Über die deutschen E-Auto-Subventionen freuen sich …… die Skandinavier

Als “Durchlauferhitzer” bezeichnet Efahrer die deutsche Förderung in Sachen E-Autos. Wer sich geschickt anstellt, der fährt nahezu kostenlos so ein Stromgefährt auf Kosten der Steuerzahler.

“Und so funktioniert das: Jemand kauft ein Elektroauto – laut Vox sind vor allem Tesla-Fahrzeuge bei dieser Masche beliebt –, bezahlt den Wagen und erhält anschließend vom Hersteller bis zu 3.570 und vom BAFA die Förderung für den Kauf in Höhe von bis zu 6.000 Euro. Ein halbes Jahr bis Jahr später verkauft der Käufer seinen neuen Stromer wieder, allerdings noch fast zum Neupreis. Dank der Förderung macht der Elektroautofahrer keinen Verlust. Der abkaufende Autohändler exportiert den Stromer dann beispielsweise nach Dänemark oder Norwegen, wo die Fahrzeuge aktuell für einen höheren Preis als in Deutschland verkauft werden können. So macht auch der Autohändler seinen Gewinn mit diesem zwar legalen aber fragwürdigen Trick.”

Siehe auch Beitrag in der Klimaschau 64: “ UMWELTPRÄMIE FÜR E-AUTOS: Wie deutsche Subventionen im großen Stil ins Ausland abfließen“

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Eigentlich sind Investitionen in Erneuerbare Energien kein Risiko. Die üppigen Subventionen machen es möglich. Es ist die berühmte Lizenz zum Gelddrucken. Wie Unternehmen dann dennoch in Schlagseite geraten können, das bleibt ein Rätsel. Der Greencity AG ist dieses Kunststück tatsächlich gelungen. Anwalt.de macht den Anlegern wenig Hoffnung, von dem Geld jemals etwas wiederzusehen.

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Enel Green Power CEO Salvatore Bernabei setzt nicht auf Kernenergie. Sie ist seiner Meinung nach nicht wettbewerbsfähig und komme zu spät. Rechargenews berichtet über die Pläne des italienischen Unternehmens.

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Ein Artikel in NYmag beschreibt, dass es in den USA durchaus Bewegungen gibt, die die Erneuerbaren Energien bremsen oder Infrastrukturmaßnahmen verhindern. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass lokale Interessen die Welt aufheizen. Er verkennt das Bestehen von Zielkonflikten aber komplett.

“In many of these cases, environmentalists themselves have taken a lead role in blocking green-energy projects. Residents in Nantucket, Massachusetts, filed suit to block the construction of offshore wind turbines, claiming they would endanger the whales. Two enormous solar plants in the Nevada desert are fighting environmentalists who complain they will destroy animal habitat. Desert-based solar plants “are increasingly drawing opposition from environmental activists and local residents who say they are ardent supporters of clean energy,” reports The Wall Street Journal. “Their objections range from a desire to keep the land unspoiled to protection for endangered species to concerns that their views would no longer be as beautiful.””

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Das slowakische Atomkraftwerk Mochovce 3 könnte laut Global 2000 schon in wenigen Tagen die endgültige Betriebserlaubnis erhalten. Das berichtet puls24.at. Global 2000 hatte gegen die Betriebserlaubnis Einspruch erhoben und auf Sicherheitsmängel aufmerksam gemacht. Thematisch passend dazu die Nachricht, dass die finnische Kernenergieanlage Olkiluoto-3 anders als geplant ab der ersten Februarhälfte 2022 hochgefahren wird wie Nucnet berichtet. Olkiluoto-3 soll einmal 14% des finnischen Strombedarfs decken.

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Dr. Wolfgang Epple kommentiert bei Umwelt-Watchblog die Pläne der Ampel-Koalition den Artenschutz aufzuweichen. Er verweist dabei auf die Kollision der deutschen Planungen mit dem EU-Recht.

“Zu diesem Ergebnis kommt ein rechtswissenschaftliches Gutachten der Kanzlei Caemmerer Lenz aus Karlsruhe im Auftrag der Naturschutzinitiative e.V. (NI) (16). Der auf deutsches und europäisches Umweltrecht spezialisierte Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Dr. Rico Faller hat zentrale Regelungen im Koalitionsvertrag untersucht, bei denen es insbesondere um den Ausbau der Windenergie in Deutschland geht: Windkraft im Dienste der „öffentliche Sicherheit“, Abkehr vom Individuenschutz und Ausrichtung auf Populationsschutz, und ein gesetzlicher Vorrang für EE sind allesamt nicht mit EU-Recht vereinbar.”

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Alle lautstarken Forderungen haben nichts genutzt. Obwohl die Bundesumweltministerin Lemke noch kurz vor der Bekanntgabe der neuen EU-Taxonomie-Regeln fleißig dagegen getrommelt hat, kam es wie erwartet. Im Handelsblatt forderte sie ein komplett neues Verfahren.

“Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) fordert ein komplett neues Verfahren für eine „grüne“ Kennzeichnung von Energie durch die EU. „Angesichts der großen Bedeutung der hier behandelten Fragen muss es jetzt eine öffentliche Konsultation geben und schließlich ein ordentliches Gesetzgebungsverfahren“, sagte sie am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. „Nur so lässt sich die Beteiligung der Öffentlichkeit, der Mitgliedstaaten und des Europäischen Parlaments ausreichend gewährleisten.“”

Lemke dürfte wissen, dass es eben kein Gesetz ist, sondern ein Rechtsakt. Natürlich können das Parlament und auch der Rat (die Mitgliedländer) noch Einfluss nehmen. Zum Kippen bräuchte es allerdings Mehrheiten, die sich momentan nicht abzeichnen. Daher mutet die Forderung auch eher wie ein frommer Wunsch an.

Es ist ohnehin interessant, dass Deutschland mit seinem Energieweg die Ausnahmen für Erdgas in die Regeln reinverhandelt hat und gleichzeitig so tut, als würde es gegen die neuen Regeln stimmen. Eine Enthaltung scheint sehr viel wahrscheinlicher und die Ampel wird hinterher sagen, man hätte sich nicht einigen können.

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Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung DIW entdeckt den Markt, genauer gesagt die Mechanismen, die Preise bestimmen, nämlich Angebot und Nachfrage. Der Preis ist in der Regel der Indikator für die Knappheit eines Gutes. Das DIW sieht die Energiewende in Gefahr, weil die nun (noch) teurer wird. Das ist halt der Markt. Das PV Magazin berichtete:

“Das untersuchte Szenario der Internationalen Energieagentur (IEA) basiert auf einem hohen Einsatz erneuerbarer Energien und Emissionsneutralität bis zum Jahr 2050. Da für den Bau von Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen große Mengen Kupfer nötig sind und für die Elektromobilität viel Kobalt, Lithium und Nickel, geht das Szenario von einem steilen Anstieg der Nachfrage nach diesen Rohstoffen aus. Annahmen der IEA zufolge dürfte sich der jährliche Kupferverbrauch in den kommenden 20 Jahren verdoppeln, der von Nickel mehr als verdreifachen und der von Kobalt versechsfachen. Bei Lithium könnte die Nachfrage 2040 sogar mehr als zwanzigmal so hoch sein wie heute. Damit dürfte die Nachfrage bedeutend schneller wachsen als die anderer für die Energiewende notwendiger Metalle.

Ob das Rohstoff-Angebot bei diesem Tempo mithalten kann, ist fraglich. Kupfer, Nickel und Kobalt werden in Minen abgebaut, und die Erschließung neuer Bergwerke ist zeitintensiv. Auch bei Lithium muss eine gewisse Vorlaufzeit eingeplant werden, auch wenn die Kapazitäten je nach Art der Förderung etwas schneller gesteigert werden können als bei den anderen Metallen. Als Folge steigen die Preise: Kupferpreise könnten dem Szenario zufolge im Jahr 2030 im Vergleich zu 2020 um knapp 70 Prozent ansteigen, Lithiumpreise um knapp 180 Prozent.”

Wir verweisen noch einmal auf die Zahlen, die die BBC veröffentlicht hat und die den Rohstoffbedarf allein für die Umstellung des PKW-Verkehrs im Vereinigten Königreich auf elektrischen Betrieb berechnete.

„The UK, for instance, wants all new cars to go electric from 2030. But to switch Britain’s 31.5 million petrol and diesel vehicles over to a battery-electric fleet would take an estimated 207,900 tonnes of cobalt, 264,600 tonnes of lithium carbonate, 7,200 tonnes of neodymium and dysprosium, and 2,362,500 tonnes of copper.

Scientists estimate Earth’s total carbon store

Humans help cook up mineral bounty

Earth’s rarest minerals catalogued

This amounts to twice the current annual world production of cobalt (used in battery electrodes), an entire year’s world production of neodymium (to make electric motor magnets) and three-quarters of the world production of lithium (battery electrolyte).

Replacing the estimated 1.4 billion internal combustion engine vehicles worldwide would need 40 times these quantities, and that’s before the metal and mineral requirements of all the wind turbines and solar farms are considered.“

Minenbesitzer dürften sich jetzt schon freuen.

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Leserpost von Dr. Stephan Kaula zum Blogartikel: „Die Windkraft und der Artenschutz„:

Ein Aspekt erscheint mir noch wichtig zu erwähnen. Die avifaunistischen Gutachten werden vom künftigen Betreiber an Gutachterbüros vergeben. Diese Gutachterbüros sind in der Regel völlig abhängig von diesen Windkraftgutachten und auf laufende Aufträge angewiesen. Aus dieser für die Gutachterbüros existentiellen und oft jahrzehntelangen Beziehung kommt es in großem Umfang zu Gefälligkeitsgutachten. So wurde z.B. im Falle eines geplanten Windparks in einem naturschutzrechtlich hochsensiblen Gebiet direkt am Nationalpark Kellerwald-Edersee (<1000m) an Stellen kartiert, von denen man aus das hohe Schwarzstorchvorkommen gar nicht beobachten konnte.

Der Nabu verzeichnete ein Vielfaches an Rotmilansichtungen über dem Plangebiet als die „Gutachter“ und ein Wespenbussardhorst mitten im Plangebiet wurde übersehen. Von einem professionellen Kartierer war zu erfahren, dass ihm bei Kartierungen andernorts vom Planungsbüroleiter nahegelegt wurde, er könne auch mal den einen oder anderen Rotmilan übersehen. Solange avifaunistische Gutachten nicht unabhängig vergeben werden, sind die Naturschutz-Gutachten Makulatur.

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