UN-Klimaschützer freuen sich über Corona, da es den Umbau der Gesellschaft ermöglicht

Clemens Traub, der im Februar ein kritisches Buch zu Fridays For Future geschrieben und die innere Perspektive aufzeigte, hat der NZZ ein Interview kurz von den Klimastreiks am 25.09.2020 gegeben.

„Mich stören diese Schwärmereien von einem Systemsturz. Fragen Sie einmal einen Arbeiter, was er davon halte. Derartige Forderungen kann man nur stellen, wenn es einem selbst gutgeht.“

Zum Interview geht es hier.

+++

Polen plant offenbar den Ausstieg aus der Kohle. Kein anderes EU Land fördert so viel Kohle wie Polen. Laut FAZ (Paywall!) kommt der Ausstieg allerdings erst bis 2049. Nach n-tv wird in Polen die Option Kernenergie ziehen.

+++

Die Aktion Ende Gelände blockiert den Kohletagebau Garzweiler und ein Gaskraftwerk. Die WELT berichtet. Erdgas, so die Klimaaktivisten sei genauso schädlich wie Kohle. Nach dem erklärten Ausstieg aus Kohle und Kernenergie ist Erdgas der einzig verbleibende Energieträger, der dafür sorgen kann, dass Schwankungen bei den Erneuerbaren Energien ausgeglichen werden können. Ob die Aktivisten das bedacht haben? Hat sich irgendeiner von ihnen jemals die Volatilität bei der Stromerzeugung in Deutschland angesehen?

+++

Norwegen macht offiziell ernst in Sachen Carbon Storage, also das Abscheiden von CO2 aus der Luft, um es dann in den Erdboden zu verpressen. Es wird hier erklärt.

„According to the UN Intergovernmental Panel on Climate Change, CCS will be necessary to reduce global greenhouse gas emissions in line with the climate targets at the lowest possible cost. There are currently few facilities in operation on a global basis. We therefore need more projects that bring learning and technological development. In turn, they will help  reduce costs. If CCS is to become an efficient climate policy instrument, new facilities must be established in Europe and globally.“

+++

Wer Luisa Neubauer beim Ersinnen einer neuen Wirtschaftsform beiwohnen möchte, der kann sich in der ZDF Mediathek die Sendung Aspekte vom 25.09.2020 ansehen. Die Marktwirtschaft hat nach Neubauers Worten versagt. Sie sagt allerdings nicht, was sie stattdessen für sinnvoll hält.

Die Aktivistin spricht dort auch über das Pariser Abkommen, und das nennt sie dort den letzten Kompromiss, den „wir“ mit uns selber geschlossen haben, nämlich eine 1,5 Grad Grenze zu ziehen. Wie in diesem Blog schon mehrfach beschrieben, legt das Pariser Abkommen einigen Staaten wie China oder auch Indien bis 2030 keinerlei Beschränkungen auf. Diese Länder dürfen also noch 10 Jahre weiter emittieren wie sie möchten – und genau das machen sie auch. Sehr gut visualisiert wurde es in diesem Beitrag. Wie scheitert dann ein System, wenn es den Rahmen von Paris einfach ausschöpft? Ist das System dann verkehrt, wie Luisa Neubauer meint oder eher das Abkommen?

Gleichzeitig werden die Regierungen der EU und auch die EU selber von Klima-Aktivisten angeklagt, nichts zu unternehmen. Das ist eine extrem bizarre Situation, weil die EU und ihre Mitgliedsstaaten sehr wohl nachweislich ihre Treibhausgase-Emissionen reduzieren.  Sie bekommen aber sozusagen stellvertretend für diejenigen Staaten, die nach dem Pariser Abkommen gar nicht verringern müssen, die Wut der Klima-Aktivisten, denn Treibhausgase kennen keine Grenzen.

Das ist kein Umlasten, wer eine weltweite Lösung möchte, der muss es auch international durchsetzen. Der Ökonom Hans-Werner Sinn hat diese Lösung auch schon skizziert. Er nennt sie Klima-Club. Wer Geschäfte mit der EU betreiben möchte, muss sich am Emissionshandel beteiligen. Folgt der Wissenschaft, in diesem Fall sollte man der Wirtschaftswissenschaft folgen, nur dann wird es eine weltweite Lösung geben.

+++

UN-Klimaaktivisten freuen sich über Corona, weil es nun angeblich die Chance eröffnet, die Welt klimafreundlich neu zu errichten. Australische Skynews:

UN climate change fund calls coronavirus an ‚opportunity‘ to re-shape the world

The UN-funded financial arm of the Paris Agreement has labelled the killer coronavirus an “opportunity” to raise funds for climate change action and “relaunch economies on low-emission, climate-resilient trajectories”.

