Eine weitere Studie unterstützt eine deutlich niedrigere Klimawirkung des Kohlendioxids

In den vergangenen Monaten haben wir an dieser Stelle mehrfach über neue Studien berichtet, die eine CO2-Klimasensitivität errechnen, welche signifikant unterhalb des vom IPCC angenommenen Mittelwerts liegt. Hier die Beiträge zum Nachlesen:

Hinweise auf eine niedrigere CO2-Klimasensitivität verdichten sich: Drei neue Arbeiten erteilen den IPCC-Katastrophenszenarien eine Absage
The Economist: CO2-Einfluss auf das Klima wohl geringer als bislang angenommen
Reduzierte Klimawirkung des CO2 findet weitere Unterstützer in der Wissenschaft
Neue geologische Studie der Monash University Melbourne: CO2-Klimasensitivität lag vor 33 Millionen Jahren deutlich unter IPCC-Wert
Die Lawine rollt weiter: Norwegische Forschungsbehörde geht von einer stark reduzierten Klimawirkung des CO2 aus

Im Fachmagazin Nature Geoscience erschien Mitte Mai 2013 nun eine weitere Studie, die das CO2 in seiner Klimawirkung deutlich beschneidet. Hauptautor des Papers ist Alexander Otto von der University of Oxford. Von deutscher Seite mit dabei sind Jochem Marotzke und Bjorn Stevens vom Hamburger Max Planck Institut für Meteorologie. Die österreichische Tageszeitung Die Presse berichtete über die neuen Ergebnisse:

„…die CO2-Konzentrationen und die Temperatur laufen nicht parallel: Seit 1998 steht die Erwärmung still – auf hohem Niveau –, obwohl die CO2-Emissionen stiegen wie nie. Warum wird es dann nicht wärmer? Manche sehen die Ursache in den Meeren und/oder der Atmosphäre. Es könnte aber auch etwas ganz anderes sein, die „Klimasensitivität“. Die ist das Herzstück aller Klimaprognosen, sie gibt an, um wie viel Grad es wärmer wird, wenn die CO2-Gehalte der Luft sich verdoppeln.

Das ist kein gemessener Wert – man kann eine CO2-Verdopplung nicht beobachten –, er ist ein Konstrukt, ein Schätzwert. Und der wird von Schätzung zu Schätzung geringer: Der UNO-Klimabeirat IPCC geht von drei Grad aus (Schwankungsbreite: 2,0 bis 4,5); Daten der letzten Eiszeit deuteten vor zwei Jahren auf 2,3 Grad (1,7 bis 2,6); und nun kommt ein internationales Konsortium unter Alexander Otto (Oxford) auf zwei Grad (1,2 bis 3,9): „Die extremsten Erwärmungen, die in Simulationen gegenwärtiger Klimamodelle erscheinen, sind eher unwahrscheinlich“, schließen die Forscher (Nature Geoscience 19.5.).“

Das Hamburger Max-Planck Institut für Meteorologie erläutert in einer Pressemitteilung vom 23. Mai 2013 die unerwarteten neuen Studienergebnisse:

Das Team um Alexander Otto und Myles R. Allen von der Universität Oxford unterscheidet dabei zwischen einer mittelfristigen und einer langfristigen Reaktion des Klimas auf eine Verdopplung des Kohlendioxid-Gehaltes in der Luft, die voraussichtlich um das Jahr 2050 erreicht sein wird. Der dadurch verursachte Treibhauseffekt macht sich schon unmittelbar bemerkbar, sobald die Kohlendioxid-Konzentration so weit zugenommen hat. Wie stark, drücken Klimaforscher in der vorübergehenden Klimaantwort aus (TCR für englisch: transient climate response).

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Die Süddeutsche Zeitung will mehr Sturm, doch die Natur weigert sich standhaft

Ich will den Sturm! Ich will den Sturm, der mit den Riesenfäusten Vom Boden der Alltäglichkeit mich reißt Und mich hinauf in jene Höhen schleudert, Wo erst das Leben wahrhaft Leben heißt! Ich will den Sturm, der mit gewaltgem Athem Zur lichten Gluth die stillen Funken schürt Und, alle Kräfte dieser Brust entfesselnd, Zum Siege oder zur Vernichtung führt! Laß mich nicht sterben, Gott, eh meine Seele Ein einzig Mal in Siegeslust gebebt – Ich kann nicht ruhig in der Erde schlafen, Eh ich nicht einmal, einmal ganz gelebt! Anna Ritter Aus der Sammlung Vom Sturm ————————————– Den Sturm will …

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Europäisches Forschungskonsortium verwirft extreme Meeresspiegelprognosen

Im Rahmen eines mit insgesamt 10 Millionen Euro geförderten europäischen Forschungsprogrammes untersuchte ein Verbund von 24 Instituten Szenarien für die zukünftige Meeresspiegelentwicklung. Beteiligt war unter anderem auch das Bremerhavener Alfred Wegener Institut (AWI). Hauptziel des von 2009 bis 2013 aktiven ice2sea-Programm war es dabei, das Abschmelzen von auf dem Land befindlichen Eismassen zu quantifizieren. Im Mai 2013 haben die Forscher nun ihren Abschlussbericht vorgelegt (pdf hier). Das Forschungskonsortium kommt zu dem Schluss, dass im wahrscheinlichsten Szenario der Meeresspiegel bis zu Ende des Jahrhunderts zwischen 16,5 cm und 69 cm ansteigen wird. In einem Reuters-Interview erklärte der Programmleiter David Vaughan vom British Antarctic Survey, …

