Wie man eine Pipeline in die Luft jagt

Wie man eine Pipeline in die Luft jagt. So lautet der Titel eines Buches des radikalen Schweden Andreas Malm, ein Klima-Aktivist. Malm spricht sich für eine Eskalation beim Klima-Aktivismus aus. Das könnten auch Anschläge auf Kohleminen, Luxusyachten oder SUVs sein. Offenbar rechnet Malm damit, dass die Öffentlichkeit solche Anschläge billigt. Vermutlich wäre das Buch nicht wirklich bemerkt worden außerhalb der Klima-Aktivisten-Blase. Wenn da nicht Luisa Neubauer von Fridays For Future wäre, die auf Instagram mit dem o. g. Buchtitel kokettierte.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

Es sei ja nur der Verweis auf ein Buch gewesen, meinte Neubauer lapidar. Ein Scherz sozusagen. Immerhin schaffte sie es damit in die Twitter-Trends für Deutschland zu kommen. Gemeint hatte Neubauer eine Pipeline in Ostafrika und gesagt hat sie es auf einem Demokratie-Event(!) in Kopenhagen laut BZ.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

Vielleicht wird die Entwicklung aber auch dazu beitragen zu erkennen, was Fridays For Future wirklich will. Eine Pipeline in die Luft zu sprengen ist immerhin noch etwas anderes als die Aktionen der ”Letzten Generation”, die sich an Notventilen von Gasversorgungseinrichtungen zu schaffen machten. Das ist in etwa so sinnhaft, wie einem Autofahrer die Luft aus dem Reserverad zu lassen, um zu verhindern, dass dieser mit dem Auto fährt. Ob man allerdings mit so einer Straftat wie dem Sprengen einer Pipeline einen Scherz machen sollte?

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Sekt oder Selters. So lautet der Titel eines Podcast vom NDR, der sich mit dem Thema Wasserstoff beschäftigt. Das geschieht sogar relativ neutral, die verschiedenen Farben von Wasserstoff werden erklärt. Gemeint ist damit die Art der Herstellung, die kann nämlich sehr unterschiedlich passieren.

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Als im Dom das Wasser stand. So lautet der Titel eines Artikels über Hochwasser in Mainz bei Merkurist.Mainz. Spannend ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung – etwa 5 Monate vor den Überflutungen im Westen von Deutschland im Juli 2021.

“Ebenfalls verheerend waren die Hochwasser im Winter 1882 und im Frühjahr 1883. Der Pegel stieg auf 7,95 Meter an, das Wasser schwappte über das Ufer und verursachte viele Schäden. „Dieses Hochwasser 1882/83 liegt statistisch im Bereich eines Extremhochwassers und hätte für Mainz noch schlimmer kommen können, wären nicht oberhalb von Mainz mehrere Deiche gebrochen“, erklärt Wingert.

„Von Rastatt bis Mainz gleicht das Rheinthal einem Meere.“

In alten Schriften wurde die Katastrophe 1882 so beschrieben: „Von Rastatt bis Mainz gleicht das Rheinthal […] einem Meere“ und „es war als ob eine ‘Sündfluth’ am Rhein stattfinden würde“. Alte Zeichnungen zeigen, wie Helfer in Booten Menschen aus ihren Häusern in Mainz retten. Auch auf Bildern aus Mainz-Kastel ist das Ausmaß der Katastrophe zu erkennen.”

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Der Weltmarkt ist noch nicht für einen Ölausstieg bereit. Das meint in einem Kommentar in der Wiener Zeitung Max Holzer von Union Investment.