+++

Peter Hahne auf Tichys Einblick im April 2020:

Die Gnadenlosigkeit der Klima-Religion

Die Klima-Religion kennt keine Gnade. Allein die gute Sache zählt. Der Zweck heiligt die Mittel, wenn einem sonst schon nichts heilig ist.

Weiterlesen auf Tichys Einblick

+++

Leserpost:

Volker Quaschning erklärt seinem breiten Publikum, warum das Fahren von Elektroautos in Deutschland keine Zukunft haben wird. Als hätten wir es nicht schon längst gewusst. Seiner Rechnung folgend ist ein Stromer rein von den Energiekosten betrachtet wesentlich unattraktiver als ein Verbrenner. Wenn jetzt noch die von allen Steuerzahlern getragene Kaufpreissubventionierung auf Neuwagen entfällt ist das Produkt marktwirtschaftlich betrachtet  tot.

Mein Beitrag zum Umweltschutz: Ich habe mir gerade einen neuen Verbrenner bestellt. Da kommt hinten sauberere Luft raus als vorne angesaugt wird. Und der Feinstaub ist auch reduziert, da das Fahrzeug nicht permanent ca. 600 kg „Tankanlage“ mit sich rumschleppen muss. Somit wird enorm Reifenabrieb verhindert. Meine jährliche Fahrleistung beträgt ca. 12.000 km. Dafür muss ich nur ca. 12 mal für 5 Minuten eine Tankstelle aufsuchen. Ein äußerst nervenberuhigendes Gefühl besteht auch darin, wenn man nicht stets nachrechnen muss, wie weit man noch elektrisch fahren kann und ob dann zufällig auch eine Ladesäule frei ist. Und was soll das erst im Winter werden, wenn Elektrofahrer bei Minustemperaturen Stunden lang im kalten Auto warten müssen, bis der Ladevorgang beendet ist.

+++

CO2 macht dumm! CIRES Colorado im April 2020:

Continued CO2 Emissions Will Impair Cognition

Rising CO2 causes more than a climate crisis—it may directly harm our ability to think

As the 21st century progresses, rising atmospheric carbon dioxide (CO2) concentrations will cause urban and indoor levels of the gas to increase, and that may significantly reduce our basic decision-making ability and complex strategic thinking, according to a new CU Boulder-led study. By the end of the century, people could be exposed to indoor CO2 levels up to 1400 parts per million—more than three times today’s outdoor levels and well beyond what humans have ever experienced.

“It’s amazing how high CO2 levels get in enclosed spaces,” said Kris Karnauskas, CIRES Fellow, associate professor at CU Boulder and lead author of the new study published today in the AGU journal GeoHealth. “It affects everybody—from little kids packed into classrooms to scientists, business people and decision makers to regular folks in their houses and apartments.” 

Shelly Miller, professor in CU Boulder’s school of engineering and coauthor adds that “building ventilation typically modulates CO2 levels in buildings, but there are situations when there are too many people and not enough fresh air to dilute the CO2.” CO2 can also build up in poorly ventilated spaces over longer periods of time, such as overnight while sleeping in bedrooms, she said.

Put simply, when we breathe air with high CO2 levels, the CO2 levels in our blood rise, reducing the amount of oxygen that reaches our brains. Studies show that this can increase sleepiness and anxiety, and impair cognitive function. 

We all know the feeling: Sit too long in a stuffy, crowded lecture hall or conference room and many of us begin to feel drowsy or dull. In general, CO2 concentrations are higher indoors than outdoors, the authors wrote. And outdoor CO2 in urban areas is higher than in pristine locations. The CO2 concentrations in buildings are a result of both the gas that is otherwise in equilibrium with the outdoors, and also the CO2 generated by building occupants as they exhale. 

Weiterlesen bei CIRES Colorado

+++

Wiener Zeitung im April 2020:

Halbbildung: Eigenes Klimawandel-Wissen wird überschätzt

Wenn es um den Klimawandel geht, wird das eigene Wissen oft zu hoch eingeschätzt. Wissenschaftler der Uni Graz haben nach einer Online-Befragung eine große Diskrepanz zwischen wissenschaftlich belegten Fakten und dem vermeintlichen Wissen festgestellt. Laut den Studienautoren Annina Thaller und Thomas Brudermann wäre eine auf viele unterschiedliche Zielgruppen zugeschnittene Bildungsarbeit nötig.

Weiterlesen in der Wiener Zeitung

Wir haben die Anregung der Grauer Forscher aufgenommen und ein Buch zum Klimawandel geschrieben, das dem interessierten Laien eine solide fachliche Grundlage für Diskussionen liefert: Unerwünschte Wahrheiten. Erhältlich z.B. bei Amazon oder Thalia. Preis € 25,00:

Teilen: