Preisverdächtig: „Erhöhte Gefahr für Handwerker durch milde Winter“

Die Welt wird immer grüner, eine neue Studie, die die Zeitschrift Nature veröffentlicht hat, beschreibt noch einen weiteren Effekt. Mehr Pflanzen bedeuten nämlich mehr Verbrauch von CO2 und mehr Verdunstung von Wasser, was wiederum kühlende Wirkung hat. Wie gut, dass es noch Forscher gibt, die in diesem Bereich forschen, obwohl beim Thema Klima doch „Science is settled“ gilt. Möglicherweise ist ja doch noch nicht alles erforscht und der alte Sokrates-Satz „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ hat immer noch Gültigkeit. Die Studie von Piao et al. 2020 ist hier zu finden.

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Nicht das ambitionierte Kanada war in 2019 führend bei der Reduzierung von CO2 sondern die wegen ihres Präsidenten Trump eher unbeliebten USA. In 2019 war die Reduzierung in den USA 2,9%, in Kanada hingegen nur 1,9%. Der Hauptgrund dürfte der Einsatz von Gas statt Kohle bei der Gewinnung von Strom sein.  Nachzulesen bei der Torontosun.

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Spannende Entwicklung auf dem Gelände der zukünftigen GigaFactory von Tesla in Grünheide/Brandenburg. Die Fläche ist mittlerweile fast komplett gerodet berichtet der Spiegel. Nur wenige Kiefern blieben stehen, weil auf ihnen Fledermäuse ruhen. Vorangegangen war eine gerichtliche Auseinandersetzung mit Stopp der Rodung und schließlich Aufhebung des Stopps. Jetzt, da die Fläche fast komplett gerodet ist, steigt die Aktion „Ende Gelände“ in die Proteste ein.

„An der Demonstration gegen Tesla nahmen am Samstag auch Vertreter des Anti-Kohle-Bündnisses „Ende Gelände Berlin“ und der „Interventionistischen Linken Berlin“ teil. Mit Tesla gebe es keine Verkehrswende, sagte der Sprecher von „Ende Gelände Berlin“, Jonas Baliani.“

Nun wird es vorne allerdings höher als hinten. Fridays For Futures (FFF) hat sich mit Ende Gelände mehr als einmal solidarisiert als es z. B. um die Erstürmung von Braunkohletagebaugebieten in Nordrhein-Westfalen oder in der Lausitz ging. Wie passt das alles zu Aussagen von Professor Quaschning, der noch kurz vor Unterschrift für den Bau der Tesla Fabrik betete, dass man bitte keinen Rotmilan sichten möge, der die Fabrik noch gefährden könnte?

Quaschning ist eine der treibende Kräfte bei Scientist for Future, die sich selber als wissenschaftlichen Arm von FFF sehen. Er bejubelte die Entscheidung Teslas ausgiebig.

Das Dilemma der Grünen beschreibt der Tagesspiegel sehr treffend. Kurzerhand wurde aus dem Wald in Brandenburg eine Kiefernplantage.

Auch im Kiefernwald gibt es eine Reihe von Moosen und Kräutern

Natürlich gebe es Unterschiede zwischen alten Mischwäldern und Kiefernwäldern, sagt Norbert Weber, Professor für Forstpolitik an der TU Dresden. In einem Mischwald gebe es deutlich mehr Pflanzen- und Tierarten. Aber auch ein Kiefernwald sei keine Plantage oder gar eine Monokultur.

„Diese Begriffe werden politisch eingesetzt“, sagt er. Bei einer Monokultur würden alle anderen Pflanzen „totgespritzt“, erklärt der Forstwissenschaftler. Im Kiefern- oder Fichtenwald gebe es eine Reihe von Moosen und Kräutern. „Und Plantagen gibt es in Deutschland nur auf landwirtschaftlichen Flächen“, sagt er.

Grünen-Politiker nutzen offenbar einen ganz neuen Begriff, den der „Kiefernplantage“, um ihrer Politik ein industriefreundlicheres Antlitz zu verleihen. Zumal es hier ja um „grünes Wirtschaften“ geht, Klimaschutz durch Elektroautos. Dabei ist für die Batterien auch ein erheblicher Rohstoffeinsatz notwendig, zum Beispiel Lithium aus Südamerika.“

Die Problematik von guten und von schlechten Bäumen wurde erst kürzlich in diesem Blog aufgegriffen. Die Ereignisse in Brandenburg bestätigen die Thesen. Die Klimaschützer jedenfalls scheinen sich alles andere als einig zu sein, was Zukunftsvisionen angeht.

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Roger Pielke im September 2019 auf Forbes:

Net-Zero Carbon Dioxide Emissions By 2050 Requires A New Nuclear Power Plant Every Day

[…]

Here I’ll present what net-zero carbon dioxide emissions for 2050 actually means in terms of the rate of deployment of carbon-free energy and the coincident decommissioning of fossil fuel infrastructure. To conduct this analysis I use the BP Statistical Review of World Energy, which presents data on global and national fossil fuel consumption in units called “million tons of oil equivalent” or mtoe. In 2018 the world consumed 11,743 mtoe in the form of coal, natural gas and petroleum. The combustion of these fossil fuels resulted in 33.7 billion tonnes of carbon dioxide emissions. In order for those emissions to reach net-zero, we will have to replace about 12,000 mtoe of energy consumption expected for 2019. (I ignore so-called negative emissions technologies, which do not presently exist at scale.)

Ganzen Artikel auf Forbes lesen.

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Lust auf schmunzeln? Dann lesen Sie Evelyn Pauls Artikel vom 10.2019 in der HNA:

Klimawandel: Erhöhte Gefahr für Handwerker im Werra-Meißner-Kreis

Milde Winter, trockene und heiße Sommer und zwischendurch immer mal wieder Gewitter mit lokalem Starkregen: Der Klimawandel betrifft vor allem Menschen, die im Freien arbeiten müssen.

So bereiten vor allem hohe Temperaturen im Sommer den Mitarbeitern des Bauunternehmens […] Probleme. „Wir versuchen, eine Stunde früher anzufangen, damit wir dann um 15.30 Uhr Feierabend machen können und machen öfter Pausen. Aber man merkt deutlich, wie die Leistung der Leute nach 12 Uhr weniger wird“, sagt Bauleiter […]. Natürlich stellt das Unternehmen Getränke, wie es an heißen Tagen gesetzlich vorgeschrieben ist. „Aber was sollen wir machen?“, fragt [der Bauleiter]. Die Arbeit müsse schließlich erledigt werden.

Milde Winter als Gefahr für Handwerker, selten so gelacht. Und ob der Bauleiter mit den Getränken vielleicht ein kühles Helles meint? Wohl bekommt’s… Wer im HNA-Artikel weiterlesen möchte, kann dies hier tun.

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