Vernetzte Netze, nasses Nass, hohe Höhen

Wo Harald Lesch 12 mal irrte. Kennen Sie vernetzte Netze? Dann lernen Sie sie jetzt kennen. Es ist nämliche eine Formulierung von Harald Lesch. Wir sind gespannt, was er sich noch ausdenkt: nasses Nass, hohe Höhen, transparente Transparenz? Tech-For-Future nimmt sich der Wissenschafts-Allzweck-Waffe des deutschen Fernsehens an und widerlegt 12 Mythen zum Thema Kernenergie Stück für Stück. Zum garantierten Lesespaß geht es hier entlang.

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Die deutsche Energiewende ist gut….für Schweden. Während Thyssen Krupp mit Entlassungen in Deutschland rechnet, siedeln sich in Schweden Unternehmen an, die grünen Stahl produzieren wollen. Zu dumm, dass wir hier weder viel Wasserkraft noch sehr lange die Kernenergie haben. Weiterlesen bei n-tv.

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China baut die größte Batterie der Welt ohne Lithium. Enformer, der Energieblog von RWE hat einen Artikel dazu.

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Der Weg zu Null-Emissionen bedeutet mehr Abbau von Bodenschätzen in Minen. Das jedenfalls meint ein Artikel in der BBC.

”The public are not in this space at the moment; I don’t think they understand yet the full implications of the green revolution,“ the head of Earth sciences at London’s Natural History Museum told BBC News.”

Am Beispiel eines Bedarfs nur von Großbritannien wird die Dimension deutlich.

“The UK, for instance, wants all new cars to go electric from 2030. But to switch Britain’s 31.5 million petrol and diesel vehicles over to a battery-electric fleet would take an estimated 207,900 tonnes of cobalt, 264,600 tonnes of lithium carbonate, 7,200 tonnes of neodymium and dysprosium, and 2,362,500 tonnes of copper.

This amounts to twice the current annual world production of cobalt (used in battery electrodes), an entire year’s world production of neodymium (to make electric motor magnets) and three-quarters of the world production of lithium (battery electrolyte).

Replacing the estimated 1.4 billion internal combustion engine vehicles worldwide would need 40 times these quantities, and that’s before the metal and mineral requirements of all the wind turbines and solar farms are considered.”

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“Das Netz gehört tendenziell den Skeptikern*innen”. Ein interessantes Interview, das Inga Dreyer mit Silke Adam von der Uni Bern geführt hat. Die Methodik der Studie, um die es geht, erfasst wahrscheinlich auch die Kalte Sonne Seite?! Jedesmal, wenn hier ein Link zu z. B. der Welt oder der FAZ geht, dann ist das die Entdeckung der Skeptiker-Community, jedenfalls nach der Lesart von Frau Adam. Die Frage ist nur, was passiert mit den vielen Links zu wissenschaftlichen Papieren oder zu Seiten, die eher den klimabewegten Zeitgenossen zuneigen? Wie werden die bewertet? Ganz konkret, wenn beispielsweise zu einem offiziellen IPCC Papier gelinkt wird, welches sich über Unsicherheiten in bestimmten Prognosen äußert, dann ist das nach Frau Adam ebenfalls Skeptizismus.

“In einem Fall wurden eine wissenschaftliche Studie im Journal Nature und ein Bericht des IPCC, also des Intergovernmental Panel on Climate Change, veröffentlicht, die beide konservativere Vorhersagen zum Klimawandel gemacht haben als bisher. Die Unsicherheit von wissenschaftlichen Ergebnissen ist eine wichtige Rahmung der Skeptiker*innen. Das wurde zu dem Zeitpunkt auch in den Medien diskutiert und hat den Klimawandelskeptiker*innen plötzlich eine Plattform gegeben.”

Ganz stimmig ist diese Argumentation nicht, was bitte soll denn an einem offiziellen IPCC Bericht skeptisch sein?  Das Hinweisen auf Unsicherheiten in offiziellen Berichten ist  bereits ein Zeichen von Skepsis? Wäre es besser, Unsicherheiten auszublenden, obwohl explizit genannt? Adam geht in der letzten Antwort noch etwas weiter.

“Wir haben darüber intensiv im Projekt diskutiert und keine finale Antwort gefunden. Denn eigentlich erwartet man von den Medien, dass sie dem wissenschaftlichen Konsens folgen. Dieser besagt in diesem Fall sehr eindeutig, dass es den Klimawandel gibt, dass er zumindest teilweise menschengemacht ist und dass wir schnell handeln müssen. Daraus würde ich ableiten: Die Medien haben ihre Aufgabe erfüllt und bilden den wissenschaftlichen Konsens mehr oder weniger ab. Das heißt nicht, dass es dadurch keine Probleme gibt, weil sie damit einen Teil der Bevölkerung, der dem nicht zustimmt, verlieren.”

