Extreme Regenfälle in Marokko während der letzten 50 Jahre nicht häufiger geworden

Marokko ist ein ziemlich trockenes Land, vor allem in den südlichen wüstenähnlichen Provinzen. Dennoch kommt es auch hier zu seltenen aber dann starken Regengüssen, die stets zu großen Überschwemmungen führen. Wird der Klimawandel in Zukunft in Marokko zu noch mehr Überschwemmungen führen? Auf der Suche nach einer Antwort auf diese Frage hat ein französisch-marokkanisches Forscherteam um Yves Tramblay von der Université Montpellier die extremen Regengüsse an zehn über das Land verteilten Wetterstationen für die vergangenen 50 Jahre analysiert. Dabei fanden sie jedoch keinerlei statistischen Trend. Obwohl die Temperaturen während dieser Zeit im globalen Maßstab um ein halbes Grad angestiegen sind, sind die …

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Achtung Klimaalarm: Kinderuniversität zum Klimawandel auf Juist vom 4. Juli bis 29. August 2013

Mit großen Schritten nähern wir uns den heiß herbeigesehnten Sommerferien. Und was könnte es Schöneres geben als zwei Wochen an der hoffentlich sonnigen Nordsee zu verbringen. Da bieten sich zum Beispiel die Ostfriesischen Inseln an. Eine der schönsten ist sicher Spiekeroog. Mit Juist sollte man diesen Sommer jedoch etwas vorsichtig sein, denn dort könnte es leicht passieren, dass Ihre Sprösslinge in eine IPCC-Klima-Propagandaveranstaltung hineingeraten, die sogenannte ‚Kinderuniversität zum Klimawandel‘. Unter anderem wird dort der umstrittene Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf aus seinem Kinderbuch vorlesen. Rahmstorfs klimaalarmistischen Ansichten stoßen mittlerweile in immer größeren Kreisen der Fachwelt auf vehemente Ablehnung:

Rätsel Rahmstorf
IPCC-nahe Klimaaktivistengruppe zieht Video zurück: Zugrundeliegende Rahmstorf-Arbeit entspricht nicht mehr dem wissenschaftlichen Konsens
Senat von North Carolina erteilt Rahmstorfs beschleunigtem Meeresspiegel eine Absage

Zugelassen sind die meisten Veranstaltungen nur für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. Damit wird sichergestellt, dass sich keines der Kinder in der unabhängigen Fachliteratur informieren kann und das Wort des Vortragenden somit absolute Gültigkeit besitzt. Ein klimaskeptischer Referent steht leider nicht auf dem Programm. Vermutlich ein Versehen. Im Folgenden die Veranstaltungs-Ankündigung durch die Juister Kurverwaltung:

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Kein Anstieg der extremen Niederschläge in Norditalien während der vergangenen 90 Jahre

Bei der Analyse von Hochwasserstatistiken sollte man stets auch Rekonstruktionen der Niederschlagsintensität vergleichend heranziehen. Denn vermehrte Hochwassersituationen können neben häufigerem Starkregen auch ganz andere Gründe haben, etwa Flussbegradigungen und die Reduktion von Überschwemmungsflächen. Derartige anthropogene Maßnahmen führen zum Aufbau von großen Flutwellen, die mit großer Geschwindigkeit die Flüsse hinunterrauschen und neue Hochwasserrekorde auslösen, obwohl die klimatisch bedingten Regenmengen vielleicht gar nicht zugenommen haben. Im International Journal of Climatology erschien Mitte 2011 eine Studie eines italienischen Forscherteams um Yuri Brugnara, in der die Autoren 200 Niederschlagsdatensätze aus Norditalien untersuchten, die 90 Jahre zurückreichten. Dabei ermittelten die Wissenschaftler die Entwicklung des Gesamtniederschlags …

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Hochwasser in Norditalien ereigneten sich bevorzugt zu Zeiten geringer Sonnenaktivität

Unsere Wissenschaft ist empirisch. Nur soweit Erfahrung möglich ist, ist Naturwissenschaft möglich. Erfahrung heißt, dass man aus der Vergangenheit für die Zukunft, aus dem Faktischen für das Mögliche lernt.

Carl Friedrich von Weizsäcker (1912-2007),  deutscher Physiker, Wissenschafts-Philosoph und Friedensforscher

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Gerade im Bereich der Hochwasser-Forschung lohnt ein Blick in die Vergangenheit allemal. Wer das Muster der Vergangenheit nicht kennt, kann auch nicht die Zukunft korrekt vorhersagen. So einfach ist das. Eine französisch-schweizerische Forschergruppe um Boris Vannière veröfentlichte im September 2012 im Fachmagazin Climate of the Past Discussions aufschlussreiche neue Daten zur Hochwasser-Entwicklung in Norditalien. Anhand von Sedimentuntersuchungen konnten die Wissenschaftler eine Hochwasser-Statistik des Ledrosees für die letzten 10.000 Jahre erstellen. Wann gab es die meisten Hochwasser-Phasen, während warmer oder kalter Phasen? Was könnte der Auslöser für Fluktuationen in der Flut-Historie gewesen sein? Auf der Suche nach Antworten lesen wir hierzu zunächst die Kurzfassung der Arbeit (Fettsetzung ergänzt, siehe auch Abbildung 1):

