Klimamodelle können Ozeanzyklen nur mit Schummelei nachbilden

Ozeanzyklen sind klimasysteminterne Klimaschwankungen, die das Klimageschehen mit einem 60-Jahres-Zyklus pulsieren lassen. Das wird schnell klar, wenn man sich den Verlauf von Temperaturen, Hurrikanen und anderen Klimaparametern anschaut. Klimamodelle können die Ozeanzyklen nicht reproduzieren, ein klassischer Fall von Modellversagen. Dadurch entstanden stark überzogene Vorstellungen zu Erwärmungsprognosen und zur CO2-Erwärmungswirkung. Nun hat man die Ozeanzyklen jedoch offenbar langsam akzeptiert. Umso wichtiger ist es nun, die Ozeanzyklen endlich in die Modelle einzubauen. Das geschieht momentan jedoch mit der Brechstange. Anstatt sie sauber physikalisch mit Formeln zu beschreiben und vom Computer berechnen zu lassen, gibt man sie einfach basierend auf den Beobachtungsdaten von …

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Wichtiger Etappenerfolg: Wolken als Klimaverstärker der atlantischen Ozeanzyklen bestätigt

Im September 2016 erschien in den Geophysical Research Letters eine hochspannende Arbeit eines Teams um Katinka Bellomo, die einen Klima-Verstärker der Atlantischen Multidekadenoszillation (AMO) auf Basis von Wolken beschreibt. Laut dieser Studie geht bis zu einem Drittel der AMO-assoziierten Temperaturveränderungen auf das Konto von Wolkeneffekten. Hier der Abstract: New observational evidence for a positive cloud feedback that amplifies the Atlantic Multidecadal Oscillation The Atlantic Multidecadal Oscillation (AMO) affects climate variability in the North Atlantic basin and adjacent continents with potential societal impacts. Previous studies based on model simulations and short-term satellite retrievals hypothesized an important role for cloud radiative forcing …

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Universität Bristol fordert IPCC auf, Ozeanzyklen bei Temperaturprognosen stärker miteinzubeziehen

Schon bald beginnen Klimawissenschaftler mit den Arbeiten zum 6. IPCC Klimazustandsbericht. Es ist klar, dass sich einiges ändern muss. So mahnte die University of Bristol am 9. November 2016 eine stärkere Berücksichtigung der Ozeanzyklen bei den Temperaturprognosen an: Experts call on international climate change panel to better reflect ocean variability in their projections Ocean variability and realistic marine regional projections should be included in Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) reports to better inform policy-makers, state researchers from the University of Bristol and University of Tasmania. A commentary on what should be included in the next IPCC special interdisciplinary report …

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Ozeanzyklik statt Aerosole: Met Office Hypothese zum Nordatlantik endgültig verworfen

Im April 2012 meldetete die WAZ reißerisch: Klima: Luftverschmutzung fördert Dürren und Wirbelstürme Die Luftverschutzung fördert Dürren in Afrika und Wirbelstürme über dem Atlantik. Das haben jetzt britische Klimaforscher herausgefunden. Historische Klimaereignisse können damit nicht mehr natürlichen Klimaschwankungen angelastet werden. […] „Wir müssen umdenken: Eine ganze Anzahl von historischen Klimaereignissen wie besonders starke Dürren in der Sahelzone können wir nun nicht mehr nur den natürlichen Klimaschwankungen anlasten“, schreiben Ben Booth vom Hadley Centre des britischen Meteorological Office in Exeter und seine Kollegen. Bisherige Klimamodelle, aber auch Regelungen zum Schwebstoffausstoß müssten an die neuen Erkenntnisse angepasst werden. Weiterlesen auf derwesten.de. Es …

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Neue Studie in Nature Geoscience: Atlantische Ozeanzyklen sind Mitverursacher der Klimaerwärmung des späten 20. Jahrhunderts

In unserem Buch „Die kalte Sonne“ hatten wir 2012 dargestellt, dass Ozeanzyklen wie die PDO, AMO oder NAO einen entscheidenden und in bestimmten Grenzen vorhersehbaren Einfluss auf die Temperaturentwicklung auf der Erde haben. Damals ernteten wir für diese Idee (die im übrigen gar nicht von uns war), heftige Kritik aus den Kreisen der Klimaforscher. Eine Olympiade später scheint das Modell jedoch endlich in den Köpfen der Wissenschaftler angekommen zu sein. Eine Gruppe um Thomas Delworth publizierte am 20. Juni 2016 in Nature Geoscience eine Arbeit, in der sie den systematischen Einfluss der NAO auf das vergangene aber auch zukünftige Klima …

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Neue Geomar-Studie: Nordatlantik wird sich im kommenden Jahrzehnt leicht abkühlen

Das Kieler Geomar gab am 15. Oktober 2014 eine Pressemitteilung zu einem neuen Paper unter Beteiligung von Mojib Latif heraus. Wortreich und etwas trocken werden zunächst die klimatischen Grundlagen geschildert, bis ganz am Ende des Textes das eigentliche Highlight verkündet wird: Der Nordatlantik wird sich im kommenden Jahrzehnt wohl abkühlen! Ein überraschendes Resultat, wenn man bedenkt, dass wir uns angeblich mitten in einer CO2-getriebenen Hitzespirale befinden sollen. Aus diesem Grund verschlüsselt Latif die Botschaft so gut er kann:

„Unser Modell sagt uns, dass die Phase mit eher hohen Oberflächentemperaturen im Nordatlantik auch im kommenden Jahrzehnt anhalten wird, allerdings mit einem leicht negativen Trend“, sagt Professor Latif.

