Untersuchungen zum Temperaturverlauf sowie der zughörigen Steigerung der absoluten Luftfeuchtigkeit

Untersuchungen zum Temperaturverlauf sowie der zughörigen Steigerung der absoluten Luftfeuchtigkeit an verschiedenen Standorten und geodätischen Höhenlagen; betrachtet über den Zeitraum von 1990 bis 2019

Ein Leserbeitrag

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Vorbemerkungen:

Aus ca. 11.000 Datensätzen die der DWD (Deutsche Wetterdienst) zum Download bereitstellt, wurde für den Standort 1766-Münster/Osnabrück (keine Großstadt in der Nähe und 48 m über MSL) ein Verlauf der Jahresdurchschnittstemperaturen ausgehend von den Tagesdurchschnittstemperaturen erarbeitet. Siehe Diagramm 1.


Diagramm 1

Die zur Verifizierung heruntergeladenen Jahresdurchschnittstemperaturen des DWD waren identisch, so dass zweierlei als gesichert angenommen wurde :

  1. Die eingesetzten Makros arbeiten korrekt.

  2. Die Daten des DWD sind in sich konsistent. (Die Messdaten müssen als korrekt angenommen werden).

Es sind zwei Erkenntnisse  zu ziehen :

  1. Am Standort 1766 lag im betrachteten Zeitraum eine Steigerung der Jahresdurchschnittstemperatur von ca. 0,4 [ °C /Dekade ] vor.

  2. Trotz steigenden CO2-Gehalts der Atmosphäre zeigen 17 aufeinander folgende Jahre keine Temperatursteigerung: im Gegenteil, von 1997 bis 2013 sanken die Jahresdurchschnittstemperaturen sogar leicht. Siehe Diagramm 2.

Diagramm 2

Dass dieses Plateau auch an anderen Standorten zu erkennen ist und ebenso in verschiedenen Höhen der bodennahen Atmosphäre, ist ein Nebenergebnis der folgenden Untersuchung der absoluten Luftfeuchtigkeit in verschiedenen Höhenlagen.

(Anmerkung : Vorsicht bei den von Excel (2010) zur Verfügung gestellten Formeln für die Trendlinien; die sollten alle manuell geprüft, bzw. korrigiert werden).

Zur Verstärkung des Treibhauseffektes durch Wasserdampf

Es ist inzwischen wohl Konsens, dass das CO2 in der Atmosphäre allein, (auch bei Verdoppelung des Anteils seit 1850), die postulierte Klimakatastrophe nicht herbeiführen kann, deshalb rückte der ebenfalls postulierte Wasserdampfverstärkungsmechanismus mehr in den Fokus.

Immer wieder vorgetragen : „Höhere Temperaturen sorgen für größere Wasseraufnahme in die Atmosphäre und da Wasserdampf ein noch viel stärkeres Treibhausgas ist als CO2, erhöht sich die Temperatur noch mehr usw…“

Die Idee war, die Zunahme der absoluten Luftfeuchtigkeit in den 30 betrachteten Jahren an verschiedenen Standorten und gezielt in deutlich unterschiedlichen geodätischen Höhenlagen zu ermitteln. Da direkte Messungen nicht vorliegen, sollte die abs. LF in [ g/m3 Dekade ] mit dem im Anhang vorgestellten, im Internet frei verfügbaren Formelmaterial aus den Messungen der relativen Luftfeuchtigkeit [ % ] und der Temperatur [ °C ] berechnet werden. [ 1 ]

Es stellte sich heraus, das die Jahresdurchschnittsdaten der rel. LF [ % ] der vom DWD zur Verfügung gestellten Daten bei einigen der Standorte in größeren Höhenlagen unvollständig waren, so dass auf die Tagesdaten zurückgegriffen und die Jahresdurchschnitte auch hier selbst ermittelt werden mussten. Der Standort Wetterstein entfiel vollständig, da weder die Jahres- noch die Tagesdurchschnittswerte vollständig vorlagen. Folgenden fünf Standorte konnten auf diese Weise vollständig ausgewertet werden:

Sehen Sie bitte die Diagramme 3 bis 12:

Diagramm 3

Die 17 Jahre lang andauernde Temperatursteigerungspause ist bei allen betrachteten Standorten auch im Verlauf der abs. LF [ g/m3 Dekade ] gut zu erkennen.

Diagramm 4

Diagramm 5


Diagramm 6


Diagramm 7

Diagramm 8

Diagramm 9

Diagramm 10

Diagramm 11

Diagramm 12

Es wurde die Magnus-Formel über Wasser eingesetzt, siehe Anhang.