Die Daten zeigen eine Entwicklung, die mit einer geringen Fluthäufigkeit im frühen und mittleren Holozän 10.000-4.500 Jahre vor heute beginnt. Leichte Anstiege in der Häufigkeit traten vor 8000, 7500 und 7100 Jahren auf. Das letzte Drittel des Holozäns ist durch eine Verlagerung hin zu einer erhöhten Hochwasser-Häufigkeit verbunden, die 4500 bis 4000 Jahre vor heute einsetzte. Mit Ausnahme von kurzen Intervallen 2900-2500 und 1800-1400 Jahre vor heute, als etwas weniger Hochwasser auftraten, hält dieser Trend mit häufiger werdenden Fluten bis ins 20. Jahrhundert an. Das Maximum liegt zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert. 

Die kurzen Anstiege in der Hochwasser-Häufigkeit im frühen und mittleren Holozän sind durch Kältephasen ausgelöst worden. In einem Maßstab von hunderten von Jahren können Veränderungen in der Hochwasser-Häufigkeit mit langandauernden Klimawechseln wie etwa dem Neoglazial und der Kleinen Eiszeit in Verbindung gebracht werden, die wiederum durch Milankovitsch Zyklen und möglicherweise Sonnenaktvitätsschwankungen bedingt sind.

 

Abbildung 1: Hochwasser-Häufigkeit am Ledrosee in Norditalien während der vergangenen 10.000 Jahre. Aus Vannière et al. 2012.

 

Interessant. Die schlimmsten Hochwasser in Norditalen gab es also während der Kleinen Eiszeit, vor Beginn der globalen Industrialisierung. Seitdem sind die Fluten wieder weniger häufig geworden. Zoomen wir uns jetzt etwas näher in dieses Intervall hinein (Abbildung 2). Die Autoren schreiben in ihrem Paper:

Der langfristige Trend mit einer Zunahme der Flut-Häufigkeit während des letzten Jahrtausends umfasst zwei aufeinanderfolgende Perioden mit geringer und hoher Häufigkeit, die mit der Mittelalterlichen Wärmeperiode und der Kleinen Eiszeit (1500-1850) zusammenfallen.

Das sieht man sehr schön, wenn man Abbildung 2 betrachtet, ebenso den Absturz nach Ende der Kleinen Eiszeit. Nun wissen wir, dass die Mittelalterliche Wärmeperiode, Kleine Eiszeit und Moderne Wärmeperiode weitgehend synchron zur Entwicklung der Sonnenaktivität erfolgte. Könnte vielleicht, aber nur vielleicht, die Sonnenaktivität auch einen Einfluss auf die Hochwasser-Entwicklung genommen haben? Lesen wir hierzu, was Boris Vannière und seine Kollegen herausgefunden haben:

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TV-Tipp: Zwei Wolken-Dokus auf arte am 27. Juni 2013

Am 27.6.2013 zeigt arte zwei Wolkendokus: Gefahr aus den Wolken – Wie beeinflussen Wolken unser Klima? ( X:enius, Magazin, Deutschland 2010 ) Arte, 27.6.2013, 16:35-17:05 Uhr. Ave.de schreibt über die Sendung: Sie wiegen hunderte Tonnen und dennoch schweben sie scheinbar schwerelos am Himmel: Wolken – Wunderwerke aus unzähligen Wassertropfen. Mal erinnern sie an weiße Schäfchen, mal türmen sie sich bedrohlich auf wie ein riesiges Gebirge. Es gibt viele verschieden Arten von Wolken und einige davon sind menschengemacht – durch Flugverkehr und Klimawandel. Moderatorin Dörthe Eickelberg stellt im Mainzer Institut für Physik und Atmosphäre eine eigene Wolke her – im Reagenzglas. …

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Flutkatastrophen am bayerischen Ammersee vor allem während solarer Schwächephasen

Wie haben sich die Hochwässer in der Vergangenheit entwickelt, welche Faktoren nahmen Einfluss auf die Entwicklung? Die simplistische Verkürzung auf „mehr CO2 gibt mehr Hochwasser“ wird der Komplexität der Materie sicher nicht gerecht. Modellierungsstudien sollten zunächst versuchen, die Hochwassergeschichte der Vergangenheit zu reproduzieren. An Informationen zur Flut-Historie soll es nicht scheitern. Eine Reihe von Forschungsgruppen erhebt derzeit in zahlreichen Fallstudien entsprechende Kallibrierungsdaten. Eine dieser Studien fand am Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) statt, wobei Markus Czymzik im Rahmen seiner Doktorarbeit die Hochwasser-Entwicklung des drittgrößten bayerischen Sees, des Ammersees für die vergangenen 5000 Jahre anhand von Sedimentuntersuchungen ermittelte. Das pdf der Dissertation kann …

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Die große Tornadoflaute: Kein Zusammenhang zwischen Klimawandel und Tornadohäufigkeit

Im Mai 2013 ereignete sich in den USA eine Reihe von schweren Tornados, die schlimme Schäden anrichteten. In den Medien wurde ausgiebig über die Ereignisse berichtet (siehe unseren Blogbeitrag „Heftiger Tornado-Doppelschlag im Mai 2013 in Oklahoma: Sturmgeschichte der Tornado-Gasse seit 1950“). Wie muss man diese Stürme einordnen? Hat die Tornado-Aktivität in den letzten Jahren vielleicht zugenommen, wie einige Kommentatoren aus dem Bauch heraus vermuteten? Falls ja, könnte hier vielleicht der Klimawandel dahinterstecken? Anstatt sich auf Mutmaßungen und Interpretationen aus dritter Hand zu verlassen, lohnt es sich auch hier, die realen Daten anzuschauen, um eine solide fachliche Basis in die Diskussion zu bekommen.

Dazu schauen wir uns zunächst einmal die Tornadohäufigkeit der letzten 8 Jahre an (Abbildung 1). Der steilste Anstieg in den jeweiligen Kurven ist im April und Mai zu erkennen. Dies ist die Haupt-Tornado-Saison. Überraschenderweise rangiert das Jahr 2013 (schwarze Kurve) trotz der prominenten kürzlichen Stürme ganz hinten, vergleichbar nur mit dem Jahr 2005 (grüne Kurve), als es ähnlich wenige Tornados in den USA gegeben hat. Ganz weit vorne stehen die Jahre 2008 und 2011.

Abbildung 1: Tornadohäufigkeit der letzten 8 Jahre, kumulativ für die einzelnen Jahre aufgetragen. Quelle: NOAA Storm Prediction Center, Stand 19. Juni 2013.

 

Und wie sieht dies auf längerfristige Sicht aus? In Abbildung 2 sind die Tornadohäufigkeiten seit 1954 statistisch ausgewertet. Auch hier rangiert das Jahr 2013 ganz weit unten. Mehr als drei Viertel aller Jahre waren tornadoreicher als das 2013.

 

 

Abbildung 2: Langfristige Tornado-Häufigkeiten in den USA seit 1954. Aufgetragen sind außer dem stärksten und schwächsten Tornadojahr auch die Grenz-Bereiche für die untersten und obersten 25% sowie ein Mittelwert (50%). Quelle: NOAA Storm Prediction Center

 

Und wie sah es im Vorjahr aus? Auch hier machten sich die Tornados offenbar rar, denn in keinem Jahr seit Beginn der Tornadostatistik 1954 wurden weniger Tornados verzeichnet als 2012. Dies war der absolute Tiefpunkt der amtlich protokollierten Tornadoentwicklung der vergangenen 60 Jahre. Die lilafarbene Kurve in Abbildung 2 stellt das Jahr 2012 dar, von der die Kurve des aktuellen Jahres 2013 (schwarz) nicht weit entfernt ist. Schauen wir uns nun noch die letzten 40 Jahre in einem Balkendiagramm an (Abbildung 3). Auch hier ist schön zu sehen, dass die Tornadohäufigkeit eher ab- als zugenommen hat.

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Heftiger Tornado-Doppelschlag im Mai 2013 in Oklahoma: Sturmgeschichte der Tornado-Gasse seit 1950

Am 20. Mai 2013 verwüstete ein Tornado der höchsten Kategorie EF-5 die Stadt Moore, einen Vorort von Oklahoma City mit 55.000 Einwohnern. Der Sturm hinterließ eine rund zwei Kilometer breite und 27 km lange Schneise der Verwüstung in der etwa 2400 Häuser zerstört oder beschädigt wurden, darunter zwei Grundschulen und das Krankenhaus der Stadt. Durch den Tornado wurden 24 Menschen getötet und hunderte verletzt. Berücksichtigt man, dass der Sturmpfad durch dichtbesiedeltes Gebiet verlief, hielten sich die Opferzahlen glücklicherweise in Grenzen. N24 erläuterte hierzu:

Die geringere Zahl der Toten in Moore führten einige Experten darauf zurück, dass viele der Einwohner über kleine sturmsichere Unterschlupfe verfügten. Dabei handelte es sich um betonierte Hohlräume unter den Garagen. Keller hatten die meisten der zerstörten Häuser hingegen nicht.

Noch vor zwei Jahren waren bei einem ähnlich schweren Tornado im Bundessaat Missouri 158 Menschen getötet worden. Dennoch sind die Sachschäden in Moore beträchtlich. Die auf Risikoabschätzung spezialisierte Agentur AIR Worldwide schätzte die Kosten für den Wiederaufbau in einer ersten Bestandsaufnahme auf etwa sechs Milliarden Dollar.

Videoszenen vom Tornado in Moore, Oklahoma, vom 20. Mai 2013:

 

Nur knapp zwei Wochen später, am 31. Mai 2013, ereignete sich erneut ein Tornado der höchsten Kategorie. Diesmal war jedoch lediglich ein ländliches Gebiet südwestlich des Ortes El Reno in Oklahoma betroffen. Trotzdem starben auch hier insgesamt 20 Menschen. Drei der Opfer waren sogenannte Storm Chasers, die hobbymäßig solchen Stürmen hinterherjagen und die Stärke dieses Ereignisses diesmal wohl unterschätzt hatten. Die Sturmschneise erreichte dabei eine Rekord-Breite von 4,2 km, der höchste bislang festgestellte Wert bei Tornados.

Trotz des heftigen Tornado-Doppelschlags 2013 bewegt sich die Tornadoentwicklung in den USA auch in diesem Jahr noch vollumfänglich im Bereich der natürlichen Schwankungsbreite. Tornados der höchsten Kategorie treten im langjährigen Durchschnitt etwa einmal pro Jahr auf. Seit 1950 wurden 60 Stürme registriert, die in die sogenannte EF-5 Kategorie fallen. Im Jahr 2011 ereigneten sich gleich sechs dieser starken Tornados, während es 2012 ruhig blieb und kein einziger EF-5-Sturm zu verzeichnen war (Abbildung 1).

 

Abbildung 1: Anzahl von Tornados der stärksten Kategorie (EF-5) aufgetragen pro Jahr. Der El Reno Tornado vom 31. Mai 2013 ist in der Graphik noch nicht berücksichtigt. Der Balken für das Jahr 2013 besitzt daher mittlerweile den Wert 2. Quelle: WUWT.

 

Immer wieder wird der US-Bundesstaat Oklahoma von Tornados heimgesucht, darunter auch die beiden letzten EF5-Tornados (Abbildung 2). Dies ist jedoch kein Zufall, da Oklahoma genau im Kernbereich der ‚Tornado Alley‘ liegt (Abbildung 3). Wikipedia weiß:

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Mittelalterliche Warmperiode – ein Plädoyer für die Beibehaltung eines Terminus technicus in einem postnormal geführten, wissenschaftlichen Diskurs

Von Dr. Jürgen Koller

 

Kurzfassung

Einige Wissenschaftler, darunter Silvio Funtowicz, Jerome Ravetz und Hans von Storch, argumentieren für eine postnormale Phase in den Klimawissenschaften. Dabei sieht sich nicht nur die Wissenschaft als solche sondern auch die etablierte Begrifflichkeit einer postnormalen politischen Kritik und Parteinahme ausgesetzt. Vorliegende Arbeit analysiert die Etymologie und historische Evolvierung des Terminus Mittelalterliche Warmperiode, einer, in der Paläoklimatologie tief verwurzelten Konzeption und legt die Beibehaltung dieses Terminus technicus, wenn auch intensional enger gefasst, im wissenschaftlichen Diskurs nahe.

 

Abstract

[Medieval Warm Period–a pley for the retention of a terminus technicus within a post-normal scientific discourse]

In recent years, some scientists, including Silvio Funtowicz, Jerome Ravetz, and Hans von Storch, argue for a post-normal phase in climate science. In this situation, not only climate science faces political criticism and partisanship, but also the scientific abstractness. This paper strongly advocates for retention of the Medieval Warm Period as a key term in Palaeoclimatology. In doing so, etymology and historical-conceptual evolution of the terminus technicus are analyzed and a closer definition of the concept is finally suggested.

 

Einleitung

In den Klimawissenschaften herrscht, so die Behauptung einiger Autoren (Funtowicz & Ravetz 1989, Elzinga 1997, Bray & von Storch 1999; s. a. Krauss & von Storch 2012), mittlerweile ein postnormaler Zustand vor. Dabei unterscheide sich dieser von normaler Wissenschaft – „dem Lösen von Problemen in einem Rahmen, der nicht in Frage gestellt wird, einem ‚Paradigma‘“ (Ravetz 2010) – dadurch, dass nicht mehr die Wissenschaftlichkeit, „die methodische Qualität, das Popper’sche Falsifikationsdiktum oder auch der Fleck’sche Reparaturbetrieb überzogener Erklärungssysteme (vgl. Fleck 1980)“ (von Storch 2009: 308) im Zentrum der akademischen Wissensproduktion stehe, sondern die Nützlichkeit der möglichen wissenschaftlichen Aussagen – bei inhärenter Unsicherheit – für die Formulierung von dringenden Entscheidungen in der Sphäre des Politischen (vgl. von Storch 2007, Ravetz 2010).

Eine logische Konsequenz hieraus ist die – wenn nötig – Umdeutung von bereits normierten wissenschaftlichen Prädikatoren, d.s. Fachtermini (s. Seiffert 1996: 57), und Einpassung in eine gemischte, postnormal-normale Terminologie.

