Durchgefallen mit Pauken und Trompeten: Arktische Datenloch-Theorie zur Erwärmungspause in der Fachwelt gescheitert

Bereits seit längerem sucht die Fachwelt händeringend nach Erklärungen zur Erwärmungspause. Am 15. November 2013 erklärte Christopher Schrader in der Süddeutschen Zeitung, die Lösung wäre nun gefunden. Es gäbe nämlich gar keinen Hiatus, es würden nur Messdaten in der Arktis fehlen: Klimawandel ohne Pause Der bisherigen Datenlage zufolge hat sich die Erde in den vergangenen Jahren nicht erwärmt. Doch dieses Bild hängt womöglich mit fehlenden Daten aus der Arktis zusammen. Und dort scheint die Temperatur sogar deutlich stärker zu steigen als im globalen Durchschnitt.[…] Diese [Temperatur-] Messungen haben große Lücken: Insgesamt ein Sechstel der Welt ist nicht abgedeckt. Vor allem …

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Fachvortrag „Ziel und Realität der Energiewende: Gerät der Wirtschaftsstandort Bayern in Gefahr?“ am 12. März 2015 in Buchloe

Am 12. März 2015 findet um 19.30 Uhr im Stadthotel Buchloe (Bahnhofstr. 47, 86807 Buchloe, Telefon: 0 82 41 / 5 06 – 0) ein Fachvortrag mit Diskussion zu folgendem Thema statt: Energie für Bayern, Ziel und Realität der „Energiewende“:  Gerät der Wirtschaftsstandort Bayern in Gefahr? Vortragender: Dipl.-Ing. (FH) Hans W. Häfner Herr Häfner ist u.a. Vorsitzender der AG Energie der Senioren-Union Bayern. Herr Häfner war langjähriger Geschäftsführer der Pfister GmbH in Augsburg und mit dem Anlagenbau für die Brennstoffversorgung von thermischen Großprozessen weltweit tätig. Sein  Fachvortrag soll aufzeigen, ob und wie die „Energiewende“ ökonomisch, technisch, ökologisch und sozial Sinn macht. Im …

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NASA rudert zurück: 2014 war möglicherweise doch nicht das wärmste Jahr der Messgeschichte. Experten: Erwärmungspause setzt sich noch 5, 10 oder 15 Jahre fort

Wie bereits an dieser Stelle berichtet, gab es zu Silvester 2014 bei den Freunden der Klimakatastrophe etwas zu feiern: Seht her, wir haben es Euch doch schon immer gesagt, der Globus kocht! Die FAZ brachte die Jubelmeldung am 14. Januar 2015:

Klimawandel 2014 war das wärmste Jahr seit 1880
Das Jahr 2014 war amerikanischen Regierungsangaben zufolge das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnung 1880. Dazu trug vor allem die Erwärmung der Ozeane bei. Und schon bald könnten die globalen Temperaturen noch erheblich schneller steigen. […] Für Deutschland haben die Meteorologen den Rekord schon vor zwei Wochen gemeldet, jetzt steht er auch weltweit fest: 2014 war das wärmste Jahr seit Beginn der regelmäßigen flächendeckenden Temperaturmessungen im Jahr 1880. Das melden das amerikanische Wetteramt NOAA und die Raumfahrtbehörde Nasa. Die Messungen der Behörden hätten ergeben, dass das vergangene Jahr noch wärmer als der bisherige Spitzenreiter 2010 war.

IPCC-Chef Thomas Stocker war sichtlich erleichtert, wie er am 28. Dezember 2014  über die “Schweiz am Sonntag” mitteilte:

…ich [bin] froh über das Rekordjahr 2014, denn der Begriff «Erwärmungspause» ist nun vom Tisch und wir können uns als informierte Bürger den Fakten zuwenden.

Offenbar haben sich die IPCC-Anhänger jedoch zu früh gefreut. Kleinlaut gab NASA’s Leiter des GISS-Temperatursystems Gavin Schmidt am 18. Januar 2015 zu, dass der Rekord keineswegs gesichert ist. Man sei sich nur zu 38% sicher, dass es zum Rekord gekommen ist. Aus statistischer Sicht sei es wahrscheinlicher – nämlich zu 62% – dass es keinen neuen globalen Temperaturrekord 2014 gegeben hat.  Schmidt hatte doch glatt vergessen, diese „kleine Einschränkung“ in der ursprünglichen NASA/NOAA-Pressemitteilung am 16. Januar 2015 zu erwähnen…

Das Britische MetOffice formulierte hingegen von vorneherein viel vorsichtiger. In einer Pressemitteilung vom 26. Januar 2015 schrieb der Britische Wetterdienst:

The HadCRUT4 dataset (compiled by the Met Office and the University of East Anglia’s Climatic Research Unit) shows last year was 0.56C (±0.1C) above the long-term (1961-1990) average. Nominally this ranks 2014 as the joint warmest year in the record, tied with 2010, but the uncertainty ranges mean it’s not possible to definitively say which of several recent years was the warmest.

