Zu schön, um wahr zu sein, Windkraft ohne Subventionen

Es gehört zu den Paradoxien der Energiewende, dass die Windkraftindustrie stets betont, wie unglaublich günstig sie doch Strom aus Wind herstellen könne. Im gleichen Atemzug werden aber Subventionen gefordert. Das passt eigentlich nicht zusammen. Forscher sehen einen Zeitpunkt in 3 bis 4 Jahren, dann könnte sich Windkraft im freien Markt auch ohne Subventionen behaupten. Die FAZ widmet sich dem Thema:

„Auf Grundlage der jüngsten Auktionsgebote dürfte es schon in drei, vier Jahren so weit sein, heißt es in dem Papier. Schließlich seien die Gebotswerte in den vergangenen Jahren stetig und deutlich stärker als erwartet gesunken, zwischen 2015 und 2019 um mehr als 10 Prozent im Jahr. Mittlerweile tendierten sie in Richtung von 50 Euro je Megawattstunde und somit in den Gestehungsbereich von fossilen Kraftwerken. Mit anderen Worten: Vorbei sei die Zeit, in der Offshore-Windräder ohne Subventionen nicht gegen Kohle-, Gas- und Atomstrom wirtschaftlich betrieben werden konnten.“

Zwei Dinge bedeuten diese Aussagen: Die Gestehungskosten sind momentan noch über denen von Kohle-, Gas- und Atomstrom. Wer auch immer meint, Wind wäre unschlagbar günstig: Die Forscher bestätigen das so nicht. Von einem Szenario des freien Marktes mit Angebot und Nachfrage ausgehend: Was passiert in Zeiten, wenn es sehr viel Strom aus Solar und Wind gibt und die Preise sinken? Momentan kann es den Produzenten egal sein, weil sie eine feste Vergütung bekommen und der überschüssige Strom auf Kosten der Verbraucher ins Ausland gegeben wird, mit Geld obendrauf. Würden bei dem Szenario die Betreiber den Preisverfall im Fall von zu viel Strom dann selber tragen? Im ungünstigsten Fall müssten sie sogar negative Preise tragen, wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt. Ob das eine Branche überhaupt will, die seit 20 Jahren üppig subventioniert wurde?

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Wenn der Tesla Kohlestrom tankt

Laut einem Bericht des Fokus entstehen durch Elektroautos zwischen 2020 – 2030 zusätzliche CO2-Emissionen von 40 Millionen Tonnen.

„Was heißt das konkret? Wer seinen Tesla nachts an die Ladestation hängt und nicht gerade über einen eigenen stationären Akku im Haus verfügt, der einen tagsüber generierten Solarstrom zwischenspeichern könnte, der lädt im Zweifel seinen Öko-Luxusstromer mit Kohlestrom auf. Dieses „Ökostrom-Dilemma“ hat Kraftwerks-Ingenieur Frank Hennig schon vor längerer Zeit in einem Gastbeitrag auf FOCUS Online erklärt.“

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Professor Hans Werner Sinn, ehemaliger Chef des Ifo-Instituts, legt in der FAZ noch einmal nach und erklärt, was aus ökonomischer Sicht gerade schief läuft bei der Energiewende. Es ist eine Art Extrakt von dem, was er bereits im Dezember 2019 beschrieben hat (wir berichteten), mit einem Update Corona. Sinn zum Thema Leackage:

„Grüne Politiker werden nun antworten, dass meine Argumentation nur Spekulation sei. Sie mögen sich aber fragen, warum die inflationsbereinigten Weltmarktpreise für Öl in den letzten vier Jahrzehnten, während derer die grünen Klimabewegungen aufkamen, nicht gestiegen, sondern gefallen sind. Eigentlich hätte man angesichts der zunehmenden Verknappung der Vorräte in der Erdkruste und des massiven Wachstums der Weltwirtschaft doch eher eine stürmische Steigerung erwarten können. Das Grüne Paradoxon könnte die Erklärung sein.“

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In einem Meinungsartikel in der WELT beschäftigt sich Daniel Wetzel mit dem Kernfusionsreaktorprojekt ITER und der Einstellung der Grünen zu dem Thema.

„Die stärksten Widerstände gegen ITER gibt es in Deutschland von den Grünen. Ihnen galt der Reaktor stets als „Geldvernichtungsmaschine“. Dass seine Gesamtkosten gerade einmal so hoch sind wie die deutschen Ökostrom-Subventionen eines einzigen Jahres, ficht die Grünen nicht an. Dass sich diese Kosten auch noch auf die sieben Großmächte EU, USA, China, Russland, Indien, Japan und Korea verteilen, auch nicht.“ […] „Es geht ihnen nicht um saubere Energie: Es geht um den Kampf gegen Großtechnologie und damit Großkonzerne, es geht um Nebenziele wie die oft geforderte „Demokratisierung“ der Energieversorgung. Eine energiehungrige Weltbevölkerung von bald zehn Milliarden Menschen braucht allerdings nicht zwingend „demokratisierte“ und kleinteilige Stromquellen – sondern verlässliche und ergiebige.“

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Am 1. Juli 2020 hielt Horst-Joachim Lüdecke beim Forum Wissenschaft, Wirtschaft und Politik der Metropolregion Rhein-Neckar einen Vortrag zu Thema „Klimahypothesen im aktuellen Diskurs“. Zusammenfassung auf der FWP-Webseite:

Dieser Vortrag, der ursprünglich für den 26.3.2020 vorgesehen war wurde coronabedingt zum Schutz unserer treuen Hörerschaft verschoben und als reiner YouTube-Vortrag ins Netz gestellt. Die Formulierung des Themas signalisiert eine ideologiefreie und rein faktenbasierte wissenschaftliche Herangehensweise an dieses hoch umstrittene Theorienkonstrukt. Im Gegensatz zu den Gewissheiten, die durch Teile der Wissenschaft, Politik und Medien fortdauernd vermittelt werden zeigt der Vortrag auf, welche Erkenntnisse zur Entwicklung von Wetter und Klimadaten in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftsperspektive wissenschaftlich fundiert und gesichert sind und welche nicht.

Selbst gut informierte und wissenschaftlich geprägte Hörer werden bei diesem Vortrag über den aktuellen Stand der Klima-Hypothesen zum Teil überrascht sein. Prof. Dr. Lüdecke trägt sachlich und unbeeindruckt von Klima-Ideologen mit extremen „Glaubenswahrheiten“ auf beiden Seiten des Spektrums vor. Er zitiert ausschließlich wissenschaftlich anerkannte Quellen hoher Reputation mit ausreichender Distanz zu interessengeleiteten Lobbygruppen.

Weiterlesen auf f-w-p.eu.

Der Vortrag ist auf Youtube verfügbar:

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