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Kehrtwende bei der grönländischen Eisprognose: Eine weitere Studie bestätigt ein langsameres Abschmelzen

Vor kurzem berichteten wir an dieser Stelle über eine Arbeit, die 2012 im Fachjournal Science erschienen war, in welcher die Autoren ein langsameres Abschmelzen des grönländischen Inlandeises prognostizierten als in einigen Katastrophenszenarien angenommen (siehe unseren Blogartikel „Gletschersterben in Grönland überschätzt: Meeresspiegel steigt wohl doch langsamer als befürchtet„). Anfang Mai 2013 veröffentlichte nun eine internationale Forscherguppe um Faezeh Nick von der Université Libre de Bruxelles in der Zeitschrift Nature eine weitere Studie, die den verlangsamten Abschmelztrend bestätigte. Der Spiegel berichtete am 9. Mai 2013 über die neuen Ergebnisse: Grönland-Eis schmilzt langsamer als erwartet. Die Schmelze in Grönland entscheidet wesentlich darüber, wie schnell der Meeresspiegel …

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Potsdamer Methan-Klimabombe erweist sich als Blindgänger: Karbonhaushalt in Tundra trotz Klimawandels stabil

In den arktischen Tundren befindet sich etwa die Hälfte des in den Böden der Erde gespeicherten Kohlenstoffs. Vor wenigen Jahren schlugen einige Forscher Alarm und warnten vor einer tickenden Methan-Zeitbombe. Es wäre wohl nur noch eine Frage der Zeit, dass das im Permafrost derzeit noch festgesetzte Methan im Zuge der Klimaerwärmung freiwerden und den Treibhauseffekt anfachen würde. Um die Prognose noch etwas bedrohlicher erscheinen zu lassen, wurde in diesem Zusammenhang von gefährlichen Kipppunkten gesprochen, die quasi von heute auf morgen die Erde in eine wahre Klimahölle verwandeln würden. Ganz vorne mit dabei war Hans-Wolfgang Hubberten von der Potsdamer Außenstelle des …

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Klima-Massaker in der Bildzeitung: Bild fällt auf fragwürdige Studie in Nature Climate Change rein

Wenn es nach den Vorstellungen einiger professioneller Katastrophisten geht, dann wird der Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten zu einem wahrhaftigen Massaker führen. Keine schöne Vorstellung. Aber für eine schicke Schlagzeile in der Bildzeitung passt es allemal. Am 13. Mai 2013 meldete Deutschlands größte Tageszeitung: Schock-Studie: Klimawandel raubt jedem dritten Tier Lebensraum Über 50 Prozent der häufigsten Pflanzenarten und 35 Prozent der Tierarten werden bis 2080 die Hälfte ihres Lebensraumes verlieren. Der Grund: Steigende Temperaturen bis zu vier Grad bis zum Ende des 21. Jahrhunderts – durch den Ausstoß von Treibhausgasen. Das berichten Wissenschaftler der Universität von East Anglia (Großbritannien) in der …

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Klimawandel treibt mittellose Frauen in die Prostitution, kalifornische Universität verbrennt klimaskeptische Bücher und Hockey Stick Autor will Papstaudienz

Wer hätte das gedacht: Der Klimawandel treibt mittellose Frauen in die Prostitution. Dies zumindest glauben einige Abgeordnete der Demokratischen Partei in den USA. Hört sich schräg an? Hier nachzulesen.

Klimaalarmisten in den USA meinen jetzt herausbekommen zu haben, warum in den Vereinigten Staaten nicht mit voller Kraft gegen die vermeintliche Klimakatastrophe angekämpft wird. Schuld soll der hohe Anteil an religiös-gläubigen Mitbürgern sein, welche an die Endlichkeit der Welt sowie den biblischen Weltuntergang glauben. Da das Leben sowieso bald zuende gehe, müsse man sich auch nicht so sehr um das Klima sorgen.

Und auch unsere dritte Klimageschichte spielt in den USA. Die Universität in Kalifornien hat jetzt damit begonnen, klimaskeptische Bücher öffentlich zu verbrennen. Willkommen zurück im Mittelalter. Die Diskussionskultur der IPCC-Anhänger lässt doch sehr zu wünschen übrig, soeben erneut vom deutschen Umweltbundesamt bestätigt.

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Manchmal ist es ganz gut, etwas Abstand von den Dingen zu bekommen, um klare Gedanken fassen zu können. Den größten Abstand haben unzweifelhaft Astronauten erfahren dürfen. Beim Blick aus der Raumkapsel oder gar vom Mond auf die Erde werden einem die Relationen sicher etwas klarer. Es verwundert daher nicht, dass die beiden Apollo-Astronauten Walter Cunningham und Harrison Schmitt eine ganz und gar klimarealistische Sichtweise besitzen. Cunningham hat seine Gedanken in einem lesenswerten Papier mit dem Titel „Global Warming – Facts versus faith, one astronaut’s view“ zusammengefasst. Schmitt verfasste einen Beitrag, in dem er die große Bedeutung der Ozeane für das Klimageschehen hervorhebt. Vielleicht muss man die riesigen Weiten des Ozeans erst aus dem All gesehen haben, um dies vollumfänglich begreifen zu können.