Einerseits wird hier etwas relativiert (“zumindest teilweise menschengemacht”) andererseits wird auf schnelles Handeln verwiesen. Wer also nicht in den Chor einstimmt, dass sofort etwas passieren muss, der ist demnach ein Skeptiker? Schräg. Insgesamt hinterlässt sowohl die Methodik als auch das Fazit einen zwiespältigen Eindruck. Zum Netz gehören nicht zuletzt auch die sozialen Medien und wer sich dort einmal ansieht, wie die Dynamik und Reichweite von Postings bestimmter Kreise ist, der kann sich über die Aussagen von Frau Adam schon etwas wundern. Vielleicht hat die Forscherin auch niemals auf die Followerzahl von Greta Thunberg bei Twitter geachtet. Sie beträgt 4,9 Millionen. Wem gehört also das Netz? Zum ganzen Interview geht es hier lang.

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Eine besondere Auszeichnung für Tesla, aber vermutlich keine, über die man sich freut. Bei den Bigbrother Awards wurde der Autobauer ausgezeichnet. Daten sind das neue Öl, bei Tesla hat also das neue Öl, das alte Öl abgelöst. Zum Artikel bitte hier klicken.

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Die Bibel kennt die Geschichte von Saulus, der zu Paulus wurde. Es geht auch umgekehrt, wie man beim ehemaligen Grünen Bundestagsabgeordneten Matthias Berninger sehen kann. Er ist mittlerweile Lobbyist bei Bayer und als solcher macht er bemerkenswerte Aussagen. Denn eigentlich haben der Bayer Konzern und Fridays For Future die gleichen Interessen, sagt der Lobbyist. Wir wissen nicht, wie intensiv sich Berninger mit der Bewegung und ihren Zielen beschäftigt hat, die These dürfte aber sehr gewagt sein. Zum Interview in der NZZ bitte hier entlang.

Von der Politik in die Wirtschaft, das können Grüne auch, wenngleich sie es bei ehemaligen Politikern anderer Parteien ganz gern heftig kritisieren. Der Twitter Account GreenWatch listet einige Beispiele Grüner Umsteiger auf:

Hans-Josef Fell
Daniel Mack
Rezzo Schlauch
Marianne Tritz, die eigentlich eine Goldmedallie für Rolle rückwärts aus dem Stand bekommen müsste, da sie für die Tabak-Industrie lobbyiert. Aber vielleicht ist es ja biologisch angebauter Tabak, der ist ja besonders gesund?
Kerstin Andrea
Simone Peter über die Greenwatch sagt:

“Bei Simone #Peter, ehemalige #Gruenen-Vorsitzenden, weiß man im Nachhinein nicht so recht, warum sie in die Politik gegangen ist. Wäre sie in einer anderen Partei, so würde man der #Windenergie-Lobbyistin nachsagen: Politik war für sie nur Mittel zum Job.”

Wer Interesse am Thema Seitenwechsel hat, dem empfehlen wir die Seite Lobbypedia.
Sie hat einen sehr schönen Artikel zu dem Thema.

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Wie steht es um die Dürre? Nach einem kühlen und zum Teil auch nassen Mai werfen wir einen Blick auf den Dürremonitor des Helmholtz Zentrums. Besonders die Animation im unteren Bereich der Seite ist interessant.

(Abbildung: Screenshot ufz.de)

Die Situation bei den Talsperren im Harz stellt sich sehr unterschiedlich dar. Während die große Talsperre (Grane-Talsperre) einen Füllgrad von 82,64% hat, kommt die kleinere Oder-Talsperre auf 70,43% und die noch kleinere Innerste-Talsperre nur auf 49,22%. Wie gut, dass in den nächsten Tag noch weiterer Regen angesagt ist. Ob es den Gletschern dieses Jahr etwas nützt, dass wir Ende Mai immer noch beträchtliche Schneemengen in den Alpen haben? Ventusky zeigt es sehr eindrucksvoll. Von 4 Meter Schneehöhe in den Hohen Tauern wird man aber vermutlich wenig lesen in den Medien.

(Abbildung: Screenshots Ventusky)

Das Timing von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auf Twitter verwundert daher etwas.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

Für Ende Mai eher ungewöhnliche Zuwächse der Eismasse meldet Polarportal.dk

In den nächsten Tagen jedoch steht schon der Beginn der Eisschmelze an. Es ist allerdings auch bereits Anfang Juni, daher nichts ungewöhnliches also.

