Schlechte Klima-Bilanz für Holzpellets

Der SPIEGEL ist in Sachen Pelletheizung leider auf dem Holzweg. Der entsprechende Artikel hat eine Bezahlschranke, was die Falschinformation aber nicht besser macht, nur teurer. Heizen mit Holz ist nicht klimaneutral. Hoffentlich begegnen sich der Redakteur und der dauerempörte Christian Stöcker niemals auf den Fluren….

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Bayerischer Rundfunk am 6.11.2020:

Schlechte Klima-Bilanz für Holzpellets

Das Heizen mit Holzpellets gilt als umweltfreundlich und klimaneutral. Die kleinen Sägemehl-Stäbchen werden als nachwachsender Rohstoff sogar vom Bund gefördert. Europäische Forscher stellen Holzpellets jetzt aber ein schlechtes Klima-Zeugnis aus.

Die Idee ist einfach: Wenn man Holz verbrennt, wird nur genau so viel CO2 frei, wie der Baum zuvor für sein Wachstum in den letzten Jahrzehnten aus der Atmosphäre geholt hat. Anders als bei fossilen Brennstoffen wie Kohle gerät also kein zusätzliches CO2 in die Atmosphäre, das den Klimawandel beschleunigt. Deshalb gelten Holzpellets als regenerativer Brennstoff und werden gefördert. Eine Folge: Der Holzverbrauch in Deutschland hat sich nach Angaben des Zentrums Holzwirtschaft der Universität Hamburg seit Beginn der 1990er Jahre verdoppelt. 50 Prozent des Holzaufkommens werden bei uns mittlerweile energetisch genutzt.

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Spektrum.de 2016:

Wie Holzpellets die Wälder ruinieren

Rund die Hälfte der erneuerbaren Energie in Europa wird mit Hilfe einer archaischen Technologie gewonnen: dem Verbrennen von Holz. Scheitholz, Pellets und Hackschnitzel ersetzen – oftmals im Namen des Klimaschutzes – Gas- und Ölfeuerungen. Aber ist diese Rückbesinnung auf den Energieträger Holz wirklich nachhaltig und umweltschonend?

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Planet e, eine Umweltserie des ZDF, hat diesmal das Thema: Wieviel Energiewende verträgt Deutschland? Wenig Licht und leider sehr viel Schatten liegt über der Sendung. Loben sollte man, dass immerhin eine kritische Stimme gehört wurde, es ist die Anna Veronika Wendland, die auf das Dilemma aufmerksam macht, dass Atomkraftwerke demnächst durch fossile Kraftwerke ersetzt werden (müssen), weil die grünen Stromquellen unstet sind und Deutschland sich gleichzeitig aus der Kohle verabschiedet. Ansonsten werden ausschließlich Verfechter der grünen Energien befragt.

Ob der unvermeidliche Aktivist Quaschning, der Windkraftunternehmer Lachmann, der Direktor von Agora Graichen, ausschließlich die Fraktion der bedingungslosen Befürworter kommt zum Zuge. Außer Wendland kommt keine einzige kritische Stimme zu Wort. Auf die Idee auch nur einen der Interview-Partner die Frage zu stellen, wie in Zeiten von wenig Wind und keiner Sonne die Versorgung mit Strom sichergestellt werden soll, kam die Autorin der Sendung offenbar nicht. Dabei wäre das die spannende Frage gewesen, die Antworten der Protagonisten allemal.

Auch die Tatsache, dass sich Anlagen nach dem Abgreifen von üppigen Subventionen nicht mehr rechnen und die Betreiber die Marktwirtschaft mit freier Preisbildung lieber meiden, wird nicht wirklich thematisiert. Eher wird der Regulierung der schwarze Peter in die Schuhe geschoben und die Bürokratie beweint. Die Bürokratie wird allerdings gefeiert, wenn es darum geht, dass Häuslebauer in Baden-Württemberg verpflichtet werden, eine Solaranlage auf das Dach montieren müssen.

Interessant ist sicherlich das Portrait der Dresdner Firma Sunfire und welche Probleme dieses Unternehmen mit dem EEG hat. Die Technik der Sachsen ist spannend, weil sie offenbar weniger Wirkungsgradverluste bei der Erzeugung von Wasserstoff oder Methan aufweist, die hohen Stromkosten sind allerdings der Bremsklotz. Nur sind die Kosten auch deshalb so hoch, weil die sogenannten Erneuerbaren Energien stark subventioniert werden und Deutschland sich quasi zwei Infrastrukturen leistet. Ein klassischer Zirkelschluss.