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Die Klimadiskussion schwappt wild hin und her, da bietet es sich an, ab und zu auch einmal wieder in die offiziellen, harten Messdaten hineinzuschauen. Josef Kowatsch hat sich jetzt einmal die Mühe gemacht und die offiziellen deutschen Jahresmitteltemperaturen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die letzten 15 Jahre von 1998 bis 2012 heruntergeladen. Diese Daten hat er dann in einer Kurve aufgetragen und einen linearen Trend ermittelt. Aber was für eine Überraschung: Innerhalb dieses Zeitraums scheint es um mehrere Zehntelgrade kälter geworden zu sein. Nun sind 15 Jahre noch kein Klimatrend, werden die Puristen einwenden, die auf mindestens 30 Jahre bestehen. Trotzdem ein bemerkenswertes Resultat, das wir so noch nicht richtig in der Tagespresse diskutiert gesehen haben (siehe auch unseren Blogbeitrag „Deutscher Wetterdienst beschreibt 2012 als “ungewöhnlich warm”, versäumt jedoch, die warmen letzten 15 Jahre in die Referenzperiode zu integrieren „).

 

Siehe auch Kowatschs Beitrag „Klimawandel in Deutschland: Es gibt keine Erwärmung mehr„.

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Der stellvertretende FDP-Parteichef Holger Zastrow erklärte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, dass die Energiewende wohl ein Fehler war.

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Beim Hockey Stick fällt einem zuallererst immer Michael Mann ein. Allerdings hatte Mann noch einige Co-Autoren, darunter auch Ray Bradley. Bradley sagte nun im Rahmen eines Vortrags, dass er gerne mal mit dem neuen Papst über die Klimakatastrophe sprechen würde. Denn er schätzt den Papst so clever ein, „dass er es sicher kapieren würde.“ Dummerweise ist Bradley laut eigenen Angaben jedoch gar kein Katholik. Ihm ginge es vor allem um die Multiplikatorfunktion des Papstes. An anderer Stelle des Vortrags räumt Bradley ein, dass man das Klima gar nicht retten könne, denn es hat sich in der Vergangenheit geändert, und daher wird es sich auch in der Zukunft verändern.

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Ein neuer Klimadialog, Polverschiebung durch Klimawandel und ein unredlicher Arktis-Eisbeitrag in der Zeit

Über die Jahre haben sich die Anhänger der Klimakatastrophe ein festes Plätzchen in der deutschen Medienlandschaft geschaffen. Im Prinzip handelt es sich um eine lupenreine Win-Win-Situation: Die Medien bekommen ihre Sensations-Katastrophen-Stories und die erklärten Weltuntergangspropheten ihre große Bühne, samt Werbeplattform zur Einwerbung von Forschungsfördergeldern und Startrampe zum Umbau der Gesellschaft auf nationaler und internationaler Ebene. Eine nicht allzu feine Koproduktion. Im Zuge dieses Medienfeldzuges kamen die kritischen Stimmen zunehmend unter die Räder. Wer nicht der IPCC-Doktrin folgte, wurde sogleich zum Industriespion und Staatsfeind erklärt. Eine echte klimawissenschaftliche Diskussionskultur gab es eigentlich bislang nicht. Und wer dann doch einmal wagte den Mund aufzumachen, bekam es gleich …

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Bedenkliche Broschüre des Umweltbundesamtes: Fritz Vahrenholt mit einem offenen Brief an UBA-Präsident Flasbarth

Mitte Mai 2013 hatte das Umweltbundesamt (UBA) eine Broschüre mit Thesen zum Klimawandel herausgegeben, in dem Kritiker des Klimakatastrophenmodells an den Pranger gestellt wurden, darunter auch Fritz Vahrenholt (siehe unseren Blogbeitrag „Dubiose Klimabroschüre des Umweltbundesamtes geht nach hinten los: Fach- und Medienwelt sind entsetzt„). Das UBA erntete für dieses Vorgehen aus den Medien scharfe Kritik. In einem offenen Brief an UBA-Präsident Jochen Flasbarth wehrte sich Fritz Vahrenholt jetzt gegen die skandalöse Darstellung und Unterstellungen des Amtes. Unter anderem kritisiert Vahrenholt in seinem Brief die unerträgliche Beschränkung der wissenschaftlichen Klimadiskussion auf die UBA-Sichtweise, eklatante Weglassungen, Halbwahrheiten sowie die Fälschung seiner Biografie in der Broschüre. Im Folgenden bringen wir den Brief in voller Länge, der am 23. Mai 2013 auch von der Welt im Internet unter dem Titel „Warum haben Sie meine Biografie gefälscht?“ als Kommentar veröffentlicht wurde.

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Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Senator a.D.

 

An den
Präsidenten des Umweltbundesamt
Herrn Jochen Flassbarth
Postfach 1406
06813 Dessau-Roßlau

 

Sehr geehrter Herr Präsident,

zu einem Zeitpunkt, an dem nun endlich auch 17 IPCC-nahe Klimaforscher (Otto et al., Nature Geoscience, 19. Mai 2013) die Öffentlichkeit mit der aufsehenerregenden Mitteilung überraschen, dass die Klimasensitivität der Klimagase, namentlich des CO2, um mehr als 50 Prozent zu hoch angesetzt ist, und sich demzufolge alle bisherigen Prognosen der anthropogen verursachten Klimaerwärmung als korrekturbedürftig erweisen, erscheint eine 123 Seiten starke Veröffentlichung des Umweltbundesamtes „Und sie erwärmt sich doch„, in der einerseits der Konsens über die IPCC Prognosen beschworen wird und andererseits die Kritik an Art und Ausmaß der Temperaturentwicklung in diesem Jahrhundert mit falschen Behauptungen, Weglassungen von Informationen und Diffamierungen der Kritiker in unerträglicher Weise behandelt wird.

Dies ist für eine Bundesbehörde, die zum Geschäftsbereich des Umweltbundesministers gehört, völlig inakzeptabel.

Bevor ich auf die inhaltlichen schweren Mängel zu sprechen komme, möchte ich Sie fragen, was Sie bewogen hat, Journalisten ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und Wissenschaftlern ihr Recht auf kritische Überprüfung von wissenschaftlichen Sachverhalten abzusprechen. Soviel ich erkennen kann, ist unter den in der Broschüre benannten „Klimawandelskeptikern“ kein einziger, der einem Erwärmungstrend der Erde durch Treibhausgase widerspricht. Es geht im wissenschaftlichen Diskurs in der Fachwelt um Attribution, Geschwindigkeit und Ausmaß der Klimaveränderungen und daraus resultierend um die notwendigen Maßnahmen zur Verhinderung beziehungsweise Anpassung.

Ich bin persönlich betroffen. Im Abschnitt „Klimawandelskeptiker in Deutschland“, in dem Sie in gelber Farbe die Namen von Journalisten, Vereinen und die Wissenschaftler Vahrenholt und Lüning hervorheben, brandmarken und an den Pranger stellen, wird die Methode deutlich: Kritiker werden als Handlanger der Industrie dargestellt.

Zu meinem Lebenslauf schreiben Sie, dass ich Vorstand der Deutschen Shell war und seit 2001 Manager des Energieversorgungsunternehmen RWE sei. Letzteres ist falsch. Ich habe 2001 das Windkraftunternehmen Repower gegründet, habe es zur Weltspitze in der Branche geführt und war bis 2008 Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Warum haben Sie meine Biografie gefälscht? Passte dies besser in das Feindbild, das Sie aufzubauen trachten?

Ich bin erst 2008 zum Geschäftsführer der von mir mitgegründeten RWE Innogy ernannt worden, einer Gesellschaft für Erneuerbare Energien, die Jahr für Jahr der größte deutsche Investor in diesem Sektor war. Sie haben auch verschwiegen, dass es bei Shell meine Aufgabe war, die Erneuerbaren Energien für den Konzern zu entwickeln. Der Bau der ersten Solarfabrik in Deutschland fiel in meine Vorstandszeit. Da passt auch ins Bild, dass Sie verschweigen, dass ich von 1976 bis 1981 Fachgebietsleiter „Chemische Industrie“ beim Umweltbundesamt war, dem Amt, das mich jetzt verhöhnt.

Hätte Ihr Vorgänger im Amt, Dr. Heinrich von Lersner, Kritik am politischen Mainstream, nämlich die allfällige Verharmlosung der Chemierisiken, die ich in „Seveso ist überall“ thematisierte, mit der gleichen Rigidität zu unterbinden versucht, wäre die Chemiedebatte wahrscheinlich ein wenig anders verlaufen. Dass Sie mein Ausscheiden als Geschäftsführer der RWE Innogy und meine augenblickliche Funktion als Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung nicht erwähnen, zeigt, dass Sie nur ein Ziel hatten: einen Kritiker zu diffamieren.

Meinem Co-Autor Dr. Sebastian Lüning geht es nicht besser. Als habilitierter Geologe und Paläontologe war er jahrelang peer reviewer für geowissenschaftliche Fachzeitschriften und arbeitet schon seit geraumer Zeit nicht mehr für RWE DEA. Was ist das für ein Verständnis von wissenschaftlicher Debatte, wenn Sie uns unterstellen, wir könnten uns als „fachfremde Einzelpersonen“ nicht „tiefgründig in die verschiedenen Klimamodelle einarbeiten“?

Da würde ich doch gerne wissen, welche fachkundigen Wissenschaftler diesen Bericht geschrieben haben, in dem zwölfmal Herr Stefan Rahmstorf als Quelle angegeben wird. Können Sie der Öffentlichkeit gegenüber ausschließen, dass Herr Rahmstorf oder einer seiner Kollegen diesem Bericht zugearbeitet haben? Es liegt ja nahe, denn addiert man die Projekte, die das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (Schellnhuber/Rahmstorf) vom UBA als Auftrag erhalten hat, ergeben sich ca. acht Mio Euro. Hinzu kommen diverse Produkte, die von Mitarbeitern des PIK mit betreut werden. Wer so persönliche Daten verfälscht, wie es in diesem Bericht erfolgt, dem sind auch in der Sache Weglassungen, Halbwahrheiten und Einäugigkeit zuzutrauen. Dazu möchte ich im folgenden einige Hinweise geben.

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Deutscher Wetterdienst beschreibt 2012 als „ungewöhnlich warm“, versäumt jedoch, die warmen letzten 15 Jahre in die Referenzperiode zu integrieren

Anfang Mai 2013 rührte der Deutsche Wetterdienst (DWD) wieder kräftig die Werbetrommel für die Klimakatastrophe. Da die realen Messwerte nicht so mitspielten wie geplant, mussten statistische Hilfskonstrukte aushelfen, um die Bevölkerung auf Alarm-Linie zu halten. Zwar räumte man zähneknirrschend ein, dass die weitere Erwärmung seit nunmehr 15 Jahren ausgeblieben ist, trotzdem wollte man auf die liebgewonnene Katastrophe nicht verzichten. Die Ruhr Nachrichten berichteten am 7. Mai 2013 über die DWD-Meldung: Auch ohne neue Hitzerekorde war es 2012 in Deutschland erneut ungewöhnlich warm: Die durchschnittlichen 9,1 Grad Celsius lagen deutlich über dem langjährigen Mittel von 8,2 Grad, berichtete der Deutsche Wetterdienst am Dienstag in Berlin. …

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Klimawissenschaften in Bedrängnis: Nachträgliche Wettervorhersage soll Vertrauen in Modellierungen zurückgewinnen

Im April 2013 erschien im Fachmagazin Nature Climate Change ein bizarrer Artikel, in dem sich eine Gruppe IPCC-naher Wissenschaftler Gedanken über den Erwärmungsstop macht. Bekanntlich hatte kein einziges der IPCC-Modelle diesen Erwärmungsstop vorhergesagt, so dass der IPCC von den Ereignissen der letzten Jahre vollkommen überrascht wurde. Die Gruppe um Virginie Guemas hat nun eine elegante Lösung für das IPCC-Problem gefunden. Das Team führte einfach eine „retrospektive“ Prognose für die letzten Jahre durch. Das klingt ziemlich gut und professionell. Übersetzt heißt dies jedoch nichts anderes als eine „nachträgliche Vorhersage“, was wenig beeindruckend und nicht allzu nützlich ist. Die Lottozahlen nachträglich vorherzusagen ist …

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Dubiose Klimabroschüre des Umweltbundesamtes geht nach hinten los: Fach- und Medienwelt sind entsetzt

Mitte Mai 2013 hat das Umweltbundesamt (UBA) eine layout-technisch professionell durchgestylte neue Broschüre mit dem Titel „Und sie erwärmt sich doch“ herausgegeben, in der die Behörde mit Journalisten und Wissenschaftlern abrechnet, die einen menschengemachten katastrophalen Klimawandel für nicht erwiesen halten. Noch vor wenigen Jahren hätte das UBA für ein solches Heft wohl vermutlich eher anerkennendes Schulterklopfen geerntet. Die Klimawissenschaften haben sich jedoch seitdem merklich weiterentwickelt. Heute ist klar, dass sich die Natur nicht an das simple CO2-zentrierte Katastrophenmodell hält und die Rolle natürlicher Klimafaktoren signifikant unterschätzt wurde. Das Echo auf die wissenschaftlich unausgewogene UBA-Broschüre fiel entsprechend deutlich aus: Fach- und Medienwelt sind entsetzt. Man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass dieser Fauxpas für UBA-Leitung und Autoren möglicherweise unangenehme Folgen haben könnte. Mittlerweile hat sich die Empörung über den Skandal bereits so weit gesteigert, dass sich sogar die ansonsten eher IPCC-nahe heute-Redaktion des ZDF auf ihrer Webseite mit dem UBA-Pamphlet kritisch auseinandersetzte:

Das Dokument vergreift sich dabei im Ton – und in der Sache, meint Reinhard Schlieker. In seiner neuen Broschüre, deren Autor die Behörde verschweigt (Impressum: „Fachgebiet I 2.1 – Klimaschutz“) führt das Amt Fragen und Antworten zum Klimaschutz auf, etwa: „Wie kann man überhaupt das Klima vorhersagen, wenn schon eine Wettervorhersage für zwei Wochen im Voraus nicht stimmt?“, oder „Ist ein wärmeres Klima nicht generell von Vorteil?“. Alle diese Fragen werden dahingehend beantwortet, dass die Standpunkte der etablierten Klimaforscher bestätigt werden (Klimavorhersage ist natürlich etwas anderes als Wettervorhersage, und ein wärmeres Klima ist natürlich nicht von Vorteil, sondern führt zu Katastrophen und zum Aussterben ganzer Arten). Kurz: Die menschengemachte Erwärmung ist eine Tatsache, punktum. „Und sie erwärmt sich doch“ – ein Titel, der wohl an Galileo Galilei erinnern soll: Große Fußstapfen für eine simple Behörde. Der Titel ist Programm. Das Umweltbundesamt hat sich auf seine Wahrheit festgelegt.

Mit den klimawissenschaftlichen Thesen des UBA haben wir uns bereits ausführlich in einem früheren Blogbeitrag zu einer ähnlichen UBA-Vorgängerbroschüre mit dem Titel „Sonne, Treibhausgase, Aerosole, Vulkanausbrüche – gibt es einen Favoriten bei den Klimaänderungen?“ auseinandergesetzt (siehe unseren Blogbeitrag „Einseitiges Klima im Umweltbundesamt: Was steckt dahinter?„). Bereits damals wurde klar, dass die Behörde unbequeme Fakten im Zweifelsfall ignoriert und den Lesern wichtige Zusammenhänge vorenthält, wohl um die eigene Argumentation zu stützen. Um Duplikationen zu vermeiden, wollen wir uns daher in dieser Besprechung auf Kapitel 5 „Klimawandelskeptiker in Deutschland“ der neuen Broschüre konzentrieren, das auf Seite 111 beginnt (das pdf des Heftes ist übrigens kostenfrei auf der UBA-Homepage herunterladbar).

