Quaschning & Kemfert: Ein erfolgreiches Wissenschaftsaktivistenteam

Wetter und Klima mit Kachelmann und Häckl, so lautet ein Podcast bei ntv. In der ersten Folge geht es um La Niña und warum ein kaltes Nordmeer nichts mit hohen Luft-Temperaturen zu tun hat, wenn der Wind aus Südwesten kommt. Unterhaltsame 20 Minuten.

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Das Öko-Institut tröstet schon mal vorsorglich. „Leute, es wird nur die ganz Reichen betreffen, wenn Flüge teurer werden.“ Da die meisten Menschen ohnehin gar nicht fliegen, wird es auch gar nicht schlimm werden, wenn die Flugpreise wegen höherer CO2 Abgaben steigen.

„Und: Der viel zitierte Mythos, dass sich dann nicht mehr alle Flüge leisten können, stimme schon heute nicht. Denn die reichsten zehn Prozent der Menschen verursachten schon heute 60 Prozent der Flugemissionen, einer britischen Studie zufolge. (Anm.: die aber nicht im Text verlinkt wird!) Die Hälfte der Bevölkerung, sowohl in der EU aber auch in den USA, fliegen in einem Jahr gar nicht. Ein Prozent der Weltbevölkerung sind für 50 Prozent der Emissionen aus dem Flugverkehr verantwortlich.“

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Unser Service für alle noch unentschlossenen Wähler bei der anstehenden Bundestagswahl geht weiter. Da die Grünen sich das Thema Klima und Energie auf die Fahnen geschrieben haben, schauen wir uns die Kandidatin Baerbock immer wieder einmal etwas genauer an. Entwickelt sich die Angelegenheit um die zu spät gemeldeten Geldgeschenke der Partei an Frau Baerbock die Grünen zu einem Problem? Offenbar hätten steuerfreie Corona-Boni nicht an sie gezahlt werden dürfen, weil Parteivorsitzende ein Ehrenamt und kein festes Arbeitsverhältnis ist. Weiterlesen hier.

Frau Baerbock lobt Europa, vor allem wenn es um die Steckdosen und deren Normen geht. Wo ist Ihnen heute Europa im Alltag begegnet, so lautete die Frage von Ellen Eni (ARD). Antwort: Morgens beim Stecker in die Steckdose stecken… Da konnte man noch vermuten, dass sie vielleicht den Import von Atomstrom aus Frankreich oder Kohlestrom aus Polen meint, aber falsch gedacht. …dass es Normungen gibt und man nicht Tausend verschiedene Stecker haben muss. Nun hat sie ja in England studiert und sollte eigentlich wissen, dass die Stecker dort anders aussehen, genauso wie in Italien, Dänemark, Frankreich, Niederland usw…

Die Verkäufer von Adaptersets können also weiter beruhigt ihr Geschäft mit den Steckern machen. Im Übrigen ist die Aussage an sich dünn, weil es wenig sinnvoll wäre einem deutschen Kunden ein Gerät zu verkaufen, das einen nicht passenden Stecker für Deutschland hat. Was hat das also mit Europa zu tun? Und zu guter Letzt hat sie (auf englisch) beim Atlantic Council interessante Dinge aus der Familienbio zum Besten gegeben.

Zunächst, dass sie aus Brandenburg kommt. Sie ist zwar wohnhaft dort, stammt aber aus Niedersachsen. Das erste Fragezeichen also. Danach erzählte sie, dass ihr Großvater im Winter 1945 die Oder-Linie verteidigt hat. Der 2. Weltkrieg ist im Mai 1945 beendet worden, im Winter 1945, also 6 Monate nach Kriegsende, dürfte dem Großvater sehr einsam an der Front gewesen sein. Aber, vielleicht meinte sie den Winter 1944? Auch das wäre kurios, wenn man sich den Frontverlauf im Winter 1944 und im Frühjahr 1945 ansieht. Die rote Armee stand Ende März an der Oder und der Angriff auf Berlin fand im April 1945 statt.
Sollte man von einer Völkerrechtlerin nicht etwas mehr historisches Wissen erwarten bevor solche Mythen in die Welt gesetzt werden?

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Radikaler Ruf nach Kohle-Aus. So lautet der Titel eines Artikels aus der FAZ.

„Während im vergangenen Jahr im Rest der Welt Kohlekraftwerke mit einer Leistung von rund 17 Gigawatt abgeschaltet worden seien, habe China in dem Zeitraum neue Kohlekraftwerke mit einer Leistung von knapp 30 Gigawatt in Betrieb genommen, berichten die Klimaschützer von CREA aus Finnland. Frühere Hoffnungen, das Land werde seinen Kohlestromkonsum dauerhaft senken, hätten sich als falsch herausgestellt, schreibt Rosealea Yao von Gavekal Dragonomics. Realistisch sei eher eine kurzfristige Zunahme, bis in fünf Jahren die konsumierte Menge dann stagnieren werde.“

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Ihr werdet zukünftig Energiewirte sein und nicht mehr Landwirte. Das war das Credo der Grünen als man vor 20 Jahren in den Anbau von Energiepflanzen großzügig förderte. Schon 2018 fanden Forschern des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, der TU München (TUM) und der Durham University heraus, welche Auswirkungen das für die Natur hat, sie sind katastrophal.