Nun sind 30 Minuten eine kurze Zeit, um ein komplexes Thema umfänglich darzustellen, etwas mehr Ausgewogenheit hätte der Sendung aber gutgetan. Dann wäre mit Wahnsinn in den Zwischenüberschriften nicht ausschließlich gemeint, dass wir nicht längst weit mehr als die 30.000 Windkraftanlage im Lande stehen haben, damit Unternehmer wie Lachmann und Aktivisten wie Quaschning zufrieden sind. Die Sendung ist noch bis 22.11.2021 abrufbar.

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Wie wollen wir in Zukunft leben? Nach Ansicht des linken Aktivisten Mario Sixtus ist es ganz einfach. Alle Menschen ziehen nach Berlin Friedrichhain, Hamburg Ottensen oder Köln Kalk. Sind das schon zarte Andeutungen von Zwangsumsiedlungen, sollten einmal Politiker aus der ideologischen Nähe von Sixtus ans Ruder kommen? So etwas ist bisher eher aus der ehemaligen UdSSR oder China bekannt. Auweiha

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Die Angst vor dem Blackout. So titelt die WELT und spricht das mögliche Ende des relativ modernen Kohlekraftwerks Moorburg an.

„Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) teilt die Sorge der Wirtschaft. „Wir müssen den Standort Hamburg bei der Energieversorgung wetterfest machen“, sagte er WELT AM SONNTAG. „Das ist nicht nur eine Frage der Versorgungssicherheit, sondern auch der laufenden Kosten vor allem der großen Stromverbraucher in der Wirtschaft.“

Gänzlich unterschiedlich schätzen der Wirtschaftssenator und der Umweltsenator der Hansestadt die Situation ein. Während der Grüne Umweltsenator Jens Kerstan von einem Überangebot an Strom ausgeht, scheint es dem Wirtschaftssenator Westhagemann um das 380.000 Volt Netz zu gehen, weil bestimmte Industrien solchen Strom benötigen. Nach einer Schließung von Moorburg gibt es kein Kraftwerk mehr in der Nähe Hamburgs, das solchen Strom produziert. Zum ganzen Artikel geht es hier.

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Über Wasserstoff schreibt und sammelt Alfred Brandenberger in seinem Internet-Vademecum.

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Leserpost:

Plusminus (ARD – 07.10.2020 – 21:45) sendete einen Bericht zu notleidenden Windkraftbetreibern. Aus dem EEG fallende Anlagen sind ohne weiter Subventionen nicht mehr rentabel weiter zu betreiben, obwohl doch die Stromerzeugung aus Windkraft eine der günstigsten ist. Auf diese jetzt entstehende Situation haben sich aber alle Investoren und Betreiber vor 20 Jahren bewusst eingelassen. Daher ist es eigentlich unredlich, in eine Opferrolle zu schlüpfen und weiter um Geldunterstützung für ein Produkt zu betteln, welches ohne dies am Markt alleine nicht existieren kann. Weiter wird der Ruf nach Repowering laut, was aber aus Genehmigungsgründen nicht überall gegeben ist. Die Politik soll die Rahmenbedingungen schaffen, weil sonst angeblich der Klimawandel nicht gestoppt werden kann. Alternativ müssen die WKA quasi abgerissen und aufwendig entsorgt werden. Das wird teuer und belastet außerdem die Umwelt. Auch das war vor 20 Jahren bekannt, wurde aber anscheinend total verdrängt. Ganz schlimm war im Bericht die Darstellung, dass das Vogelschreddern hingenommen werden soll mit dem Argument, dass Klimaschutz gleich auch Naturschutz ist. Die herangezogenen Beispiele dazu sind einfach nur perfide.

