2013 eines der wärmsten Jahre der Wettergeschichte? Schade dass es zu Zeiten der Mittelalterlichen Wärmeperiode noch keine Thermometer gab

Die Ludwig-Maximilians-Universität München musste der Öffentlichkeit per Pressemitteilung am 10. Januar 2014 eine regelrechte Hiobsbotschaft mitteilen:

Klimawandel und Wintersport: Ausgeschneit
Sonnenschein auf verschneiten Pisten – so sieht für viele ein perfekter Skitag aus. Eine neue Studie zeigt: Solche Tage werden seltener und kommen künftig später in der Saison. Die Tourismusmanager in den Wintersportgebieten müssen umdenken.
Auf deutsche Skigebiete kommen schwierige Zeiten zu. Aufgrund des Klimawandels werden langfristig nur ein bis zwei Skigebiete in Deutschland übrigbleiben. Das zeigt eine neue Studie von Jürgen Schmude, Geographieprofessor an der LMU, die demnächst im Fachmagazin „Tourism Economics“ erscheint.

Weiterlesen beim Informationsdienst Wissenschaft.

Alles schon einmal dagewesen. Als die Winter Ende der 1990er Jahre etwas wärmer wurden, erklärte Mojb Latif, dass man Schnee wohl bald nur noch im Museum anschauen könnte. Zehn Jahre später folgte eine Serie schlimmer europäischer Kältewinter, in denen man im Schnee versank (siehe „Diplom-Meteorologe Dominik Jung: Der fünfte zu kalte Winter in Deutschland in Folge – Rekord!„). Latif ließ das Schneethema daraufhin ruhen und legte seinen Schwerpunkt auf andere Klimaalarmthemen. Man ist ja flexibel. Nun war der Winter 2013/14 bis zum Einsetzen des Februar-Schnees relativ mild. Dies reichte offenbar bereits aus, um dem Schnee wieder das letzte Stündlein vorherzusagen, wie die Münchener Meldung zeigt. Unerwähnt bleiben dabei einige Aspekte, die die Gültigkeit der Anti-Schnee-Prognose ernsthaft in Frage stellen:

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Studie der Colorado State University findet keinen Zusammenhang zwischen Kälte- oder Hitzewellen und schrumpfendem Meereis

In der Vergangenheit hatten mehrere Studien postuliert, das schwindende Meereis der Arktis würde zu einer Häufung von sogenannten „blockierten Wetterlagen“ führen. Hierzu gehören z.B. die Arbeiten von Liu et al. (2012) sowie Francis & Vavrus (2012). Dadurch würden vermehrt langanhaltende Kälte- und Hitzewellen entstehen. Grund wäre eine Verlangsamung der Schlängelbewegung des Jetstreams in der Höhe. Eine US-amerikanisch-britische Forschergruppe um Elizabeth Barnes von der Colorado State University in Fort Collins hat nun anhand von harten Messdaten auf verschiedenen Wegen die Häufigkeit blockierter Wetterlagen für die Nordhabkugel rekonstruiert. Die Arbeit erschien Ende Januar 2014 in den Geophysical Research Letters. Interessanterweise konnten die …

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NASA-Klimaforscher James Hansen 1986 in der New York Times: Bis 2010 wird sich der Planet um bis zu 3 Grad Celsius aufheizen

Der IPCC-nahe Klimastatistiker Grant Foster, auch als “Tamino” bekannt, hat in einem Blogartikel versucht, die unerwartete Erwärmungspause der letzten 16 Jahre als ganz normal und völlig im Trend liegend darzustellen. Fosters Kumpel Stefan Rahmstorf jubilierte und verlinkte den Artikel sogleich in seinem Klimalounge-Blog. Auf den ersten Blick sieht alles einwandfrei aus. Erst wenn man hinter die statistischen Kulissen schaut, wird erkennbar, mit welchen Mitteln hier gearbeitet wurde. DH7FB hat den Trick nun im Wetterzentrale-Forum aufgedeckt (hier und hier): Foster hatte in seiner Graphik kurzerhand die langfristige Erwärmungsrate auf 0,13 Grad pro Jahrzehnt abgesenkt, ohne es an die große Glocke zu hängen. So fing er die letzten 16 zu kalten Jahre noch ein. Dummerweise postulieren aber die meisten IPCC-Klimamodelle Erwärmungsraten, die etwa doppelt so hoch liegen, wie die von Foster verwendete…

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Aufrüttelnde Nachricht am 7. Januar 2014 auf Telepolis:

Klimawandel: Leugner schwimmen in Geld
Studie über die Finanzierung US-amerikanischer Lobbyorganisationen spricht von einem wohlorganisierten und bestens finanzierten dichtem Netz von Meinungsmachern gegen Klimaschutz.

Irgendetwas machen wir bei der kalten Sonne doch falsch. Hier ist noch keine müde Mark von diesem angeblichen Geldregen angekommen. Seit fast zwei Jahren gibt es das kalte-Sonne-Blog, erstellt in ehrenamtlicher Arbeit. Antrieb der Autoren ist die tiefe persönliche Überzeugung, dass es der Klimadiskussion an Ausgewogenheit mangelt. Wichtige Informationen werden von der Mainstream-Presse einfach ignoriert, Zusammenhänge unvollständig oder verquer dargestellt. Hier im Blog können Sie über die unbequemen wissenschaftlichen Publikationen lesen, die so gar nicht in das Bild einer unmittelbar bevorstehenden Klimakatastrophe passen wollen.

