Fritz Vahrenholt: „Die kalte Sonne“ wurde zum Markenzeichen des Widerstands gegen eine politisch indoktrinierte Wissenschaft

In diesen Tagen erscheint „Die kalte Sonne“ erstmals in englischer Sprache. Unter dem Titel „The Neglected Sun“ bringt Stacey International eine überarbeitete und um ein neues Kapitel ergänzte Version des Buches in seiner Independent Mind Serie heraus. Die erste Auflage war schnell ausverkauft, so dass mittlerweile bereits eine zweite Auflage im Handel ist. Die Übersetzung wurde von Pierre Gosselin angefertigt, der jetzt in seinem Blog Notrickszone.com anlässlich des Book Launch ein längeres Interview mit Fritz Vahrenholt in englischer Sprache führte. Anbei das Interview in der deutschen Fassung:

 

NOTRICKSZONE.COM: Sie waren ein Anhänger der Theorie, dass das menschengemachte CO2 unweigerlich zu einer Klimakatastrophe führen würde. Wie kam es zu Ihrem Umdenken?

VAHRENHOLT: Bis 1998 war ich ja Umweltsenator und hatte keinen Zweifel an der AGW Hypothese, denn die globalen Temperaturen verliefen ja tatsächlich parallel zum CO2-Ausstoß. Erste Zweifel an der Wissenschaftlichkeit des IPCC kamen mir mit den dramatisierenden Fehlern des 4. Berichtes. Schellnhuber erklärte damals im deutschen Fernsehen, dass bis 2035 der Himalaya Gletscher hinweggeschmolzen sei. Dann machte ich in meiner unternehmerischen Tätigkeit  – ich war als Vorstand von Shell, als CEO von Repower Systems und zuletzt von RWE Innogy mit der Entwicklung der Erneuerbaren Energien befasst – die Erfahrung, dass  natürliche Ursachen unser Klima beeinflussen. Denn wir stellten fest, dass die Windstärke in Nordwesteuropa von Jahr zu Jahr zurückging. Die Klimaforscher hatten uns weisgemacht, dass der Wind eher zunehmen würde. Ich ging den Dingen auf den Grund und konnte einen Zusammenhang mit der nordatlantischen Oszillation feststellen, die in einem 60 jährigen Zyklus nun in ihre schwache Phase getreten war. Ich schrieb darüber in deutschen Zeitungen und Stefan Rahmstorf brandmarkte mich als Klimaleugner. Das stachelte mich erst recht an, den Dingen auf den Grund zu gehen. Wenn Sie so wollen, Schellnhuber und Rahmstorf haben mich zum Skeptiker gemacht.

Ihr Buch „Die kalte Sonne“ erschien in Deutschland Anfang letzten Jahres. Es war drei Wochen lang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Hat es die Diskussion in Deutschland verändert? Waren Sie über die Reaktionen in der deutschen Öffentlichkeit überrascht? 

Dass  linksliberale Medien mich zum „Öko-reaktionär“ abstempelten, der längst „überholte Thesen“ vertritt, war zu erwarten. Überrascht war ich über die harsche Reaktion der deutschen Klimawissenschaftler, die nicht einmal bereit waren, mit mir über die Thesen unseres Buches zu diskutieren. Doch je länger unser Buch auf den Bestsellerlisten stand und je anhaltender die Erwärmungspause anhielt, umso mehr lief die Taktik der Gegenseite – erst ignorieren, dann mit persönlichen Diffamierungen zu isolieren – ins Leere. „Die kalte Sonne“ wurde zum Markenzeichen des Widerstands gegen eine politisch indoktrinierte Wissenschaft, die natürliche Prozesse leugnete, die Angst verbreitet, um eine Energiepolitik zu befördern, die Wohlstand und Wachstum der deutschen Industriegesellschaft gefährdet. Insofern war es fast wie ein Ritterschlag, als mich Kanzler Helmut Schmidt zu sich einlud, weil er mehr über die „kalte Sonne“ erfahren wollte. Ich darf ihn nun zitieren: „Lünings und Vahrenholts Thesen sind nachvollziehbar“. Schatzkanzler Nigel Lawson lud mich nach London ein und ermutigte mich, das Buch in englisch populär zu machen. Und nun erscheint diese Woche „The neglected sun“  – die kalte Sonne in aktualisierter Fassung.

Kohlendioxid soll zu einer Anstauung von Wärme in der Atmosphäre führen, jedoch hat sich die Temperatur der Atmosphäre in den letzten 200 Monaten (=16 Jahren) nicht mehr erhöht. Wo ist all diese angeblich angestaute Wärme hingegangen? Einige führende Wissenschaftler sind mittlerweile frustriert darüber, diese Wärme nicht identifizieren bzw. beweisen zu können. Was ist Ihre Meinung hierzu?

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Hockey Stick Co-Autor vermutet die Sonne hinter der Mittelalterlichen Wärmeperiode

Immer wieder versucht Al Gore im Rahmen von weltweiten Klima-Trainingscamps neue Anhänger zu rekrutieren und zu klimaalarmistischen Botschaftern auszubilden. Kürzlich hat sich auch ein als Alarmist getarnter Klimarealist unter die Studenten gemischt. Seine Erlebnisse beschrieb er nun auf WUWT. Er berichtet von einer klimareligiös angehauchten Atmosphäre und vom Hockey Stick, der urplötzlich aus Gore’s Ausbildungsmaterialien verschwunden ist. Auch die herzzerreißende Eisbärenstory ist nicht mehr Teil von Al Gore’s Beweisführung. Wie nicht anders zu erwarten, hat sich der Fokus mittlerweile in Richtung Extremwetter verschoben. Wie sollte es auch anders sein, im nunmehr 15. Jahr des weltweit anhaltenden Erwärmungsstopps…

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Eine niederländische Forschergruppe um Andries Rosema untersuchte mithilfe von Meteosat-Daten die Infrarot-Wärmestrahlung der Erde für die vergangenen 30 Jahre. Die im Juni 2013 im Fachmagazin Energy & Environment erschienene Studie ergab, dass sich die Oberflächentemperatur der Erde über den Untersuchungszeitraum 1982-2006 abgekühlt hat. Als Ursache vermuten die Wissenschaftler eine Zunahme der Wolkendecke.

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Zwei neue Studien im Fachmagazin Ocean Science stellen die Datenqualität von Meerestemperaturmessungen in Frage. Zum Teil werden Messungen an Kühlwasserzuflussrohren von Schiffen durchgeführt, die jedoch um bis zu ein halbes Grad zu warm sein können, wie eine Überprüfung ergab. Damit besitzt der Messfehler eine ähnliche Größenordnung wie die gesamte Erwärmung seit Beginn der Industrialisierung.

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Am 5. August 2013 erschien im Blog Die Freie Welt der Artikel „Klimawandel: Hat die Wahrheit eine Chance?“ von Andreas Unterberger. Hier ein Auszug:

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Prognosefehlschlag von 2007: „An den Folgen der Klimaerwärmung werden bis 2012 mehr als 4,5 Milliarden Menschen sterben“

Am 19. August 2013 sendete SRF2 Kultur eine interessante Radio-Reportage mit dem Titel „Das große Tauen im Polarmeer“ zur arktischen Meereisforschung in Alaska. Die Sendung ist online verfügbar. In der Ankündigung der Sendung schrieb SRF 2 Kultur:

Das Meereis in der Arktis geht im Sommer dramatisch zurück. Das verändert die Arktis und das Weltklima. Im Sommer 2012 gab es auf dem arktischen Ozean so wenig Meereis wie noch nie, seit gemessen wird. Der Rückgang beeinflusst das Wetter der Arktis, aber auch die Ökosysteme des Ozeans und der Tundra. Rückkoppelungen sorgen dafür, dass das Meereis weiter abschmilzt. Vermutlich geht sogar die letzte Kältewelle in Europa auf den Eisrückgang zurück. In Barrow, dem nördlichsten Ort Alaskas, untersuchen Forscher diese komplexen Phänomene. Thomas Häusler hat sie begleitet.

Während sich die Ankündigung etwas klimaalarmistisch liest, gibt sich die Sendung selbst relativ ausgewogen. An einer Stelle kommt ein Forscher zu Wort, der für den Sommer 2016 bereits einen eisfreien arktischen Ozean vorhersagt. Dem entgegen wird jedoch eine realistischere Einschätzung des Geophysikers Hajo Eicken von der University of Fairbanks gestellt, der diese Extremprognose für nicht gerechtfertigt hält. Eicken war früher am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven beschäftigt. In ähnlicher Weise diskutiert der Radiobeitrag die prophezeite arktische „Methanbombe“, den laut einigen Forschern demnächst angeblich schlagartig auftauenden Permafrost. Auch hier wird den Zuhörern eine zweite Meinung präsentiert, die diese Interpretation als zu extrem ansieht (siehe auch unseren Blogbeitrag „Potsdamer Methan-Klimabombe erweist sich als Blindgänger: Karbonhaushalt in Tundra trotz Klimawandels stabil„). An anderer Stelle wird in den Raum gestellt, dass die kalten europäischen Winter mit dem schwindenden arktischen Meereis zu tun haben könnten. SFR-Autor Thomas Häusler macht auch hier deutlich, dass diese Theorie noch keinesfalls gesichertes Wissen darstellt.

Schade ist jedoch, dass Häusler mit keinem Wort erwähnt, dass die starken Einbrüche im arktischen Meereis 2007 und 2012 vor allem starken Stürmen geschuldet waren, die das Eis jeweils zertrümmerten und auf das Meer hinaus trieben (siehe unseren Blgbeitrag „Was macht eigentlich das arktische Meereis?„). Gerne hätte auch genannt werden können, dass ein großer Teil der Erwärmung in der Arktis wohl unabhängig vom CO2 ist und auf Rußpartikel zurückgeht (siehe „NABU: „Bis zu 50 Prozent der Erwärmung in der Arktis sind auf den Einfluss von Rußpartikeln zurückzuführen“). Sehr schade ist auch, dass im SFR-Beitrag das antarktische Meereis mit keinem Wort erwähnt wird. Dieses hat sich in den letzten Jahren immer weiter ausgedehnt, eine Entwicklung die keiner der IPCC-Forscher für möglich gehalten hätte.

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Es ist kein Geheimnis mehr, dass sich eine Vielzahl von Berufszweigen an die Klimakatastrophe drangehängt hat und kräftig von Fördermitteln, CO2-Zertifikatehandel, Extremversicherungen und üppigen Vortragshonoraren profitiert. Zu dieser Gruppe könnte auch der Schweizer Biochemiker Thomas Frei gehören, dessen Spezialgebiet die Klimaerwärmung und ihre gesundheitlichen Auswirkungen ist. In dieser Rolle fungiert er auch als Berater der EU-Kommission. Am 14. August 2013 sendete der Deutschlandfunk den Beitrag „Nach der Hitze kommt der Durchfall“. Darin wird über eine neue Studie Freis berichtet, die angeblich zeigt, dass…

„…die Hitzewelle von 2003 einen direkten, nachweisbaren Effekt auf Magen-Darm-Entzündungen hatte. Die Zahl der Erkrankungen und Aufnahmen in die Klinik stieg deutlich. Und zwar mit jedem Tag, den die Hitzeperiode andauerte.“

Ob Thomas Frei auch über die schlimmen Auswirkungen der Kältewellen der letzten Winter bereits geforscht hat? Eine Google-Suche mit seinem Namen und „Kältewelle“ bleibt ergebnislos. Jeden Winter sterben zahlreiche Menschen an den Folgen klirrender Kälte. Offenbar kein so lohnendes Thema und auch für Beratungszwecke der EU nicht sonderlich geeignet.

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Im Jahr 2007 erschien auf The Canadian Blog ein Artikel mit dem Titel „Over 4.5 Billion people could die from Global Warming-related causes by 2012“. Hier ein Auszug:

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Helmut Schmidt 2011: Die vom IPCC bisher gelieferten Unterlagen stoßen auf Skepsis

„Wir wissen, dass es natürlicherweise immer Eiszeiten und Warmzeiten gegeben hat. Wir wissen jedoch nicht, wie groß gegenwärtig und künftig der von Menschen verursachte Beitrag zur globalen Erwärmung ist. Die von vielen Regierungen international betriebene sogenannte Klimapolitik steckt noch in ihren Anfängen. Die von einer internationalen Wissenschaftlergruppe (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) bisher gelieferten Unterlagen stoßen auf Skepsis. Es scheint mir an der Zeit, dass eine unserer wissenschaftlichen Spitzenorganisationen die Arbeit des IPCC kritisch und realistisch unter die Lupe nimmt und sodann die sich ergebenden Schlussfolgerungen der öffentlichen Meinung unseres Landes in verständlicher Weise erklärt.“ Helmut Schmidt Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland …

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Gletscher Westnorwegens waren vor 2000 Jahren kürzer als heute

