Tina Hassel vermischt Meldung und Meinung

Eigentlich sollte eine Journalistin des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks die Trennung von Meldung und Meinung kennen. Bei Tina Hassel scheint das nicht wirklich verstanden worden zu sein. Hassel wurde ja schon bei einem Grünem Wahlsieg als Regierungssprecherin gehandelt, nachdem sie zuvor schon euphorisch von Grünen Parteitagen berichtet hatte. In einem kurzen Tweet mischt Hassel Meinung und Meldung beim Thema Aus für den Verbrennungsmotor.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

Vielleicht war der Jubel über das Aus nach einer Parlamentsentscheidung verfrüht. Wir haben seinerzeit darauf hingewiesen, dass die Prozesse in der EU kompliziert sind. Es gehört auch ein Votum des Rates dazu und das sind die Länder. Dort scheint es aber keine Einigkeit und Nachbesserungsbedarf zu geben, wie die Zeit berichtet.

“Der gegenwärtige Vorschlag genüge dem aber nicht. «Das heißt, wir können dann wieder neu sprechen, wenn der legislative Vorschlag modifiziert worden wäre», sagte Lindner. Auch FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler bekräftigte am Mittwoch, dass Deutschland den EU-Plänen «in der nun vorgeschlagenen Form nicht zustimmen» könne. «Es wäre ein großer Fehler, den Verbrennungsmotor zu verbieten und damit auch klimaneutrale Kraftstoffe aus dem Wettbewerb um die besten Klimaschutztechnologien auszuschließen», sagte Köhler der Deutschen Presse-Agentur.

Selbst wenn das Verbot käme, bräuchten laut Köhler «weit mehr als eine Milliarde Bestandsfahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf der Welt eine klimafreundliche Perspektive». Deren Entwicklung würde durch ein Verbot ausgebremst, befürchtet er.”

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Der Grüne EU-Abgeordnete Bloss trommelt für die Erneuerbaren Energien. Allerdings schreibt er seinen Anhängern auf Twitter nur die halbe Wahrheit. Die ganze Wahrheit müsste lauten, dass Braunkohle die neue Brückentechnologie ist. Vielleicht kommt das aber schlecht an bei den eigenen Anhängern und er lässt es lieber weg.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

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Wie Politiker wie Bloss dann allerdings Unternehmen helfen wollen, die auf Gas angewiesen sind, das bleibt unklar. Aber vielleicht hast Bloss ja eine gute Idee, wie man einem brandenburgischen Hersteller von Solarglas helfen könnte, so ganz ohne Gas. Offenbar haben viele Politiker vergessen, wie wichtig Erdgas für die Industrie ist. Lieber streut man den Menschen Sand in die Augen, dass die Erneuerbaren es schon richten werden. Natürlich könnte man Glas auch mit Strom schmelzen, dafür wären aber enorme Mengen notwendig. Mengen, die vor allem stabil zur Verfügung stehen und nicht nur, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht.

rbb24 hat einen Artikel über das Unternehmen GMB in Tschernitz. Es stellt Solarglas her – mit Erdgas. Ein Mangel an Erdgas hätte gravierende Folgen.

“Weil Tschernitz allerdings auch nur ein Zulieferer ist, hängen weitere Produktionen an solchen Entscheidungen. GMB stellt Solarglas her, unter anderem für Photovoltaikanlagen in ganz Europa. Ein Produktionsstopp würde auch die Modulhersteller schwer treffen, so Zeisig. „Wir reißen die ganze Solarindustrie mit. Es gibt keinen Lieferanten mehr von Solarglas“, sagt er. „Mittlerweile sind wir der einzige Solarglasproduzent in ganz Europa.“

Damit sieht sich die GMB aber auch als Träger der Energiewende. Eine Abschaltung hätte solch weitreichende Folgen, dass Geschäftsführer Nico Succolowksy auf eine Ausnahmeregelung hofft und sein Werk, sollte es dazu kommen, zu den letzten gehört, die abgeschaltet werden.”

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Die Fridays For Future (FFF) Bewegung überrascht immer wieder. Die Geschichte Schwedens als Kolonialmacht ist nicht nur sehr kurz, sie ist vor allem schon 200 Jahre her. Aber, wir lernen von Greta Thunberg, dass man als Land auch innerhalb seiner eigenen Grenzen kolonial sein kann und rassistisch. Es geht um den Erzabbau in Gebieten, in denen der Volksstamm der Sami lebt. Msn.com berichtete.

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Kommen jetzt Zertifikate für Humus? Laut einer Meldung bei der Tagesschau gibt es solche Ideen, den Kohlenstoffspeicher Humus zu vergrößern.