Bislang hat sich bei uns noch niemand gemeldet, der diese Arbeit finanziell unterstützen wollte. Während Redakteure des Klimaretter.info für ihre fragwürdigen Aktivisten-Artikel harte Euros einstecken und den Lesern dabei ständig den Kollektenbeutel unter die Nase halten, verfolgt das kalte Sonne-Blog rein inhaltliche, wissenschaftliche Ziele. Die klimarealistische Seite als von der Industrie gekauft darzustellen, ist einfach absurd. Mit der gleichen Logik könnte man der IPCC-Seite vorwerfen, vor allem an den milliarden-schweren Forschungsgeldern interessiert zu sein.

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Die Vergangenheit holt ihn wieder einmal ein: NASA-Klimaforscher James Hansen ist einer der Pioniere des Klimaalarmismus und äußerte sich 1986 in der New York Times, dass die globale Temperatur bis 2010 um bis zu 2,8 Grad steigen könnte. In der Realität war es letztendlich nur ein Zehntel hiervon. Hansen kümmert dies kaum. Er macht einfach weiter, als wäre nichts geschehen.

Aus der New York Times vom 11. Juni 1986:

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Deutscher Klimakiller Braunkohle? Der falsche Sündenbock! CO2-Emissionen der Braunkohlekraftwerke sanken 2013 um zwei Prozent

Die FAZ brachte am 7. Januar 2014 einen interessanten Artikel:

Politikberater – Die Kompetenzillusion
Orakelgekrakel: Wenn Politiker sich auf wissenschaftliche Berater verlassen, kann das übel enden. Milliarden werden dabei in den Sand gesetzt. Rekapitulation eines falschen Vertrauensverhältnisses.

Wissenschaftliche Prognostiker sind die Propheten unserer Zeit. Doch oft halten die mathematisch verbrämten Zukunftsprognosen einer kritischen Überprüfung nicht stand. Das hat extreme Konsequenzen: Mangels eigenen Sachverstands verlassen sich Politiker auf diese Expertisen und verantworten leichtsinnig Investitionsentscheidungen, die in die Billionen gehen. Deshalb ist es Zeit für einen mathematical turn, damit wir die Rolle der Mathematik in den Wissenschaften besser verstehen. […] Wie kann es zu so einer fehlerhaften Konstruktion [gemeint ist die staatlich garantierte Ökostrom-Einspeisevergütung] kommen? Die Gründe sind vielschichtig. Zuerst fällt auf, dass in einer hochtechnisierten Welt die meisten Politiker auf der Grundlage ihrer Ausbildung nicht gerade prädestiniert sind, komplexe wissenschaftliche Sachverhalte zu beurteilen. Das erklärt die immer größeren Ausgaben der Regierung für externe Beratung. Die ökologische Energiewende, von den Grünen forciert, ist ein kompliziertes Thema. Bis vor kurzem wurde die Partei von Claudia Roth und Jürgen Trittin geführt. Trittin ist Sozialwissenschaftler. Roth brach das Studium der Theaterwissenschaften nach zwei Semestern ab und nennt sich seitdem Dramaturgin. Hilft dieses Wissen, die fatale Wechselbeziehung zu beurteilen, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit dem Emissionszertifikatehandel zu einem teuren Nullsummenspiel macht? Was für die Grünen gilt, gilt in vergleichbarer Weise für die anderen Parteien. Wissenschaftlich ausgebildete Politiker kann man mit der Lupe suchen. Dieser Umstand verstärkt die Gefahr, für Einflüsterungen wissenschaftlicher Berater, die den Anschein der Kompetenz erwecken, empfänglich zu werden. Das ist leichtfertig, da besonders die vergangenen zehn Jahre lehren, dass vermeintlichem Expertentum mit Vorsicht begegnet werden muss. Als Beispiel können Volkswirtschaftslehre und Klimatologie dienen, da diese Wissenschaften und ihre „Prognosen“ zur Grundlage für Investitionsentscheidungen in Billionenhöhe werden.

Weiterlesen auf faz.net.

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Fritz Vahrenholt klärte am 26. Januar 2014 in einem Gastartikel im Focus über einen Irrtum auf:

Der falsche Sündenbock
Diese Meldung machte Schlagzeilen: Die CO2-Emissionen sind 2013 trotz Energiewende gestiegen. Der Schuldige war in vielen Kommentaren schnell ausgemacht: „die schmutzige Braunkohle“. Wie falsch! Die CO2-Emissionen der Braunkohlekraftwerke sanken 2013 um zwei Prozent trotz eines leichten Anstiegs der Stromproduktion. Ursache für die Senkung der Emissionen ist die Stilllegung alter Braunkohlekraftwerke und deren Ersatz durch moderne Blöcke. Der Grund für den Anstieg der CO2-Emissionen war vielmehr die intensive Heizperiode durch den Kälteeinbruch zu Beginn des Jahres 2013 sowie die Verdrängung von Gaskraftwerken durch Steinkohlekraftwerke. Mit wachsendem Anteil der erneuerbaren Energien, die zwar mit knapp 22 Milliarden Euro über die EEG-Umlage teuer bezahlt werden, aber an der Strombörse mit null Cent pro Kilowattstunde durchgereicht und vorrangig abgenommen werden, werden die teuersten Kraftwerke auf Gasbasis aus dem Markt gedrängt.

