Woran erkennt man, dass ein Amazon-Rezensent ein Buch nicht gelesen hat?

Flüssige Luft als Energiespeicher. Ein Startup aus der Nähe von München will das Speicherproblem mit der Verflüssigung von Luft lösen. Zur Story beim Redaktionsnetzwerk Deutschland geht es hier.

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Alstom kündigt Serienproduktion von Wasserstoff-Zügen an. Das Handelsblatt berichtet.

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Die biologische Produktion von Fleisch ist offenbar keinen Deut besser in Sachen Klima als die konventionelle Produktion. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls eine Studie, über die der Guardian berichtet.

“For beef and lamb, organic and conventional production resulted in similar climate costs, the study found. Organic chicken was slightly worse for the climate and organic pork slightly better than their conventional counterparts.”

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Woran erkennt man, dass ein Amazon-Rezensent ein Buch nicht gelesen hat? An drei Merkmalen:

1. Er postet nicht unter Klarnamen

2. Er ist nicht als Käufer verifiziert (ok, kann das Buch auch woanders gekauft haben, ist aber eher unwahrscheinlich)

3. Er kritisiert so unpräzise wie möglich. In sich logisch, denn hätte er das Buch gelesen und tatsächlich Kritik anzubringen, dann müsste er ja präzise benennen, was nicht richtig ist. Das kann er aus Gründen aber nicht.

So eine Bewertung kam jüngst von „Ein Kunde“ zu dem Buch Unerwünschte Wahrheiten. Wie gut, dass Amazon den Button „Missbrauch melden“ hat. Es brauchen lediglich genügend Amazon-Kunden den Button zu klicken für solche missbräuchliche Bewertung…

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Die Infoseite IWR wartet mit allerlei Daten zu den Grünen Stromquellen auf. Und dort kann man sehr gut sehen, wie lange die Rekorderzeugungen 2020 in Sachen Wind und Solar zurückliegen. Der Bestwert bei Wind wurde im Februar 2020 erreicht, Solar Anfang Juni 2020. Jetzt müsste man der Natur nur noch beibringen, den Wind gleichmäßig wehen zu lassen und idealerweise müsste auch Nachts zu Sonne scheinen. Es könnte alles so einfach sein.

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626 Millionen Bäume hat das Amazonas-Gebiet laut einem Bericht von Perspektive-Online zwischen August 2019 – Juli 2020 verloren. Weiterlesen hier.

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Noch etwas aus der Rubrik „Es wird nichts unternommen“. Energiewirtschaft senkt CO2-Emissionen um 53 Prozent zu 1990, das jedenfalls berichtet Energie&Management.

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Wieder ein durch ein Windrad getöteter Seeadler. Erwischt hatte es einen dieser seltenen Vögel jetzt bei Bad Harzburg. Weitere Infos bei GZ-Online.de

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Schwarzbuch Wikipedia

Mobbing, Diffamierung und Falschinformation in der Online-Enzyklopädie und was jetzt dagegen getan werden muss

Mit Beiträgen von Alex Baur, Günter Bechly, David Berger, Elias Erdmann, Markus Fiedler, Tomasz M. Froelich, Gunnar Melf Tobias Hamann (Wiki-Watch), Arne Hoffmann, Michael Klein, Walter Krämer, Michael Kühntopf, Heather Anne De Lisle, Andreas Mäckler, Katrin McClean, Hermann Ploppa, Lorenzo Ravagli, Helmut Roewer, Niki Vogt, Harald Walach, Torsten Walter, Volkmar Weiss, Werner (WikiMANNia), Jörg Wichmann, Wiki-Radar, Claus Wolfschlag

Wikipedia, die »Enzyklopädie aus freien Inhalten«, ist eine der meistaufgerufenen Webseiten weltweit – jeder kennt sie, jeder nutzt sie. Doch wie steht es wirklich um das Social-Media-Projekt? Wie wahr sind die enthaltenen Informationen, und wie demokratisch geht es zu?

Begründer Jimmy Wales beteuert, das Onlinelexikon sei nahezu immun gegen Fake News. Schaut man genauer hin, zeigt sich: Von der einst guten Idee ist nach rund 20 Jahren nicht viel übriggeblieben. In der deutschsprachigen Wikipedia jedenfalls haben sich Sachfehler und Desinformation sowie Mobbing und Vandalismus ausgebreitet, Personen, Parteien und Unternehmen werden gezielt diffamiert – ein Spiegel der zunehmenden Radikalisierung unserer Internetkultur.

Die vorliegende Dokumentation enthält Texte und Interviews von und mit Experten sowie Geschädigten aus Politik, Wissenschaft und Kultur. Sorgfältig belegte Fallbeispiele, Gerichtsreportagen und bizarre Stilblüten runden das Bild ab. Das Buch zeigt aber auch Lösungswege aus dem Dilemma auf.

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DIE WELT am 2.1.2020:

Darum geht es unseren Flüssen so schlecht

Bis 2027 sollen Europas Gewässer in einem guten ökologischen Zustand sein. Kaum ein Land hinkt dabei so hinterher wie Deutschland – obwohl über Jahre viel Geld für Renaturierung ausgegeben wurde. Was ist schiefgelaufen? Gewässerexperten haben Antworten.

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Wasser wurde bisher so schnell wie möglich abtransportiert und von der Landschaft ferngehalten, flussbegleitende Moore und Auen sind großenteils entwässert. Nicht nur aus Hochwasserschutzgründen, sondern auch wegen der landwirtschaftlichen Nutzung. „Wir haben unsere Landschaft frei von Wasserspeichern gemacht“, sagt Wolter. Deshalb richtet die klimawandelbedingte Trockenheit seit einigen Jahren so großen Schaden an. Parallel verstärkt sich bei weniger Wasser durch Dürre die Wirkung des Nährstoffeintrages. Die ohnehin schon hohe Verbackung der Flussbetten durch Feinsediment, die Kolmation, nimmt stark zu.

Der Prozess müsste demnach umgekehrt und das anfallende Wasser weitaus länger in der Landschaft gehalten, Seitengewässer zugelassen, Überschwemmungswiesen reaktiviert werden. Auen sind die Supermodels des Gewässer- und des Klimaschutzes. „Sie puffern Hochwasser ab, weil sie es zurückhalten, sie reduzieren die Flutwelle in ihrer Kraft. Gleichzeitig mildern sie Trockenheit ab, indem sie gespeichertes Wasser sukzessive an die Landschaft abgeben“, sagt Meike Kleinwächter von der Hohen Garbe.

Ganzen Artikel auf welt.de lesen.

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Pielke & Ritchie (2021):

Distorting the view of our climate future: The misuse and abuse of climate pathways and scenarios

Climate science research and assessments under the umbrella of the Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) have misused scenarios for more than a decade. Symptoms of misuse have included the treatment of an unrealistic, extreme scenario as the world’s most likely future in the absence of climate policy and the illogical comparison of climate projections across inconsistent global development trajectories. Reasons why such misuse arose include (a) competing demands for scenarios from users in diverse academic disciplines that ultimately conflated exploratory and policy relevant pathways, (b) the evolving role of the IPCC – which extended its mandate in a way that creates an inter-relationship between literature assessment and literature coordination, (c) unforeseen consequences of employing a temporary approach to scenario development, (d) maintaining research practices that normalize careless use of scenarios, and (e) the inherent complexity and technicality of scenarios in model-based research and in support of policy. Consequently, much of the climate research community is presently off-track from scientific coherence and policy-relevance. Attempts to address scenario misuse within the community have thus far not worked. The result has been the widespread production of myopic or misleading perspectives on future climate change and climate policy. Until reform is implemented, we can expect the production of such perspectives to continue, threatening the overall credibility of the IPCC and associated climate research. However, because many aspects of climate change discourse are contingent on scenarios, there is considerable momentum that will make such a course correction difficult and contested – even as efforts to improve scenarios have informed research that will be included in the IPCC 6th Assessment.

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Timmermann 2020:

Quantifying the potential causes of Neanderthal extinction: Abrupt climate change versus competition and interbreeding

Anatomically Modern Humans are the sole survivor of a group of hominins that inhabited our planet during the last ice age and that included, among others, Homo neanderthalensis, Homo denisova, and Homo erectus. Whether previous hominin extinctions were triggered by external factors, such as abrupt climate change, volcanic eruptions or whether competition and interbreeding played major roles in their demise still remains unresolved. Here I present a spatially resolved numerical hominin dispersal model (HDM) with empirically constrained key parameters that simulates the migration and interaction of Anatomically Modern Humans and Neanderthals in the rapidly varying climatic environment of the last ice age. The model simulations document that rapid temperature and vegetation changes associated with Dansgaard-Oeschger events were not major drivers of global Neanderthal extinction between 50 and 35 thousand years ago, but played important roles regionally, in particular over northern Europe. According to a series of parameter sensitivity experiments conducted with the HDM, a realistic extinction of the Neanderthal population can only be simulated when Homo sapiens is chosen to be considerably more effective in exploiting scarce glacial food resources as compared to Neanderthals.

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