Wired: Hört auf den Kindern zu erzählen, dass sie am Klimawandel sterben werden

Ein etwas längerer englischer Artikel bei Wired beschreibt unter anderem auch die Hungerstreikenden vor der Wahl im September 2021, die sich „die letzten ihrer Generation“ betitelten.

“Let’s be clear: Climate change is one of the biggest problems we face. It comes with many risks—some certain, some uncertain—and we’re not moving anywhere near fast enough to reduce emissions. But there seems to have been a breakdown in communication of what our future entails. None of the climate scientists I know and trust—who surely know the risks better than almost anyone—are resigned to a future of oblivion. Most of them have children. In fact, they often have several. Young ones, too. Now, having kids is no automatic qualification for rational decision-making. But it signals that those who spend day after day studying climate change are optimistic that their children will have a life worth living.”

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Es war relativ klar, dass es so kommt. Deutschland muss, weil es aus der Kernenergie und auch aus der Kohlekraft aussteigt, massiv in Gaskraftwerke investieren. Es ist die einzig verbleibende Stromquelle, die nach Bedarf produziert und nicht nach Laune der Natur. Anders als vermeintlichen Experten, bei denen nicht selten Ideologie der Treiber der Berechnungen ist, sehen es die Energieversorger wie e.on laut Tagesschau sehr klar.

„”Wenn Kohle- und Atomenergie komplett vom Netz gehen, entsteht eine gigantische Lücke, die gefüllt werden muss“, sagt e.on-Chef Leonhard Birnbaum. Dies sei nur möglich mit einer Quelle, die zuverlässig liefert: Gas. Birnbaum sieht kurzfristig zu Gaskraftwerken keine Alternative. Auch die Industrie betrachtet Gaskraftwerke als unabdingbare Übergangstechnik für die Energiewende. Neue Gaskraftwerke seien nötig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, betonte in den letzten Monaten der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) immer wieder.”

23 Gigawatt müssen laut dem Institut EWI bis 2030 zugebaut werden. Der BDI hält den Zubau von 43 Gigawatt Kapazität bis 2030 für notwendig. Vor diesem Hintergrund sind Aussagen, dass Deutschland ganz easy bis 2030 komplett auf Erneuerbare Energien umsteigen kann, sehr schwer verständlich. Einige der Protagonisten rudern ja auch bereits zurück. Statt 8 Jahre sind es nun 15-20 Jahre.

Es ist ein Fakt, es bleibt nur Gas und es wird viel Gas benötigt. Von daher wundert der Kreuzzug der Grünen und auch einiger Aktivisten wie Claudia Kemfert gegen Erdgas doch ziemlich. Die SPD versucht den Kraftwerksbetreibern die Sache schmackhaft zu machen und verweist auf Technik, die später auch Wasserstoff verbrennen kann. Das Problem ist nur, dieser wird wohl kaum aus Deutschland kommen, weil er wegen der Wirkungsgradverluste horrend teuer ist bei den hiesigen Strompreisen. Deutschland hat bei Wind oder bei Sonne wirklich keine guten Voraussetzungen auch nur den ganz normalen Strombedarf, der ja weiter steigen wird, zu realisieren. Wie soll dann noch Strom für die Wasserstoffproduktion übrig sein? In jedem Fall wird der Staat Anreize zum Bau der zusätzlichen Gaskraftwerke setzen müssen.

Der Chef von Siemens Energy, Christian Bruch, sieht jetzt die Politik am Zug. „Nun kommt es darauf an, die Pläne zügig umzusetzen und die Voraussetzungen für private Investitionen in den Umbau zu schaffen“, fordert er. EWI-Forscher Gierkrink befürwortet staatliche Anreize für den massiven Zubau von Gaskraftwerken. „Die Marktbedingungen geben den Zubau von 23 GW derzeit nicht her.“

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Im Tagesspiegel betrauert der ehemalige Sprecher des Bundesumweltministeriums, Schroeren, die zukünftige Schrumpfung des Ministeriums. Im neuen Kabinett wurde die ehemalige Umweltministerin Schulze in das Abklingbecken Entwicklungshilfeministerium verfrachtet. Sie kann dort vermutlich weniger Schaden anrichten.

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Griechenland: Braunkohlekraftwerke wieder in Betrieb  
Blackout News beschreibt die Situation in Griechenland.

“Bis Ende 2018 war Griechenland einer der größten Betreiber von Braunkohlekraftwerken Europas. Mit dem Regierungswechsel 2019 hat auch Griechenland die Energiewende eingeleitet. Die neue Regierung hat sich das Ziel gesetzt bis zum Jahr 2023 alle griechischen Kohlekraftwerke abzuschalten. Jetzt nimmt Griechenland Braunkohlekraftwerke wieder in Betrieb.”

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Die Natur zerstören, um das Klima zu retten. Ein weiteres Kapitel dieser Geschichte findet in Baden-Württemberg statt, wie die Rhein-Neckar-Zeitung berichtet. Sie interviewte den Sprecher einer Bürgerinitiative, die gegen den Windkraftausbau kämpft.

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Laut Blackout-News lehnt ein Großteil der Verbraucher den Einbau von Smart Meter ab.

“Mit den Smart Metern hat man selber den Strom Verbrauch besser im Blick. Durch die Digitalisierung kann man auf die Daten besser zugreifen. Man kann zum Beispiel den täglichen und wöchentlichen Stromverbrauch ablesen. Die Smart Meter werden verkauft mit dem Argument, dass die Verbraucher damit Strom sparen könnten. Die elektrischen Geräte verbrauchen jedoch nicht weniger Strom durch den neuen Stromzähler. Letztendlich kostet ein intelligenter Stromzähler mehr Geld und bringt kaum oder keine Kosteneinsparung. Um die Mehrkosten des Stromzählers zu kompensieren ist es Nötig etwa 5% des Stromverbrauchs zu reduzieren.”

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Werner Eckert kommentiert im SWR die Studienflut zum Klimawandel. Und während man am Anfang noch denkt, das wird vielleicht mal ein guter Kommentar, baut der zum Ende komplett ab: Science is settled – macht endlich was. Somit kann man die Forschung in diesem Bereich besser einstellen, oder? Viele Studien verwirren nur.

Und nochmal SWR. Dort wird eine Wolkenforscherin interviewt. Leider bleibt die aber unter ihren Möglichkeiten. Einmal blitzt es etwas auf, als sie sagte, dass weniger Emissionen wie Ruß auch zu weniger Wolken führen. Oder anders, es wird wärmer, wenn wir unsere Luft sauberer halten. Wahrscheinlich war Mira Pöhler da selbst erschrocken über ihre eigene Aussage und ruderte gleich zurück.

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Kernkraftkritisches Paper von Wealer et al. 2021:

Kernenergie und Klima

Angesichts der sich beschleunigenden Klimakrise wird die Bedeutung der Kernkraft, die derzeit ca. 10 % der weltweiten Stromproduktion ausmacht, für den zukünftigen Energieträgermix diskutiert. Einige Länder, internationale Organisationen, private Unternehmen sowie Forscher:innen messen der Kernenergie auf dem Weg zur Kli­ma­neutralität und zum Ende fossiler Energien eine gewisse Bedeutung bei. Dies geht auch aus Energie- und Klimaszenarien des IPCC hervor. Dagegen legen die Er­fahrun­gen mit der kommerziellen Nutzung der Kernkraft der letzten sieben Jahr­zehnte nahe, dass ein solcher Pfad mit erheblichen technischen, ökonomischen und gesell­schaftlichen Risiken verbunden ist. Der vorliegende Diskussionsbeitrag erör­tert Ar­gumente in den Bereichen „Technologie und Gefahrenpotenziale“, „Wirt­schaftlich­keit“, „zeitliche Verfügbarkeit“ sowie „Kompatibilität mit der sozial-ökolo­gischen Transformation“ und zieht dann ein Fazit.

Technologie und Gefahrenpotenziale: In Kernkraftwerken sind jederzeit katastro­phale Unfälle mit großen Freisetzungen radioaktiver Schadstoffe möglich. Dies zei­gen nicht nur die Großunfälle, z. B. die Ka­ta­strophen von Tschernobyl und Fukushima, sondern auch eine Vielzahl von Un­fäl­len, die sich seit 1945 in jedem Jahrzehnt und in jeder Region, die Kernenergie nutzt, ereignet haben. Von in Planung befindlichen SMR-Reaktorkonzepten („Small Modu­lar Reactors“) ist keine wesentlich größere Zuver­lässigkeit zu erwarten. Darüber hinaus besteht permanent die Gefahr des Miss­brauchs von waffenfähigem Spaltmaterial (hochangereichertes Uran bzw. Plu­to­nium) für terroristische Zwecke oder andere Proliferation. Die Endlagerung hoch­radio­aktiver Abfälle muss aufgrund hoher Halbwertszeiten für über eine Millio­n Jahre sicher gewähr­leistet werden; die damit verbundenen Langfristrisiken sind aus heu­tiger Per­spektive nicht überschaubar und weisen zukünftigen Generationen erheb­liche Las­ten zu.