Weiterlesen im Focus.

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Al Gores Climate Reality Project schickt fleißig Klimakampfmails um die Welt. Darin stehen dann so herzzerreißende Dinge wie: „Lieber Freund, wir kämpfen in der Klimaschlacht Seite an Seite“. Bislang wurde die Aktivistentruppe von Maggie L. Fox geleitet. Nun hat Gore sie offenbar rausgeschmissen. Immer weniger Leute wollten von der offensichtlichen Propaganda belästigt werden, die grüne Klimakämpferbasis schmolz dahin. Zeit für einen Neuanfang.

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Der Klimawandel hat nicht nur Nachteile, wie jetzt das Mallorca-Magazin meldete:

Klimaforscher prognostiziert verlängerte Badesaison in Frühjahr und Herbst
Wissenschaftler sehen die Entwicklung nicht unbedingt negativ für Mallorca

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Die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) brachten am 8. Januar 2014 ein längeres Interview mit dem wohl bekanntesten aber auch umstrittensten Wissenschaftler der Stadt. Bevor Sie jetzt wieder das Schlimmste vermuten: Dies ist sicher eines der besseren Gespräche von Rahmstorf, das abschnittsweise durchaus lesenswert ist. Bereits der Titel gibt auf jeden Fall Grund zur Zustimmung:

„Wissen sollte frei verfügbar sein“
Klimaforscher Stefan Rahmstorf über bloggende Wissenschaftler, Fachidioten und die Klimadebatte

Wissen sollte in der Tat frei verfügbar sein. Wenn mit Steuergeldern bezahlte Forscher Publikationen schreiben, sollten die Bürger die Ergebnisse kostenfrei einsehen können. Eigentlich sollte dies selbstverständlich sein. Die PNN greifen dann einen interessanten Punkt auf:

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Hilfe, der westantarktische Pine-Island-Gletscher schmilzt unaufhaltsam! British Antarctic Survey gibt Entwarnung: In den letzten 300 Jahren hat es in der Gletscherregion sogar noch intensivere Erwärmungsepisoden gegeben als heute

Schocknachricht in der Welt vom 14. Januar 2014: Riesiger Antarktis-Gletscher schmilzt unaufhaltsam Der Pine-Island-Gletscher in der Antarktis schrumpft laut einer Studie „irreversibel“. Wissenschaftler erwarten, dass der Meeresspiegel aufgrund der Schmelze dieses Gletschers enorm steigen werde. […] Internationale Wissenschaftler von der Universität Grenoble erwarten, dass der schrumpfende Gletscher das Meeresniveau in zwanzig Jahren um bis zu einen Zentimeter ansteigen lassen könne. Die „Abnahme“ des Gletschers sei „irreversibel“. Der Gletscher befindet sich im Westen der Antarktis. Seit Beginn des Jahrtausends sei er rund zehn Kilometer kürzer geworden, schreiben die Forscher vom Institut für Gletscherforschung und Geophysik. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich …

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Hat der PDO-Ozeanzyklus zur Erwärmung der letzten Jahrzehnte beigetragen? Klimamodellierer Jochem Marotzke: „Hmm, ich glaube, ich bin mir nicht sicher“

Einer der bekanntesten deutschen Klimamodellierer, Jochem Marotzke, wurde kürzlich im Rahmen einer Veranstaltung der Royal Society zum neuen IPCC-Klimabericht gefragt, welchen Einfluss wohl die Ozeanzyklen auf die Temperaturkurve haben könnten. Derzeit dämmert dem IPCC-Zirkel, dass es wohl die Pazifisch Dekadische Oszillation (PDO) und ihr 60-jähriger Zyklus ist, der die Erwärmung in den letzten 16 Jahren verhindert hat. Die Konsequenz geht den Herrschaften jedoch derzeit noch schwer über die Lippen: Wenn die PDO die Erwärmung momentan bremst, dann hat sie sie davor – dreimal dürfen Sie raten – richtig: verstärkt. Eine unangenehme Sache, denn man hatte die gesamte Erwärmung 1977-1998 von einem halben Grad bereits dem CO2 angelastet, was wohl nicht ganz richtig ist. Kevin Trenberth hat mittlerweile erkannt, dass diese Konsequenz nicht zu vermeiden ist und hat seinen Widerstand aufgegeben (siehe unseren Blogbeitrag „Ehemaliger IPCC-Autor Kevin Trenberth räumt in neuem Paper ein: Pazifischer PDO-Ozeanzyklus hat zur Erwärmungsphase 1976-1998 beigetragen„). Nun wurde also auch Jochem Marotzke die Gretchenfrage gestellt. Seine bemerkenswerte Antwort lautete:

„Um…I guess I’m not sure.”

Sie können sich das Ganze im Original anhören. Die historische Szene findet sich ab der 44:50-Marke in der mp3-Aufzeichnung der Veranstaltung.

Mit Dank an Barry Woods via Pierre Gosselins Notrickszone, wo auch die englische Übersetzung unseres ursprünglichen Trenberth-Artikels erschien.