Offenbar hatte das Geomar nicht den Mumm, die bevorstehende Abkühlung in der Überschrift zu erwähnen. Im Folgenden die Vollversion der Pressemitteilung:

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Wie entwickeln sich die Temperaturen im Nordatlantik?
GEOMAR-Klimaforscher finden Methode zur Verbesserung von Klimavorhersagen

Die Stärke einer Hurrikansaison, Niederschläge in Westafrika, Winterverläufe in Mitteleuropa – die Oberflächentemperaturen des Nordatlantiks sind ein entscheidender Faktor für all diese Vorgänge. Sie schwanken in Zeiträumen von Jahrzehnten synchron mit dem Klima auf den angrenzenden Landregionen. Doch eine zuverlässige Vorhersage galt bisher als schwierig, da zu wenige Messdaten vorhanden sind. Klimaforscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel beschreiben jetzt in der internationalen Fachzeitschrift „Earth and Planetary Science Letters“ den Mechanismus dieser dekadischen Schwankungen der nordatlantischen Oberflächentemperaturen und zeigen, dass diese ein hohes Vorhersagepotential besitzen.

Für das Klima, aber auch das Wetter in Europa spielen Prozesse im Nordatlantik eine entscheidende Rolle. Der Golfstrom und seine Ausläufer wie etwa der Nordatlantikstrom transportieren Wärme tropischen Ursprungs quer über den Ozean, in der Atmosphäre über dem Meer entscheidet sich, ob es in Mitteleuropa stürmt oder die Sonne scheint. Die Wassertemperaturen an der Oberfläche des Atlantiks beeinflussen die jeweilige Hurrikansaison oder die Niederschlagsmengen auf den angrenzenden Kontinenten. All diese Prozesse unterliegen jedoch natürlichen Schwankungen, die sich über Jahre, Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte abspielen. „Konkrete Messreihen reichen oft nur wenige Jahrzehnte zurück“, sagt der Klimaforscher Professor Dr. Mojib Latif vom GEOMAR-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, „deshalb ist es sehr schwierig, Schwankungen auf längeren Zeitebenen richtig einzuschätzen und von möglichen durch den Menschen hervorgerufenen Änderungen zu unterscheiden“.

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IPCC-Mitbegründer Bert Bolin hatte die klimatische Rolle der Ozeanzyklen bereits sehr wohl gekannt

Ein häufiges Argument der IPCC-Fraktion gegen die Ozeanzyklen und ihre Relevanz als wichtiger Klimafaktor ist, dass die modernen Temperaturmessungen nur zwei bis drei 60-Jahreszyklen zurückreichen. Damit könne man die quasizyklische Natur nicht nachweisen. Ein schöner Versuch, allerdings zeigt sich dabei vor allem die Unkenntnis des Bedenkenträgers über die Literaturlage. Denn etliche Forscherteams haben die verschiedenen Ozeanzyklen mithilfe von geologischen Rekonstruktionen mittlerweile weit in die Vergangenheit zurückverfolgen können. Die quasizyklische Natur ist daher gut belegt und der Abwehrversuch der klimaalarmistischen Seite läuft ins Leere. Im Folgenden werfen wir einen Blick in die neuesten Arbeiten zu diesem Thema. Weitere Literatur ist auch in unserem Buch „Die kalte Sonne“ genannt.

Rekonstruktion von Ozeanzyklen in der Vergangenheit

Deng et al. 2013: Rekonstruktion der PDO seit 1853 mithilfe von Korallen im Südchinesischen Meer

Olafsdottir et al. 2013: Rekonstruktion der AMO und NAO in Island für die vergangenen 3000 Jahre

Svendsen et al. 2014: Rekonstruktion der AMO für die vergangenen 200 Jahre

Chylek et al. 2012: Rekonstruktion der AMO für die vergangenen 660 Jahre anhand von Eiskernen
Auszug aus der Kurzfassung:
A longer time scale AMO component of 45–65 years, which has been seen clearly in the 20th century SST data, is detected only in central Greenland ice cores. We find a significant difference between the AMO cycles during the Little Ice Age (LIA) and the Medieval Warm Period (MWP). The LIA was dominated by a 20 year AMO cycle with no other decadal or multidecadal scale variability above the noise level. However, during the preceding MWP the 20 year cycle was replaced by a longer scale cycle centered near a period of 43 years with a further 11.5 year periodicity.

Chiessi et al. 2013: AMO in Brasilien während der letzten 5000 Jahre

Olsen et al. 2012: NAO der letzten 5200 Jahre
Auszug aus der Kurzfassung:
The North Atlantic Oscillation influences climate in the Arctic region and northern Europe. Reconstructions of circulation patterns associated with the North Atlantic Oscillation from a 5,200-year-long lake sediment record suggest that the atmospheric circulation responded to significant transitions in Northern Hemisphere climate.
Siehe auch Bericht in The Hockeyschtick.

 

Ozeanzyklen befeuerten Erwärmung 1977-1998

Ein schwedischer Wissenschaftler teilte uns mit, dass der IPCC in der Frühphase seines Wirkens durchaus die Bedeutung der Ozeanzyklen gekannt haben muss. Einer der IPCC-Mitbegründer, der 2007 verstorbene Bert Bolin, soll auf einem Treffen in der Gründungsphase des Weltklimarats in den 1980er Jahren offen über den 60-Jahres-Rhythmus der Ozeanzyklen geredet haben. Damals prognostizierte Bolin 30 Jahre Erwärmung, da die vorangegangenen 30 Jahre eher durch Abkühlung gekennzeichnet waren. Im Folgenden der Wortlaut der Email:

I have heard from a participant at this meeting, with politicians and party officials, Bolin explained: The last 30 years we have had a slight cooling. Before that 1910-1940 we had a warming period. Before that it was cooling. It seems that the temperature is going up and down with a period of 60 years, so it is reasonable to expect that the next 30 years will be warmer. Bolin obviously had some idea of PDO influence on climate already at this time.

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Hummerkannibalismus im US-Bundesstaat Maine auf dem Vormarsch: Steckt die menschengemachte Klimakatastrophe dahinter?

Die Klimaaktivistenseite Climate Desk verbreitete im Juli 2013 einen TV-Clip zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Hummerfischerei im US-Bundesstaat Maine. Wärmeres Wasser in den letzten Jahrzehnten hat dort zu einer starken Vermehrung von Hummern geführt. Der Hummer – ein Gewinner des Klimawandels. Der Preis der Hummer wäre aber aufgrund der Schwemme abgesackt, heißt es. Die Fischer verdienen daher jetzt weniger als vorher – Schuld hat der Klimawandel. Auch der Kannibalismus soll sich unter Hummern weiter ausgebreitet haben. CO2, macht die Biester zum Killer.   Aber ist die Erwärmung des Ozeans im Gulf of Maine wirklich zwingend durch den Menschen …

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Ehemaliger IPCC-Autor Kevin Trenberth räumt in neuem Paper ein: Pazifischer PDO-Ozeanzyklus hat zur Erwärmungsphase 1976-1998 beigetragen

Es hat ein bisschen gedauert, aber die Ozeanzyklen als wichtige Klimafaktoren sind nun endlich auch auf der IPCC-Seite angekommen. Kevin Trenberth schreibt jetzt zusammen mit John Fasullo in einem neuen Paper im Fachmagazin „Earth’s Future„, dass die Erwärmungspause seit 1998 wohl mit der Pazifisch Dekadischen Oszillation (PDO) zu tun haben könnte. Auch Trenberths Kumpel Rahmstorf hält dies nun plötzlich für eine gute Möglichkeit, wie er in seinem Klimalounge-Blog am 16. Dezember 2013 schrieb:

Der führende US-Klimatologe Kevin Trenberth forscht seit zwanzig Jahren zu diesem Thema und hat gerade einen ausführlichen erklärenden Artikel dazu publiziert. Trenberth betont die Rolle der längerfristigen Schwankungen der Klimaschaukel ENSO, genannt pazifisch-dekadische Oszillation (PDO). Etwas vereinfacht gesagt: es geht darum, dass Phasen mit häufigern El Niño und Phasen mit häufigeren La Niña Bedingungen (wie derzeit) im tropischen Pazifik bis zu zwei Jahrzehnte anhalten können. Letzteres bringt eine anhaltend etwas langsamere Erwärmung an der Oberfläche unseres Planeten, weil dafür mehr Wärme tiefer im Ozean gespeichert wird. Ein zentraler Punkt dabei: selbst wenn die Oberflächentemperatur stagniert nimmt unser Planet weiter netto Wärme auf.

Der andere „zentrale Punkt“, den Rahmstorf an dieser Stelle leider verschweigt, ist sogar noch wichtiger. Trenberth räumt nämlich in seinem neuen Paper explizit ein, dass die Erwärmungsphase 1976-1998 zu einem Teil auf die positive Phase der PDO zurückzuführen sei:

The picture emerging is one where the positive phase of the PDO from 1976 to 1998 enhanced the surface warming somewhat by reducing the amount of heat sequestered by the deep ocean, while the negative phase of the PDO is one where more heat gets deposited at greater depths, contributing to the overall warming of the oceans but cooling the surface somewhat. The Pacific Ocean appears to account for the majority of the decadal variability… Nevertheless, the events in the Pacific undoubtedly also affect the Atlantic, Indian, and Southern Oceans as the system acts collectively to equilibrate to these changes in the flow of energy.

Als wir das PDO-Modell Anfang 2012 in unserem Buch „Die kalte Sonne“ als Mitauslöser der Erwärmung 1976-1998 ins Spiel brachten und die Ozeanzyklik als Pulsgeber für die Temperaturzyklen im Maßstab von mehreren Jahrzehnten, erlebten wir heftigen Widerstand beim deutschen Klimaestablishment. Knapp zwei Jahre später ist die kalte Sonne im Mainstream angekommen, bzw. vielmehr der klimatische Mainstream bei der kalten Sonne.

Eine ausführliche Besprechung des Trenberth & Fasullo 2013 Papers erschien von Leon Clifford auf reporting climate science.com.

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Im Schulfernsehen der Dritten Programme läuft derzeit der 15-Minuten-Film „Grönland: Erdbeeren am Polarkreis“, der sich mit dem Klimawandel in dieser Region beschäftigt. Den Clip kann man sich hier anschauen. Thema sind die verbesserten landwirtschaftlichen Ernteerträge in Grönland aufgrund der Erwärmung der letzten Jahrzehnte. Hierdurch wurde u.a. ein ehemaliger Junkie zum Kartoffelbauern. Es ist begrüßenswert, dass auch endlich einmal Vorteile der Erwärmung dargestellt werden. Allerdings fehlt der historische Kontext. Zwar wird kurz auf Grönland=Grünland angspielt, aber die Tatsache, dass es zur Wikingerzeit bereits einmal genauso warm wie heute war, wird verschwiegen. Wer weiß, vielleicht haben die Wikinger damals sogar schon Erdbeeren angebaut.

Neben dieser fragwürdigen Auslassung, werden einige andere Dinge behauptet, die nicht den Tatsachen entsprechen. Es wird gesagt, das Grönlandeis wäre viele Millionen Jahre stabil gewesen und würde erst jetzt abschmelzen. Falsch. In der letzten Zwischeneiszeit war es wärmer als heute und das Eis musste kräftig Federn lassen (siehe unseren Blogartikel „Wo ist der ominöse Kipppunkt? Vor 120.000 Jahren war es 4 Grad wärmer und das grönländische Eis hielt stand„). Auch zur Zeit des holozänen Klimaoptimums war es deutlich wärmer als heute, worunter das Eis sehr zu leiden hatte („Ein Thema das die Medien meiden wie der Teufel das Weihwasser: Vor 5000 Jahren war es in Grönland zwei bis drei Grad wärmer als heute„). Und vor 1000 Jahren, zur Zeit der Wikinger, als es so warm wie heute war, herrschte wieder Schmelzalarm („Grönländische Istorvet-Eiskappe war während der Mittelalterlichen Wärmeperiode kleiner als heute„). Von Millionen-Jahre-stabilem-Grönlandeis kann nicht die Rede sein. An anderer Stelle wird im Film behauptet, dass die grönländische Eiskappe heute schneller schmilzt als zuvor. Falsch. Siehe „Universität Utrecht: Grönländische Gletscher hatten ihre intensivste Abschmelzphase bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ und „Kehrtwende bei der grönländischen Eisprognose: Eine weitere Studie bestätigt ein langsameres Abschmelzen„. Wenn Sie Lehrer sind und den Film Ihren Schülern zeigen wollen, sollten Sie diese Defizite separat aufarbeiten. Falls Sie Material benötigen, können Sie sich gerne an uns wenden.

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Schreckliche Nachrichten aus Oberhausen, mitten im Klimawandel. Die WAZ berichtete am 29. November 2013:

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Neues vom Nordatlantik: Das natürliche “Day after Tomorrow“- Szenario?

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Einen sehr kurzen Artikel in der aktuellen Ausgabe von “Nature Geosience” sollte sich der interessierte Leser nicht entgehen lassen. In ihm wird festgestellt, dass die AMOC (Atlantic Meridional Overturning  Circulation, der polwärts gerichtete Wärmestrom des nördlichen Atlantiks) im sehr raschen Sinken ist, seit 2004, dem Beginn der kontinuierlichen Messungen. An anderer Stelle hatten wir hier bereits über solche Hinweise berichtet (siehe „Mojib Latif hatte Recht: Wohl keine Erwärmung in den nächsten Jahren„). Warum ist das so interessant? Schauen wir auf die globale Verteilung der Wärme besonders in den Weltmeeren fällt die bedeutende Rolle des Nordatlantiks sofort ins Auge:

Bild 1:  Aktuelle Temperaturverteilung der Weltmeere, Quelle: NOAA.

 

Der Transport von wärmeren Wässern bis hinauf zu 70 Grad Nord passiert ausschließlich zwischen Europa und Kanada, die in den Tropen erwärmten Wassermassen strömen polwärts ( meridional) und beeinflussen so die Temperaturen von großen Teilen Eurasiens und auch der Ostküste Amerikas. Mit verantwortlich dafür ist die AMOC, die sehr große Wärmemengen bewegt. Ein Bestandteil des atlantischen  Wärmetransports ist der Golfstrom, sein Anteil hat sich nur wenig geändert, da er vom Passatwind bestimmt wird. Hier geht es um die Thermohaline Zirkulation (durch Temperatur- und Dichteunterschiede angetrieben), bei der also eine recht schnelle Schwächung beobachtet wird. Im „Nature Geosience“ Artikel ist besonders diese Abbildung zu beachten:

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Neue Arbeit in den Geophysical Research Letters: Ozeanzyklen führen in den kommenden 15 Jahren auf der Nordhalbkugel zu leichter Abkühlung

Seit 1998 steigen die Temperaturen nicht mehr an. Keines der IPCC-Klimamodelle hatte dies für möglich gehalten. Grund für die peinliche Panne war ein dummer handwerklicher Fehler: Man hatte die Bedeutung der regelmäßig im 60-Jahrestakt pulsierenden Ozeanzyklen glatt übersehen. Anfang 2012 wiesen wir die Fachwissenschaftler in unserem Buch „Die kalte Sonne“ auf diesen Sachverhalt hin. Aber diese reagierten dünnhäutig und schossen scharf zurück. Mittlerweile haben sich die Zeiten jedoch geändert. Fast monatlich erscheinen neue, begutachtete Fachartikel, die die Temperaturentwicklung der letzten Jahrzehnte in Verbindung mit Ozeanzyklen interpretieren. Ende Oktober 2013 erschien in den Geophysical Research Letters ein weiterer Artikel, diesmal von …

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Britisches Met Office schnupft Aerosol-Überdosis: Ich mach‘ mir die Welt, Widdewidde wie sie mir gefällt

Im Juni 2013 erschien im Fachmagazin Nature Geoscience ein typisches IPCC-Rettungspaper eines Teams um Nick Dunstone vom britischen Met Office Hadley Centre, das helfen sollte, das Gesicht des Weltklimarats zu wahren. Es ist seit längerem bekannt, dass die atlantischen Hurrikane in ihrer Häufigkeit eng an einen wichtigen 60-Jahres-Ozeanzyklus gekoppelt sind, die Atlantische Multidekadenoszillation (AMO) (Abbildung 1). Etliche Arbeiten hatten diesen Zusammenhang in der Vergangenheit eindrucksvoll dokumentiert, darunter eine Studie eines Teams um Steffen Hetzinger vom Kieler Geomar, das seine Ergebnisse 2008 im hochkarätigen Fachjournal Geology publizierte. Der gleiche Ozeanzyklus hat im Zusammenspiel mit seinem pazifischen Pendant, der Pazifisch Dekadischen Oszillation (PDO), enormen Einfluss auf die globale Temperaturentwicklung.

Abbildung 1: Gute Übereinstimmung im Verlauf von atlantischen Hurrikanen und der AMO in den letzten 100 Jahren. Quelle: Vahrenholt & Lüning: „Die kalte Sonne“, nach Hetzinger et al. 2008.

 

Der IPCC ignoriert diesen Zusammenhang aus Liebe zum CO2 hartnäckig und konnte aus diesem Grund auch die Verbindung der Ozeanzyklen mit den Hurrikanen nicht akzeptieren. Da aber die Hurrikantätigkeit in den letzten 100 Jahren tatsächlich langfristig schwankte, musste ein Bug-Fix, eine Rettungshypothese her. Das IPCC-nahe Gutachtergremium von Nature Geoscience erlaubte daher Dunstone und seinen Kollegen zu schreiben, dass es gar nicht diese Ozeanzyklen waren, die die Hurrikan-Zyklik auslösten, sondern Änderungen im anthropogenen Aerosolausstoß. Bild der Wissenschaft fasste den Tenor der Arbeit zusammen:

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Nicola Scafetta in Earth Science Reviews: Die Hälfte der Erwärmung der letzten Jahrzehnte wurde durch einen natürlichen Zyklus hervorgerufen

Vor einigen Wochen ging mal wieder der Extremwetterkongress in Hamburg über die Bühne. Mit freundlicher Unterstützung der Versicherungsindustrie. Die Hamburger Lokalausgabe der Welt berichtete am 29. September 2013:

Düstere Szenarien der Zukunft des Planeten Erde hat der 8. Extremwetterkongress mit über 3000 Teilnehmern gezeichnet, der am Freitag in Hamburg zu Ende ging. […] Das grönländische Eis schmelze mit einer Rate von 100 bis 350 Milliarden Tonnen pro Jahr, sagte Professor Peter Lemke vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Auch der Rückgang des arktischen Meereises sei dramatisch, und selbst der antarktische Eisschild reagiere inzwischen mit Eisverlusten auf das globale Temperaturniveau. Die Prognosen für den künftigen Meeresspiegel seien „wesentlich pessimistischer geworden“ als noch im letzten Bericht des Weltklimarats.

Und so geht es munter weiter. Man möchte es kaum glauben. Offenbar wurden sämtliche neuen Forschungsergebnisse zur Grönlandforschung ausgeklammert, da sie nicht in das fest verankerte alarmistische Grundbild passten. Die seriöse Wissenschaft sieht die Dinge nämlich mittlerweile viel weniger dramatisch als es die Anhänger des IPCC sowie aktivistische Politiker gerne hätten. Anstatt auf Kongressen die Menschen scharf zu machen, sollte Peter Lemke lieber ein wenig mehr Zeit auf die Lektüre der neuesten Fachliteratur verwenden. Hier nur eine kleine Auswahl der jüngsten Studien:

 

Unethisch ist es zudem, den Rückgang des arktischen Meereises in den Vordergrund zu stellen und die neuen Eisrekorde in der Antarktis einfach unter den Tisch fallen zu lassen. Und auch der antarktische Eisschild ist viel stabiler als ehemals angenommen. Auf dem Extremwetterkongress scheint das genaue Gegenteil behauptet worden zu sein. Wiederum lohnt es sich, die Originalpublikationen zu lesen, anstatt sich auf einem kommerziellen Klimaalarmkongress aus zweiter Hand „informieren“ zu lassen:

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Vor anderthalb Jahren stand es bei uns im Buch „Die kalte Sonne“ als Gastbeitrag, mittlerweile hat Autor Nicola Scafetta seine Analyse der Temperaturentwicklung der letzten 150 Jahre weiter ausgebaut und in etlichen begutachteten Artikeln publiziert. Seine jüngste Arbeit erschien im November 2013 in der angesehenen Fachzeitschrift Earth Science Reviews (in der übrigens auch Kalte-Sonne-Coautor Sebastian Lüning zwei Arbeiten zu anderen Themen veröffentlicht hat). Unter anderem erläutert Scafetta in der Arbeit, dass etwa die Hälfte der Erwärmung der letzten Jahrzehnte auf eine zyklische natürliche Komponente eines 60-Jahreszyklus zurückgeht. Diese Ansicht wird mittlerweile von einer Reihe von Arbeiten anderer Autoren unterstützt. In den IPCC-Klimamodellen fehlt dieser wichtige Zyklus jedoch. Im Folgenden ein Auszug aus der Kurzfassung der Arbeit (Fettsetzung ergänzt):

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Erwärmungsstudie des Alfred-Wegener-Instituts versäumt es, einen wichtigen natürlichen Atlantikzyklus zu erwähnen

Am 24. September 2013 berichtete die Badische Zeitung über den neuen Klimazustandsbericht des IPCC:

Der Klimawandel steckt in der Waldsterben-Falle
Die Debatte über das Klima war in den vergangenen Jahren so laut, dass es jetzt viele nicht mehr hören können. Im Nachhinein ist wohl die Weltklimakonferenz in Kopenhagen der Anfang dieser Entwicklung gewesen. Bis dahin haben die alten Reflexe gut funktioniert. Man hat uns auf Radfahren und Mülltrennung eingeschworen, indem man uns Angst machte. Und darauf reagieren wir Deutschen sehr empfindsam. Die Parole lautete: Wenn wir jetzt nichts ändern, ist es bald zu spät. Der Klimawandel wurde uns mindestens als Hollywoodschocker verkauft, als die größte Bedrohung dieses Planeten. Der Eisbär ist zur Ikonographie des Themas geworden. Man hat ihn uns solange vorgehalten, bis wir wirklich glaubten, dass er vom Aussterben bedroht sei – obwohl das längst nicht belegt ist. Die düsteren Szenarien gehen in der Klimaforschung auf das Konto der Alarmisten. So werden jene Wissenschaftler bezeichnet, die zwar seriös forschen, ihre Handlungsanweisungen aber zu eifrig und eindringlich verbreiten. Das andere Lager, die Klimarealisten, wirft ihnen vor, die Klimawissenschaft politisiert und damit die Glaubwürdigkeit aller Forscher aufs Spiel gesetzt zu haben.

Weiterlesen auf Badische-Zeitung.de.

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Je heißer, desto hitziger die Debatten. So könnte man das Ergebnis einer neuen Studie zusammenfassen. SOaktuell.ch meldete am 23. September 2013:

Klimawandel macht Menschen aggressiver
Forscher haben herausgefunden, dass ein weltweiter Temperaturanstieg um zwei Grad Celsius zu 50 Prozent mehr Gewalt führen könnte. Das Team internationaler Wissenschaftler der University of California, Berkeley und der Princeton University prognostiziert in seiner veröffentlichten Studie http://bit.ly/1ctg9WD einen Anstieg von sozialen Konflikten auf der ganzen Welt.

Weiterlesen auf soaktuell.ch. Siehe auch Pressemitteilung auf WUWT.

Leider verschwieg die schweizerische Nachrichtenplattform, dass die zitierte Studie von Solomon Hsiang und Kollegen bei den Fachkollegen heftig umstritten ist, wie Spiegel Online bereits am 1. August 2013 gemeldet hatte:

Das Problem: Andere Experten kritisieren die Untersuchung ungewöhnlich heftig. Sie werfen Hsiang und seinen Kollegen fragwürdige statistische Methoden, fehlerhafte Schlüsse und sogar eine tendenziöse Auswahl von Daten vor.

Vorwurf der verzerrenden Datenauswahl.

Jürgen Scheffran, Professor für Klimawandel und Sicherheit an der Uni Hamburg, hat gemeinsam mit Kollegen 2012 selbst eine Überblicksarbeit zum Thema vorgelegt. Eine Kurzversion davon erschien auch in „Science“. Die Forscher hatten 27 Studien ausgewertet, die vor ihrer Veröffentlichung von Experten begutachtet worden waren. „16 davon ergaben statistisch signifikant, dass die globale Erwärmung die Wahrscheinlichkeit von Gewaltkonflikten erhöhte“, sagt Scheffran. Elf Studien besagten dagegen, der Klimawandel könnte die Gefahr von Konflikten in einigen Fällen erhöhen, in anderen aber auch senken – oder gar keinen nachweislichen Effekt haben. „Acht dieser elf Arbeiten haben Hsiang und seine Kollegen nicht berücksichtigt“, sagt Scheffran.

Dabei seien diese Arbeiten den Autoren durchaus bekannt gewesen, denn erst im April habe die Fachgemeinde bei einer Konferenz in San Francisco das Thema debattiert. Dabei sei auch eine Vorabversion der Studie von Hsiang und seinen Kollegen zur Diskussion gestellt worden und auf Kritik gestoßen. „Wenn man seine Datenbasis auf diese Weise einschränkt, ergibt sich ein bestimmtes Bild“, sagt Scheffran. „Das ist problematisch, insbesondere wenn man den Anspruch erhebt, erstmals einen umfassenden Überblick vorzulegen.“

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Der IPCC wird derzeit noch vom indischen Eisenbahningenieur Rajendra Pachauri geleitet, der jedoch alles andere als eine gute Figur gemacht hat (siehe unseren Blogartikel „Wer ist Rajendra Pachauri?„). Nun geht diese unrühmliche Ära offenbar zu Ende, wie Spiegel Online am 23. September 2013 meldete:

Umweltpolitik: Vorsitzender des Welt-Klimarats kündigt Abschied an
Die globale Umweltpolitik steht vor einem Umbruch: Nach elf Jahren im Amt kündigt der Vorsitzende des Uno-Klimarats IPCC, Rajendra Pachauri, seinen Abgang an. Er werde 2015 als Vorsitzender aufhören, sagte er SPIEGEL ONLINE. Der Streit um die Nachfolge ist eröffnet. […] Der 73-jährige Inder Pachauri ist Ökonom und Eisenbahningenieur; er fungierte lange als Vorsitzender des Energieforschungsinstituts Teri in Neu-Delhi und ist in der Energiebranche bestens vernetzt. Nachdem 2010 hoch dotierte Beraterverträge mit Großunternehmen bekannt geworden waren, wurde er zum Rücktritt vom IPCC-Vorsitz aufgefordert. Der Finanzdienstleister KPMG prüfte Pachauris Einkommen und entlastete den Ökonomen: Alle Tantiemen seien an seine Firma geflossen; Pachauri habe lediglich sein Gehalt bezogen.

Weiterlesen auf spiegel.de

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass Pachauri offenbar in einem der reichsten Stadtteile Neu-Delhis lebt, nämlich in Golf Links. Das englischsprachige Wikipedia weiß über diesen Stadtteil zu berichten: 

Golf Links is a neighbourhood in New Delhi, India. It is very close to Khan Market, the most expensive market in India. It is one of the most expensive properties to buy in India, where the cheapest houses sell for millions of US dollars. It is considered one of the richest neighborhoods in India, and the name is inspired by the Delhi Golf Course nearby. […] In 2010-11, some properties were sold at an average price of $12 Million to certain ultra-wealthy families. These valuations have dramatically raised the profile of the locality and each household is worth at least US$ 15-25 Million.

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Die Vergangenheit als Schlüssel zur Gegenwart und Zukunft. Am 24. September 2013 präsentierte M.S.Hodgart auf WUWT eine Analyse der Temperaturentwicklung der letzten 140 Jahre und identifizierte eine klare zyklische Komponente, die in den IPCC-Modellen nicht enthalten ist und letztendlich wohl die Ursache der Fehlprognosen für die letzten 15 Jahre war (Abbildung 1). Der Wissenschaftler fand zudem, dass die zyklische Temperaturkomponente in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach zu einer Abkühlung führen wird. Hodgart schreibt:

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Neue Studie beschreibt fehlendes Glied in der Klimakette: Polare Stratosphärenwirbel reichen solares Klimasignal in die untere Atmosphäre weiter

