taz: Fixierung auf das 1,5-Grad-Ziel ist gefährlich

Titel- und Zusatzfoto des heutigen Blogs: Windzerzauste Landschaft an der portugiesischen Atlantikküste am Praia da Foz do Lizandro, südlich von Ericeira. Aufnahme von einer Herbst-Wanderung am 26.9.2020. Was glauben Sie: Wieviele der Fridays-for-Future Demonstranten halten sich wohl regelmäßig in der Natur auf, um diese kennenzulernen und zu genießen? Viele „Klimakämpfer“ besitzen eine Phobie vor den Elementen: Angst vor Wind, Angst vor Regen, Angst vor Sonne, Angst vor Fauna & Flora, Angst vor den Jahreszeiten… Eine der schlimmsten Begleiterscheinungen des Klimaalarms ist die eingeredete Angst vor der Natur, die vermutlich schwer wieder aus den Köpfen der heutigen Jugend herauszubekommen sein wird.

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Die Pläne der Niederlande in Sachen Kernkraft werden konkreter. Die WELT berichtet über den aktuellen Stand.

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Baum- und Waldexperte Peter Wohlleben war zu Gast bei Sandra Maischberger und spricht dort auch über Waldbrände und Bäume als Klimamacher. Bei YouTube gibt es ein 16 Minuten Video dazu.

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Ein für die TAZ erstaunlicher Kommentar kommt von Malte Kreuzfeld.

„Gleichzeitig ist die völlige Fixierung auf das 1,5-Grad-Ziel aber gefährlich. Denn so richtig dies Ziel in der Theorie ist, so unrealistisch ist es in der Praxis – auch wenn man kein Pessimist ist. 1,1 der 1,5 Grad sind bereits erreicht. Um die 1,5-Marke noch zu unterschreiten, wären so schnelle und so radikale Veränderungen nötig – und zwar weltweit –, dass dies Ziel faktisch unerreichbar ist. Das räumen auch viele Wissenschaftler*innen ein.“

Kreuzfeld warnt vor einer Alles oder Nichts Sichtweise.

„Aus gutem Grund ist im Paris-Abkommen darum auch nicht das 1,5-Grad-Ziel festgeschrieben, sondern ein Ziel von „deutlich unter 2 Grad“, verbunden mit „Bemühungen, den Anstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen“. Um Deutschland auf einen einigermaßen sicheren 1,5-Grad-Pfad zu bringen, müsste das Land bereits 2026 klimaneutral sein – was so unrealistisch ist, dass auch die Grünen als selbst erklärte Klimaschutzpartei kein Konzept haben, das damit im Einklang steht.“

Den ganzen Kommentar gibt es hier.

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Es wird Herbst und das nicht nur bei uns, sondern auf der gesamten nördlichen Halbkugel. Der russische Ort Chatanga ging im Sommer durch die Gazetten, weil es dort sehr hohe Temperaturen gab. Nun sind sommerliche Temperaturen in dem riesigen Sibirien eigentlich nichts überraschendes, weil es dort ein kontinentales Klima gibt. Kommt der Wind also aus Süden und kann sich bei seinem Weg über das Land aufwärmen, dann können auch in Sibirien Temperaturen jenseits der 30 Grad auftreten. Klima-Lobbyisten wie Simone Peter hat das nachhaltig verstört. Sie ging fest von Null Grad als Referenz im Sommer aus, was aber schlicht falsch ist. Lange Wärmeperioden im Sommer in Sibirien sind zwar selten aber keineswegs undenkbar. Ein Blick auf die Wikipedia hätte hier schon geholfen.

„In den meisten Regionen Sibiriens herrscht ein ausgeprägtes Kontinentalklima: Verhältnismäßig heiße Sommer (bis +40 °C) werden von extrem kalten Wintern (bis −72 °C) abgelöst. Oft wird das Land bis zu neun Monate von einer Schneedecke bedeckt.“

Was sicherlich ungewöhnlich war in 2020, das war der lange Zeitraum mit relativ hohen Temperaturen in dem riesigen Land. Im Falle von Lobbyistin Simone Peter wurde diese warme Periode fleißig benutzt, um die deutsche Windkraft zu promoten. Ihre Idee scheint es zu sein, dass man in Deutschland einfach nur mehr Windkraft installieren muss, dann werden die Sommer in Sibirien auch wieder kälter. So ähnlich argumentiert sie übrigens auch bei Sturmfluten, also denjenigen, die nicht mal eine schwere Sturmflut sind. Und das, obwohl die Stürme und die Stärke der Stürme in Deutschland abgenommen haben.