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Der 2010 verstorbene Klimawissenschaftler Stephen Schneider war einer der Mitbegründer der Klimakatastrophentheorie. In der Frühphase der Bewegung redete man noch Klartext, der seltenen Einblick in die fragwürdige Vorgehensweise und Beweggründe der Klimaalarmisten gibt.  In einem Beitrag von 1989 sagte Schneider, dass Klimawissenschaftler für die Medien fleißig Katastrophenmeldungen produzieren sollten, in denen sie jegliche wissenschaftliche Zweifel unterdrücken müssten, ansonsten würden die Meldungen nicht wahrgenommen. Am besten lesen Sie selbst, was Schneider damals wörtlich sagte (wie 1996 von ihm selbst klargestellt, siehe Seite 5 dieses pdfs der APS News):

On the one hand, as scientists we are ethically bound to the scientific method, in effect promising to tell the truth, the whole truth, and nothing but — which means that we must include all the doubts, the caveats, the ifs, ands, and buts. On the other hand, we are not just scientists but human beings as well. And like most people we’d like to see the world a better place, which in this context translates into our working to reduce the risk of potentially disastrous climatic change. To do that we need to get some broad based support, to capture the public’s imagination. That, of course, entails getting loads of media coverage. So we have to offer up scary scenarios, make simplified, dramatic statements, and make little mention of any doubts we might have. This ‘double ethical bind’ we frequently find ourselves in cannot be solved by any formula. Each of us has to decide what the right balance is between being effective and being honest. I hope that means being both.

Bis heute hat sich diese Taktik der Anhänger des IPCC-Camps kaum gerändert. Zeit für eine Neuorientierung?

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Mit Vince Ebert werden die Klimahysteriker und Weltenretter keine rechte Freude haben:

 

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2013 war das zweitkälteste der letzten 15 Jahre in Deutschland. Wie der Verlauf der DWD-Temperaturmittelwerte für Deutschland zeigt, gibt es seit dem Jahr 2000 einen eindeutig negativen Trend, bei dem das Jahr 2013 den zweittiefsten Wert übernommen hat.

Mit Dank an Dr. Kölle.

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Absurdes PIK-Konstrukt vor dem Aus: Nordamerikanische Kältewelle im Januar 2014 war keine Folge der Klimaerwärmung

Die USA wurden Anfang des Jahres von unerwartet kühlen Temperaturen auf die Probe gestellt. Die Welt fasste die Situation am 9. Januar 2014 zusammen: Die aktuelle Kältewelle in Nordamerika ist nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) die strengste seit zwei Jahrzehnten. […] Ihren Höhepunkt habe die Kältewelle am 6. und 7. Januar erreicht, als Polarluft bis in den Süden der USA und den Norden Mexikos vordrang, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Zwischenbericht der DWD-Expertinnen Susanne Haeseler und Christina Lefebvre. Nachts herrschte demnach sehr strenger Frost bis minus 30 Grad, in Zentral-Kanada sogar bis minus 40 Grad. In Chicago …

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Wolken-Rätsel XY ungelöst

Gleich zu Jahresbeginn 2014 meldete t-online eine kleine, nein, eine richtig große Sensation:

Klimawandel: Das Wolken-Rätsel ist wohl gelöst
[…] [Die] Klimasensitivität […] besagt, wie groß die Erwärmung ausfällt, wenn sich die Treibhausgas-Konzentration auf 560 ppm verdoppelt. Laut dem jüngsten Bericht des Uno-Klimarats IPCC wäre dann eine Erwärmung zwischen 1,5 und 4,5 Grad zu erwarten. Wie hoch der Wert genau ausfallen wird, entscheiden zu großen Teilen die Wolken – und ausgerechnet sie sind besonders schwierig zu berechnen. […] Jetzt aber will ein australisch-französisches Forscherteam das Rätsel gelöst haben. Und die Ergebnisse, die jetzt im Fachblatt „Nature“ veröffentlicht wurden, verheißen nichts Gutes. Der Effekt der Wolken auf die Erwärmung sei unterschätzt worden, schreiben die Wissenschaftler um Steven Sherwood von der australischen University of New South Wales. Die Verdopplung des Kohlendioxids werde die Atmosphäre im globalen Durchschnitt nicht um 1,5 bis 4,5, sondern um 3 bis 5 Grad erhitzen.

Geschrieben hat die Meldung der Spiegel Online Redakteur Markus Becker. Hat er die Nature-Arbeit von Sherwood et al. richtig eingestuft? Die Arbeit stellt sich auf jeden Fall gegen den aktuellen Forschungstrend. Fast monatlich werden derzeit neue Studienergebnisse veröffentlicht, die eine deutlich geringere CO2-Klimasensitivität errechnen, als bislang vom IPCC angenommen (siehe Artikelübersicht hier). Zudem schießen die aktuellen IPCC-Modelle bekanntlich weit über die reale Temperaturentwicklung hinaus (Abbildung 1).

Abbildung 1: Prognosen der IPCC-Klimamodelle (dünne farbig Linien) schießen meilenweit über die reale Temperaturentwicklung (blaue und grüne Punkte) hinaus (Abbildungsquelle). Offensichtlich ist die CO2-Klimawirkung zu hoch angesetzt worden. Sherwood et al. behaupten das Gegenteil: Das CO2 wäre sogar noch klimawirksamer als bislang gedacht. Die verrückte Welt der Klimamodellierung…

 

Wie begründen Sherwood und Kollegen also ihre Außenseiterposition? Lesen wir hierzu kurz auf t-online weiter:

Der Schlüssel der neuen Berechnung liegt nach Angaben der Forscher in der Wirkung der Klimaerwärmung auf die Wolkenbildung. Beobachtungen hätten gezeigt, dass höhere Temperaturen über dem tropischen Meer zu einer schwächeren Wolkenentstehung in geringer Höhe führten. Auf diese Weise erreiche mehr Sonnenlicht die Oberfläche und führe so zu einer noch stärkeren Erwärmung.