Humus, die oberste Bodenschicht, ist ein kostbares Gut: Er ernährt die Pflanzen, speichert Wasser und nimmt über die Photosynthese den Kohlenstoff aus der Atmosphäre auf. Der Boden ist zusammen mit den Weltmeeren der größte CO2-Speicher. Allein dem oberen Meter landwirtschaftlich genutzter Böden in Deutschland bescheinigt das Thünen-Institut die Speicherung von rund 2,5 Milliarden Tonnen organischem gebundenem Kohlenstoff.

Dabei gilt: Ein Humuszuwachs von 0,1 Prozent pro Hektar entspricht etwa fünf bis sechs Tonnen gebundenem CO2 – unter optimalen Bedingungen. Aber das „Carbon Farming“ in der Landwirtschaft erfordert ein ausgeklügeltes Management, große Sachkenntnis und häufig eine Umstellung der Betriebsabläufe.  

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Die Zeit mit einem Bezahlartikel über den mächtigsten Grünen der Welt: Hal Harvey. Er verteilt Hunderte von Millionen an verschiedene Organisationen. Über verschiedene Stufen geht das Geld auch an Agora Energiewende. Wenn dann, wie im Falle von Patrick Graichen, sogar der Sprung in Ministerien geklappt hat, dann hat man es als Macher wohl geschafft.

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Das deutsche Bildungssystem ist extrem durchlässig. Ein schönes Beispiel, wie man es ohne jeglichen Abschluss und Dank einer Parteikarriere bis in Ministerämter kommen kann ist Oliver Krischer. Er soll neuer Umwelt und Verkehrsminister in Nordrhein-Westfalen werden, das berichtet die Aachener Nachrichten.

Ob diese Beförderung eine Art späte Dankbarkeit für Krischers TV-Verteidigung von Annalena Baerbock ist, kann nur vermutet werden. Zur Erinnerung: Im Sommer 2021 ploppten immer mehr Pannen im Wahlkampf der Grünen Kanzlerkandidatin auf. Wir berichteten. Die Redaktion der ZDF-Talkshow Markus Lanz versuchte Grüne Studiogäste zu gewinnen. Irgendwann war man bei Krischer angekommen, nachdem zuvor 30! andere Grüne abgesagt hatten. So viel zum Standing von Krischer.

Ein gutes Jahr später folgt nun offenbar die Anerkennung für den seinerzeitigen Kadaver-Gehorsam und das Überstehen einer für Krischer extrem peinlichen Sendung. Und da sage noch jemand, es gäbe keine Dankbarkeit mehr. Die Berufung Krischer ist vor einem ganz anderen Hintergrund interessant. Er wird für einen Grünen auch unpopuläre Entscheidungen treffen müssen. Genauso wie Grüne Politiker vor ihm, die zusammen mit der SPD in Sachen Hambacher Forst entschieden haben, sich aber später nicht mehr daran erinnern konnten.

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Kälteeinbruch in Australien

Sehr geehrte Damen und Herren,

eine Anmerkung zum Blog vom 26. 06. 22. Darin wird in einem Artikel über einen Kälteeinbruch in Australien berichtet (in Englisch, gelesen mit Übersetzer). In dem Bericht werden verschiedene Ansätze betrachtet. Grundsätzlich finde ich die Tatsache gut, dass auch über eine ungewöhnliche Kälte berichtet wird. Doch einige Aussagen im Bericht gehen wieder voll auf den Klimawandel ein.

In dem Bericht wird als Beispiel ein Tag (13. Juni) herausgenommen und die Temperaturen mit anderen Regionen der Welt verglichen. Daraus wird ein Temperaturdurchschnitt ermittelt, welcher etwa 0,3° über der Vergleichsperiode 1979 – 2000 (alter Vergleichszeitraum) liegt und 0,6° über dem „vorindustriellen Niveau“. Weiterhin wird angesprochen, ob der Klimawandel zu einem bestimmten Wetterereignis beigetragen hat, ist nach dem „Fingerabdruck“ des Klimawandels zu suchen. Dann heißt es noch, dass sich der Planet gegenüber der „vorindustriellen Zeit“ um 1,09° erwärmt hat. Am Schluss heißt es noch einmal, dass Kälteextreme heute weniger wahrscheinlich sind als „ohne Klimawandel“

Die Angaben der Erwärmung gegenüber der „vorindustriellen Zeit“ sind doch etwas irreführend. Die Vorindustrielle Zeit ist ja nicht 1850 sondern auch das Mittelalter. Der Vergleich mit mittelalterlichen Durchschnittstemperaturen wird sicherlich ein anderes Ergebnis ergeben. Die Aussage „ohne Klimawandel“ ist völliger Unfug, denn Zeiten ohne Klimawandel hat es nie gegeben.

Um es noch einmal deutlich auszudrücken: Ja, wir haben einen Klimawandel, das Klima erwärmt sich. Doch Klimawandel ist kein überraschendes Ereignis sondern Normalzustand. Das Klima verändert sich, seit es Klima auf der Erde (wie auch auf anderen Planeten) gibt.

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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