 

1 Etymologische Betrachtung und begriffsgeschichtliche Entwicklung

Ein solch‘ normierter Prädikator ist die sogenannte Mittelalterliche Warmperiode (MWP). Diese geht, als Konstrukt, zurück auf Lamb, der Evidenz aus verschiedenen Quellen (historischer, meteorologischer, archäologischer, botanischer und glaziologischer Natur) für die Behauptung generierte, dass, vor allem während des Hoch- und Spätmittelalters (ca. 900-1300 A. D.) wärmere klimatische Bedingungen „from the Arctic to New Zealand“ (Lamb 1965: 14), im Speziellen in West-Europa und den Regionen um den Nord-Atlantik, vorherrschten.

In weiterer Folge wurden die Aussagen Lambs an verschiedenen Orten, in verschiedenen Regionen (u. a. Grönland, Vereinigte Staaten von Amerika, Argentinien, China, Japan, Neuseeland), auf den Globus verteilt bestätigt und der Terminus technicus MWP setzte sich durch – 1965 sprach Lamb noch von einer MWE (Medieval Warm Epoch) – (vgl. u. a. Lamb 1966, 1977; 1982, Cermak 1971, Zhu 1973, LaMarche 1974, Dansgaard et al. 1975, Lamb & Gribbin 1978, Bernabo 1981, Williams & Wigley 1983, Villalba et al. 1990, Nesje et al. 1991, Cook et al. 1991, 1992, Graumlich 1993, Bonneville & Umer 1994, Stuiver, Grootes & Brazinuas 1995, Blackford & Chambers 1995, Hass 1996, Huang, Pollack & Shen 1997, Thorsen & Dale 1998, Campbell 1998, Cioccale 1999, Li et al. 2000, Schilman et al. 2001, Calkin, Wiles & Barclay 2001).

 

2 Normal-wissenschaftlich begriffsgeschichtliche Entwicklung, postnormale Deutungsversuche und deren Konsequenzen

2001 stellte Broecker die berechtigte Frage: „Was the Medieval Warm Period Global?“ (bereits 1994 hatten Grove und Switsur, gestützt auf glaziologische Befunde, für eine globale MWP argumentiert). Nicht ohne Grund verwies Broecker, der zu einer positiven Beantwortung seiner selbst gestellten Frage neigte, auf eine nordhemisphärische Klimarekonstruktion von Mann, Bradley & Hughes aus dem Jahre 1999. Er schrieb: „The reconstruction of global temperatures during the last millennium can provide important clues for how climate may change in the future. A recent, widely cited reconstruction (1)[Mann, Bradley & Hughes 1999, Jürgen Koller] leaves the impression that the 20th century warming was unique during the last millennium. It shows no hint of the Medieval Warm Period (from around 800 to 1200 A.D.) during which the Vikings colonized Greenland (2)[Grove 1988, Jürgen Koller], suggesting that this warm event was regional rather than global” (Broecker 2001: 1497).

Mit dem technologischen Fortschritt der 90er Jahre ging auch ein Anstieg der Klimarekonstruktionen einher (u. a. D’Arrigo & Jacoby 1993, Bradley & Jones 1993, Hughes & Diaz 19941, Briffa et al. 1995, Mann et al. 1995, Huang, Pollack & Shen 1997, Overpeck et al. 1997, Jones et al. 1998, D’Arrigo et al. 1999; für einen Überblick s. Frank et al. 2010a, FN 11-36). Allen Rekonstruktionen, insofern sie bis ins Mittelalter zurückreichen, ist gemein, dass sie, im Gegensatz zu Manns nordhemisphärischer Rekonstruktion, eine MWP – im Sinne von wärmeren klimatischen Bedingungen, vor allem im Hoch- und Spätmittelalter – für das jeweilige Studiengebiet (lokal, hemisphärisch, global), wenn teilweise auch wenig ausgeprägt, ausweisen:

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Keine Zunahme der Hochwässer in Nepal während der vergangenen 50 Jahre

In den Gletschern des Himalaya sind beträchtliche Mengen an Wasser gebunden. Insbesondere im Sommer bahnen sich große Schmelzwasser-Mengen ihren Weg ins Tal, unter anderem entlang der Flüsse Nepals. Während der letzten 50 Jahre ist es im globalen Durchschnitt um etwa ein halbes Grad wärmer geworden. Da liegt es nahe, sich Sorgen zu machen, ob durch diese zusätzliche Wärme vielleicht die Schmelzwasser-bedingten Hochwässer in Nepal zugenommen haben. Keine Frage, Nepal sitzt an einer klimatisch sensiblen Stelle. Jedwede Veränderungen in den Abflussraten und Hochwasserhäufigkeiten könnten Hinweise auf Gefahren durch die vermeintlich drohende Klimakatastrophe geben. Im Februar 2012 erschien zu dieser Frage eine Studie im …

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Gefährliche Hochwasserereignisse am Zustrom des Gelben Flusses vor 3000 Jahren

