Professor der Uni Lüneburg: „Beide, die Corona- wie die Klimakrise, bedürfen freiheitsbeschränkender Maßnahmen“

Verdrängt Corona die Sorge um das Klima? Nein, sagt Luisa Neubauer von Fridays-For-Future (FFF) in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ob der Zweckoptimismus berechtigt ist? Von den ersten Streiks im Internet hat man in den Medien wenig bis gar nichts gelesen.

+++

Der Erdölpreis sinkt auf den tiefsten Stand seit November 2002. Das berichtet der SPIEGEL.

+++

Ob Gunnar Kaiser (12 Fragen an Harald Lesch) und Harald Lesch noch einmal Freunde werden in diesem Leben? Wohl eher nicht. Kaiser legt in Sachen Wissenschaft nach und seziert in einem Video eine Passage des Universalgelehrten in Sachen Corona. In diesem Fall ist das Thema aber nebensächlich, es geht um die Art und Weise, wie sich Lesch Beweise baut. Das ist höchst vergnüglich, denn es kommt zu erstaunlichen Erkenntnissen und einer neuen Wordschöpfung: lescherlich.

+++

Claudia Kemfert, Energie-Ökonomin, did it again. Im Handelsblatt ruft sie zu einer Neubesinnung in Sachen Erneuerbare Energien auf. Sie meint dabei aber etwas anders als es das Wort Neubesinnung möglicherweise suggeriert. In diesem Fall ist ein Ausbau der hochsubventionierten Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien gemeint. Faire Marktbedingungen meint auch nicht bezahlbare Strompreise sondern zu zahlende Strompreise durch die Verbraucher.

Drei Fragen drängen sich auf, sie werden im Text (selbstverständlich) nicht beantwortet. Stattdessen promotet Frau Kempfert die Thesen, die ihr Justus Haucap bereits im Februar 2020 um die Ohren gehauen hat.

1. Wie mag eine Vollversorgung mit Erneuerbaren aussehen, wenn es Nacht ist und kein Wind weht?

2. Wie soll ein Backup aussehen solange es noch keine Speichermöglichkeiten gibt?

3. Warum brauchen die Erneuerbaren überhaupt Subventionen? Wenn die Produktion von Strom durch Wind und/oder Solar so wettbewerbsfähig ist, wie es immer behauptet wird, dann kann doch niemand das Aufstellen neuer Anlagen ernsthaft nicht wollen. Das wären die fairen Marktbedingungen von denen Frau Kempfert so gern spricht.

+++

Corona als Blaupause für Bürgerrechtsbeschränkungen in Sachen Klima? Ja, richtig gelesen, auf der Seite Verfassungsblog.de gibt sich Professor Thomas Schomerus von der Universität Lüneburg solchen Phantasien hin.

„Beide, die Corona- wie die Klimakrise, bedürfen freiheitsbeschränkender Maßnahmen. Je früher und energischer diese festgelegt und umgesetzt werden, desto eher ist der überlebenswichtige Erfolg zu erwarten.“

Das ist nach verzweifelten Artikeln von Spiegel Autor Christian Stöcker eine neue Qualität. Der hatte lediglich bitterlich die Rechtswege beklagt, die Bürgern in einem Rechtsstaat zur Verfügung stehen, nun geht es ans Eingemachte.

+++

Der letzte Schrei: Ein Gobal-Warming-Stripes-Schal! Ja, den gibt es. Professor Quaschning präsentiert ihn. Jetzt fragt man sich, warum man einen Schal bei einer sich erwärmenden Welt braucht? Bestimmt könnte man ihn gut gebrauchen, wenn man vor die Tür der Antarktis Station Vostock treten wollte, dort herrschen gerade Rekord-Minus-Temperaturen. Es ist also ein gewisser Widerspruch. Aber andererseits auch passend, denn auch der Wunsch 100% der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien zu decken, ohne gleichzeitig das Backup mitzudenken, ist nicht minder widersprüchlich.

Konsequent wäre hingegen eine Badehose gewesen, mal sehen, ob Professor Quaschning, die beim Event im Olympiastadion im Juni 2020 anzieht, sofern so eine Menschenansammlung unter den jetzigen Bedingungen überhaupt stattfinden darf. Es wäre ein weiteres Kapitel in dem Drama, wenn Corona die Veranstaltung wegblasen würde.

+++

Im Jahr 2008 richteten Aktivisten die Webseite „One Hundred Months“ ein, deren Ziel war, die Welt innerhalb von 100 Monaten vor dem Klimawandel zu retten. Herzstück war ein Online-Counter, der von 100 monatlich runterzählte. Sie brauchen jetzt keinen Taschenrechner herauszuholen. 100 Monate entsprechen etwas mehr als 8 Jahren. Das war also um 2016. Da stand der Counter plötzlich auf Null – und die Welt war gerettet. Denn wir leben ja immer noch. Das Hauptproblem ist auch nicht mehr der Klimawandel, sondern COVID-19. Den Aktivisten war der ausgefallene Weltuntergang ziemlich peinlich. Sie nahmen den Zähler einfach von der Webseite und löschten alle Hinweise, wann die 100 Monate eigentlich begonnen haben. Pech gehabt. Hier kann man sich die Pleite anschauen.

+++

Immer wieder verbreitet das Potsdamer PIK-Institut mit seinen Kipppunkten Klima-Angst und -Schrecken. Wenn Sie sich für die Entstehung der Kipppunkt-Idee interessieren und auch einige kritische Stimmen dazu hören wollen, sei Ihnen ein Videovortrag von Mallen Baker wärmstens empfohlen. Solide recherchiert, ausgewogen und unterhaltsam präsentiert. Sehenswert!

Teilen: