Wasser predigen und Wein trinken: Grünen-Politiker Franz Untersteller beim Rasen erwischt

Im „Wetter vor 8“ am 7.12.20 war es wieder soweit: Bei 0:40 min kommt Sven Plöger auf ein festliegendes Tief zu sprechen, das die südlichen Alpen mit viel Schnee versorgt. Und das bliebe so da liegen, „weil sich die Arktis so erwärmt und die Temperaturdifferenz zum Äquator abnimmt und dadurch diese Wettersysteme so langsam werden.“ Das ist, so zeigt die Forschung, jedoch Blödsinn! Wir hatten erst unlängst an dieser Stelle über eine Arbeit von Blackport & Screen (2020) berichtet, die das darlegte. Sie wurde noch aktueller bestätigt durch eine Studie aus dem September 2020 (Riboldi et al 2020). Die Autoren fanden keinen Langzeittrend zur Verlangsamung des atmosphärischen Geschehens in den mittleren Breiten. Der Kernsatz zur anstehenden Frage:

„Notably, no significant long-term phase speed trend is visible in periods starting after winter 1993/1994, despite the significant AA ( arktische Erwärmung, d.A.) observed since. The absence of a strong association between Arctic-to-midlatitude temperature difference trends and phase speed trends is an evidence toward the conclusion that the former did not drive the latter.“

Die sich erwärmende Arktis treibt die Geschwindigkeitstrends nicht. Wann endlich lesen sich die Akteure bei „Wetter vor 8“ in die Materie ein, bevor sie solchen Unsinn von sich geben um der versammelten Gemeinde kurz vor der Tagesschau einen Klima-Schauer über den Rücken zu jagen und alles Wetter auf den Klimawandel zurückzuführen versuchen? Wann endlich hört dieses unwissenschaftliche Fabulieren auf? Gibt es in der ARD eigentlich keine Qualitätskontrolle? Sie ist immer dann dringend erforderlich, wenn die Kameraden von ihrem Metier (Meteorologie) abschweifen und zu Klima- Märchenerzählern werden.

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Wieder mehr Strom aus konventioneller Erzeugung. Die Oldenburger Online Zeitung mit einem Artikel über die Anteile bei der Erzeugung von Strom im 3. Quartal 2020. Weiterlesen hier.

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Der Batteriehersteller Northvolt hat auf seiner Firmenseiten einen Artikel über den CO2 Fußabdruck von in Europa hergestellten Batterien. Ähnlich wie Effizienzklassen bei Elektrogeräten hat die EU nämlich beschlossen, das auch für Batterien einzuführen. Es würde in jedem Fall mehr Transparenz bringen, wenn klar ist, welchen CO2 Rucksack die Batterien von Haus aus mitbringen. Zum Artikel geht es hier lang.

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Biomasse rettet mal wieder die Bilanz der grünen Energiequellen. Am 13.12.2020 um 15:00 kam mehr als 1/3 des Stroms aus diesem Bereich über Biomasse.

(Quelle Enformer.de)

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Der Strommix im ersten halben Jahr 2020 in Deutschland offenbart einige interessante Details. Die verbleibenden 6 Kernkraftwerke liefern mehr Strom als 1,7 Millionen Photovoltaikanlagen. Sie liefern den Strom sogar in der Nacht, wenn Solarstrom auf Null geht. Der Kohleanteil sank, der Windanteil stieg signifikant.

(Quelle DW/Fraunhofer ISE)

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Nachhaltig Weihnachtskekse backen, wie das geht, das zeigt jetzt das ZDF. Klimafreundliche Plätzchen sollen es dieses Jahr sein, Tier- und Naturschützer Christian Ehrlich hat sie ausprobiert für das ZDF. Das allgegenwärtige Thema Klima scheint bei einigen Akteuren das Denken bereits schwer zu beeinträchtigen, wenn man sich allein die Zutatenliste ansieht.

(Screenshot ZDF Webseite)

„Klimakiller Palmfett

Mit selbst gemachten Plätzchen spart man schon mal eine Menge Müll. Dazu kommt: „Verbraucherschützer schätzen, dass in etwa 80 Prozent aller gekauften Kekse Palmöl oder Palmfett enthalten ist“, so Christian Ehrlich. Das wird von der Industrie als billiger Ersatz für Butter verwendet und ist ein „nachhaltiges“ Problem. Palmfett wird aus der Palmöl-Frucht gewonnen. Etwa 85 Prozent stammen aus Malaysia und Indonesien. Für die Produktion des Palmöls werden in der Regel große Flächen Regenwald abgeholzt. Die Folge: Viele Tiere verlieren ihren Lebensraum. Lange Transportwege nach Europa machen das Pflanzenfett noch klimaschädlicher.“

Kokosmehl, Rohrohrzucker, Zimt, Erdnussbutter haben einen weiten Weg hinter sich ehe sie hier verwendet werden können. Oder ist es in Deutschland bereits so warm, dass hier Kokospalmen, Rohrzucker, Zimt und Erdnüsse gedeihen? Aber Palmfett fehlt, wie schön. Kleiner Tipp für das ZDF: Aus Haferflocken, Eiweiß, Zucker (aus Rüben) und etwas Fett wie Butter lassen sich prima Kekse backen, deren Zutaten alle aus Deutschland kommen. Nur das Backpulver stammt aus Minen in Mittelamerika, aber sonst echt heimisch alles.

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Es gibt Dinge, die machen fast sprachlos. Der Verkehrsclub in Bielefeld plante für den 12.12.2020 ein Autocorso, um für Klimaschutz zu protestieren. Mit Tempo 60 soll es auf dem Ostwestfalendamm zur A33 und zurückgehen. Radio Bielefeld berichtet über dieses Ereignis. Auf was dürfen wir uns noch freuen? Gin-Tasting bei den Anonymen Alkoholikern? Schießübungen bei der Heilsarmee? Steakhouseführer für Vegetarier?

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Klimaschutz predigen und viel Benzin verbrauchen. Der Umweltminister aus Baden-Württemberg, der Grünen-Politiker Franz Untersteller wurde unlängst auf der Autobahn von der Polizei gestoppt. 177 fuhr sein Wagen, 120 war dort erlaubt. Muss man einem Verfechter der Energiewende eigentlich erklären, dass bei der erforderlichen Antriebsleistung die Geschwindigkeit mit der dritten Potenz eingeht? Nicht umsonst haben PKW bei ca. 90 km/h den niedrigsten Verbrauch. Bei 170 verbraucht ein PKW folglich sehr viel mehr und scheidet auch mehr Emissionen aus. Wir setzen voraus, dass Untersteller kein Elektroauto als Dienstauto fährt.

Aber selbst wenn, auch elektrisch wäre es kaum besser, denn so eine Raserei lutscht eine Batterie sehr schnell leer. Und beim aktuellen Strommix würde der Strom zu 2/3 aus konventionellem Kraftwerke kommen. Und warum fragt man sich, benutzt der Mann nicht die Bahn, wenn er auf dem Weg von Stuttgart nach Karlsruhe ist? Ein Intercity schafft die Strecke von ca. 80 Km in 46 Minuten. Zugegeben, wenn Untersteller die gesamte Strecke mit 170 km/h fährt, könnte er diese Zeit schlagen, aber wer die A8 kennt, der weiß, dass das eher die Ausnahme ist. In den 4 Wochenfahrverbot kann der Minister ja sehr gut mit dem Zug fahren und das Klima schonen.

Siehe Artikel im SPIEGEL

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NASA-Astronauten und Raumfahrtbeschäftigte gegen den Klimaalarm. Lesen Sie auf „The Right Climate Stuff„, was die NASA-Experten vom Klimaalarm halten.

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Pressemitteilung der Universität Innsbruck vom 1.12.2020:

Klimageschichte: Niederschlagsentwicklung im Holozän präzise rekonstruiert

Veränderungen der atmosphärischen Zirkulation sind ausschlaggebend für das regionale Hydroklima. Ein internationales Forscher*innen-Team hat die letzten 10.000 Jahre rekonstruiert. Überraschendes Ergebnis: Die Veränderungen der großen Westwind- und Monsunzonen und der damit verbundenen Niederschlagsmuster verliefen synchron. Die Ergebnisse wurden in Nature Communications veröffentlicht.

Alle großräumigen Luftbewegungen in der Atmosphäre sind wesentlich von der unterschiedlich starken Erwärmung der Erde am Äquator und an den Polen geprägt. Das Ausmaß der Insolation ist dabei ausschlaggebend: Während die Sonne über dem Äquator ganzjährig fast senkrecht steht, erreicht die Sonne die Polregionen nur im Sommer und mit einem flachen Winkel. Dieses Ungleichgewicht in der Verteilung der eintreffenden Sonnenenergie wird durch die atmosphärische Zirkulation teilweise ausgeglichen und ist somit eine der Grundkomponenten unseres Klimasystems. Ein internationales Forscher*innen-Team mit Beteiligung von Prof. Christoph Spötl vom Institut für Geologie der Universität Innsbruck hat sich nun die langfristige Entwicklung dieses Sonneneinstrahlungsgradienten und einhergehende atmosphärische Veränderungen in den letzten 10.000 Jahren näher angesehen. „Das Holozän gilt eigentlich als eher stabile Zeit.

Nachdem die Entwicklung der Temperaturen bereits bestens untersucht ist, haben wir uns bei unseren Analysen auf die Entwicklungen des Niederschlages vor dem Hintergrund der Westwinde und Monsune konzentriert. Wie sich das Energiegefälle zwischen den Tropen und den Polarregionen über das Holozän verändert hat, war für uns dabei von besonderem Interesse“, erklärt der Geologe und Leiter der Arbeitsgruppe für Quartärforschung. Die Ergebnisse wurden nun im Open-Access-Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht und gingen aus einer Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, Irland, Brasilien, Mexiko, Australien, Südafrika und Österreich hervor.

Rückgang und Zunahme von Niederschlag synchron

Die langfristige Veränderung der Insolation im Laufe des Holozäns führte zu Änderungen in der atmosphärischen Zirkulation. „Die betrifft die Intensität der Westwindzonen – also der Sturmbahnen der mittleren Breitengrade der nördlichen Hemisphäre – genauso wie den afrikanischen und südamerikanischen Monsun. Ändert sich der interhemisphärische Temperaturgradient als Folge der Insolation, so führt dies zu Änderungen in der atmosphärischen Zirkulation und in weiterer Folge zu solchen des Niederschlags. Die Erwärmung des Erdklimas wirkt sich in den Polregionen besonders stark aus und führt so zu einer Abnahme des Temperaturgradienten zwischen Pol und Äquator“, so Christoph Spötl.

Besonders spannend war für das Forscher*innen-Team in diesem Zusammenhang der Befund, dass sich diese Entwicklungen des regionalen Hydroklimas in allen genannten Gebieten gleichzeitig vollzogen haben. „Diese synchrone Veränderungen in der südlichen und nördlichen Hemisphäre waren für uns überraschend“, erzählt Christoph Spötl. Nach den Analysen der Klimaforscher*innen werden sich die Winde der Westwindzone abschwächen, so wie es auf einer Zeitskala von Jahrtausenden auch bereits in der Vergangenheit passiert ist: „Damit gelangt tendenziell weniger Luftfeuchtigkeit nach Mitteleuropa. Für Regionen im Süden Europas, die bereits heute unter Wasserknappheit leiden, ist auf längere Sicht somit keine Entspannung in Sicht“.

Global betrachtet, könnte das laut der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler langfristig eine Art Umkehreffekt der im Moment noch etablierten Muster bedeuten. „Der afrikanische Monsun könnte diesem Muster folgend künftig stärker werden, während der Monsun in Südamerika schwächer werden dürfte“, so Spötl. Für Klimamodellierungen künftiger globaler Entwicklungen sind diese Ergebnisse aus der Paläoklimaforschung von besonderer Bedeutung.

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