Bereits die Begrifflichkeit der Kapitelüberschrift ist falsch: Die angeblichen „Klimawandelskeptiker“ bezweifeln nämlich gar nicht, dass sich das Klima wandelt. Und sie bezweifeln in der Regel noch nicht einmal, dass es einen menschengemachten Anteil am Klimawandel gibt. Besser würde hier daher der Begriff „Klimarealist“ passen, da es hier vor allem um Gedanken zur quantitativen Aufteilung der verschiedenen anthropogenen und natürlichen Klimatreiber im Klimamix geht. Grundlage hierfür sind zahlreiche paläoklimatische sowie physikochemische Daten aus der reichen Flut an neuen Studie zu diesem Thema. Eine solch differenzierte Betrachtungsweise passt jedoch offenbar nicht in das grobe Schwarz-Weiß-Muster, das sich in das deutsche klimawissenschaftliche Establishment in den letzten Jahren eingeschlichen hat. Für die polarisierte UBA-Sichtweise werden auf jeden Fall keine wissenschaflichen Graustufen benötigt (UBA S. 111, Fettsetzung ergänzt):

„Beck 2010 weist darauf hin, dass sich in der Bundesrepublik beispielsweise bereits ab Mitte der 1980er Jahre durch die Arbeit der Enquete-Kommission „Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre“ des Deutschen Bundestages ein breiter Konsens darüber herausgebildet hat, dass der Klimawandel bereits stattfindet, katastrophale Folgen haben wird und sofort und umfassend gehandelt werden muss.“

Die Katastrophe ist also schon lange beschlossene Sache. Das wundert wenig, war doch der heutige UBA-Präsident Jochen Flasbarth von 1992-2003 hauptamtlicher Präsident des der Klimakatastrophe zugeneigten Naturschutzbundes Deutschland (NABU) und forderte 2009 für die Mitte des 21. Jahrhunderts gar ein „CO2-freies Deutschland“. Da ist es egal, dass die aktuelle Forschung dies mittlerweile ganz anders sieht. Auf der gleichen Seite der Broschüre beginnt dann eine ‚Schwarze Liste‘ mit Namen von prominenten „Klimawandelskeptikern“ in Deutschland, die (O-Ton UBA:) „hierzulande Zweifel verbreiten.“ Gleich an Nummer zwei auf der Liste erscheinen die Autoren des Buches „Die kalte Sonne„, Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning. Was haben wir uns zuschulden kommen lassen, dass man unser Buch von Staats wegen als wissenschaftliche unsittliche Literatur brandmarkt? In der UBA-Broschüre wird es dankenswerterweise erläutert:

„Die beiden Autoren stellen grundlegende Erkenntnisse der Klimaforschung in Frage. In erster Linie machen sie natürliche Ursachen wie die schwankende Strahlungsintensität der Sonne für die globale Erwärmung in den letzten Jahrzehnten verantwortlich.“

Ja, das ist ja ungeheuerlich. Jeder sollte doch eigentlich wissen, dass man in der Wissenschaft niemals „grundlegende Erkenntnisse in Frage stellen“ sollte. Alfred Wegener kann ein Lied davon singen. Der Vater der Kontinentaldrift hatte damals den Aufstand gewagt und dafür auch prompt die Quittung in Form von wissenschaftlicher Erniedrigung und Karrierebremsen bekommen. Hätte er damals als Meteorologe nicht die Courage gehabt gegen das geologische Establishment aufzubegehren, wer weiß ob die Erdplatten vielleicht noch heute unbeweglich vor sich hindämmern würden (siehe unseren Blogartikel „Kontinentalverschiebung und Klimawandel: Die wundersame Wiederholung der Wissenschaftsgeschichte„).

Was ist aus den Thesen der kalten Sonne geworden, gut ein Jahr nach Veröffentlichung des ketzerischen Werkes? Die Überprüfung fördert Überraschendes zutage: Vahrenholt/Lüning hatten damals über Hinweise geschrieben, dass die CO2-Klimasensitivität wohl deutlich geringer ausfällt als vom IPCC angenommen. Und in der Tat, die Wissenschaft scheint momentan genau diese These zu bestätigen. Im Monatstakt erscheinen derzeit neue Publikationen in begutachteten Fachzeitschriften, in denen von Klimasensitivitäten ausgegangen wird, die zum Teil nur halb so hoch sind wie die in den IPCC-Modellen (siehe unseren Blogbeitrag „Hinweise auf eine niedrigere CO2-Klimasensitivität verdichten sich: Drei neue Arbeiten erteilen den IPCC-Katastrophenszenarien eine Absage„).

Eine weitere These im vom UBA als fehlerhaft dargestellten Vahrenholt/Lüning Buch war, dass ein signifikanter Anteil der Erwärmung 1977-1998 auf das Wirken von Ozeanzyklen zurückgehen soll. Auch diese These wurde mittlerweile von der aktuellen Wissenschaft bestätigt (siehe unsere Blogartikel „Neue Arbeit in PNAS: 40% der Erwärmung der letzten 50 Jahre ist durch Ozeanzyklen bedingt“ und „Wu et al. 2011: Erwärmung im späten 20. Jahrhundert durch Ozeanzyklen verstärkt„).

Und dann wäre da noch die Sonne, die laut UBA angeblich so nahezu keine Klimawirkung haben soll. Das Geoforschungszentrum Potsdam widerspricht dem mittlerweile vehement (siehe unsere Blogbeiträge „Geoforschungszentrum Potsdam: Solarflaute vor 2800 Jahren löste Kälteperiode in Mitteleuropa aus“ und „GeoForschungsZentrum Potsdam mit neuer wegweisender Sonderpublikation zur Klimadebatte„).