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Ein lesenswerter Kommentar “Generation Hybris” zu den Grünen und Fridays For Future hat die Welt. Der Beitrag steht hinter einer Bezahlschranke.

“Die Ziele sind allesamt hehr, nicht befleckt vom Schmutz des Lebens „normaler“ Menschen: Frieden, gesunde Umwelt, Gendergerechtigkeit, sanfte Energie, Fahrradwege, keine Armut, keine Gewalt, Solidarität und so weiter. Der FFF-Fehler besteht darin, zu glauben, dies alles zu fordern, sei unmittelbar und sogleich auch schon Politik. Und die Grünen trauen sich nicht, dem entschieden zu widersprechen.”

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Videotipp bei Youtube. Tony Heller betrachtet noch mal die 15 Jahre seit Al Gore “An Inconvenient Truth. Es sind 10 kurzweilige Minuten. Zum Video geht es hier lang.

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Dieses Blog konzentriert sich auf die Themen Klimawandel und Energiewende. Heute streifen wir das Thema Corona, weil es interessante Parallelen im Bereich des angeblichen „Konsens“ gibt.

TK News am 24.5.2021:

„Fact-Checking“ Takes Another Beating

Fact-checkers are great, but the media business keeps trying to solve its credibility problem by misrepresenting what they do

[…] During the confab, PolitiFact’s Katie Sanders asked Fauci, “Are you still confident that [Covid-19] developed naturally?” To which the convivial doctor answered, “No, I’m not convinced of that,” going on to say “we” should continue to investigate all hypotheses about how the pandemic began:

Weiterlesen auf TK News

Das gleiche erleben wir mit „Fact checking“ beim Klima. Hierzulande wird die Sache übrigens herunter gekocht und der eigentliche Punkt nicht erwähnt (vgl. spiegel.de): wie konnte schon im Februar 2020 ein Artikel einer Interessengruppe , in den auch Christian Drosten involviert war, in „Lancet“ erscheinen, der einen gar nicht vorhandenen Konsens abbildete und jede andere Möglichkeit als „Verschwörungstheorie“ abtat? Die Parallelen zum Klima sind offenkundig. AFAIK ist das in noch keinem deutschen Medium erschienen. Wir sollten handeln? Der Zusammenhang zu Klima wird auch bei Judith Curry hergestellt.

Es gibt ein Paper in Science , das eine offene und angemessene Untersuchung über das Entstehen von SARS-Co-V2 fordert. Ein hochkarätiges Autorenteam schreibt:

„A proper investigation should be transparent, objective, data-driven, inclusive of broad expertise, subject to independent oversight, and responsibly managed to minimize the impact of conflicts of interest.“

Man reibt sich die Augen! Nach über einem Jahr scheint eine solche Untersuchung nie stattgefunden zu haben?? Dabei gab es bereits im Februar 2020 (!) einen Artikel in „The Lancet“ in dem alle Vermutungen zu einer nicht-natürlichen Entstehung als „Verschwörungstheorie“ abgekanzelt wurden:

„The rapid, open, and transparent sharing of data on this outbreak is now being threatened by rumours and misinformation around its origins. We stand together to strongly condemn conspiracy theories suggesting that COVID-19 does not have a natural origin.“

Man beachte den Mitautor Christian Drosten! Später stellte sich heraus, dass 5 der Mitautoren Mitglied der EcoHealth Alliance sind. Das ist eine US-amerikanische Gruppe über Forschung an Coronaviren, die mit dem Labor in Wuhan zusammenarbeitet (das möglicherweise im Verdacht steht, dass das Virus dort entkam), und es finanziell unterstützt. Diese hat über die etwa letzten 10 Jahre viele Millionen Forschungsgelder für Gain-of-Function Research an Coronaviren bekommen. Klarer Fall von Interessenskonflikt! Später (aber auch sehr, sehr früh im März 2020) erschien ein Paper in Nature Medicine das „keinen Zweifel“ an der natürlichen Entstehung mehr ließ: 

„Our analyses clearly show that SARS-CoV-2 is not a laboratory construct or a purposefully manipulated virus.“

Nun also im Mai 2021(!) fordert ein Wissenschaftlerteam, die Entstehung des Virus (endlich!) angemessen und transparent zu untersuchen. Das impliziert: bisherige Untersuchungen waren das nicht! Hier schließt sich der Kreis zur Klimaforschung. Es gab einen Konsens und öffentlich kaum Zweifel daran. Er ist wohl nichts wert. Viele Wissenschaftler opferten ihre (eigentlich notwendige) Skepsis. Mehr dazu hier

In einem Artikel im Spiegel am 26.5.2021erklärt ein Biologe:

„Im Fall des Ursprungs des Coronavirus bedeutet das: Wir können derzeit nicht widerlegen, dass Sars-CoV-2 aus einem Labor stammt. Genauso wenig können wir aber ausschließen, dass es von einem Tier auf einen Menschen übergesprungen ist.“

Roger Pielke Jr.:

Please Shut Up

Your expert views are inconvenient for my politics, can you just be quiet?