Aber, auch in Chatanga werden die Tage kürzer und das Wetter ändert sich. Die Aussichten für Chatanga sehen Dauerfrost ab Anfang Oktober vor. Etwas, was die weiter östlich gelegenen Landesteile von Sibirien bereits haben. Von dieser Entwicklung wird man allerdings wenig lesen. Sie taugt nicht für Alarm.

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Am 17.9.2020 gab es anlässlich der Klimawoche im Deutschen Bundestag eine Veranstaltung „Klima, Umwelt und natürliche Lebensgrundlagen“. Die Reden und Drucksachen finden Sie hier.

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Eos im April 2020:

Nonscientists Struggle to Separate Climate Fact from Fiction

Ganz genau. Jüngstes Opfer sind die Freitags-Klimakinder, die alles was aus Potsdam kommt als bare Münze nehmen. An Argumenten und wissenschaftlicher Diskussion besteht bei den Kiddies wohl kein Interesse. Das erinnert die Protestierer wohl zu sehr an Schule. Lieber lässt man sich vom „Potsdam Fiction“ einlullen und wird von Polit-Aktivisten als Klimakampfmaschine instrumentalisiert. Schon lange wollte man in Potsdam die Jugend einspannen. Das hat bestens geklappt, denn aufgrund fehlender Schul- und Studienabschlüsse war nicht zu erwarten, dass von den jungen Protestierern irgendwer inhaltlich mitdenken würde. Krawall und laut ist einfach. Ausgewogen wissenschaftlich zu diskutieren gelingt leider den wenigsten.

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Kuriose Meldung aus dem Kölner Stadtanzeiger aus dem April 2020:

Schmelzende Gletscher: Die Schweiz wächst dank Klimawandel

[…] Die kleine Schweiz wird größer, und schuld daran ist der sonst vielgeschmähte Klimawandel. Genau genommen geht es nur um eine Berghütte im Aostatal, die bis vor kurzem in Italien stand und durch das Abschmelzen eines Gletschers auf Schweizer Grund und Boden rückte.

Weiterlesen im Kölner Stadtanzeiger

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Dürre 2020 im Südwesten der USA. Sofort war der Schuldige gefunden: Der Klimawandel. Übersehen wurde dabei, dass es auch natürliche Schwankungen der Regemengen gibt. Gegenreden zur klimaalarmistischen Deutung der Dürre gibt es auf WUWT hier und hier.

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Und noch so eine pauschale Verdächtigung, diesmal auf Franz Alts Sonnenseite:

Ostafrika droht eine noch fatalere Heuschreckenplage

Die erste Plage schien gerade überstanden, schon droht eine zweite. Die UN warnt vor neuen Heuschreckenschwärmen, die in Ostafrika noch größeren Schaden anrichten könnten. Wetterextreme, bedingt durch den Klimawandel, begünstigen die Katastrophe.

Wie funktioniert das?

Ungewöhnlich starke Regenfälle in Verbindung mit dem warmen Klima sorgten auch in den vergangenen zwei Monaten für einen perfekten Nährboden.

Mal regnet es mehr, mal weniger in Afrika. Eine ganze Reihe von Faktoren spielen hier eine Rolle: AMO, NAO, ENSO, PDO, IOD und Sonnenaktivität. Da ist es plump und falsch, einfach den „Klimawandel“ anzuführen. Wie bei der Polizeiarbeit sollte man erst recherchieren und untersuchen, dann beschuldigen! Franz Alt, das war ziemlich schwach.

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Das Internet und dort abgehaltene Videokonferenzen sorgen in der Corona-Zeit dafür, dass viele Berufe überhaupt weiterarbeiten können. Aber: Streaming schädigt das Klima, warnen Klimaschützer. Soll man jetzt beim Arbeiten also ein schlechtes Klimagewissen bekommen, wenn man dadurch die Wirtschaft und den eigenen Arbeitsplatz stützt? Augsburger Allgemeine (paywall):

Umweltschutz in Corona-Zeiten: Wie klimaschädlich ist das Internet?

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Zum Abschluss noch ein Artikel aus dem Guardian aus dem April 2020:

Will climate change end waterfront living? Not if you can afford it

Developers are creating waterfront homes in Boston with innovative seawall defences but is this a model for other cities? Or a sign of climate gentrification?

Weiterlesen im Guardian

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