Ein Selbstexperiment: Wieviel CO2 macht der Mensch?

Von Hans-J. Dammschneider

Heute betreiben wir mal keine tiefschürfende Wissenschaft. Aber wir ´forschen´ dennoch, allerdings nur rein privat … wir werfen mit einem Augenzwinkern einen Blick auf unsere Alltagsatmosphäre und hier auf das Klima, welches Zuhause herrscht. Wir werden sehen, da gibt es verblüffendes zu entdecken.

Unsere Frage: Ist die Atemluft im Haus wirklich okay bzw. wie sieht es mit dem bei Aktivisten unter Verdacht stehenden „Klimagas“ CO2 aus, wenn wir z.B. ab Mitternacht in unserem Bettchen träumen?  Meint, wir beachten/beobachten den CO2-Gehalt im heimischen Schlafzimmer. Wir prüfen quasi, wie ´gefährlich´ die Nachtruhe sein kann … jedenfalls aus natürlicher atemqualitätsmässiger Sicht.

Die unten angegebene kleine Grafik bzw. die darin aufgetragenen Werte stammen aus einem typischen deutschen Heim. Genauer, sie zeigt den im Haus des Verfassers aufgezeichneten Kohlendioxidgehalt über mehrere Tage. Beginnen wir die Betrachtung am 28. August um 7 Uhr: Der Wecker klingelt, wir, also meine Frau und ich, stehen auf! Die Geräuschbelastung steigt an (in der Grafik oben dargestellt), wir machen sozusagen den ersten Lärm des Tages. Dazu trägt bei, dass wir die Fenster mehr öffnen. Die Folge ist (neben zusätzlichen Aussengeräuschen), dass der CO2-Gehalt im Schlafzimmer (im OG, in der Grafik unten dargestellt) deutlich absinkt, nämlich von nächtens 1200 ppm auf rd. 700 ppm tagsüber.

Wir denken uns, dass das ja recht viel ist. Denn das atmosphärische CO2 unserer Welt hat zwar in den letzten 150 Jahren deutlich zugelegt, aber doch wiederum auf nicht mehr als gut 400 ppm. Vielleicht befinden wir uns in einer gefährlichen Ecke des Landes?

Egal, mit Ende des Tages gehen wir ja wieder (lesend) zu Bett, heute am 29.8. ist das um ca. 21 Uhr. Es kehrt Ruhe ein im Haus … und die CO2-Werte im Schlafzimmer steigen wieder enorm an! Diese Nacht zwar auf ´nur´ rd. 1000ppm, denn das Fenster ist weiter geöffnet, aber dennoch auf erheblich mehr als man (z.B. Frau Merkel?) erlauben möchte. Tatsächlich scheint sich dann wenigstens der Tageswert des CO2 am 29. August zurückzuhalten: Die Belastung mit dem ´Schadstoff´ ist geringer als am Vortag.

Abbildung: CO2-Gehalt (unten in der Grafik) in „meinem“ Heim, dargestellt am Beispiel des Zeitraums 28.8. bis 4.9.2020. Geräuschbelastung (vulgo ´mehr Lärm = ich bin da´ zu ´weniger Lärm = ich schlafe´) parallel in der Grafik oben aufgetragen.

Aber leider (?) müssen wir uns am Abend dann doch wieder zur Ruhe begeben. Kaum in´s Kissen geschaut, steigt der CO2-Wert erneut deutlich an, diesmal auf rd. 1100ppm. Das ist viel, aber es ist noch (fast) nichts gegen das, was wir in der Nacht vom 30. auf den 31. August aus- und einatmen. Denn da liegt um ca. 1 Uhr der CO2-Gehalt der Schlafzimmerluft bei happigen 1400ppm! Wie ungesund ist das denn?

Wir reißen die Fenster weit auf, atmen sofort flacher und sind (glücklicherweise) ab dem 1.9. ohnehin erst einmal nicht mehr an diesem offenbar geradezu ´verseuchten´ Ort, wir pusten nun woanders hin … und so dümpeln die CO2-Werte im vorübergehend verlassenen Haus zwischen 360ppm (Erdgeschoss) und 480ppm (OG), es ist niemand da, der Einfluss nimmt.

Was sagt uns das alles? Zum ersten bestätigt es die triviale Gesetzmässigkeit, dass wir Menschen CO2 ausatmen, und das offenbar nicht zu knapp. Zum zweiten aber stellt sich die Frage: Leben wir (also ganz genau gesagt der Verfasser und seine Frau) vielleicht dabei sogar ´gefährlich´, zumindest während des Schlafs? Lüften wir des Nachts das Haus zu wenig? Und: Bin ich mit meinem menschlichen Stoffwechsel gar ein Klimaschädling?