Wirtschaftlichkeit: Die kommerzielle Nutzung von Kernenergie war in den 1950er Jahren ein Nebenprodukt militärischer Entwicklungen und hat seit dieser Zeit nie­mals den Sprung zu einer wettbewerbsfähigen Energiequelle geschafft. Selbst der laufende Betrieb von älteren Kernkraftwerken wird heute zunehmend unwirtschaft­lich. Laufzeitverlängerungen sind technisch und wirtschaftlich riskant. Beim Neubau von Kernkraftwerken der aktuellen 3. Generation muss mit Verlusten in Höhe meh­rerer Milliarden US-$ bzw. € gerechnet werden. Zusätzlich fallen erhebliche und der­zeit weitgehend unbe­kannte Kosten für den Rückbau von Kernkraftwerken und die Endlagerung radioak­tiver Abfälle an. Energiewirtschaftliche Analysen zeigen, dass die Einhaltung ambitio­nierter Klimaschutzziele (globale Erwärmung 1,5° bis unter 2 °C) ohne Kernenergie nicht nur möglich, sondern auch unter Berücksichtigung von Systemkosten mit erneuerbaren Energien kostengünstiger ist. Hierzu kommt, dass Unfallrisiken von Kernkraftwerken nicht versicherbar sind und Schäden daher immer sozialisiert werden müssen. Die in aktu­ellen Diskussionen genannten SMR-Konzepte („Small Modular Reactors“) und die Konzepte der sogenannten „Kernkraftwerke der 4. Generation“ (nicht-Leichtwasser-gekühlt) sind technisch unausgereift und weit von kommerziellen Einsätzen entfernt.

Zeitliche Verfügbarkeit: Angesichts des stagnierenden bzw. in allen Kernkraftstaaten (außer China) rückläufigen Kernkraftwerksbaus, Planungs- und Bauzeiten von zwei Jahrzehnten (und mehr) sowie absehbar geringen technischen Innovationen kann Kernkraft in den für die Bekämpfung der Klimakrise relevanten Zeiträumen von zwei bis maximal drei Jahrzehnten keine Rolle spielen. Die Anzahl des Baubeginns von Kernkraftwerken ist bereits seit 1976 rückläufig. Aktuell befinden sich lediglich 52 Kernkraftwerke im Bau und nur wenige Länder versuchen den Einstieg in die Kern­energie. Traditionelle Hersteller wie Westinghouse (USA) und Framatome (Frank­reich) sind finanziell angeschlagen und nicht in der Lage, im nächsten Jahrzehnt eine große Anzahl an Neubauprojekten in Angriff zu nehmen.

Kernkraft in der sozial-ökologischen Transformation: Die größte Herausforderung der großen Transformation, d. h. von sozial-ökologischen Reformen in Richtung zu einem gesellschaftlich gestützten zukunftsfähigen, klimaneutralen Energiesystem, liegt in der Überwindung der Widerstände („Lock-in“) des alten, von fossilen Kraftwerken dominierten Energiesystems. Kernenergie ist nicht geeignet, diesen Transforma­tionsprozess zu unterstützen, sondern blockiert diesen sogar: durch Innovations- und Investitionsblockaden. Nuklearer Wasserstoff ist weder aus technischen noch aus ökonomischen Gründen eine Option zur Steigerung der Auslastung von Kern­kraftwerken. Japan ist ein plastisches Beispiel für Transfor­mationsresistenz. In Deutschland schreitet die Atomwende zwar durch die Abschal­tung der letzten sechs Kernkraftwerke (2021 bzw. 2022) voran, jedoch sind weitere Schritte zu einem voll­ständigen Atomausstieg notwendig, u. a. die Schließung der Atomfabriken in Lingen und Gronau. Die Atomwende ist auch eine notwendige Be­dingung für eine erfolg­reiche Endlagersuche.