“Hinzu kommt, dass die Ölbranche vor dem Hintergrund der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft sehr lange nicht mehr investiert hat. Erneuerbare Energien sollen auf Sicht Öl und Gas ersetzen. Warum also noch viel Geld in die Hand nehmen, um ein neues Ölfeld zu erschließen? Die Folge: Die Förderkapazität kann nicht mehr ohne weiteres hochgefahren werden. Die Ölunternehmen hat das in eine komfortable Situation gebracht. Die Kosten sind niedrig, weil wenig investiert wurde, aber die Cashflows dank der kräftigen Nachfrage und der hohen Preise immens. Kein Wunder, dass Aktien von Ölkonzernen in den vergangenen Monaten sehr gut abgeschnitten haben. Nichtsdestotrotz haben die Geschehnisse in der Ukraine und die Folgen für den Weltmarkt deutlich gemacht, dass wir für den Ölausstieg noch nicht bereit sind. Verschiebungen auf der Angebotsseite können eine erhebliche Preisreaktion zur Folge haben.

Weiterlesen in der Wiener Zeitung

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Interessanter Artikel bei der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung zum Thema Ausweitung des Emissionshandels. Das EU-Parlament konnte sich nämlich kürzlich nicht auf eine Ausweitung auf weitere Bereiche (Gebäude und Verkehr) einigen.

“Der Emissionshandel hat sich in diesem Kontext für die Erreichung der Klimaschutzziele als besonders effizient erwiesen. Die Grundidee ist denkbar einfach: Zunächst wird eine globale, akzeptable Erwärmungsgrenze festgelegt. Die Politik entscheidet daraufhin, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie viele Treibhausgase noch maximal ausgestoßen werden dürfen – ohne besagte Grenze zu überschreiten. Anhand dieses Emissionsbudgets werden Zertifikate ausgegeben, die auf einem Markt gehandelt werden. Durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage erhalten diese Zertifikate einen Preis. Mit zunehmender Verknappung der Zertifikate steigt deren Preis und in der Konsequenz auch die Kosten der Emissionen.

Hierdurch werden echte Anreize zur Reduzierung von Treibhausgasen geschaffen. Stößt beispielsweise ein Industrieunternehmen weniger CO2 aus als vorgegeben, kann es die übrig gebliebenen Zertifikate an andere Marktteilnehmer verkaufen. Reichen die Berechtigungen hingegen nicht aus, muss der Ausstoß an Emissionen reduziert oder Zertifikate hinzugekauft werden. Der Emissionshandel sorgt somit für eine Marktlösung, die ein festgelegtes und politisch vorgegebenes Umweltziel mit minimalen volkswirtschaftlichen Kosten erreicht. Langfristig können die daraus entstehenden Innovationsanreize sogar als Wachstumsimpuls für die Wirtschaft und somit positiv auf die Gesellschaft wirken.”

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Der Krieg in der Ukraine verursacht gerade einen “Goldrausch” für fossile Energien, sagt ein Artikel in der BBC.

“In the UK, regulators last week approved the development of a gas field in the North Sea, east of Aberdeen, which has the potential to produce 6.5% of Britain’s gas output. Shell’s proposals for the Jackdaw field were initially rejected on environmental grounds in October last year and approval came as the UK government seeks to boost domestic energy output.

„We’re turbocharging renewables and nuclear, but we are also realistic about our energy needs now,“ UK Business Minister Kwasi Kwarteng posted at the time on Twitter. „Let’s source more of the gas we need from British waters to protect energy security.“

Deutschland hätte ebenfalls große Gasvorkommen, entscheidet sich aber gegen heimisches Schiefergas, um genau solches Gas lieber aus den USA zu importieren oder gleich Braunkohle zu verbrennen. T-Online berichtete:

“Experten fordern angesichts der hohen Energiepreise, in Deutschland Erdgas durch die Fracking-Technologie zu gewinnen. „Solange wir in Deutschland Erdgas benötigen, ist es – freundlich ausgedrückt – ein Schildbürgerstreich, dass wir es nicht bei uns fördern“, sagte Hans-Joachim Kümpel, Ex-Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, der „Welt am Sonntag“. Demnach liegen bis zu 2,3 Billionen Kubikmeter erschließbares Erdgas unter Deutschland im Schiefergestein – genug, um das Land über Jahrzehnte mit Erdgas zu versorgen, sagte Kümpel.”