Anstatt in der Broschüre diese neuen Entwicklungen anzuerkennen und eine fruchtbare wissenschaftliche Weiterentwicklung bestehender Modelle zu versuchen, werden die Autoren Vahrenholt/Lüning vom UBA lieber persönlich diffamiert (S. 112):

Es ist deshalb für – zudem fachfremde – Einzelpersonen kaum möglich, sich neben einer andersgearteten hauptberuflichen Tätigkeit tiefgründig in „verschiedene Klimamodelle“ einzuarbeiten.

Fachfremd? Vahrenholt ist promovierter Chemiker, und die Chemie ist integraler Bestandteil der stark interdisziplinären Klimawissenschaften. Lüning ist promovierter und habilitierter Geologe. Auch die Geologie ist bekanntlich einer der fachlichen Grundpfeiler der Klimawissenschaften. Würde man der fehlgeleiteten UBA-Argumentation folgen, müsste man auch Stefan Rahmstorf als „fachfremd“ ansehen, da er „nur“ Physik und Ozeanographie und eben nicht „Klimawissenschaften“ studiert hat. Das UBA stellt den Lesern dann Vahrenholts Lebenslauf vor, mit dem verborgenen Ziel, ihn als eine Art Öl-/Gas-/Kohlemanager aussehen zu lassen:

Fritz Vahrenholt promovierte im Fach Chemie, arbeitete von 1991 bis 1997 als Umweltsenator von Hamburg, war danach im Vorstand der Deutschen Shell AG und ist seit 2001 Manager des Energieversorgungskonzerns RWE.

Falsch! Vahrenholt hat 2001 das Windkraftunternehmen REpower  gegründet, hat es zur Weltspitze in der Branche geführt und war bis 2008 Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. So viel grüne Energie passte dem UBA offenbar nicht in die Story. Daher verschweigt die Behörde ihren Lesern wohl auch, dass Vahrenholt’s Aufgabe bei Shell seinerzeit der Aufbau der Erneuerbaren Energien im Konzern war. In Vahrenholts Shell-Vorstandszeit fällt zum Beispiel der Bau der ersten Solarfabrik in Deutschland. Erst 2008 wurde Vahrenholt zum Geschäftsführer der von ihm mitgegründeten RWE Innogy ernannt, einer Gesellschaft für Erneuerbare Energien, die Jahr für Jahr der größte deutsche Investor in diesem Sektor war. Ebenfalls verschwiegen wurde eine andere pikante Einzelheit. Vahrenholt war nämlich von 1976 bis 1981 Fachgebietsleiter „Chemische Industrie“. Und zwar wo genau? Na klar, beim Umweltbundesamt!

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Umweltbundesamt rätselt über den Erwärmungsstopp

In Ulli Kulkes Blog Donner + Doria erschien Anfang Mai eine nüchterne Betrachtung der 400 ppm CO2-Marke. Hier ein Auszug: Wieder ein Klima-Rekord, der keiner ist Die Alarmstimmung steigt wieder in Sachen globaler Erwärmung. Anfang Mai sei wieder ein neuer Rekord gebrochen worden, ein Kipppunkt sei jetzt erreicht, wahlweise auch ein Meilenstein oder eine magische Grenze, Aufregung in den Medien. Worum geht es? Nein, es gab keine neue Rekordtemperatur, auch sind die Ozeane nicht über die Ufer getreten. Was erreicht wurde, ist ein neuer Höchststand beim Anteil des Kohlendioxids in der Erdatmosphäre. Doch das unterschied jetzt den 1. Mai nicht …

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Neues zum CLOUD-Experiment am CERN

Am 10. Mai 2013 erschien im ORF ein seltenes Interview mit dem Leiter des CLOUD-Experiments am Europäischen Kernforschungszentrum CERN, Jasper Kirkby. Im Rahmen des CLOUD-Projektes wird untersucht, inwieweit die Sonnenaktivität über die kosmische Strahlung und die Wolkenbildung Einfluss auf das Erdklima nimmt (siehe Kapitel 6 in unserem Buch „Die kalte Sonne„). Hier ein Auszug aus dem lesenswerten Interview:

ORF: Wie hängt die Sonnenaktivität mit den kosmischen Strahlen zusammen?

Kirkby: Kosmische Strahlen bestehen aus energiereichen, geladenen Teilchen. Wenn Sie unser Sonnensystem erreichen, werden sie durch Magnetfelder der Sonne abgelenkt. Vor allem durch das Magnetfeld des Sonnenplasmas. Wenn die Sonne aktiv ist, erreichen weniger kosmische Strahlen die Erde. Das ist der Zusammenhang zum Sonnenzyklus: Wenn viele Sonnenflecken da sind, bekommt die Erde um zehn bis 20 Prozent weniger kosmische Strahlen ab.

Dieser Zusammenhang ist gesichert?

Ja, das ist bestens belegt. Wir wissen auch, dass die kosmische Strahlung jeden Kubikzentimeter der Atmosphäre ionisiert. Unklar war bisher, ob das auch einen klimatischen Effekt haben könnte. Wolken sind jedenfalls für das Klima der Erde extrem wichtig. Angenommen, ich könnte sämtliche Wolken in der Atmosphäre wegzaubern: Dann würden 30 Watt zusätzliche Wärmeenergie auf jeden Quadratmeter der Erde treffen.