Interessant. Eine Klimaerwärmung wird vermutlich zu einer Steigerung des Wasserdampf-Gehaltes in der Atmosphäre führen. Das klingt plausibel. Wenn man einen Topf Wasser auf eine heiße Herdplatte stellt, entsteht jede Menge Wasserdampf. Der vermutete Wasserdampf-Anstieg dient in den Klimamodellen derzeit als wichtiger Verstärker der CO2-Klimawirkung. Allerdings: Mehr Wasserdampf könnte auch zu mehr tiefen Wolken führen, die wiederum kühlend wirken. Der Wiki-Bildungsserver erklärt:

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Neue Studie der Universität Potsdam und des Senckenberginstituts: Sonne verursachte in Kenia während der letzten 15.000 Jahre starke Schwankungen in den Niederschlägen

Trinkwasser ist eine der wichtigsten Lebensgrundlagen, insbesondere in Ländern der wärmeren Klimazonen. Wenn hier einmal für ein paar Jahre die Niederschläge unterdurchschnittlich ausfallen, macht sich dies gleich in der Wasserversorgung negativ bemerkbar. Der Schuldige ist dann oft schnell gefunden: Es muss wohl der Mensch mit seinem exzessiven CO2-Ausstoß gewesen sein, der den Regen verscheucht hat. Oft übersehen wird bei dieser simplistischen Argumentation, dass die Niederschläge einer großen natürlichen Variabilität unterliegen. Dies kann mit paläoklimatologischen Methoden zweifelsfrei nachgewiesen werden. Die Interpretation aktueller Schwankungen hat daher zwingend im längerfristigen historisch-geologischen Kontext zu erfolgen. Dies ist mühsam, vermeidet aber schwere Pannen wie sie dem Deutschlandfunk kürzlich unterlaufen sind (siehe unseren Blogbeitrag „Deutschlandfunk mit Recherchedefizit: Zweitgrößter See Malawis trocknete schon immer zyklisch aus„).

In der Februar 2014-Ausgabe der Fachzeitschrift Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology erscheint jetzt eine weitere Arbeit zu den natürlichen Schwankungen der Niederschläge im ostafrikanischen Riftvalley. Eine Forschergruppe bestehend aus Annett Junginger, Lydia Olaka und Martin Trauth von der Universität Potsdam sowie Sybille Roller vom  Senckenberg Forschungsinstitut und Naturkundemuseum Frankfurt erforschte die Entwicklung des Wasserspiegels eines ehemaligen Sees im kenianischen Suguta-Tal, der 5000 Jahre vor heute austrocknete. Anhand von Sedimentuntersuchungen, Hinweisen auf die ehemalige Küstenlinie sowie Modellierungen rekonstruierten Junginger und Kollegen die schwankende Wasserfüllung des Sees für den Zeitraum von 15.000 Jahren vor heute bis zum endgültigen Austrocknen.

Die Wissenschaftler fanden abrupte Änderungen im Wasserspiegel um bis zu 90 Meter innerhalb von nur 100 Jahren, die offenbar durch Schwankungen der Sonnenaktivität verursacht worden sind. Sie solaren Änderungen haben möglicherweise zu einer Verschiebung der atmosphärischen Systeme und/oder der allgemeinen Luftfeuchtigkeit geführt.

Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit:

The water-level record from the 300 m deep paleo-lake Suguta (Northern Kenya Rift) during the African Humid Period (AHP, 15–5 ka BP) helps to explain decadal to centennial intensity variations in the West African Monsoon (WAM) and the Indian Summer Monsoon (ISM). This water-level record was derived from three different sources: (1) grain size variations in radiocarbon dated and reservoir corrected lacustrine sediments, (2) the altitudes and ages of paleo-shorelines within the basin, and (3) the results of hydro-balance modeling, providing important insights into the character of water level variations (abrupt or gradual) in the amplifier paleo-Lake Suguta. The results of these comprehensive analyses suggest that the AHP highstand in the Suguta Valley was the direct consequence of a northeastwards shift in the Congo Air Boundary (CAB), which was in turn caused by an enhanced atmospheric pressure gradient between East Africa and India during a northern hemisphere insolation maximum. Rapidly decreasing water levels of up to 90 m over less than a hundred years are best explained by changes in solar irradiation either reducing the East African–Indian atmospheric pressure gradient and preventing the CAB from reaching the study area, or reducing the overall humidity in the atmosphere, or a combination of both these effects. In contrast, although not well documented in our record we hypothesize a gradual end of the AHP despite an abrupt change in the source of precipitation when a decreasing pressure gradient between Asia and Africa prevented the CAB from reaching the Suguta Valley. The abruptness was probably buffered by a contemporaneous change in precession producing an insolation maximum at the equator during October. Whether or not this is the case, the water-level record from the Suguta Valley demonstrates the importance of both orbitally-controlled insolation variations and short-term changes in solar irradiation as factors affecting the significant water level variations in East African rift lakes.