Das Ziel (dena-Studie), 2050 über 210.000 WKA zu verfügen, ist nicht nur wegen der fehlenden Akzeptanz durch die Bevölkerung eine große „Herausforderung“, sondern auch durch die Notwendigkeit, dafür an jedem Tag der nächsten 30 Jahre 16 neue Windräder in Betrieb nehmen zu müssen. Das kostet täglich mind. 50 Mio €. Es sind aber nicht genug Flächen zur Realisierung am Markt. Also müssten zur Umsetzung erst einmal per Gerichtsbeschluss unzählige Flächen von Privat enteignet werden. Für den Neubau eines Windrades ist eine Baugenehmigung nebst Erstellung von Gutachten für Boden-, Windintensität und Geräuschentwicklung, so wie Berücksichtigung von Abstandsflächen und Höhenbegrenzungen erforderlich. Ein bürokratischer Aufwand ohne Gleichen. Kurze Anmerkung: in den ersten 6 Monaten des Jahres 2020 erfolgte der Zubau von 245 Onshoreanlagen = 781 MW und 32 Offshoreanlagen = 218,9 MW. Um das Ziel von 210.000 WKA bis 2050 zu erreichen, hätten aber allein in diesem ersten Halbjahr 3.000 Anlagen zugebaut werden müssen. Hinzu kommt, dass Anfang 2021 = 6.000 Windturbinen in Deutschland wegen auslaufender Förderung aus dem EEG fallen. In den Folgejahren sind es jährlich 1000 bis 2000 die ersetzt werden müssen. Da wird der Wahnsinn einer subventionierten Planwirtschaft offenkundig. Stefan Aust schrieb dazu am 25.01.2020 in „Welt“ einen treffenden Bericht: Luftreich der Träume.

Erschreckend bei alledem ist jedoch, dass weder Politiker noch Anlagenbetreiber die Bürger über die zu erwartenden Schwierigkeiten aufklärt. Alle Ausführungen werden mit allgemeinen Floskeln unkonkret und nebulös umschrieben. Ein Schelm, der böses dabei denkt. Eigentlich haben wir Bürger ein Recht auf offene und ehrliche Aufklärung.

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Sensation: Neuartige Ladestation liefert Gratisstrom ganz ohne Kraftwerke

Lustiges Video hier schauen.

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Focus am 16.11.2020:

Fast 7 Prozent garantiert: Stromnetzausbau sündhaft teuer – doch Betreibern winken traumhafte Renditen

Wer hätte nicht gerne 6,91 Prozent garantierte Rendite für seinen Kapitaleinsatz? Tja, ein großer Stromnetz-Betreiber müsste man halt sein. Auch die vielen kleinen regionalen Netzbetreiber profitieren von den staatlich zementierten Gewinnmargen. FOCUS Online zeigt, wer die Rechnung zahlt.

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DGS am 6.11.2020:

Ja wo wird er denn erzeugt? Meine Rundreise zum nicht immer grünen Wasserstoff

Ein Erlebnisbericht von Heinz Wraneschitz

Wasserstoff, immer wieder Wasserstoff. Gleich zweimal war ich in dieser Woche bei Online-Veranstaltungen dabei, die das chemische Element mit der Ordnungszahl 1 zum Inhalt hatten. Eine neue Studie habe ich mir auch noch angeschaut. Und ständig hatte ich das Gefühl, ich bin im falschen Film.

Ja, natürlich ist Wasserstoff (H2) ein Super-Energieträger. Denn wenn er katalytisch oder „normal“ verbrennt, wird kein CO2 freigesetzt wie bei Benzin, Erdgas, Kohle: Aus 2H2 plus O2 (Sauerstoff) wird H2O (Wasser) plus Energie. Doch woher den Wasserstoff nehmen? Anders als besagte Fossilien kommt H2 in der Natur normalerweise nicht vor; man muss ihn also erst einmal herstellen. Und zwar genau in der Rückwärtsrichtung: Aus H2O wird unter Zuführung von Energie (z.B. aus Strom) 2H2 plus O2. Elektrolyse nennt man das kennt jeder Mensch aus dem Physikunterricht, 4. Klasse oder so. Alternativ wird H2 auch schon mal bei Chemie-Prozessen als Nebenprodukt frei. Aber Energie muss auch dafür aufgewendet werden.

Strom haben wir eigentlich hierzulande noch genug. Auch um H2 zu erzeugen. Doch damit H2 auch wirklich „Grün“ ist, muss der Strom ebenfalls diese Farbe haben. Gut, inzwischen stammt die Hälfte der hiesigen Strommenge aus Sonne, Wind, Wasser, Fäkalien. Aber Überschuss? Den könnten wir aktuell höchstens dann abgreifen, wenn die Grundlast aus – nein, es heißt, sie seien nicht dreckig – Kohlekraftwerken die Übertragungsnetze von Nord nach Süd verstopfen und so die Windkraftwerke im Norden und Osten der Republik www.eihrer Einspeisemöglichkeiten berauben.

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