Schauen wir mal in die Literatur. Dort werden unsere ganz privaten Zahlen zunächst bestätigt: Spitzenwerte bis zu über 3000ppm kommen in unseren Häusern und Wohnungen vor. 1400ppm gelten aber bereits als oberer Wert für akzeptable Raumluft. Es wird empfohlen, Werte ab 1000ppm durch Lüften abzusenken. Allerdings werden wir glücklicherweise auch etwas beruhigt: Da wir nämlich unseren menschlichen Stoffwechsel angeblich „nachhaltig“ betreiben, verändern wir die CO2-Gesamtbilanz des Globus nicht. Obwohl diese Interpretation nicht alle wirklich teilen … siehe nachfolgend LÜDECKE (2020).

Trotzdem, da können wir schon etwas entspannter durchatmen. Nur muss man bitte wiederum beachten: Mit einer steigenden Zahl an Weltbürgern nimmt das Mass des „man made CO2“ zu. Nachhaltig oder nicht, es wird tatsächlich von Jahr zu Jahr mehr veratmet, also „O2 rein“ und „CO2 raus“ aus dem body. Milliarden von Menschen tun das … . Man grübelt: Geburtenkontrolle zum Klimaschutz? Wer is(s)t, der schnauft und emitiert (u.a.) CO2.

In dieser Hinsicht kommen wir daher abschliessend doch noch zu einer Art globalen Betrachtung der menschlichen CO2-Emissionen. Ein Ausschnitt aus dem Buch „Energie und Klima“ von H.-J. LÜDECKE (EXPERT Verlag 2020) bringt es auf den Punkt:

„Erwachsene (Menschen) atmen pro Jahr etwa 0,4t CO2 aus. Um (… jedoch) Missverständnisse zu vermeiden: Beim modernen Menschen besteht kein Naturgleichgewicht in seiner CO2-Bilanz! Das ausgeatmete CO2 entspricht dem bei der Nahrungsherstellung erzeugten CO2 … so werden zum Backen eines Laibs Brot (aber) bereits 0,6l Erdöl verbrannt. Und natürlich hängt der CO2-Austoss eines Menschen von seiner momentan erbrachten Leistung ab. Beim Sport erhöht er sich mit einer Herzfrequenz von 120 um das Vierfache, von 175 sogar um das Zehnfache. In diesem Zusammenhang sei eine Abschweifung zum Autoverkehr erlaubt. Wie massgebend das CO2 aus dem heutigen globalweiten Autoverkehr ist, zeigt ein Vergleich mit der menschlichen Ausatmung: Ein Auto erzeugt 0,15kg CO2 pro km, hierzu einfach einmal in Ihrem KFZ-Schein nachsehen. Bei 10.000 km (Anmerkung: geschätzter Mittelwert) sind das im Jahr 1,5t. Weltweit gibt es 1 Milliarde Autos. Alle Autos erzeugen daher 1,5 Milliarden t CO2 im Jahr. Ein Erwachsener erzeugt 0,4 t CO2 im Jahr per Ausatmung. 7 Milliarden Menschen auf der Erde erzeugen somit pro Jahr durch Ausatmung 0,4 * 7 = 2,8 Milliarden t CO2. Das CO2 aus der Ausatmung der Menschheit übersteigt daher aktuell das CO2 aus dem globalen Autoverkehr um fast das Doppelte. Unter diesem Gesichtspunkt ist es erlaubt, den Bildungsstand von Bürgermeistern und Politikern zu beurteilen, die eine „CO2-freie Stadt“ oder eine „CO2-freie Wirtschaft“ anstreben“.

Ich wünsche, bei guter Luft, einen fröhlichen Tag und eine friedliche Nacht!

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Ergänzung nach dem Motto ´Wenn DAS man mal kein Aussage zum aktuellen Thema „covid-19“ ist´. Auszug aus Raumluft.org:

„CO2 ist ein Indikator für die Qualität der Innenraumluft in den Räumen insgesamt. Wo es viel CO2 gibt, werden auch besonders viele Keime gefunden. Die amerikanischen Wissenschaftler Rudnick und Milton zum Beispiel untersuchten 2003, wie hoch das Grippe-Ansteckungsrisiko in einem Klassenraum ist. 30 Personen waren vier Stunden lang im Klassenraum, eine Person hatte akut Grippe. Das Ergebnis: Bei 1.000 ppm CO2 steckten sich fünf Personen an, bei 2.000 ppm waren es zwölf und bei 3.000 ppm sogar 15.“.

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