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Leserpost von Reinhard Storz:

Wie sinnvoll sind Windräder in Bayern?

In den letzten Tagen hörte man in Deutschland Klagen darüber, dass in manchen Gegenden zu wenig Windräder errichtet würden. Offensichtlich gehen manche Politiker davon aus, dass im Zeichen der Energiewende die Windräder über die deutschen Landschaften gleichmäßig verteilt werden sollten. Aber wie sinnvoll ist das? Man könnte sagen, es sei nur gerecht wenn die Lasten gleichmäßig verteilt werden. Das ist möglicherweise für manche Wähler und Politiker ein Argument. Aber es gibt auch Argumente die ich für wichtiger halte. Da gehört ohne Zweifel die Wirtschaftlichkeit.

Wovon hängt nun die Wirtschaftlichkeit einer Windenergieanlage ab? Natürlich vom Wind. Und der bläst leider nicht überall gleichmäßig. Wenn wir uns die Verteilung der durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten in Deutschland ansehen, stellen wir fest, dass wir die höchsten Windgeschwindigkeiten auf dem Meer haben. Etwas niedriger sind sie in den Küstenländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. In weiten Bereichen von Bayern erreichen die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten  bedauerlicherweise nur etwa die Hälfte der Werte, die in den Küstenländern gemessen werden.

Welchen Einfluss hat das nun auf die Stromerzeugung? Ist die bei dem selben Windrad auch nur halb so groß wie in den Küstenländern? Die in strömenden Medien, wie dem Wind enthaltene Energie berechnet sich aus der strömenden Masse multipliziert mit dem Quadrat der Geschwindigkeit. Und die durch das Windrad strömende Masse an Luft hängt ebenfalls von der Windgeschwindigkeit ab.

Die Geschwindigkeit geht also in der dritten Potenz in die Berechnung der Leistung ein. Bei der halben Windgeschwindigkeit ergibt das ½ mal ½ mal ½ gleich ein Achtel der Stromausbeute. Noch erschreckender sind die Verhältnisse wenn wir ein Viertel der Windgeschwindigkeit betrachten. Da beträgt die Stromausbeute nur 1/4 mal ¼ mal ¼ , also 1/64 der Nennleistung. Das sind weniger als 2%.

Wenn man sich diese naturgesetzlichen Gegebenheiten vor Augen führt hat man Verständnis dafür, dass Investoren windreichere Gegenden bevorzugen als Bayern. Und da Geld ja nicht in unbegrenzter Menge vorhanden ist, wären die Politiker nach meiner Meinung gut beraten, wenn sie die Errichtung von Windrädern an windreichen Standorten bevorzugen. Dort kann man nämlich mit weniger Geld mehr erreichen.

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Martin Schlumpf berichtete am 13. Juni 2022 im Nebelspalter: 

Alpiner Solarstrom ist enorm teuer und ineffizient – Schlumpfs Grafik 47

Fotovoltaik in den Bergen wird als Wundermittel für eine sichere Stromversorgung gepriesen. In Gondo im Wallis soll nun eine Anlage auf dem Platz von vierzehn Fussballfeldern errichtet werden. Allerdings: Die Stromerträge wären bescheiden, die Kosten horrend und die Landschaftszerstörung gross.

Im letzten November weihte der Energiekonzern Axpo die bisher grösste alpine Solaranlage der Schweiz ein: «AlpinSolar», eine Fotovoltaik-Anlage auf der nach Süden ausgerichteten Staumauer des Muttsees in 2500 Metern Höhe. Der Muttsee ist Teil des Pumpspeicherwerks Linth-Limmern. Die Solaranlage wurde als «Pionierprojekt in den Alpen» gepriesen, mit dem die Energiewende der Schweiz vorankomme. Doch die Realität ist weniger rosig: Der aufwändige Transport der Solarpanels mit Helikoptern und deren komplexe Installationen vor Ort liess die Kosten explodieren.