Im August 2013 erschien in den Quaternary Science Reviews eine Arbeit eines norwegischen Forscherteams um Jostein Bakke von der Universität Bergen, in der die Länge von vier Gletschern im westlichen Norwegen für die vergangenen 10.000 Jahre rekonstruiert wurde. Interessanterweise waren alle vier Gletscher während langer Strecken der Nacheiszeit viel kürzer als heute. Dies war insbesondere während des sogenannten Holozänen Klimaoptimums 8000 bis 5500 Jahre vor heute der Fall als es global mehr als ein Grad wärmer war als heute. Aber auch jüngere Wärmeperioden setzten den untersuchten Gletschern sichtbar zu. Sowohl während der Minoischen Wärmephase vor 3000 Jahren als auch während der Römischen Wärmephase vor …

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Neue Modellierungsstudie: Schneefälle in der Ostantarktis sollen gegen Ende des 21. Jahrhunderts stärker werden

In den letzten Jahren hat es in der Ostantarktis überdurchschnittlich viel geschneit, was den Eisverlust durch Schmelzen an den Rändern des antarktischen Eisschildes begrenzt bzw. vielleicht sogar mehr als ausgeglichen hat. Hat es ähnlich starke Scheefälle schon einmal in der Vergangenheit gegeben, oder handelt es sich um ein gänzlich neues, möglicherweise menschengemachtes Phänomen? Wird es in Zukunft weiter so heftig schneien und die antarktische Eiskappe weiter fleißig nähren und am Leben erhalten? Im Juni 2013 erschien nun in den Geophysical Research Letters eine neue Studie zur Schneefallentwicklung der Ostantarktis. Eine europäische Forschergruppe um Jan Lenaerts vom Institut für marine und atmosphärische Wissenschaften …

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Neue GRACE-Satellitenstudie: Schmelz- und Grundwasserzufluss ließ Meeresspiegel in den letzten 10 Jahren lediglich um 1,1 mm pro Jahr ansteigen

Der Meeresspiegel steigt jedes Jahr um 2-3 mm. Dies ist wenig verwunderlich, denn wir befinden uns in einer klimatisch warmen Phase – der Modernen Wärmeperiode – die kräftig an den großen Eisschilden in den Polargebieten sowie den vielen Gebirgsgletschern nagt. Neben dem Schmelzwasser tragen aber auch Veränderungen von auf den Kontinenten gespeichertem Grundwasser sowie eine erwärmungsbedingte Ausdehnung des Ozeanwassers zum Meeresspiegelanstieg bei. Über die mengenmäßige Aufteilung der einzelnen Komponenten haben wir an dieser Stelle bereits berichtet („Neue Arbeit in Nature Geoscience: Grundwasserbeitrag am Meeresspiegelanstieg größer als bislang vermutet„). Ein österreichisch-australisches Forscherteam um Oliver Baur vom Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) hat nun anhand von …

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Klimaforscher Hans von Storch: Klimamodelle berücksichtigen möglicherweise Änderungen der Sonnenaktivität zu wenig

Am 9. September 2013 hat Prof. Hans von Storch, Direktor des Instituts für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht, ein bemerkenswertes Interview im Deutschlandfunk gegeben, auf das ich Sie hinweisen möchte. Auf die Frage nach dem seit 15 Jahren fehlenden Anstieg der Temperaturen antwortet von Storch:

„Es ist aber so, dass wir tatsächlich in den letzten 15 Jahren einen deutlich geringeren Erwärmungstrend hatten, als unsere Szenarien, die mit Klimamodellen hergestellt worden sind, uns avisiert haben.“

Auf die Frage nach den Ursachen führt er aus:

„Zum einen ist das die natürliche Klimavariabilität. Das Klima wackelt auch von alleine und weil es dynamische Prozesse in dem Klimasystem gibt. Diese Variabilität könnte nun mal in eine andere Richtung gehen, hin zu einer Verlangsamung der Erwärmung. Eine andere Erklärung könnte sein, dass wir bisher die Wirkung der Treibhausgase ein bisschen überschätzt haben, dass wir deshalb stärkere Erwärmungen erwartet haben. Oder schließlich, dass ein weiterer Faktor hier mitwirkt: Man könnte da zum Beispiel an die Sonne denken oder Ähnliches.“

Da ist er, der bemerkenswerte und mutige Tabubruch eines etablierten deutschen Klimaforschers: Man könnte auch an die Sonne denken. Aber von Storch geht noch einen Schritt weiter:

„Wir rechnen eigentlich mit unseren Klimamodellen immer nur den zukünftigen Effekt von Treibhausgasen und eventuell auch industriellen Aerosolen hinein. Aber wir berücksichtigen zum Beispiel nicht die systematischen Änderungen der Sonnenleistung in der Zukunft. Insofern kann es sein, dass die Klimamodelle ganz wunderbar in Ordnung sind. Nur wir haben sie nicht genügend versorgt mit den relevanten Angaben, die man braucht, um Zukunft bestimmen zu können.“

Eine solche Aussage – zwei Wochen vor der Veröffentlichung des 5. IPCC Klimaberichts, in dem die Sonne erneut eine für unsere Klimaentwicklung zu vernachlässigende Größe spielt – ist mutig und verdient Beachtung.

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In den USA setzt die globale Erwärmung dem Land erneut heftig zu. Laut dem US National Data Center der NOAA wurde die Durchschnittstemperatur der Januar bis August-Periode des Jahres 2013 lediglich von 33 (dreiunddreißig) anderen Jahren seit Beginn der Temperaturmessungen übertroffen. Die Klimaerwärmung schreitet unerbittlich voran.

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US-Präsident Barack Obama kämpft seit einigen Monaten wieder eifrig gegen den (in den letzten 15 Jahren ausgebliebenen) globalen Temperaturanstieg. Er fordert seine Landsleute auf, seltener Auto zu fahren, weniger zu essen und die Klimaanlage herunter zu regeln, um das Weltklima zu schützen. Der Präsident geht dabei mit gutem Vorbild voran. Kürzlich ließ er seinen Hund zu sich in den Urlaub mit dem Helikopter hinterherfliegen. Eine bislang gänzlich unbekannte neue Klimaschutzmaßnahme.

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Seit einigen Monaten erhält Kalte-Sonne-Co-Autor Sebastian Lüning regelmäßig elektronische Post von Al Gore’s Climate Reality Project. In der Hoffnung einen neuen Aktivisten gefunden zu haben, versorgt Al Gore’s Mannschaft Lüning fleißig mit neuer Klimapropaganda, bei deren Lektüre einem die Haare zu Berge stehen. Hier ein Beispiel (Fettsetzung ergänzt):

Dear Climate Champion,
It’s taken long enough. After virtually ignoring our nation’s biggest environmental issue for years, leaders in Congress are finally planning a major hearing on climate change. And this hearing is the perfect opportunity to ensure anti-science deniers in Congress hear what we already know to be reality — climate change is real and is happening now.

Erschreckend aber wahr: Keine einzige der vielen Emails des Climate Reality Projects beschäftigte sich bislang mit echten wissenschaftlichen Inhalten. Immer sind es dumpfe Hauruck-Aktionen, mit der die Masse in fast religiöser Ansprache aufgefordert wird Politiker mit Emails, Tweets oder Facebook-Einträge zu bombardieren. Das Climate Reality Project hat schon einmal bessere Zeiten erlebt. Noch 2009 beschäftigte Al Gore’s Klimatruppe 300 Angestellte an insgesamt 40 Standorten in 28 US-Bundesstaaten. Damals gab die Aktivistenorganisation 28 Millionen US-Dollar für Werbung aus sowie investierte insgesamt 200.000 US-Dollar in Lobbyisten. Mittlerweile sind bis auf die Zentrale alle Zweigstellen der Gruppe geschlossen worden. Ehemalige Sponsoren liefen davon und bezeichnen heute die Vision des Climate Reality Projects als „sehr naiv“. In 2011 betrugen die Einnahmen nur noch knapp 18 Millionen US-Dollar. Die Mitarbeiterzahl ist um 90% auf gut 30 Angestellte geschrumpft. Bei einer linearen Fortschreitung dieses Trends – und darauf weisen alle Klimamodelle hin – wird die Aktivistengruppe demnächst die Nulllinie durchkreuzen und sich in Luft auflösen.

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Dominik Jung von wetter.net wunderte sich Mitte August 2013, dass die Häufigkeit medialer Klimahysterie eng an gutes Wetter gekoppelt ist:

Wetter: Die Klimahysteriker sind zurück!
Wiesbaden (wetter.net), 16.08.2013 – Kaum zu glauben: Hitze und Trockenheit mitten im Sommer- wer hätte das erwartet? Kaum war ein Sommer ausnahmsweise mal wieder etwas trockener und schöner als in den letzten 10 Jahren, schon kommen die Klimaexperten auf die Bühne. Nach dem recht warmen Juli und sehr heißen Auguststart war es ja zu erwarten: die Klimaexperten kommen wieder aus ihren Höhlen und warnen uns vor extremen Hitzesommern, die uns angeblich bevorstehen. So war es zumindest am Donnerstag und Freitag in den Medien zu lesen. Bis zum Jahr 2040 würde es immer mehr Hitzewellen geben, so die Prognose. 

Weiterlesen auf wetter.net

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Vor einigen Monaten erschien im Expert-Verlag das Buch „Energie und Klima – Chancen, Risiken, Mythen“ von Hans-Joachim Lüdecke (2013). In einem Interview mit der Freien Welt erläuterte Lüdecke seine Thesen. Hier ein Auszug:

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Forscherteam findet Hinweise auf maßgeblichen Einfluss der Sonne auf die Temperaturentwicklung des Tibetplateaus

Die Sonne hat nur eine vernachlässigbare Wirkung auf das Klima. Dies glaubt zumindest der Weltklimarat. Umso erstaunlicher ist es, dass Sonnenaktivitätsschwankungen in der Vergangenheit durchaus große Klimaverschiebungen verursacht haben. Eine Erklärung hat der IPCC hierfür nicht. Im März 2013 erschien im Chinese Science Bulletin  eine Studie einer chinesischen Forschergruppe um YuXin He, die dem IPCC weitere Kopfschmerzen verursacht haben wird. Mithilfe geochemischer Methoden rekonstruierten die Wissenschaftler anhand von geologischen Schichtenarchiven zweier Seen die Temperaturentwicklung auf dem nördlichen Tibet-Plateau für die letzten 2500 Jahre. Dabei fanden He und Kollegen, dass die Temperaturen im Untersuchungszeitraum signifikant geschwankt haben. Während der Mittelalterlichen Wärmeperiode vor 1000 Jahren waren die Temperaturen …

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Keine Folge der globalen Erwärmung: Studien sehen Wolken und Jet Stream als Auslöser für die sommerliche Eisschmelze 2012 in Grönland

Im Sommer 2012 war es wieder soweit: Die menschengemachte Klimakatastrophe hatte in Grönland zugeschlagen und erdreistete sich, dem grönländischen Eispanzer einen Eisklumpen mit der doppelten Größe Manhattans zu entreißen. Die Zeit berichtete damals besorgt:

Riesiger Eisberg bricht von Grönländer Gletscher ab
[…] Vom Petermann-Gletscher in Grönland ist ein riesiges Eisstück abgebrochen und ins Meer gestürzt. […] An der Abbruchstelle an der Nordwestküste Grönlands war bereits seit 2001 ein Riss sichtbar, teilte die US-Raumfahrtbehörde mit. Der Satellit Aqua habe am Montag und am Dienstag Bilder aufgezeichnet, die zeigen, wie sich das Eisstück vom Gletscher gelöst habe. Die Erderwärmung lässt weltweit Gletscher abschmelzen. Bereits vor zwei Jahren war ein gigantischer Brocken vom Petermann-Gletscher abgebrochen. Das Stück war damals doppelt so groß wie das jetzt im Meer treibende. 

Auch Al Gores demokratischer Parteigenosse Edward Markey nutzte sogleich die Gunst der Stunde und nahm den Eisabbruch für eine Forderung zum Anlass, die Maßnahmen zur Vermeidung der Klimakatastrophe zu intensivieren. Genau, die böse Erderwärmung war‘s. Sie ist bekanntlich für fast sämtliches Übel in der Welt verantwortlich, das nicht bereits durch El Qaida abgedeckt ist. Wenn das mit den Gletscherabbrüchen so weiter geht, ist die grönländische Eispracht in Nullkommanichts hinfort.

Oder vielleicht doch nicht? Manhattan umfasst 88 Quadratkilometer. Zwei Manhattans sind also 176 Quadratkilometer. Der grönländische Eisschild ist derzeit 1,7 Millionen Quadratkilometer groß. Das im letzten Jahr abgebrochene Eisstück entspricht also lediglich 0,01% der Gesamteisfläche. Nun darf man eines dabei nicht vergessen: Das Kalben von Gletschern ist ein überaus natürlicher Prozess. In der Mitte des Eisschildes schneit es, der Schnee wird dann zu Eis und kriecht langsam zum Rand der Eiskappe. Dort brechen in unregelmäßigen Abständen Eisstücke ab, genau wie es im Sommer 2012 passiert ist. Obwohl spektakulär, sind solche Eisabbrüche doch absoluter Alltag an den Polen der Erde. Der Film „Chasing Ice“ zeigt aufregende Szenen des Phänomens. Einen Trailer hierzu gibt es auf Youtube.

Aber mehrere Manhattans, das ist doch wirklich eine riesige Menge. Das hat es sicher noch nie in der Menschheitsgeschichte gegeben. Schließlich befinden wir uns im Zeitalter der menschengemachten Klimakatastrophe, da haben wir Anspruch auf Extrementwicklungen und klimatische Weltrekorde. Aber leider hat der naturhistorische Kontext auch hier nichts als Enttäuschung für uns parat. Im Winter 1816/17 wurde die internationale Walfangflotte vor Grönland offenbar Zeuge eines viel gigantischeren Eisabbruchs. Damals, mitten in der Kleinen Eiszeit, kollabierten gleich 18.000 Quadratmeilen, was mehr als 46.000 Quadratkilometern entspricht. Steven Goddard brachte hierzu in seinem Real Science Blog die entsprechende Beschreibung aus dem zeitgenössischen Buch „Arctic Discovery & Adventure“, das als eingescanntes Ebook von Google frei herunterladbar ist.

 

Ebenfalls im Sommer 2012 teilte die Nasa der Weltöffentlichkeit mit, dass es dem grönländischen Eis wohl gar nicht gut gehe. Der Focus schrieb hierüber am 25. Juli 2013:

Extreme Schmelze wegen Erderwärmung – Das Eis auf Grönland taut so schnell wie noch nie
[…] Fast die gesamte Oberfläche des grönländischen Eisschildes ist Mitte Juli [2012] zumindest angetaut. Das teilte die US-Weltraumagentur Nasa mit. Das Ausmaß sei größer als in allen zurückliegenden mehr als 30 Jahren, in denen die Schmelze mit Satelliten beobachtet werde. Die Daten stammen von drei verschiedenen Satelliten. Sie wurden den Angaben zufolge von Fachleuten der Nasa und von Universitätsexperten ausgewertet. Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (Pik) bewertete die Daten als sehr außergewöhnliches Extremereignis – in einer Reihe von Extremereignissen in den vergangenen Jahren. „Dass wir solche Extremereignisse unter globaler Erwärmung sehen, ist nicht verblüffend und sogar zu erwarten“ sagte der Professor für die Dynamik des Klimasystems am Mittwoch. „Im Moment können wir aber die Folgen noch nicht abschätzen. So wissen wir nicht, was so eine extreme Schmelzperiode bedeutet, außer dass in diesem Moment mehr Wasser verloren geht und der Wasserspiegel ansteigt“, sagte Levermann. Erst kürzlich hatten die Pik-Forscher festgestellt, dass die Erderwärmung den Eismassen Grönlands wahrscheinlich stärker zusetzt als bislang angenommen. „Extremereignisse wie das derzeitig beobachtete sind hierbei noch gar nicht berücksichtigt“, erklärte Levermann. Möglicherweise würden Prozesse beschleunigt.

Gleich im Titel des Artikels ein grober Faux pas. Die Studie bezieht sich auf Satellitendaten, die aber lediglich für die letzten 30 Jahre vorliegen. Dies entspricht unter Berücksichtigung der 30-Jahres-Klimadefinition nur eines einzigen Datenpunktes – keine gute statistische Datenbasis für reißerische Behauptungen in denen der Term „noch nie“ verwendet wird. Aber es kommt noch schlimmer. Der Autor des Artikels hat offenbar die Original-Pressemitteilung der NASA überhaupt nicht gelesen. Denn dort wird auf Grundlage von Eiskernuntersuchungen auf ähnliche Schmelzereignisse aus der Vor-Satellitenära hingewiesen, die etwa alle 150 Jahre auftreten:

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Chinesische Studie: Etwa die Hälfte der Erwärmung der letzten 30 Jahre geht auf das Konto von natürlichen Ozeanzyklen

Eine weitere Arbeit fand vor kurzem, dass die Rolle der Ozeanzyklen in der Klimagleichung wohl bislang signifikant unterschätzt wurde. Peng Liu von der Nanjing University of Information Science and Technology und Chung-Hsiung Sui von der National Taiwan University untersuchten kürzlich den Anteil, den Ozeanzyklen bei der letzten Erwärmungsphase 1977-1998 gespielt haben könnten. Die Kurzfassung ihrer im September 2012 auf der NTU International Science Conference on Climate Change präsentierten Studie identifiziert die Pazifisch-Dekadische Oszillation (PDO) sowie die Atlantische Multidekaden Oszillation (AMO) als wichtige systematische Einflussfaktoren auf die globale Durchschnittstemperatur. Die 76 MB-starke Präsentation der Autoren ist kostenfrei downloadbar und quantifiziert den Einfluss der Ozeanzyklen, …

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Faz-Artikel „Warum macht der Klimawandel Pause?“: Plötzlich waren die Ozeanzyklen salonfähig

Noch ein paar Mal schlafen und dann bringt uns der IPCC den heiß ersehnten neuen Klimabericht. Die Medien haben bereits mit der Vorberichterstattung des Ereignisses begonnen. Dabei steht der unerwartete Erwärmungsstopp der letzten anderthalb Jahrzehnte im Vordergrund. Peinlicherweise hatte keines der IPCC-Modelle diesen Hiatus kommen sehen. In der Sonntagsausgabe der FAZ versuchte auch Andreas Frey am 1. September 2013 in seinem Artikel „Warum macht der Klimawandel Pause?“ Licht in das wissenschaftliche Dunkel zu bringen. Leider ist der Artikel nicht auf der Verlagsseite online. Eine pdf-Version des Artikels ist jedoch auf der Webseite des Zürcher ETH-Forschers Reto Knutti verfügbar (scrollen Sie auf seiner …

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Studie in Nature Climate Change: Keine signifkante Veränderung der Sturmhäufigkeit in den USA während der vergangenen 100 Jahre

Im März 2013 erschien im Fachmagazin Nature Climate Change eine neue Untersuchung von T. Muschinski und J. I. Katz von der Washington University Saint Louis in Missouri, in der die beiden Forscher Extremwettertrends in den USA für die vergangenen 100 Jahre näher unter die Lupe nahmen. Während sich die offizielle Kurzfassung eher kryptisch liest, wird der Teaser in der Inhaltsankündigung der Zeitschrift ziemlich deutlich: Has the frequency of ‘extreme weather events’ changed with climate warming over the last century? Using hourly precipitation records from thirteen sites, this study finds no evidence for significant changes in mean ‘storminess’ across the United States. Die …

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Neue AWI-Studie: Heutige Sommertemperaturen in der sibirischen Arktis unterscheiden sich kaum von denen der letzten Jahrtausende

Die Arktis hat sich in den letzten Jahrzehnten schneller als andere Regionen der Erde erwärmt. Ist die Temperatur bereits aus dem Bereich der natürlichen Schwankungsbreite nach oben ausgebrochen? Laufen hier derzeit Temperaturentwicklungen ab, die es noch nie zuvor gegeben hat? Eine im September 2013 im Fachmagazin Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology erschienene Studie eines internationalen Forscherteams um Juliane Klemm von der Forschungsstelle Potsdam des Alfred-Wegener-Instituts (Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung) hat sich die Klimageschichte im arktischen Sibirien näher angeschaut. Mithilfe von Pollenuntersuchungen konnten die Wissenschaftler für eine Übergangszone zwischen Tundra und Taiga die Juli-Temperaturen der letzten 12.000 Jahre ermitteln. Hier das überraschende Resultat (Zitat aus der Kurzfassung …

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Die Sonne im August 2013 – Wissenschaft bei der Arbeit

Von Frank Bosse Im August 2013 sahen wir eine gemäßigte Aktivität, die Sonnenfleckenzahl ( Sunspotnumber-SSN) betrug 66. Das sind fast 2/3 der in diesem Zyklusmonat üblichen mittleren Aktivität, festgestellt seit 1750. Im Diagramm sieht das so aus:   Im Vergleich zum über weite Strecken der Entwicklung ähnlichen Sonnenfleckenzyklus 5 (Solar Cycle 5 = SC 5) also ein wenig mehr Aktivität, vom durchschnittlichen (blau) jedoch weit entfernt. Interessant ist, dass zur Gesamtaktivität unserer Sonne in den letzen Monaten vor allem die Südhemisphäre (SH)  beitrug, im vergangenen Monat zu 2/3. In der frühen Phase unseres SC24 war es umgekehrt: der Spike bis …

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