Um diese Zahl zu kontextualisieren: Die Erwärmung der Atmosphäre durch den Einfluss des Menschen wird derzeit mit 1,5 Watt pro Quadratmeter beziffert. Geringe Variationen der Wolkendecke könnten also große Wirkungen haben.

Was zeigen Ihre Experimente?

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können wir nicht sagen, ob kosmische Strahlen das Klima beeinflussen. Was wir bisher untersucht haben, ist die Produktion von Kondensationskeimen für Wolkentröpfchen. Und zwar solche, die aus Gasen entstehen: Der Fachbegriff dafür heißt „Gas-to-particle-conversion“. Sie machen rund die Hälfte der Kondensationskeime in der Atmosphäre aus. Die restlichen Keime stammen von Ruß und Staub.

Welche Gase sind an diesem Prozess beteiligt?

Wir haben uns zunächst Schwefelsäure und Ammoniak angesehen. Die Ergebnisse der ersten Versuche waren: Die kosmischen Strahlen verstärken die Bildung von Kondensationskeimen aus Gasen um den Faktor zehn. Aber das allein ist zu wenig, um die Wolkenbildung nennenswert zu beeinflussen. Laut unseren letzten Experimenten muss es noch andere Gase bzw. Dämpfe geben, die diesen Prozess verstärken. Vermutlich organische Substanzen.

Welche?

Die Ergebnisse sind gegenwärtig bei einer Fachzeitschrift unter Begutachtung. Ich kann leider nicht mehr darüber sagen. Nur so viel: Die Resultate sind sehr interessant. Im Laufe des Jahres wird es einige Veröffentlichung dazu geben.

Angenommen, Sie weisen nach, dass kosmische Strahlen tatsächlich die Wolkenbildung in größerem Maße fördern. Was würde das bedeuten?

Ich glaube, dass diese Experimente in zweierlei Hinsicht bedeutend sind. Zum einen, weil sie eine neue natürliche Quelle des Klimawandels aufzeigen würden. Und zum anderen, weil sie auch das Verständnis des anthropogenen Klimawandels verändern würden. Über Treibhausgase wissen wir gut Bescheid. Worüber wir viel zu wenig wissen, sind die Aerosole. Also Schwebeteilchen, die durch unsere Industrie in die Atmosphäre gelangen. Sie haben mit Sicherheit einen kühlenden Effekt. Nur haben wir keine Ahnung, wie groß dieser Effekt ist. Er könnte klein sein, aber auch sehr groß. Vielleicht ist er sogar so groß, dass er die Wirkung des zusätzlichen CO2 in der Atmosphäre ausgleicht. Wir wissen es nicht.

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Der staatliche Radiosender „Stimmme Russlands“ berichtete am 22. April 2013 über neue Ergebnisse des Pulkovo Observatoriums in Sankt Petersburg laut denen es aufgrund sinkender Sonnenaktivität in den kommenden Jahren und Jahrzehnten auf der Erde wieder etwas kälter werden soll. Während der 11-jährige Sonnenzyklus das Klima lediglich zu 1-2% beeinflusst, sitzt gemäß den russischen Wissenschaflern die wahre Klimakraft im 200-Jahreszyklus, dem sogenannten Suess-de Vries-Zyklus, der bis zu 50% des Klimageschehens ausmacht. Siehe auch Beitrage im German Herald.

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In einem kürzlichen Radiointerview mt einem kanadischen Sender bezeichnete der US-amerikanische Klimawissenschaftler James Hansen die Regierung Kanadas als Neanderthaler, da sie die angeblich offensichtlichen Hinweise auf eine bevorstehende Klimakatatrophe nicht sehen würden. Kanada hatte 2011 das Kyoto-Protokoll beerdigt.  Zudem hatte der kanadische Minister für natürliche Rohstoffe es doch tatsächlich gewagt, Hansens alarmistische Klimathesen zu hinterfragen. Ob Hansen vielleicht nicht mitbekommen hat, dass die Neandertaler heute als überaus fortschrittlich angesehen werden? Die Neue Zürcher Zeitung hatte Mitte 2012 über neue Erkenntnisse berichtet:

Das Gehirn des Neandertalers war gross, teilweise sogar grösser als jenes des modernen Menschen. Und wenn man bei diesen beiden Hominiden gleich grosse Gehirne finde, müsse man davon ausgehen, dass diese für gleich hohe kognitive Leistungen entstanden seien, erklärt Christoph Zollikofer von der Universität Zürich – ausser man flüchte sich in die letztlich unbeweisbare Annahme, dass das Neandertaler-Gehirn weniger effizient verschaltet gewesen sei. Hinzu komme, dass grosse Gehirne «teuer» seien, sowohl in der Entwicklung als auch im Unterhalt, und weitreichende Folgen für die Biologie eines Individuums hätten, etwa seine Lebensspanne oder die Überlebensrate. Daher sei anzunehmen, dass die Neandertaler ihr grosses Gehirn benutzt und nicht «zum Spass» entwickelt hätten, erklärt der Neurobiologe. Entsprechend hält Zollikofer es für sehr wahrscheinlich, dass moderner Mensch und Neandertaler über ähnliche geistige Kapazitäten verfügten. 

Siehe auch unsere Blogartikel „Was ist eigentlich aus James Hansens Temperaturvorhersage von 1988 geworden? Zeit für eine Überprüfung“ und „Wer ist James Hansen?

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