Überraschende Entwicklung für die Elektromobilität

Von Reinhard Storz

Kürzlich sah ich im Fernsehen einen Beitrag, in dem über die Probleme der Feuerwehr berichtet wurde, die auftreten, wenn ein Elektroauto in Brand steht. Ein Löschen mit herkömmlichen Mitteln ist nach Auskunft der Fachleute nicht möglich. Die Batterie kann sich, auch nach Stunden, immer wieder entzünden, wurde berichtet.

Will man das in Brand geratene Elektroauto wirksam löschen so muss man es in einen Container verfrachten und darin unter Wasser setzen. Sozusagen in einer großen Badewanne untertauchen. Für diese Prozedur braucht man nicht nur den Container sondern auch einen Kran und etwa 8 Kubikmeter Wasser.

Stellen wir uns nun vor wie es in Zeiten ohne Lockdown in den Parkhäusern von Einkaufzentren zugeht. Da parkt an einem Samstag ein PKW neben dem Anderen. Dazwischen ein Elektroauto, welches in Brand gerät. Da soll nun die Feuerwehr anrücken mit einem Kran und einem Löschcontainer. Ob sie mit diesen Geräten in die Nähe des brennenden Wagens kommen kann ist zweifelhaft. Aber selbst wenn das zu schaffen wäre würde es an der erforderlichen Höhe fehlen um den Wagen in den Container zu heben und dort unter Wasser zu setzen. Die Feuerwehr müsste sich darauf beschränken den Wagen ausbrennen zu lassen und ein Übergreifen des Brandes auf benachbarte Fahrzeuge möglichst zu verhindern. Gravierende Schäden an den Betonstrukturen vom Parkhaus wären unvermeidlich.

Dieses Problem haben inzwischen nicht nur die Feuerwehren und das Fernsehen erkannt. So wird in der Presse berichtet, dass in den Städten Kulmbach und Leonberg Parkhäuser für Elektroautos durch die Behörde gesperrt wurden. Aber das könnte natürlich nicht nur öffentliche sondern auch private Parkhäuser betreffen. Da mache ich mir schon Sorgen, da meine Söhne mit Familien in Wohnanlagen leben, die im Untergeschoss dutzende PKW stehen haben. Und wenn die Elektromobilität zunimmt wird sich auch die Zahl Elektro PKW dort erhöhen.

Ist bei der Sicherheitsbetrachtung derartiger Tiefgaragen berücksichtigt, dass mehrere nebeneinander parkende Elektroautos gleichzeitig in Brand stehen könnten, weil vor Eintreffen der Feuerwehr der Brand schon auf benachbarte Fahrzeuge übergegriffen hat? Auch ein Brand eines Elektro PKW in einem Tunnel könnte problematisch sein, da auch dort vermutlich die erforderliche Höhe fehlt um das brennende Fahrzeug in einen Löschcontainer zu verfrachten.  Die Feuerwehr könnte auch dort wohl nur ein Übergreifen des Feuers verhindern und das Auto ausbrennen lassen., mit der Folge einer erheblichen Beschädigung des Tunnels. Werden daher in naher Zukunft alle Tunnel für Elektromobile gesperrt und diese Fahrzeuge müssen dann in den Alpen die Passstraßen benutzen?

Wir können gespannt sein auf die zukünftigen Entscheidungen zu diesem Thema. Im Internet findet man inzwischen zahlreiche Links zu diesem Thema. Beispielsweise die Folgenden:

MDR: Elektroauto-Brand im Tunnel: Neue Erkenntnisse für Feuerwehren

WDR: Erster Löschcontainer für E-Autos

RBB: Elektroautos: Beim Brand hilft nur viel Wasser

Teslamag.de: Lade-Vorbereitung für Parkplätze wird Pflicht – Tiefgarage in Bayern sperrt Elektroautos aus

Heise: Brandschutz: Leonberg und Kulmbach lassen keine Elektroautos in Parkhäuser

+++

Siehe auch weitere Beiträge zum Brandrisiko von E-Autos im Vademecum von Alfred Brandenberger

Teilen: