Schnee- und Temperaturtrends in den Alpen: 120 Jahre Klimageschichte rund um den Arlberg

In Rom hat es geschneit! Wir könnten jetzt in das langweilige Rollenspiel verfallen, dass die beiden Seiten der Klimadebatte seit Jahren aufführen. Sagt der Skeptiker: „Seht her wie kalt es ist. Der Beweis dafür, dass es keine Klimakatatsrophe gibt!“ Der Alarmist entgegnet: „Das ist doch nur lokales Wetter, geht schnell vorüber.“ Dann die Retourkutsche während der sommerlichen Hitzewelle. Alarmist sagt: „Diese Hitze wird immer häufiger, eine Folge des Klimawandels.“ Sagt der Skeptiker: „Aber Hitzewellen waren doch auch vor 1000 Jahren während der Mittelalterlichen Wärmeperiode ziemlich häufig, nur gab es damals noch keine Thermometer.“

Klimadiskussion in der Sackgasse. Am Ende zählen nur harte Fakten, langjährige Klimareihen und der vorindustrielle Kontext, der bitte nicht erst in der Kleinen Eiszeit beginnt, sondern auch frühere Wärmephasen mit einschließt. Der Tiroler Skitourismusforscher Günther Aigner hat dies längst erkannt und setzt sich engagiert für eine rationale Diskussion auf solider Datengrundlage ein. In mühsamer Fleißarbeit hat er Klimadaten zu Schnee und Temperaturen in den Alpen gesammelt und in anschaulichen Abbildungen zusammengestellt. Am  1. Februar 2018 hielt er einen sehenswerten Vortrag in der „Postgarage Lech“, den sich alle Klimainteressierten und regionalen Entscheidungsträger der Alpenregion auf jeden Fall anschauen sollten:

 

Themen des Vortrags:
01:25 – Zitate des Kulturpessimismus
06:52 – Wintertemperaturen am Galzig (und Säntis, CH)
14:34 – Schneemessreihen aus Lech
22:39 – Schneemessreihen aus Zürs
25:52 – Die Entwicklung der Skisaisonlängen (Tage mit Skibetrieb)
27:51
– Klimatische Entwicklung der Bergsommer
33:26
– Zusammenfassung
34:58
– Beantwortung der Eingangsfrage
35:51
– Fachlicher Austausch (Experten)
36:05 – Literatur und Messdaten
36:22
– Biografie Günther Aigner

Deutsche Untertitel können „angeklickt“ werden.

Vortrag in der „Postgarage Lech“ am 01. Februar 2018.

Der Tiroler Skitourismusforscher Günther Aigner gibt einen spannenden Überblick über mehr als 120 Jahre Klimageschichte rund um den Arlberg. Mit Hilfe von amtlichen Messdaten geht er verschiedenen Fragen nach: Stimmt es, dass es in Lech früher mehr geschneit hat? Um wie viel Grad Celsius haben sich die Winter am Arlberg (Galzig) in den letzten Jahrzehnten erwärmt? Stimmt es, dass die Skisaisonen deshalb immer kürzer werden? Oder gibt es eine Lücke, die zwischen der öffentlicher Wahrnehmung und den amtlichen Messdaten klafft? Viel Vergnügen beim Ansehen dieses Videos. Wir freuen uns auf eine anregende konstruktive Diskussion. Zum Kommentieren ist es nötig, sich bei youtube anzumelden. Wir bedanken uns – neben anderen Sponsoren – bei der Lech-Zürs Tourismus GmbH, bei den Skiliften Lech und bei der Gemeinde Lech für die Organisation des Vortragsabends.

Zum Vortragenden: Der Tiroler Skitourismusforscher Günther Aigner (* 1977 in Kitzbühel) absolvierte die Diplomstudien der Sportwissenschaft und der Wirtschaftspädagogik an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und an der University of New Orleans („UNO“, USA). Diplomarbeit (2004): „Zur Zukunft des alpinen Skisports. Einflussfaktoren und ihre Auswirkungen“. Nach weiterführenden Forschungstätigkeiten am Institut für Sportwissenschaft an der Universität Innsbruck bei Univ.-Prof. Dr. Elmar Kornexl folgte der Wechsel ins Tourismusmarketing. Von Juni 2008 bis Juli 2014 leitete Aigner für den Tourismusverband „Kitzbühel Tourismus” das Wintermarketing der Gamsstadt.

Seit August 2014 ist der Tiroler hauptberuflich als Skitourismusforscher tätig und führt die Plattform „Zukunft Skisport”. Seine „Fünf Thesen zur Zukunft des alpinen Skisports“ stellte er erstmals beim Europäischen Forum in Alpbach vor. Es folgten zahlreiche Fachvorträge im In- und Ausland sowie Beiträge und Interviews in TV-, Hörfunk- und Printmedien. Gastlektorate führten Aigner bis dato an Hochschulen in Belgrad (SRB), Baku (AZE), Sanya (CHN), Innsbruck, Salzburg, Kufstein, Krems und Seekirchen am Wallersee sowie als Referenten zum Ausbildungslehrgang der Österreichischen Staatlichen Skilehrer.

Aigner ist Verfasser zahlreicher Schnee- und Temperaturstudien für namhafte Destinationen im Alpenraum – unter anderem für Kitzbühel, Lech-Zürs, Zell am See, Obergurgl, Sölden und Obertauern. Seit November 2017 ist er Mitglied im Studienausschuss Nr. VII („Umwelt“) des Weltseilbahnverbandes O.I.T.A.F.

 

Siehe auch "Alpenklima verständlich dargestellt: Günther Aigner präsentiert Temperatur- und Schneetrends aus Kitzbühel"

 

 

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