Leider hat weder die Universität Potsdam, noch das Senckenberg Forschungsinstitut eine Pressemitteilung zu diesen bemerkenswerten Ergebnissen herausgegeben. Dabei sollte sich die deutsche Presse sehr für die Studie interessieren. Noch 2009 hatte Bild behauptet, Dürren der letzten Jahre in Kenia würden ganz sicher auf das Konto des menschengemachten Klimawandels gehen:

Ernten verdorren, Flussläufe und Seen trocknen aus – und Tier und Mensch leiden. Sollte es nicht bald regnen, so warnt die Umweltschutzorganisation African Conservation Fund, könnten allein in Kenia bis zu drei Millionen Nutztiere verenden. Schlimme Hungersnöte für die Menschen wären die Folge. Im Frühjahr hatte es in Kenia zwar geregnet, aber das war nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein. „Drei Regenzeiten in Folge sind ausgeblieben“, klagt Daniel Woodly von der kenianischen Naturschutzbehörde KWS. Eine Folge des Klimawandels, wie Umweltschützer schon lange warnen.

Auch der Klimaretter stieß 2010 in das gleiche Horn:

Der Klimawandel zeigt sich im Nordwesten Kenias in Form langer Dürreperioden und sintflutartigen Regenfällen. Lebensmittel sind rar und auch die Tiere können nicht ernährt werden. Besonders gefährdet sind Schwangere und Kinder. Um das zu ändern, wird vereinzelt versucht, mit Traditionen zu brechen.

Eine signifikante Beeinflussung des Klimas in Kenia wurde auch bereits 2008 im Rahmen einer Doktorarbeit von Jared Ochieng‘ Hera Ndeda gefunden. Auszug aus der Kurzfassung:

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Der Verdacht erhärtet sich: Änderungen im Indischen Monsun maßgeblich von Schwankungen der Sonnenaktivität gesteuert

In der Februar 2014-Ausgabe des Fachmagazins Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology erscheint jetzt eine Arbeit eines indisch-taiwanesischen Forscherteams um Mahjoor Ahmad Lone vom National Geophysical Research Institute in Hyderabad. Anhand von Höhlentropfsteinen erstellte die Gruppe eine hochauflösende Rekonstruktion des Monsunklimas Indiens für einen tausendjährigen Abschnitt gegen Ende der letzten Eiszeit. Basis der Rekonstruktion sind Änderungen in der Sauerstoffisotopenzusammensetzung. Die Forscher fanden starke Schwankungen im Jahrzehnt-Maßstab. Eine Spektralanalyse zeigte, dass die klimatischen Veränderungen zu einem signifikanten Teil an solare Aktivitätsschwankungen gekoppelt waren. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit:

A high resolution record of the Indian summer monsoon (ISM) is generated using a δ18O time series from a stalagmite collected from the Valmiki cave in southern India. This record covers a time span of ~ 1000 years from 15,700 to 14,700 yr BP (before 1950 AD) with an average sampling resolution of ~ 5 years. High amplitude δ18O variation in this record reflects abrupt changes in ISM activity during the last deglaciation and suggest an age for the onset of Termination 1a (T1a) at ~ 14,800 yr BP in the Indian sub-continent. This record shows evidence for strong changes in tropical climate during the last deglaciation. Coincident variability in VSPM4 δ18O with speleothems from southern China during Termination 1a suggests that these caves reflect fluctuations in ISM activity. The variance in δ18O amplitude reveals significant multidecadal variability in ISM activity. Our record reveals intervals of strong monsoon activity during the later phase of Heinrich event 1 (H1) and shows synchronous multidecadal variability between ISM and East Asian monsoon (EAM). Spectral analysis of δ18O time series in VSPM4 reveals solar forcing and strong ocean–atmospheric circulation control on ISM dynamics during the studied time interval.

Im September 2013 war in der Fachzeitschrift Scientific Reports, einem Journal aus der Nature-Familie, der Artikel „Solar forcing of the Indian summer monsoon variability during the Ållerød period“ eines indischen Teams um Anil Gupta erschienen. Das pdf ist im Rahmen des Open Access Konzepts kostenlos herunterladbar. Die Forscher untersuchten anhand einer bestimmten Gruppe von Einzellern, sogenannten Formaminiferen, ebenfalls die Monsungeschichte der späten Eiszeit. Grundlage war ein Sedimentkern aus dem Arabischen Meer. Gupta und Kollegen führten eine Spektralanalyse der dokumentierten Schwankungen durch und entdeckten einen starken Zyklus mit einer Periode von 208 Jahren, der als solarer Suess-de Vries-Zyklus bekannt ist. Die Autoren nehmen einen bedeutenden solaren Einfluss auf das Klima an, der vermutlich Prozesse beinhaltet, die Stratosphäre und Troposphäre miteinander verbinden. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit:

Rapid climatic shifts across the last glacial to Holocene transition are pervasive feature of the North Atlantic as well as low latitude proxy archives. Our decadal to centennial scale record of summer monsoon proxy Globigerina bulloides from rapidly accumulating sediments from Hole 723A, Arabian Sea shows two distinct intervals of weak summer monsoon wind coinciding with cold periods within Ållerød inerstadial of the North Atlantic named here as IACP-A1 and IACP-A2 and dated (within dating uncertainties) at 13.5 and 13.3 calibrated kilo years before the present (cal kyr BP), respectively. Spectral analysis of the Globigerina bulloides time series for the segment 13.6–13.1 kyr (Ållerød period) reveals a strong solar 208-year cycle also known as de Vries or Suess cycle, suggesting that the centennial scale variability in Indian summer monsoon winds during the Ållerød inerstadial was driven by changes in the solar irradiance through stratospheric-tropospheric interactions.

Bereits im Oktober 2012 war im Journal Climate Dynamics eine Arbeit eines chinesischen Teams um Hai Xu von der Chinese Academy of Sciences zur solaren Beeinflussung des Asiatischen Sommermonsuns erschienen. Die Studie basierte auf Baumringen und umfasste die letzten 200 Jahre. Auch hier wurden im Rahmen einer Frequenzanalyse typische Sonnenaktivitätszyklen gefunden, die in den Bereich der Hale- und Gleissberg-Zyklen fallen. Hier die Kurzfassung der Arbeit:

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Neue Arbeit in den Geophysical Research Letters: Klimaentwicklung Venezuelas war in den letzten 800 Jahren an Sonnenaktivitätsschwankungen gekoppelt. Temperatur reagierte mit 40 Jahren Verzug

Im November 2013 erschien in den Geophysical Research Letters die Arbeit „Mechanisms of southern Caribbean SST variability over the last two millennia“ eines US-amerikanischen Forscherteams um Jennifer Wurtzel von der US-amerikanischen Stony Brook University. Die Wissenschaftler untersuchten hierzu Sedimentkerne die vor der Küste Venezuelas gewonnen wurden. Anhand des Magnesium-Kalzium-Verhältnisses rekonstruierten Wurtzel und Kollegen die Temperaturgeschichte des Untersuchungsgebietes für die vergangenen 2000 Jahre. Dabei fanden sie für einen 800 Jahre langen Abschnitt eine gute Korrelation der klimatischen Entwicklung mit den Sonnenaktivitätsschwankungen. Interessanterweise hinkten die Klimaänderungen der solaren Kurve um etwa 40 Jahre hinterher. Die Forscher vermuten, dass die Verzögerung durch die …

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Neue Studie der Universität Michigan: Kaum Veränderungen in der Häufigkeit von Hitzewellen in den USA während der letzten 80 Jahre

Es ist ein beliebtes Ritual: Wenn im Sommer irgendwo auf der Erde Hitzwellen auftreten, ist der vermeintliche Schuldige schnell gefunden: Die Klimakatastrophe. Zwar kann eine einzige Hitzewelle den gefährlichen anthropogenen Klimawandel nicht belegen, heißt es dann, jedoch die Statistik würde letztendlich das CO2 und den Menschen als Schuldige überführen. Aber ist dies wirklich so? Evan Oswald und Richard Rood vom Institute for Atmospheric Oceanic and Space Sciences der University of Michigan haben sich im Rahmen einer neuen Arbeit, die kürzlich im Journal of Applied Meteorology and Climatology erschien, die Hitzewellenstatistik der USA für die letzten 80 Jahre genauer angeschaut. Hierbei werteten …

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Wärmer als je zuvor? Rätselhafte Moosklumpen auf der arktischen Baffininsel führen Forscher aufs Glatteis

Die Sächsische Zeitung meldete am 14. November 2013 eine wahrhaftige Sensation und titelte:

Tauendes Eis gibt uraltes Moos frei

Naja, so richtig spektakulär klingt dies noch nicht. Dies fällt eher in die Kategorie ‚In China fiel ein Sack Reis um‘. Erst beim Weiterlesen des Untertitels und Haupttextes wird einem das ganze Ausmaß der Nachricht jedoch bewusst:

Geowissenschaftler finden am Nordpolarkreis Belege für die Außergewöhnlichkeit der derzeitigen Klimaerwärmung.
In der Region um den Nordpol ist es derzeit so warm wie seit vielen Jahrtausenden nicht mehr. Diesen Schluss legt die Untersuchung von Moosen nahe, die schrumpfende Eismassen auf einer kanadischen Insel freigegeben haben. Amerikanische Forscher haben ermittelt, dass die Pflanzen vor mindestens 44.000 Jahren zum letzten Mal Fotosynthese betrieben und Kohlendioxid aufgenommen haben. Weil die Datierung mit der Radiokohlenstoffmethode nur bis zu einem Alter von etwa 50.000 Jahren brauchbare Werte liefere, könnte der Zeitpunkt auch noch weiter zurückliegen, erläutert Gifford Miller von der Universität von Colorado in Boulder. „Unsere Studie belegt, dass die derzeit zu beobachtende Erwärmung außerhalb jeglicher natürlichen Schwankungsbreite liegt“, berichtet der Geowissenschaftler. „Und dies lässt sich nur auf die erhöhte Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre zurückführen.“

Weiterlesen auf sz-online.de

Eine mutige These: In der Arktis ist es angeblich derzeit so warm wie seit vielen Jahrtausenden nicht mehr – außerhalb der natürlichen Schwankungsbreite. In der offiziellen Pressemitteilung des Institute of Arctic and Alpine Research (INSTAAR) der University of Colorado Boulder vom 24. Oktober 2013 formulieren die Forscher sogar noch härter:

INSTAAR study shows unprecedented warmth in Arctic
The heat is on, at least in the Arctic.
Average summer temperatures in the Eastern Canadian Arctic during the last 100 years are higher now than during any century in the past 44,000 years and perhaps as long ago as 120,000 years, says a new INSTAAR study. The study is the first direct evidence the present warmth in the Eastern Canadian Arctic exceeds the peak warmth there in the Early Holocene, when the amount of the sun’s energy reaching the Northern Hemisphere in summer was roughly 9 percent greater than today, said study leader Gifford Miller.

Die Arktis soll unter einer noch niemals in der Erdgeschichte aufgetretenen Wärme leiden, heißt es im Titel. Im Haupttext schrumpfen die viereinhalb Milliarden Jahre dann auf 44.000 Jahre. Ein reißerischer Titel, der schnell in sich zusammenfällt. Aber auch 44.000 Jahre sind natürlich eine lange Zeit. Das dazugehörige Paper eines Forscherteams um Gifford Miller erschien im November 2013 in den Geophysical Research Letters unter dem ähnlich irreführenden Titel „Unprecedented recent summer warmth in Arctic Canada”. Klotzen statt kleckern.

Zeit für einen Faktencheck: Wie kommen die sechs Autoren zu ihrem Ergebnis, das so ausgezeichnet zur Theorie einer drohenden Klimakatastrophe zu passen scheint? Was haben Sie untersucht und wie verlässlich ist ihre Beweisführung?

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Neue Studie in Nature Geoscience: Nicht CO2 sondern Ozonloch ist Hauptgrund für die Klimaerwärmung im südlichen Afrika

Im südlichen Afrika ist es in den letzten 30 Jahren um ein ganzes Grad wärmer geworden. Schnell war der Schuldige gefunden: Es muss wohl der Mensch gewesen sein, der durch die Nutzung von fossilen Brennstoffen den CO2-Gehalt der Atmosphäre nach oben getrieben hat. Im Oktober 2013 erschien nun im Fachmagazin Nature Geoscience eine neue Studie, die zu einem ganz anderen, überraschenden Ergebnis kommt: Der Großteil der Erwärmung im südlichen Afrika geht nicht auf das CO2 zurück, sondern ist Folge des in den letzten Jahrzehnten über der Antarktis klaffenden Ozonslochs. Die internationale Forschergruppe aus Simbabwe, Japan und Italien um Desmond Manatsa …

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Weltklimarat IPCC in seinem Bericht von 1990: „Es gibt keine überzeugenden Hinweise darauf, dass sich der Meeresspiegelanstieg im 20. Jahrhundert beschleunigt hätte“

Zum Abschluss unserer Schwerpunktserie zum Meeresspiegel wollen wir noch einmal den Kontext in Erinnerung rufen, in dem sich das aktuelle Geschehen abspielt. Im geologischen Maßstab hat der Meeresspiegel in den vergangenen 180 Millionen Jahren etwa die Hälfte der Zeit deutlich höher gelegen als heute (Abbildung 1).

Abbildung 1: Meeresspiegelentwicklung der vergangenen 180 Millionen Jahre. Quelle: David Middleton

 

Betrachtet man nur die Nacheiszeit, also die letzten 12.000 Jahre, dann erkennt man einen rapiden Anstieg in den ersten 8000 Jahren mit Anstiegsraten von mehr als 10 Millimetern pro Jahr, der ab 4000 v. Chr. stark abbremst (Abbildung 2). Der heutige Meeresspiegelanstieg mit 1-3 mm pro Jahr fällt in diese erschlaffende Endphase der nacheiszeitlichen Entwicklung.

 

Abbildung 2: Meeresspiegelentwicklung der vergangenen 14.000 Jahre. Quelle: David Middleton

 

Wir befinden uns heute in einer Warmzeit, die der letzten Eiszeit folgte. Während der Eiszeit waren große Wassermengen in großen Eisschilden gespeichert, die sich bis Norddeutschland vorschoben. Der Meeresspiegel lag entsprechend 120 Meter tiefer als heute. Vor der letzten Eiszeit, der Weichsel-Vereisung, gab es jedoch ebenfalls eine Warmzeit, die Eem-Warmzeit die vor 126.000 Jahren begann und vor 115.000 Jahren endete. Damals lag der Meeresspiegel bis zu 9 m höher als heute – ganz ohne menschliches Zutun. Dieser Wert wurde von mehreren Arbeiten kürzlich erneut bestätigt (Dutton & Lambeck 2012 in Science, Muhs et al. 2012 in Quaternary Research, O’Leary et al. 2013 in Nature Geoscience).

Wir zoomen uns jetzt weiter ein und betrachten die letzten 300 Jahre. Dem allgemeinen Trend ist eine Zyklik aufgeprägt, die dem Rhythmus von Warm- und Kaltphasen folgt. Während der Kleinen Eiszeit vor 300 Jahren wuchsen die Eismassen der Erde an, so dass der Meeresspiegelanstieg stoppte (Abbildung 3). Im Übergang zur Modernen Wärmeperiode begann der Meeresspiegel dann wieder zu steigen – erst langsam, dann schneller, bis um 1920 die volle Geschwindigkeit erreicht wurde. Seit knapp 100 Jahren hat sich an dieser Anstiegsrate nichts geändert. Es ist daher schwer, an dieser Entwicklung einen menschengemachten Einfluss erkennen zu wollen, da der vermehrte anthropogene CO2-Ausstoß erst vor ca. 50 Jahren richtig ins Gewicht fiel.

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