Es ist leider einmal mehr so, dass nicht in Prozessketten gedacht wird, ganz besonders bei den Grünen. Da alles mit allem verbunden ist, macht auch Biomasse keine Ausnahme. Die gleichen Grünen bejammern, nachdem sie es selbst verursacht haben, die Vermaisung der Landschaft. Weiterlesen hier.

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Die Ansichten von Extinction Rebellion sind schon sehr beeindruckend. Eine Vertreterin der Klimasekte (Annemarie Botzki) war zu Gast beim Bayrischen Rundfunk und ließ schon relativ schnell die Katze aus dem Sack. Man wolle niemanden vorschreiben, wie er zu leben hat, aber… Danach ging es ihr um die Top 100 Konzerne, die 70% der weltweiten Emissionen ausmachen, allerdings ohne einen Beleg dafür zu erbringen. Auf die müsse man verzichten!? Es geht aber auch um die Abschaffung von Demokratie. Der Weg nennt sich Klimarat oder Bürgerrat.

Wir hatten diesen Plan, den auch andere Protagonisten wie Claudia Kemfert verfolgen, schon einmal vorgestellt. So ein Rat, der nicht demokratisch gewählt wird aber dennoch Vetorecht bei allen Gesetzgebungen haben soll, wäre der Einstieg in eine Räterepublik und der Ausstieg aus der Demokratie, vermutlich aber der Traum der Klimabewegten. Laut Botzki wäre die Politik ohnehin lobby-verseucht. Sich selbst sieht sie übrigens nicht als Lobbyistin, weil sie ja keine kommerziellen Interessen hege.

Nun ja, sie hege das möglicherweise nicht, aber Menschen wie sie werden von den Klimazug gespannt und auf dem fahren viele Profiteure mit. Man könnte auch von nützlichen Idioten sprechen, das sind nämlich die Zeitgenossen, die nicht mal verstehen, wem sie eigentlich dienen.

Gegen Ende der Sendung wird dann Professor Quaschning in den Zeugenstand berufen. Der hätte immerhin ausgerechnet, wieviel Hunderttausende Arbeitsplätze entstehen könnte. Warum der Moderator an der Stelle nicht einfach mal nachgehakt hat, wo denn die vielen Arbeitsplätze jetzt sind, wo Deutschland schon mehr als 30.000 Windkraftanlagen stationiert hat, das bleibt sein Geheimnis.

Die Wertschöpfung in Sachen Erneuerbare Energien ist überschaubar. Die Produktion der Anlagen findet größtenteils außerhalb von Deutschland statt, zum Betrieb der Anlage reichen wenige Menschen. Das Jobwunder wird auch durch Wiederholung nicht passieren. In der Sendung blieb es unwidersprochen. Die Sendung ist noch die noch bis 12.05.2022 in der ARD-Mediathek zu sehen ist.

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Und hier noch einige andere Nachrichten im Kurzformat:

Natürliche Ökosysteme nutzen Wasser nur effizient, wenn Stickstoff und Phosphor ausgewogen verfügbar sind
https://idw-online.de/de/news768844

Buch von Bill Gates will das Weltklima retten
Technologie-zentrierter Lösungsansatz für Energie-, Ernährungs- und Umweltprobleme
https://www.pressetext.com/news/20210514002

Durchbruch bei Wasserentsalzung erzielt
Energieverbrauch lässt sich dank komplett überarbeiteter Batch-Technik deutlich reduzieren
https://www.pressetext.com/news/20210514020

Geothermie als nachhaltige Energiequelle: Neue Fallstudie zeigt Potenziale für die Verringerung von CO₂-Emissionen
https://idw-online.de/de/news768814

Wolkenkratzer aus Holz und Stroh statt Styropor
https://idw-online.de/de/news768522

Forscher kreieren einen platinfreien Biokatalysator für Brennstoffzellen und Wasser-Elektrolyse
https://www.pressetext.com/news/20210512022

KIT: Globale Landnutzungsänderungen größer als gedacht
https://idw-online.de/de/news768689

Welternährung: Neue Sorten für Anpassung an den Klimawandel erforderlich
https://idw-online.de/de/news768875

Mit MARBEL bekommen E-Autos eine höhere Reichweite, laden schneller auf und werden umweltverträglicher
https://idw-online.de/de/news769257

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