Um die heutigen und zukünftigen Flutkatastrophen wissenschaftlich besser einordnen zu können, ist ein Blick in die Vergangenheit unabdingbar. Schauen wir uns heute die Flutgeschichte des größten Nebenflusses des Gelben Flusses in China an. Im Juni 2012 erschien hierzu eine Arbeit einer Forschergruppe um Chun Chang Huang im Fachjournal The Holocene, in dem die Wissenschaftler Sedimentablagerungen im Uferbereich des Wei-Flusses untersuchten. Anhand von in den Löss eingeschalteten Flutsedimenten fanden Huang und Kollegen eine Serie von schlimmen Flutkatastrophen die sich hier zwischen 2000 bis 1200 v. Chr. abspielten. Die Abflussrate während dieser Ereignisse betrug mindestens 25.000 Kubikmeter pro Sekunde wie Modellierungen zeigten. Dieser Wasserdurchstrom …

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Überraschende Wendung: Keiner der Autoren der fragwürdigen UBA-Klimabroschüre ist ausgewiesener Klimawissenschaftler

Mitte Mai 2013 erschien eine dubiose Broschüre des Umweltbundesamtes (UBA), die in der Folge massive Kritik auf sich zog (siehe unseren Blogartikel „Dubiose Klimabroschüre des Umweltbundesamtes geht nach hinten los: Fach- und Medienwelt sind entsetzt“  sowie einen offenen Brief von Fritz Vahrenholt an den UBA-Präsidenten „Bedenkliche Broschüre des Umweltbundesamtes: Fritz Vahrenholt mit einem offenen Brief an UBA-Präsident Flasbarth„). Knapp einen Monat später (Mitte Juni 2013) ist die Broschüre mit den an Rufmord grenzenden Anschuldigungen an Journalisten und Wissenschaftler noch immer auf dem Netz erreichbar. Und das Bundesumweltministerium ist tiefer in die Sache verwickelt als zunächst angenommen. Zwei Referate des Hauses waren wohl am Abstimmungsprozess zu dem Heft beteiligt. Peter Altmaier (CDU) sah daher in der Welt am Sonntag auch „keinen Anlass zur Kritik“. Die hagelte es jedoch von allen Seiten. Der Chefredakteur der Welt bezeichnete die Broschüre mittlerweile als Skandal. Der Deutsche Journalisten-Verband wies die Schelte des Umweltbundesamtes gegenüber einzelnen Journalisten als überzogen und unsachgemäß zurück. Auch die Wissenschafts-Pressekonferenz e.V. (WPK) hält es für inakzeptabel, dass einzelne Journalisten vom Umweltbundesamt öffentlich vorgeführt und als inkompetent dargestellt werden, nur weil sie führende Klimawissenschaftler kritisieren. Selbst der IPCC-nahe Klimaretter war erbost. Zwei der vom UBA beschuldigten Wissenschaftler wollen jetzt vor Gericht ziehen wie die Süddeutsche Zeitung am 29. Mai 2013 meldete:

Maxeiner und Miersch dagegen sehen ihren guten Ruf geschädigt. Sie werden wohl vor Gericht ziehen, da das Amt eine Unterlassungserklärung verweigert hat und das Heft im Netz weiterhin verbreitet. Er wolle nicht als „amtlich unseriös“ gelten, sagt Miersch. Darüber hinaus stört ihn als Wissenschaftsjournalist, wie das Amt in der Debatte um den Klimawandel einen Schlusspunkt setzen will: „Eine Debatte für beendet zu erklären, ist gegen jeden wissenschaftlichen Geist. Wer sagt, der Endstand einer Debatte sei erreicht, betreibt Theologie.“

Rechtlich sind die Anschuldigen in der Broschüre überaus bedenklich, wie der Rechtswissenschaftler Thorsten Koch in einem Kommentar mit dem Titel „Wenn Behörden Journalisten beleidigen“ in der Welt vom 21. Mai 2013 bekräftigte:

Der Klimawandel findet statt – und seine Folgen sind menschengemacht. Das jedenfalls sind die Kernaussagen einer aktuellen Broschüre des Umweltbundesamtes, die unter dem Titel „Und sie erwärmt sich doch“ aus Steuermitteln finanziert und vertrieben wird. Der Titel soll ersichtlich an das (fälschlich) Galileo Galilei zugeschriebene Zitat „Und Sie bewegt sich doch“ erinnern, dass dieser nach seiner Niederlage gegen Staats- bzw. Kirchenmacht gemurmelt haben soll. Indes ist die Broschüre des UBA nicht das Produkt des Wirkens einsamer Streiter gegen eine ignorante und verblendete Übermacht, die mit amtlicher Autorität gegen abweichende Auffassungen vorgeht, sondern ihrerseits ein Produkt amtlichen Handelns (und unbekannter Verfasser), in dem in einer Weise gegen dem „wissenschaftlichen Konsens“ widersprechende Thesen von „Klimawandelskeptiker(n)“ polemisiert wird, dass vom ZDF auf der Seite „heute.de“ ein „amtlicher Rufmord“ diagnostiziert wurde. […] Befremden müsste demgegenüber schon, wenn eine Regierungsstelle versuchte, den Stand der Erkenntnis in einer fachwissenschaftlichen Frage verbindlich zu beschreiben, denn dies darf den Fachwissenschaftlern überlassen bleiben. Erst recht ist es weder wissenschaftlich noch rechtlich angängig, wenn wissenschaftliche „Wahrheiten“ – und damit letztlich nur der aktuelle Stand des Irrtums – mit amtlicher Autorität verkündet werden. Die Entscheidung fachwissenschaftlicher Kontroversen ist keine Staatsaufgabe. Die der Informationstätigkeit des Staates gezogenen Grenzen werden daher überschritten, wenn eine Bundesbehörde eine fachwissenschaftliche Diskussion zu entscheiden versucht und Verfechter abweichender Meinungen öffentlich „vorgeführt“ werden. Der hier vorliegende Versuch einer Regierungsbehörde, eine wissenschaftliche Kontroverse verbindlich zu entscheiden, dürfte denn auch in dieser Form einzigartig sein. Sie stellt eine Grenzüberschreitung dar, die in ihrer Anmaßung ein erschütterndes Schlaglicht auf das Selbstverständnis der betreffenden Behörde wirft.

Weiterlesen auf welt.de.

Nach der ersten Protestwelle nahm das UBA einige kosmetische Korrekturen vor, in der Hoffnung, dies könnte die Gemüter besänftigen. Reinhard Schlieker fasste auf heute.de zusammen:

Das Amt rudert nun etwas zurück und ändert kosmetische Details an seiner Publikation. Doch es bleiben die ernsten Bedenken an der Machart des Behördenpamphlets. Die Autoren der Broschüre stehen jetzt im Impressum, und die gelben Hervorhebungen bei den vermeintlich wichtigsten Passagen über unbotmäßige Wissenschaftler und Journalisten sind verschwunden.

In der Tat hatte es sich das UBA geleistet, scharf auf Anderdenkende zu schießen, die eigene Autorenschaft der Broschüre jedoch feige unerwähnt zu lassen. Dieser Fehler wurde mittlerweile eingesehen. In einem im Klimazwiebel-Blog veröffentlichten Rechtfertigungsbrief räumte das UBA ein:

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Klimamodelle in Bedrängnis: Sulfat-Aerosole kühlen das Klima weniger als gedacht

Der Weltklimarat geht davon aus, dass das Kohlendioxid eine sehr starke Klimawirkung besitzt. Allerdings beträgt die real gemessene Erwärmung der letzten 150 Jahre lediglich 40% von dem, was aufgrund der vom IPCC angenommenen CO2-Klimasensitivität zu erwarten gewesen wäre. Bereits vor drei Jahren (2010) wies ein US-amerikanisches-schwedisches Forscherteam um Stephen Schwartz vom Brookhaven National Laboratory in einem Artikel im Journal of Climate auf diese bedeutende Diskrepanz hin. Bei der Analyse möglicher Gründe fanden Schwartz und Kollegen, dass hierfür entweder eine vom IPCC zu hoch angesetzte CO2-Klimasensitivität verantwortlich zeichnet oder die kühlende Wirkung von anthropogenen Aerosolen von den Weltklimaratsmitgliedern überschätzt wurde. Derartige Schwefelemissionen wurden in den vergangenen Jahren gerne als Kühlungsjoker präsentiert, unter anderem vom Hockeystick-Erfinder Michael Mann.

Neuere Untersuchungen erteilen dem Aerosol-Joker nun jedoch eine klare Absage. In einer Pressemitteilung vom 9. Mai 2013 lässt das Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz keinen Zweifel daran, dass die Klimamodelle die Kühlwirkung der Aerosole wohl bislang deutlich überschätzt haben, so dass gemäß der Schwartz-Studie nun wohl doch alles auf eine reduzierte Klimasensitivität hinweist. Im Folgenden die vollständige MPI-Pressemitteilung:

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Sulfat-Aerosole kühlen das Klima weniger als gedacht

Lebensdauer wolkenbildender Sulfat-Partikel in der Luft geringer als angenommen: Ursache ist eine in bisherigen Klimamodellen unbeachtete Oxidation von Schwefeldioxid

Schwefeldioxid ist als Gegenspieler der Treibhausgase offenbar weniger effektiv als bisher angenommen. Aus ihm entstehen in der Luft Sulfat-Aerosolpartikel, die das Sonnenlicht reflektieren und als sogenannte Wolkenkondensationskeime die chemischen Vorgänge in Wolken beeinflussen. Sulfat-Aerosolpartikel helfen also, die Erde zu kühlen. Sie sind deshalb ein wesentlicher Bestandteil vieler Klimamodelle. Wie ein Team um Forscher des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz nun jedoch herausfand, ist es wahrscheinlich, dass die meisten Modelle bei ihren Vorhersagen den Kühlungseffekt dieser Partikel überschätzt haben. Grund ist ein bisher weitgehend unberücksichtigter Reaktionsweg in den Wolken, den Mineralstaub katalysiert und der die Lebensdauer von Sulfat-Aerosolpartikeln und deren Fähigkeit, Sonnenlicht zu reflektieren, stark beeinflusst.

