Warum war der Mai in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland so warm?

Klimagedanken zum Wochenende: Warum war der Mai in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland so warm?

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Abbildung: Maitemperaturen in Deutschland während der letzetn 140 Jahre. Quelle: DWD.

Gibt es vielleicht irgendweine Erklärung für die kalte Phase 1950-1980? Dazu schauen wir uns den NAO-Index der Nordatlantischen Oszillation an:

Winter (December through March) index of the NAO based on the difference of normalized sea level pressure (SLP) between Lisbon, Portugal and Stykkisholmur/Reykjavik, Iceland since 1864. The SLP values at each station were normalized by removing the long-term mean and by dividing by the long-term standard deviation. Both the long-term means and standard deviations are based on the period 1864-1983. Normalization is used to avoid the series being dominated by the greater variability of the northern station.  (Climate Data Guide; A. Phillips)

Abbildung: NAO-Index (Nordatlantische Oszillation). Quelle: UCAR.

Es fällt auf: Kalte Maitemperaturen in Deutschland gibt es vorzugsweise während negativer (blau markierter) NAO-Phasen. Das kann man auch punktuell am kalten Mai 2010 erkennen, als die NAO abstürzte. Zur Erinnerung: Die NAO repräsentiert das Luftdruckgefälle zwischen Island und den Azoren bzw. Lissabon.

Der warme Mai der letzten Jahre (2016,-2018) fiel mit einer positiven NAO zusammen. Eine Ausnahme bildet 2019, als Temperaturen und NAO niedrig waren. Wenn die NAO nun wieder längerfristig in eine negative Phase eintreten sollte – und dies wird irgendwann auf jeden Fall passieren – werden dies wohl auch die Maitemperaturen in Deutschland zu spüren bekommen. Dann wird der Wonnemonat Mai in den Straßencafes wohl ausfallen! Allen vom Wetter abhängigen Industriezweigen sei angeraten, diese empirischen Zusammenhäge zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend zu planen.

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