The debate over the origins of Covid-19 has really picked up since the publication of Nicholas Wade’s piece on May 2 (look at that Google Trends graph below). With the intensified discussion has also come a phenomenon common across politically contentious areas of science: discourse policing within the media and scientific community.

Weiterlesen bei Roger Pielke Jr.

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Digitale Vorlesung am 31.5.2021:

Kosmische Katastrophen: Sonneneruptionen und ihre Bedeutung für das Erdsystem
https://idw-online.de/de/event68442
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald

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Leserzuschrift von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: in Zukunft Fliegen, mit Recht gegen den Klimawandel

Sehr geehrte Damen und Herren,

Hier einige Anmerkungen zum Blog zum Thema „in Zukunft Fliegen“ und „mit Recht gegen den Klimawandel“.

Es gab ja schon einige Male Kritik am Fliegen. So sollten innerdeutsche Flüge völlig gestrichen werden. Ich habe dazu meine eigenen Erfahrungen. Vor 19 Jahren war ich beruflich an einem Projekt beteiligt, bei welchem jede Woche eine Arbeitsgruppe in München tagte. Der Aufenthalt in München betrug jeweils in Schnitt 3 Tage. Ich bin damals morgens zum Flughafen nach Hamburg gefahren und mit dem Flieger nach München. Dort mit der S-Bahn zum Tagungsort. Die Arbeit begann dann am Anreisetag gegen 11:00 Uhr. Am Abreisetag bin ich gegen 14:00 Uhr in München aufgebrochen und war gegen 18:30 Uhr zu Hause. Die Zeit war familiär belastend, meine Frau und ich waren mit der Trennung nicht zufrieden.

Die ganze Anreise mit der Bahn wäre jedoch erheblich schwieriger. Ich hätte wohl kurz nach Mitternacht die Reise antreten müssen und wäre am Rückreisetag auch später in der Nacht zu Hause. Wahrscheinlicher wäre jedoch für An- und Abreise ein zusätzlicher Tag. Das hätte eine deutliche Verschärfung der familiären Situation bedeutet.

Ich weiß, dass es Familien gibt, die eine solche Trennung über Jahre mitmachen. Die haben sich darauf eingestellt und können damit umgehen. Doch das ist nicht für jeden geeignet. Das Fliegen hat dabei zu einer Entschärfung der Situation beigetragen. Stünde ich heute noch einmal vor der Entscheidung, würde ich mich wieder für das Fliegen entscheiden.

In dem Zusammenhang: Vor Jahren wurde in Deutschland die Magnetschwebebahn Transrapid entwickelt. Eigentlich eine gute Transportmöglichkeit, denn diese Magnetschwebebahn fährt schnell und elektrisch. Doch gerade von Umweltgruppen wurde diese Technik stark bekämpft und schließlich eingestellt. Vielleicht wäre das eine Alternative zum Fliegen geworden.

In einem kurzen Artikel wurde berichtet, dass eine Gruppe „Lawyers for Future“ mit rechtlichen Mitteln dem Klimawandel mit rechtlichen Mitteln begegnet. Sollen das ganze „Schauprozesse“ werden oder läuft das ganze unter echten rechtsstaatlichen Bedingungen ab? Dann könnten auch die „Beklagten“ (wer immer das sein mag) eigene Fachleute und Gutachter als Zeugen laden. Vielleicht würden dann auch einmal andere Stimmen als nur die Alarmisten Gehör finden. Kann ein Gericht ein Urteil fällen, wenn klare wissenschaftliche Fakten die eingeforderten Maßnahmen in Frage stellen.

Wie sieht es in dem Zusammenhang übrigens mit dem weiteren Ausbau von Windkraftanlagen aus, welcher insbesondere von den Grünen gefordert wird. Es gibt klare Belege für Gesundheitliche Schäden durch diese Windkraftanlagen. Muss ein Gericht nicht den Ausbau stoppen, wenn die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet wird?

Viele Grüße

Dipl. Ing. Martin Krohn

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Alex Reichmuth am 25.5.2021 im Nebelspalter:

Gletscherholz: Die Zeugen früherer Warmphasen

Der Morteratschgletscher im Engadin hat Stämme von Lärchen freigegeben, die mehr als 10’000 Jahre alt sind. Die Holzfunde beweisen, dass der heutige Rückzug des Eises nicht einmalig ist.

Weiterlesen im Nebelspalter

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