Die Einzelergebnisse wurden mit dem Rechner auf der unten angegebenen Website gegengeprüft. Da alle Ergebnisse mit demselben Excel-Rechenblatt erstellt wurden, sollten alle dem verwendeten Formelmaterial entsprechend valide sein.

Die Korrektheit des verwendeten Formelmaterials wurde vorausgesetzt.

Es gibt eine kleine Abhängigkeit vom Umgebungsdruck. Eine Quelle nannte ca. 5%.
Mit dem genannten Rechner der Website konnten keine höhenabhängigen Änderungen bis zur zweiten Nachkommastelle erzeugt werden. Für die hier ermittelten Steigerungsraten wären sie ohnehin irrelevant, da sie sich herausheben, wenn nur Werte jeweils derselben Höhenlage analysiert werden.

Tragen wir die gefundenen Steigerungsraten der abs. LF [ g/m3 Dekade ] in Abhängigkeit der geodätischen Stationshöhen  in einem Diagramm auf, erhalten wir das Diagramm 13:

Fazit :

Diagramm 13

Als Trendlinie wurde eine Exponentialfunktion gewählt, da das Formelmaterial ebenfalls eine Exponentialfunktion enthält. Ferner konnte durch Vergleiche erkannt werden, dass eine Exponentialfunktion dem Trend der Ergebnispunkte am besten entspricht.

Fazit :

  1. Was ein 17 Jahre lang andauerndes Plateau, (bei gleichzeitig steigendem CO2-Gehalt der Atmosphäre), innerhalb eines Zeitraumes von 30 Jahren für das Postulat „Menschengemachter Klimawandel“ bedeutet, soll hier nicht diskutiert werden.
  2. Diagramm 13 zeigt, dass bereits in ca. 3000 m Höhe nur noch ca. 10 % der Steigerung der abs. LF, (verglichen mit den Bodenwerten), zu messen sind.
  3. Deutschland ist ein sehr wasserreiches Land und dürfte somit an der oberen Grenze der Steigerung liegen. Diese dürften nicht über der gesamten Landmasse erreicht werden.
  4. Bei Extrapolation der gefundenen Exponentialfunktion lägen in einer Höhe von
    ca. 3820 m nur noch 5% der Bodensteigerungsrate vor. Ein weiteres Extrapolieren soll hier unterbleiben, können doch leicht Messungen vorgenommen werden, (Wetterballon, > 4000 m). Solche Messungen müssen auch aus früheren Jahren vorliegen.
  5. Es wurde gezeigt, wie mit einfachen Berechnungen anhand vorhandener Messdaten für die gesamte Landmasse valide Aussagen über die Steigerungsraten der abs. LF [ g/m3 Dekade ] in der bodennahe Atmosphäre erzeugt werden können.
  6. In wie weit abseits der Landmassen grosse Wassermassen in die höheren Schichten der Atmosphäre gelangt sind, sollten seriöse Satellitenmessungen zeigen können. Interessant wäre allerdings eine Untersuchung, die ermittelt, welche Steigerungsraten in Abhängigkeit von der Höhe erforderlich wären, um für die Rückstrahlungsbilanz, (Klarer Himmel), überhaupt Relevanz zu erlangen.
  7. Dass mehr Wasser in der Atmosphäre die Wolkenbildung begünstigt, durch die gigantische Energiemengen durch Abdeckung vom Boden ferngehalten werden und die durch Regen das Wasser der Atmosphäre wieder entziehen, ist so trivial wie wahr. Möglicherweise ist dies sogar der stärkste regulatorische Mechanismus des Wasserdampfes in der Atmosphäre. Da gemäss :http://www.physik.uni-regensburg.de/forschung/gebhardt/gebhardt_files/skripten/Druckundtemperatur.Ribow.pdf  :[ 1 ]
  8. Wasser ausschliesslich konvektiv transportiert wird und unter der Tropopause gefangen bleibt, sollte die Frage nach einer Steigerung des Wasserdampfgehaltes in der Atmosphäre sauber und eindeutig beantwortet werden können.

Schluss

Vor dem Hintergrund vorhandener, wichtiger Untersuchungen zur Relevanz der bodennahen Schichten der Atmosphäre im Rahmen der gesamten Wärmerückstrahlung aus der Atmosphäre, sollen diese Ergebnisse einen kleinen Beitrag in die Diskussion  der Wasserdampfverstärkung einbringen.

Anhang

[1]


[ 2 ]    Der eingefügt Link zeigt eine Vorlesung von Mirko Ribow zum Wintersemester 09/10 der Universität Regensburg. Hier sind  auch gut aufgebaute Grafiken zur Schichtung unserer Atmosphäre nach verschiedenen Kriterien vorhanden.

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