2-Klimasensitivität nimmt der BND an? Im Tagesschau-Text wird ein CO2-Wert von 450 ppm genannt und mit einer Temperatur verknüpft. Hierzu sind Informationen zum Zusammenhang zwischen CO2 und Temperatur zwingend notwendig. Wie geht der BND mit den zahlreichen neuen Studien um, die von einer deutlich geringeren Klimasensitivität ausgehen? Erst nach Klärung dieser Frage, darf man über Erwärmungsbeträge, CO2-Grenzwerte und „Deponie-Probleme“ spekulieren.

(3) Haben die Agenten des BND möglicherweise Zugang zu geheimen Dokumenten, die der seriösen Wissenschaft noch nicht vorliegen? Woher nimmt der BND die Gewissheit, die Priorität der Probleme korrekt eingeordnet zu haben? Wie können wir ausschließen, dass sich hier verdeckt operierender grüner Lobbyismus über den BND in die öffentliche Diskussion eingeschlichen hat?

(4) Die Prognose, der Klimawandel würde zu mehr Konflikten führen ist fragwürdig. Spiegel Online kommentierte die BND-Studie am 1. November 2013: „Ob dadurch aber zwangsläufig auch die Zahl der Konflikte steigt, ist unter Fachleuten durchaus umstritten. Kritiker wenden ein, dass erschwerte Umweltbedingungen die Menschen auch zu mehr Kooperation zwingen könnten.“ Siehe auch unseren Blogartikel „Aktuelle Studie der University of Colorado bringt Klarheit: Keine Klimakriege in Ostafrika„. Welche Belege hat der BND für seine These?

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Am 10. September 2013 erschien auf heise.de ein interessanter Beitrag mit dem Titel „Doch kein Klimawandel?“, in dem die IPCC-Klimamodelle hinterfragt werden. Ein lesenswertes IPCC-kritisches Editorial erschien auch am 9. September 2013 auf Investors.com.

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Die Erfolgsautorin Donna Laframboises hat nach ihrem IPCC-Enthüllungsbuch „The Delinquent Teenager“ nun einen Fortsetzungsteil nachgeschoben: Ihr neues Buch heißt „Into the Dustbin: Rajendra Pachauri, the Climate Report & the Nobel Peace Prize„. Im Folgenden die Inhaltsbeschreibung von Amazon:

Rajendra Pachauri, the chairman of the Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), is a non-stop train wreck. The IPCC is supposed to be an objective scientific body, but Pachauri writes forewords for Greenpeace publications and has accepted a ‚green crusader’ award. He is an aggressive policy advocate even though his organization is supposed to be policy neutral. In 1996, an Indian High Court concluded that he’d „suppressed material facts“ and „sworn to false affidavits.“ He has long claimed to hold two PhDs, but in fact only earned one. This book is a collection of essays about Pachauri originally published as blog posts between February 2010 and August 2013. Essay number one, The IPCC and the Peace Prize, appears here for the first time. It documents how Pachauri improperly advised IPCC personnel that they were Nobel laureates after that organization was awarded half of the 2007 Nobel Peace Prize (Al Gore received the other half). Scientists aren’t supposed to embellish. They’re supposed to be clear-eyed about what is true and what is false. The idea that hundreds of scientists have been padding their resumés, that they’ve been walking around in broad daylight improperly claiming to be Nobel laureates, isn’t something any normal person would expect. But that is exactly what happened. It took the IPCC five years to correct the record. During that time, media outlets, science academies, and senior government officials went along for the ride. The moral of this story is that, when faced with a choice between the unadorned truth and exaggeration, IPCC personnel made the wrong call. Their judgment can’t be trusted.

Interessante Auszüge aus dem Buch gibt es im Blog der angesehenen Klimawissenschaftlerin Judith Curry.

 

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