«AlpinSolar» dient nur der Imagepflege

Weil der Bund sich weigerte, neben den üblichen Subventionen Gelder aus dem Topf für besonders innovative Projekte zu bewilligen, drohte das Projekt mehrmals zu scheitern. Gerettet wurde es schliesslich durch den Detailhändler Denner, der sich verpflichtet hat, den grünen Strom während zwanzig Jahren zu einem hohen Preis abzunehmen, der sich kaum rechnen wird. Aber offensichtlich ist Denner die Pflege seines Images als nachhaltige Firma wichtiger als Wirtschaftlichkeit.

Weiterlesen im Nebelspalter. Auch verfügbar auf schlumpf-argumente.ch.

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Leserpost von Detlef Dechant:

Es wird immer wieder darüber berichtet, dass Wälder gerodet werden, um Platz für Weiden und noch mehr Tiere zu schaffen. Warum wird verschwiegen, wieviel Wald für den Anbau von Soja, gerade auch in Südamerika, gerodet wird? Und Soja wird mitnichten nur als Futtermittel für die Tiere gebraucht. Wer ein wenig Zeit hat, lese einmal die Inhaltslisten von veganen Gerichten, die im Supermarkt und auch bei dm angeboten werden. In allen diesen Gerichten ist Soja enthalten! Und ohne Schlachttierhalten gäbe es keine Biolandwirtschaft, woher käme der Dünger?

Man gewinnt immer wieder den Eindruck, dass die Hauptinformationsquelle bei der heutigen Jugend nicht das fundiert recherchierte Fach- und Sachbuch ist, sondern die kritiklose  Inhalation von aktionistischen Aufrufen und propagandistischen Überschriften unter Federführung links-grüner sozialisierter Lehrkräfte. Beherrsche nicht die Fakten, sondern die Parole!

Herzliche Grüße
Detlef Dechant

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Energiesparen

Sehr geehrte Damen und Herren,

einige Anmerkungen zum Blog vom 14.06.2022. Darin wird über eine Kampagne von Robert Habeck zum Thema Energiesparen berichtet. In der Kampagne werden eine Reihe von Vorschlägen gemacht, um Energie einzusparen, um damit Putin „eins auszuwischen“, also die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren. Die Menschen sollen sich neue, sparsamere Duschköpfe zulegen, seltener Duschen oder auch einmal kaltes Wasser nutzen. Es gab ja auch schon die Vorschläge, die Heizung herunterzudrehen und ggf. etwas mehr anziehen.

Die Verantwortung wird auf die Bevölkerung übertragen, damit diese sich einschränkt. Wie sähe es denn einmal aus, wenn Herr Habeck versuchen würde, heimische Energieträger zu nutzen. Wir haben in Deutschland Kohle, welche genutzt werden kann. Das Kraftwerk Moorburg in Hamburg zu schließen war sicherlich ein großer Fehler. Das Kraftwerk verfügt über eine Abgasreinigung, welches praktisch alle Schadstoffe herausfiltert. Auch den Weiterbetrieb von Kernkraftwerken lehnt Herr Habeck ab. Auch Gasreserven sind in Deutschland, insbesondere Norddeutschland reichlich vorhanden. Doch auch da will Herr Habeck nicht heran.

Stattdessen soll die Republik mit Windrädern vollgepflastert werden, welche nur einen unzuverlässigen Flatterstrom liefern. Die Nachteile der Windräder – Vogel- und Fledermausschlag, gesundheitliche Probleme bei Menschen und sicher auch Beeinträchtigung von Tieren, Störungen des Kleinklimas – werden verschwiegen. Ich habe Ansammlungen von Windrädern gesehen, welche sich sicherlich gegenseitig beeinträchtigen. Trotzdem wird an dem Programm festgehalten, massiv Windenergie auszubauen.

Wie wäre es, erst einmal die heimischen Ressourcen zu nutzen, bevor die Menschen im Lande aufgefordert werden, ihr Leben einzuschränken.

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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