Die Wissenschaft ist immer noch auf der Suche nach der genauen Kopplung zwischen solaren Aktivitätsschwankungen und natürlichen Klimaänderungen. Geologische Untersuchungen zeigen deutlich, dass es diesen Zusammenhang gibt, nur der genaue physikalische Prozess ist noch unklar. Zudem spielen 60-Jahres-Ozeanzyklen eine wichtige Rolle im Klimageschehen. In unserem Buch „Die kalte Sonne“ argumentiert Nicola Scafetta in einem Gastbeitrag, dass auch hier ein Zusammenhang bestehen könnte, dass also der 60-Jahres-Takt ebenfalls mit der Sonne, ihrer Fusionsaktivität und ihren Gezeitenkräften verknüpft ist. Unterstützung für dieses Modell erhielt Scafetta nun von einer neuen Studie von Veretenenko & Ogurtsov, die Anfang September 2013 im Fachmagazin Advances in Space Research erschien. Die Autoren fanden einen 60-jährigen Zyklus in der Entwicklung polarer Wirbelströmungen in der Stratosphäre über den Polen. Solare Effekte über UV-Strahlung und kosmische Strahlung sind aus diesen hohen Atmosphärenstockwerken gut bekannt. Die offenbar solar-beeinflussten stratosphärischen Wirbel könnten nun ein fehlendes Glied in der Weiterreichung des Sonnensignals in die tiefen troposphärischen Stockwerke darstellen, wo sich das Wetter- und Klimageschehen abspielt. Im Folgenden die Kurzfassung des äußerst interessanten Artikels im englischen Original:

Possible reasons for a temporal instability of long-term effects of solar activity (SA) and galactic cosmic ray (GCR) variations on the lower atmosphere circulation were studied. It was shown that the detected earlier ∼60-year oscillations of the amplitude and sign of Solar Activity/Galactic Cosmic Ray effects on the troposphere pressure at high and middle latitudes (Veretenenko and Ogurtsov, Adv.Space Res., 2012) are closely related to the state of a cyclonic vortex forming in the polar stratosphere. The intensity of the vortex was found to reveal a roughly 60-year periodicity affecting the evolution of the large-scale atmospheric circulation and the character of Solar Activity/Galactic Cosmic Ray effects. An intensification of both Arctic anticyclones and mid-latitudinal cyclones associated with an increase of GCR fluxes at minima of the 11-year solar cycles is observed in the epochs of a strong polar vortex. In the epochs of a weak polar vortex SA/GCR effects on the development of baric systems at middle and high latitudes were found to change the sign. The results obtained provide evidence that the mechanism of solar activity and cosmic ray influences on the lower atmosphere circulation involves changes in the evolution of the stratospheric polar vortex.

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Der Klimawandel wird uns biblische Dürren schicken und alles verdorren lassen. So heißt es. Aus der Karibik erreicht uns jedoch via Latina Press vom 13. September 2013 eine hierzu gänzlich inkompatible Nachricht:

Haiti – Dominikanische Republik: Seen der Karibikinsel Hispaniola erreichen historisches Niveau
Wasservolumen verdreifacht – Salzgehalt gesunken
Ein durch den Klimawandel verursachter Anstieg der Temperaturen in der Karibik hat zu einem dramatischen Anstieg von fünf Seen in Haiti und der Dominikanischen Republik beigetragen. Die landwirtschaftliche Produktion ist durch die Überflutung von Hunderten Hektar Land gefährdet, das Einkommen von Tausenden Familien bedroht. […] Laut José E. González, Professor für Maschinenbau am City College of New York, hat die Auswertung der Studien ergeben, dass ein Großteil des Wassers süß ist und der natürliche Salzgehalt stark abgenommen hat. Dies ist auf die erhöhten Niederschläge in den Bergen zurückzuführen. “Die Seen weisen ein noch nie dagewesenes Niveau auf. Der Lago Enriquillo hatte in den letzten zehn Jahren stets einen Salzgehalt von 75 Promille und nun ist dieses Niveau auf 20 gesunken – fast gleichbedeutend mit frischem Wasser”, so González.

Weiterlesen auf latina-press.com.

Zum Mitschreiben:

(1) Auf Hispaniola regnet es heute mehr als früher. (2) Hierdurch ist der Wasserspiegel eines Salzsees angestiegen (3) Aus der ehemals ungenießbaren Salzpampe ist jetzt Trinkwasser geworden

Eine schöne Entwicklung, möchte man meinen. Die Landwirtschaft und Bevölkerung sollten sich über die verbesserte Wasserversorgung freuen. Und trotzdem wird wieder auf dem Klimawandel herumgehackt. Sicher, ein paar Felder sind um den See herum überschwemmt worden. Nicht schön für die betroffenen Bauern. Können sie nun Asyl in Deutschland als Klimaflüchtlinge beantragen? Kleines Gedankenspiel: Wenn nun der Regen in der Region nicht zu- sondern abgenommen hätte, dann wäre das Klimawandelgeschrei noch viel stärker: Dürreschäden durch Klimakatastrophe. Würde viel besser passen. Da dies aber nicht eingetreten ist, nimmt man ersatzweise auch gerne den üppigen Regen als Klimaschaden.

Nun hätten die überschwemmten Bauern vermutlich vor einigen hundert Jahren gar nicht am Seeufer arbeiten können. Aus der Paläoklimatologie ist bekannt, dass Feucht- und Trockenphasen in der Karibik einem langfristigen, steten Wechsel unterlegen waren. Einer der Auslöser scheint auch die kalte Sonne gewesen zu sein. Siehe unseren Blogartikel „Neue Studie im Journal of Quaternary Science: Dürren in der Karibik häufen sich während solarer Schwächephasen„.

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