Als Kondensationskeime sind Aerosolpartikel ein wichtiger Ausgangspunkt für die Bildung von Wolken. Luftfeuchtigkeit lagert sich an ihnen an, und es entstehen kleine Tropfen, die schließlich zu Wolken werden. In den Wolken selbst jedoch verändert sich die chemische Zusammensetzung der Aerosolpartikel.

Um herauszufinden, was sich dort genau abspielt und warum, untersuchten Dr. Eliza Harris und Dr. Bärbel Sinha vom Max-Planck-Institut für Chemie gemeinsam mit weiteren Wissenschaftlern aus Mainz und anderer Institute verschiedene Luftmassen. Das Besondere: Sie beobachteten eine Wolke, die sich an einem Berg aufstaute, während sie sich bildete. Auf diese Weise verfolgten sie die Veränderung der Aerosolbestandteile im Laufe der Wolkenentstehung.

 

Isotopen-Analyse verrät, wie Sulfat entsteht

Harris und Sinha richteten dabei ihr Hauptaugenmerk auf die Analyse von Schwefelverbindungen. Deren Zusammensetzung untersuchten sie anhand von Luftproben, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten genommen wurden: Vor dem Eintauchen in die Wolke, während des Aufenthalts in der Wolke und nachdem sie die Wolke wieder verlassen hatten.

Die Schwefelverbindungen in den Proben unterschieden sich in der Verteilung der Schwefelisotope. Isotope sind Atome desselben Elements mit einer unterschiedlichen Anzahl an Neutronen im Atomkern und lassen sich mit einem Massenspektrometer unterscheiden. Mithilfe der NanoSIMS-Ionensonde, eines besonders hochempfindlichen Massenspektrometers, konnte das Forscherteam sogar, Rückschlüsse auf die chemischen Abläufe ziehen. „Die relativen Reaktionsraten von Isotopen sind wie Fingerabdrücke, die verraten, auf welchem Weg das Sulfat aus dem Schwefeldioxid entstanden ist“, erklärt Eliza Harris ihre Untersuchungsmethode, die Teil ihrer Doktorarbeit in der Forschungsgruppe von Peter Hoppe am Max-Planck-Institut für Chemie war.

 

Rolle von Übergangsmetallionen bei der Bildung von Sulfat-Aerosolen bisher unterschätzt

Harris‘ Studie offenbart, dass der wichtigste Weg der Sulfatbildung in den meisten Klimamodellen bisher offenbar übersehen wurde. Ihren Messungen zufolge entstehen Sulfate in Wolken am häufigsten über die Oxidation von Schwefeldioxid (SO2) mit Sauerstoff (O2). Diese Reaktion wird durch sogenannte Übergangsmetallionen, kurz TMI für „transition metal ion“, wie Eisen, Mangan, Titan oder Chrom, katalysiert. Zudem traten die Sulfate meistens in Wolkentropfen auf, die sich auf großen Mineralstaubpartikeln, den wichtigsten Lieferanten der Übergangsmetallionen, gebildet hatten. Sehr viel seltener führte die Spur zur Oxidation von Schwefeldioxid mit Wasserstoffperoxid (H2O2) und Ozon (O3).

„Als meine Kollegen und ich mit diesem Ergebnis auf die grundlegenden Annahmen der Klimamodelle blickten, waren wir sehr erstaunt. Denn nur eines von zwölf Modellen berücksichtigt die Rolle der Übergangsmetallionen bei der Sulfatbildung“, so die Wissenschaftlerin, die mittlerweile am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA arbeitet. Stattdessen verwendeten die meisten Modelle den alternativen Fall der Schwefeldioxidoxidation durch Wasserstoffperoxid (H2O2), Ozon (O3) und das Hydroxyl-Radikal (OH).

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Antarktischer Eisschild schmilzt wohl doch langsamer als gedacht

Sehr oft lesen und hören wir, die Eiskappen würden immer schneller schmelzen und der Meeresspiegelanstieg hätte sich daher in den letzten Jahrzehnten bereits beschleunigt. Bis 2100 wäre daher ein bis zu 2 m höherer Meeresspiegel zu befürchten. Es ist richtig, dass sich der Großteil des in Form von Eis auf dem Land gebundenen Wassers im antarktischen Eisschild befindet. Wenn dieser komplett abschmölze, würde der Meeresspiegel um 60-65m ansteigen. Zum Glück besitzen wir heute Satelliten, mit denen wir die Eiskappen der Erde permanent überwachen können. Mittlerweile haben sich hier Daten von etlichen Jahren angesammelt. Da müsste man doch eigentlich nur die Höhe der Eiskappe …

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