Fazit: Im vorliegenden Diskussionsbeitrag wird eine Vielzahl von Argumenten geprüft und am bestehenden Stand der Forschung abgeglichen. Dabei bestätigt sich die Einschätzung der Scientists for Future aus dem Diskussionsbeitrag „Klimaverträgliche Energieversorgung für Deutschland“ vom Juli 2021, dass Kernenergie nicht in der Lage ist, in der verbleibenden Zeit einen sinnvollen Beitrag zum Umbau zu einer klimaverträglichen Energieversorgung zu leisten. Kernkraft ist zu gefährlich, zu teuer und zu langsam verfügbar; darüber hinaus ist Kernkraft zu transformationsresis­tent, d. h. sie blockiert den notwendigen sozial-ökologischen Transformationspro­zess, ohne den ambitionierte Klimaschutzziele nicht erreichbar sind.

Das fand der Spiegel natürlich ausgezeichnet und berichtete eifrig darüber. Aber: Die Meinung der Leitautoren (Ben Wealer, C. Kempfert, C.v. Hirschhausen ect.) ist wenig überraschend. Denn sie hatten die Kritik bereits 2019 in einem DIW-weekly Report 30/2019 niedergeschrieben. Nach der ausdrücklichen IPCC AR6-Empfehlung für Kernkraft hätte man sich unvoreingenommenere Bearbeiter gewünscht. Dieser Beitrag ist durch einen nachgewiesenen gewaltigen Bias der Autoren mehr oder weniger nicht hilfreich für eine wissenschaftlich / ökonomische Abwägung.

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Humboldt-Universität zu Berlin:

Abschmelzen der Gletscher in Patagonien wird durch Klimawandel bestimmt – aber auch durch die Geometrie von Seen

Seit Jahrzehnten schrumpfen die Gletscher der großen patagonischen Inlandeise – Folge des zunehmenden Klimawandels. Ein internationales Team unter der Beteiligung von Wissenschaftlern des Geographischen Institutes der Humboldt-Universität zu Berlin hat nun entschlüsselt, wie vor der Gletscherfront des Grey-Gletschers in Chile das Kalben von Eisbergen und die Eisschmelze an der Gletscherfront durch stabile thermische Schichtung des Sees und durch die Geometrie des Seebodens dominiert werden.

Der Lago Grey ist ein viele Quadratkilometer großer, typischer „proglazialer See“, der heute das ehemalige Zungenbecken des Grey-Gletschers ausfüllt. Durch das Zurückweichen des Grey-Gletschers nahm der vor der Gletscherzunge liegende See im Laufe der Jahrtausende eine immer größere Fläche ein. Nach 1997 wich die Gletscherfront in einem Jahr abrupt aufgrund einer ausgedehnten Vertiefung im Untergrund um über 1,5 km zurück. Seither geht wegen des kalten Seewassers und ansteigenden Seebodens im Bereich der Gletscherfront das Zurückweichen langsam und stetig weiter. Durch die Auswertung von Daten experimenteller Wetterstationen und Messungen von Temperatur und Trübung im See in verschiedenen Tiefen konnte nun das Zusammenspiel zwischen Atmosphäre, Gletscher und See interpretiert und entschlüsselt werden.

„Der See wird, wie erwartet, durch das Schmelzwasser vom Gletscher beeinflusst, aber das Ausmaß dieses Einflusses ist viel größer als zuvor gedacht,“ stellt der Erstautor der Studie, Prof. Shin Sugiyama von der Universität Hokkaido in Japan fest. Das bedeutet zugleich, dass der See im Sommer in der Tiefe am kältesten ist – anders als man eigentlich annehmen würde. Denn dem See fließt dann viel sehr kaltes Schmelzwasser zu.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass das Zurückschmelzen der Gletscher in Patagonien im Zusammenhang mit Klimawandel nicht gleichmäßig, sondern je nach Geometrie der Seen vor der Gletscherfront quasi ruckartig und in jedem Falle nichtlinear abläuft“, ergänzt Prof. Tobias Sauter vom Geographischen Institut der Humboldt-Universität, der gemeinsam mit Christoph Schneider, dem neuen Vizepräsidenten Forschung der Humboldt-Universität zu Berlin, seit vielen Jahren in Patagonien forscht.

Interessant dabei ist, dass sich der Gletscher – anders als beim Kalben ins Meer – aufgrund des kalten Tiefenwassers dorthin vorschieben kann, während im oberen Bereich das Abschmelzen durch den Kontakt mit dem warmen Oberflächenwasser viel rascher vor sich geht. Aufgrund des Auftriebs können dann subaquatische Eisabbrüche auftreten, die das Eis abrupt nach oben in wärmeres Oberflächenwasser gelangen lassen, wo diese Eisberge dann allmählich schmelzen. Das Verständnis dieser Vorgänge ist deshalb von hoher Bedeutung, da ähnliche wie jetzt am Lago Grey in Patagonien nachgewiesene Effekte in vielen Gebirgen der Erde auftreten können, wo solche proglazialen Seen mit den von und an ihnen ausgelösten Flutereignissen zu den größten Naturgefahren zählen.

Für Prof. Christoph Schneider, der seit dem Jahre 2000 an einem Dutzend Forschungskampagnen in verschiedenen Teilen Patagoniens und Feuerlands teilgenommen hat, aber auch schon in der Antarktis, Tibet, Spitzbergen, Skandinavien, den Alpen und dem Tien Shan an Gletschern geforscht hat, ist das jetzt erzielte Ergebnis vor allem Ausdruck langjähriger internationaler Zusammenarbeit: „In so entlegenen Gebieten der Erde ist es wichtig, dass man die Kräfte bündelt, internationale Zusammenarbeit und Arbeitsteilung sucht, und dann – wie wir es hier in diesem japanisch-chilenisch-deutschen Team gemacht haben – gemeinsam Daten analysiert und Modelle dazu entwickelt.“

Paper: Shin Sugiyama, Masahiro Minowa, Yasushi Fukamachi, Shuntaro Hata, Yoshihiro Yamamoto, Tobias Sauter, Christoph Schneider & Marius Schaefer (2021): Subglacial discharge controls seasonal variations in the thermal structure of a glacial lake in Patagonia. Nature Communications 12, 6301, https://doi.org/10.1038/s41467-021-26578-0

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Abstandsregeln zu Windkraftanlagen

Nach dem Artikel in der NTV will der neue Wirtschaftsminister Robert Habeck den Mindestabstand von Windkraftanlagen in Bayern (10 H) kippen. Er beruft sich dabei auf den Koalitionsvertrag, wonach die „erneuerbaren Energien“ im „Öffentlichen Interesse“ sind.

Es liegen eine ganze Reihe von Untersuchungen aus verschiedenen Ländern vor, welche belegen, dass der Infraschall der Windkraftanlagen beim Menschen gesundheitliche Störungen hervorrufen kann. Da das bei den Grünen nicht ins Konzept passt, werden die Menschen als Hypochonder abgetan. Die Windkraftanlagen sollen gegen alle Widerstände durchgesetzt werden. Wird auch hier wieder einmal der Wissenschaft kein Glauben geschenkt, welche negative Auswirkungen der Windräder darlegt?

Bisher habe ich noch von keinen weitergehenden Untersuchungen gehört oder gelesen, welche sich mit den Auswirkungen der Windräder auf der Tierwelt auswirken. Allein die Tötung von Greifvögeln, Fledermäusen und Insekten werden erwähnt. Doch diese Gefahren werden kleingeredet, weil ja ständig Katzen die Greifvögel reißen oder diese gegen Fensterscheiben fliegen!

Ich kann mir jedoch vorstellen, dass Tiere in erheblich größerem Maße durch die Windräder beeinträchtigt werden, weil Tiere oft auch viel intensiver Einwirkungen wahrnehmen. Doch solange solche möglichen Störungen gegen die Grünen Interessen verstoßen forscht man lieber nicht weiter nach.

Noch ein Wort zu dem neuen Ministerium „Wirtschaft und Klima“. Für mich ist diese Kombination schon fast ein Widerspruch. Mit den Klimamaßnahmen werden sicherlich eine Reihe von Wirtschaftsmaßnahmen ausgebremst. Es hat sich ja schon gezeigt, dass nicht Tausende von Arbeitsplätzen durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien entstehen. Stattdessen werden eine Reihe von sonstigen Arbeitsplätzen vernichtet.

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Hinweis: Neue Folgen der Klimaschau befinden sich derzeit in der Produktion. Die nächste Sendung kommt voraussichtlich in etwa einer Woche.

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