Windkraftindustrie jubelt: Das neue Investitionsbeschleunigungsgesetz

Investitionsbeschleunigungsgesetz, so lautet der sperrige Name eines neuen Vorhabens aus dem Wirtschaftsministerium. In erster Linie soll es für den schnellen Ausbau der Windenergie sorgen. Es besagt, dass es bei Widersprüchen o.ä. keine aufschiebende Wirkung mehr gibt. Die Windkraftindustrie jubelt, Naturschutzverbände haben dagegen Befürchtungen, was die Natur und Lebensräume von Tieren angeht. Ein Artikel dazu in der WELT zitiert interessanterweise wieder einmal Greenpeace Energy. Das ist aber mitnichten eine NGO sondern eine kommerziell agierende Genossenschaft, die ein wirtschaftliches Interesse an einem Ausbau von Windenergie hat. Warum das offenbar niemandem auffällt ist ein Rätsel.

Die erste Frage bei dem Thema wird sein, was mit Anlagen passiert, die gebaut wurden, aber denen im Nachhinein die Genehmigung entzogen wurde. Ob eine fertig gestellte Windkraftanlage tatsächlich zurückgebaut wird in dem Fall? Die zweite Frage lautet: Wie viele Windkraftanlagen braucht man, um Perioden mit wenig Wind zu überbrücken?

Der August war bis zum 13.08.2020 windarm. Es gab nur einen Peak in der Produktion, und das war am 12.08.2020 um 21:00 mit 14,4 GW Erzeugung. Das ist ein Zeitpunkt bei dem der Verbrauch bei etwa 60 GW lag. Solar fiel aus als Quelle, da die Sonne bereits untergegangen war. Konventionelle Kraftwerke mussten ca. 30 GW erzeugen, damit die Stromversorgung gesichert werden konnte.

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War die Auseinandersetzung zwischen dem WELT-Journalisten Axel Bojanowski und Professor Stefan Rahmstorf vom PIK möglicherweise so etwas wie eine Wende in der Debatte, zumindest was die Form angeht? Bojanowski hat wie berichtet sehr sachlich auf die teils harten Anwürfe von Rahmstorf geantwortet und durch die Trennung der Ebenen (persönlich, politisch, fachlich) etwas den Dampf aus der Debatte herausgenommen. Zudem zeigte sich Bojanowski sehr selbstkritisch und erwähnte eigene Fehler, die er in der Vergangenheit gemacht hat. Vorangegangen waren zum einen schwere Anschuldigungen nicht nur durch Rahmstorf aber auch durch den TV Präsentator der Kurve, ZDF Meteorologe Özden Terli auf Twitter.

Leider war das sehr hämisch und wenig fundiert. Terli war sich nicht mal zu schade, ein durch Michael Mann (Hockeystick) bearbeitetes Bild des Twitterkanals von Bojanowski stumpf weiter zu tweeten und noch mal Propagandist drüber zu schreiben. Terli ist immer auch Person des öffentlichen Lebens und sollte sich solche Aktionen eigentlich zweimal überlegen.

Der WELT-Journalist wurde auf Twitter jedenfalls als Klimaleugner beschimpft, was dieser mit Sicherheit nicht ist. Es reichte nicht aus, dass er in seinem Artikel ausdrücklich darauf hinwies, dass er den Menschen als Ursache für die aktuelle Erwärmung ansieht. Es reicht auch nicht aus, für den Spiegel Klima-Mainstream-Artikel verfasst zu haben. Zusätzlich unterstellten ihm Klima-Aktivisten wie Professor Volker Quaschning bzw. der WELT, bestechlich zu sein. Was denken sich diese Menschen eigentlich beim Verfassen von solchen Tweets? Derartiges Framing ist eigentlich Gift für jeden Diskurs. Es fördert die Wagenburg-Mentalität und führt weg von einer sachorientierten Diskussion. Die wäre aber geboten, wie Bojanowski in seinem Stück ebenfalls beschreibt. Bis jetzt ist noch keine Replik auf die Bojanowski Veröffentlichung bekannt. Möglicherweise kommt sie noch.

Warum der Diskurs in Sachen Klima insgesamt nicht gut ist, zeigt das Beispiel Luisa Neubauer. Man mag ihre Thesen und Einschätzung nicht teilen aber in jedem Fall muss man sich sachlich kritisch damit auseinandersetzen. Luisa Neubauer berichtet in einem Spiegel-Interview (Paywall) von heftigen Beschimpfungen, Hassmails und sexuellen Anspielungen. Das aber ist das Gegenteil von Diskurs.

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Hans-Rolf Dübal hat ein kritisches Buch zum Klimawandel geschrieben:

Das Buch ist bei BoD erschienen und kostet € 12, 99. Aus der Buchbeschreibung:

Es kann mühsam sein, sich eine eigene, unabhängige qualifizierte Meinung zur globalen Erwärmung zu bilden. Aber es ist auch notwendig, dass möglichst viele Menschen das tun, denn es steht einiges auf dem Spiel – in beide Richtungen, Ökonomie und Ökologie. Fehlentscheidungen mit weit reichenden Folgen liegen in der Luft.

In dem vorliegenden Buch beschreibt der Autor Daten und Fakten, Geschichtliches und mögliche Ursachen der gegenwärtigen Erwärmung aus seinem Blickwinkel. Das reich mit Grafiken versehene Buch soll den Lesern ermöglichen, diesen Weg nachzuvollziehen und so einen Ausgangspunkt für das eigene Urteil zu dieser Thematik zu gewinnen.

Über den Autor:

Dr. Hans-Rolf Dübal, Jahrgang 1955, hat in Göttingen Chemie studiert und im Fach physikalische Chemie promoviert. Nach Forschungsaufenthalten an der ETH Zürich und der University of Wisconsin, Madison war er über 30 Jahre lang in leitenden Positionen bei verschiedenen Unternehmen der chemischen Industrie tätig. Seit einigen Jahren befasst er sich intensiv mit der im Buch dargelegten Thematik.

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Video der GWPF „Who will win the world’s biggest scientific experiment?“:

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Hans Hofmann-Reinecke am 11.8.2020 auf Achgut:

Klima, wie sensitiv bist Du?

Der Spiegel schreibt am 23.7.: „Forscher prognostizieren stärkere Erderwärmung. In leistungs­starken Programmen simulieren Forscher, wie die Erde auf eine Verdopplung der Kohlendioxid-Menge in der Atmosphäre reagieren würde.“

[…]

Es spricht für die Gewissenhaftigkeit der Forscher, dass sie uns auch verraten, mit welcher Wahrschein­lichkeit ihre Aussage zuträfe: nämlich 66 Prozent. Diese Unsicherheit, verknüpft mit der ohnehin schon riesigen Unschärfe von 1,6°C bis 5,6°C, ist aber ein Offenbarungseid: die Angelegenheit ist viel zu kompliziert, als dass wir sie berechnen könnten. Man kann einfach nichts Genaueres sagen als: „Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann wird es in den nächsten Jahrzehnten vermutlich ein paar Grad wärmer.“

Also, liebe Forscher: es liegt nicht an Euch oder an Euren Programmen, dass Ihr zu keinem vernünftigen Ergebnis kommt. Es liegt an der Natur des Klimas. Man kann es einfach nicht im Computer abbilden – ebenso wenig wie die Gedankengänge einer Frau. Sucht Euch einen anderen Job; bei Eurer Qualifikation ist das kein Problem.

Und noch etwas: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent minus 66 Prozent, also mit 33 Prozent könnte die Erwärmung außerhalb des angegebenen Bereichs von 1,6°C bis 5,6°C liegen. 33 Prozent ist immerhin dieselbe Wahrscheinlichkeit, mit der man beim Würfeln eine Fünf oder Sechs erwarten kann. Wir könnten also, wissenschaftlich ganz legitim, auch weniger als 1,6°C Erderwärmung erwarten. Wären wir dann Klimaleugner, also Unmenschen? Oder befänden wir uns noch mit 33 Prozent Wahrscheinlichkeit unter den Anständigen?

Ganzen Artikel auf auf Achgut lesen.

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Eos am 13.5.2020:

Humans Colonized Polynesia Much Earlier Than Previously Thought

Evidence from mud, charcoal, and feces suggests humans arrived in East Polynesia during the driest period in 2 millennia.

The last great migration of humans to lands unknown occurred with the colonization of East Polynesia about a millennium ago. It’s not an easy feat finding tiny islands scattered in a body of water that can engulf all seven continents with room to spare.

“In terms of the scale, risk, and magnitude of the exploration, it’s one of humanity’s momentous achievements,” said Barry Rolett, an anthropologist at the University of Hawaiʻi at Mānoa.

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