Party Time bei der Deutschen Umwelthilfe

Möglicherweise sieht die Deutsche Umwelthilfe DUH die Energieversorgung eines hochentwickelten Landes wie Deutschland als Party an. Die DUH sieht sich offenbar als Party-Crasher. Au Weiha. Eine sachliche Auseinandersetzung sieht etwas anders aus. Constantin Zerger ist Leiter des Bereichs Energie und Umweltschutz bei der DUH.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

Nur kurz nach dem eigenartigen Party Statement von Zerger versucht der Geschäftsführer Müller-Kränner der DUH eine Art Schadensbegrenzung.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

Über die DUH haben wir ja schon einige Mal berichtet. Der Verein, bei dem man lediglich Fördermitglied werden kann, aber nicht ordentliches Mitglied, steht immer wieder in Kritik. Bereits das Closed-Shop-Prinzip mutet bizarr an. Demokratische Teilhabe über Institutionen wie in anderen Vereinen wird so sehr elegant ausgehebelt. Man möchte unter sich sein, da stören kritische Mitglieder offenbar nur. Immerhin sorgt der Verein für seine Schäfchen. Das Gehalt der 12 außertariflich bezahlten Mitarbeiter betrug nach DUH Angaben immer 110.000 Euro pro Kopf.

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Aufforsten ist einer der 4 Handlungsempfehlungen des IPCC, neben den Erneuerbaren Energien, der Kernenergie und der technischen Kohlenstoffabscheidung. Länder wie Deutschland versuchen es mit nur einer dieser 4 Empfehlungen. Wie wichtig Wälder sind, zeigt ein Artikel bei Geo.

“31 Prozent der Erdoberfläche sind dem Bericht zufolge von Wäldern bedeckt – das sind 40,6 Millionen Quadratkilometer. Von 1990 bis 2020 wurden 4,2 Millionen Quadratkilometer abgeholzt; auch wenn der Trend rückläufig sei, waren es laut FAO in den Jahren 2015 bis 2020 immer noch rund 100.000 Quadratkilometer jährlich.”

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Michael Edesess fordert in Bulletin, die Revolution der Erneuerbaren Energien ernst zu nehmen, indem man die Kernenergie einschließt.

“Renewables enthusiasts treat the fact that renewable energy from wind and solar power is not available whenever it is demanded as if it were no problem, or an easily solved problem. In fact, they repeatedly state as if it were an established fact that electricity from wind and solar is cheaper than both fossil fuel-generated electricity and nuclear. For this comparison, they invariably cite research by Lazard, a financial advisory and asset management firm, not an energy firm.

But Lazard’s comparison is utterly inappropriate because it ignores intermittency. Its energy cost is “LCOE,” or levelized cost of energy. In other words, it is the average cost of energy over time, without regard to when that energy is available for delivery.”

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Kommt der Klimabewegung nach der Corona-Pandemie mit dem Ukraine-Krieg bereits das zweite Thema in die Quere? Nach einer Umfrage, die in der Zeit erschien, sieht es ganz danach aus.

“Verändert hat sich, wovor die Befragten Angst haben. Ihre größte Sorge ist nicht mehr der Klimawandel, sondern der Krieg – mehr als 70 Prozent fürchten sich davor. Das heißt jedoch nicht, dass die Angst vor dem Klimawandel abgenommen hat, wie in vorangegangenen Studien gibt etwas mehr als die Hälfte der Befragten an, sich davor zu fürchten.”

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Deutschland versucht seine Abhängigkeit von russischer Kohle zu verringern. Ein Schlüssel dazu sind Lieferungen aus Kolumbien wie die Tagesschau berichtet. Dabei wird ein Grünes Dilemma sichtbar. Umweltschäden, die am anderen Ende der Welt passieren, interessieren nicht. Bei der Kohle aus Kolumbien ist das nicht anders.

“Es ist ein Kampf um die Wahrheit entbrannt, der vor Gericht geführt wird – ein Kampf um Grenzwerte, um Staubentwicklung, um Umweltschäden. Ein Streitpunkt ist der Fluss „Bruno Arroyo“, den Cerrejón zur Kohlegewinnung auf etwa 3,6 Kilometern umgeleitet hat. Die Firma legte ein neues Flussbett an, das sie als artenreich und vorbildlich lobt. Indigene Aktivisten wie Jazmin Romero Epiayu klagen, dass Cerrejón den Indigenen die Wasserversorgung abgrabe und sie so indirekt zum Umsiedeln zwinge.”

Im November 2020 haben wir bereits über dieses aktive grüne Wegsehen in einem Artikel berichtet.
Es ging um eine Dokumentation bei ARTE, die zwar aus der Mediathek verschwinden, bei YouTube ist sie aber nach wie vor verfügbar.

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Japan will die Kernenergie nutzen, um seine Abhängigkeit von russischer Energie zu senken. Das berichtet Reuters.

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Der Hamburger Unternehmen Michael Otto betätigt sich im Handelsblatt als Klimatologe.

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Der Krieg in der Ukraine hat ungeahnte Auswirkungen. Die Bafin stellt die Regulierung für nachhaltige Investments zunächst einmal zurück. Bloomberg berichtet.

“Against the backdrop of the dynamic situation in regulation, energy and geopolitics, we have decided to put our planned directive for sustainable investment funds on hold,” BaFin President Mark Branson said Tuesday at a press conference in Frankfurt. “The environment isn’t stable enough for permanent regulation.

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Es dürfte kaum sehr viele Branchen geben, die derartig üppige Subventionen erhalten wie die Erneuerbaren Energien und die dennoch immer neue Forderungen nach weiteren Geldern stellen. Nach einem Bericht von Erneuerbare Energien kann eigentlich nichts schief gehen, denn die Studie, die diese zusätzlichen Förderungen vorsieht, hat Agora Energiewende erstellt. Deren ehemalige Chef von Agora Graichen sitzt mittlerweile als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Im Wirtschaftsministerium gibt es interessante Familien-Konstellationen, wie wir schon einmal im Dezember 2021 berichtet haben.

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Erst kürzlich haben wir Niklas Höhne vorgestellt. Er ist ein Vertreter der Fraktion, die behauptet, dass Deutschland kein Flüssiggas benötigt, Energie sparen und Ausbau der neuen Energien würde reichen. Höhne ist Geschäftsführer von NewClimate – Institute for Climate Policy and Global Sustainability gGmbH. 38 Mitarbeiter scheint es dort ausweislich der Firmenwebseite zu geben. Die Nutzung des Konstrukts einer gemeinnützigen GmbH ist äußerst attraktiv. Natürlich müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, die Gemeinnützigkeit zu erlangen. Aber danach war es das dann mit den Transparenzpflichten. Aus den Bilanzen im Bundesanzeiger kann man wenig entnehmen, wer New Climate eigentlich finanziert. Auf der Webseite des Unternehmens wird diesbezüglich nichts ausgesagt. Das lässt Raum für Spekulationen.

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