Für solche Feinheiten hatte die FAZ leider keinen Platz in ihrem Beitrag. Und die wirklich interessante Nachricht verschweigt die Zeitung doch glatt: Die Erwärmungspause geht nun in ihr 18. Jahr! Das Handelsblatt hat die Realität hingegen erkannt und berichtete am 18. Januar 2015 über den Hiatus offensiv:

Klimawandel: Warum die Erderwärmung Pause macht
Seit einigen Jahren beobachten Forscher, dass sich die Erde weniger stark erwärmt als von Klimamodellen vorhergesagt. Ist der Klimawandel damit also abgesagt?

Die unerwartet weiter andauernde Erwärmungspause wird auch von den Temperaturexperten des BEST-Projekts der University of California in Berkely als wichtige Botschaft hervorgehoben. Die Forscher stellen klar, dass es bei solch geringen Temperaturunterschieden statistisch gar nicht möglich ist, einen Spitzenreiter einwandfrei zu bestimmen. Im BEST-Newsletter vom 14. Januar 2015 schreiben die Forscher:

Numerically, our best estimate for the global temperature of 2014 puts it slightly above (by 0.01 C) that of the next warmest year (2010) but by much less than the margin of uncertainty (0.05 C). Therefore it is impossible to conclude from our analysis which of 2014, 2010, or 2005 was actually the warmest year. The margin of uncertainty we achieved was remarkably small (0.05 C with 95% confidence). This was achieved, in part, by the inclusion of data from over 30,000 temperature stations, and by the use of optimized statistical methods. Even so, the highest year could not be distinguished. That is, of course, an indication that the Earth s average temperature for the last decade has changed very little. Note that the ten warmest years all occur since 1998.

Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) war zunächst ähnlich forsch vorgesprescht wie die FAZ und hatte der Öffentlichkeit alle Zweifel am Temperaturrekord 2014 bewusst verschwiegen. Nach einer Protestwelle entschied sich AP jedoch dazu, die Trickserei offen einzugestehen und reichte am 23. Januar 2015 eine Zusatzerklärung nach, in der die Unsicherheit zugegeben wird:

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Willkommen im Karneval: Musik und Schneemänner gegen den Klimawandel

Indien will nun beim Klimaschutz aktiv mitarbeiten, sicherte Premierminister Modi dem US-amerikanischen Präsidenten Obama bei einem kürzlichen Besuch zu. Als Obama dann längt wieder auf dem Weg nach Hause war, räumte Modi dann aber doch schließlich ein, Indien wolle an seinen Plänen festhalten, die Anzahl der Kohlekraftwerke im Land in der mittleren Zukunft zu verdoppeln. Inwieweit das Klima davon profitieren wird, ist noch unklar. Die Hindustan Times berichtete am 27. Januar 2015 zudem über die Hintergründe, weshalb die Klimagespräche Indiens mit den USA letztendlich scheiterten: India’s resistance to accept a peak year for emissions was a prime reason why US …

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Die Sonne im Januar 2015 und atlantische Prognosen

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Die Sonne erreichte im Vormonat eine SSN (SunSpotNumber) von 67,0 und war damit wiederum unterdurchschnittlich aktiv: Sie erreichte 85% des in diesem Zyklusmonat üblichen.

Abb. 1: Die mittlere Aktivität der Sonne (blau) seit dem ersten systematisch beobachtetem Zyklus und die aktuelle (der 24. Zyklus, rot) sowie dem bisher relativ ähnlichem Zyklus 1 vor ca. 260 Jahren.

 

An der roten Kurve könnte man ablesen, dass das Fleckenmaximum nun endgültig vorbei ist. So einfach war das bisher nicht zu identifizieren, denn statt eines relativ üblichen markanten Maximums (vgl. die Mittelwertkurve in Abb. 1) gab es zwei Spitzen und eine deutliche Delle. Gewissheit statt visuellem Schätzen bringt die Beobachtung der polaren magnetischen Felder der Sonne. Wir hatten darüber vor Jahresfrist ausführlicher berichtet. Kurz gesagt haben die polaren Felder beim Maximum der Sonnenflecken einen Nulldurchgang, sie wechseln beide die Vorzeichen. Die Differenz nordpolare Felder minus südpolare Felder wird ebenfalls null, allerdings kann das mehrfach geschehen, wenn die Felder nicht gleichzeitig reversieren, was oft der Fall ist. In diesem Zyklus war das Oszillieren um die Nulllinie jedoch schon recht heftig:

Abb.2: Die Differenz der polaren Felder der Sonne, Quelle: leif.org.

 

Zum  ersten Mal wurde „Null“ im Herbst  2012 getestet, später  im Frühsommer 2013 und nochmals Anfang 2014. Das Maximum zog sich über 15 Monate hin, nun scheint der Kurs jedoch deutlich von Null weg zu führen und das Maximum  vorbei zu sein. Der Monat mit der höchsten Aktivität war Nummer 63 des Zyklus, der Februar 2014 mit SSN= 102,8. Im langjährigem Mittel ist es der mit der Nummer 40, also nahezu 2 Jahre früher mit SSN=122. Wir sehen gegenwärtig einen sehr ungewöhnlich schwachen Zyklus mit verspätetem Beginn und Maximum. Was ebenfalls auffällt: Die polaren Felder bauen sich nur sehr zögerlich auf, besonders der solare Nordpol dümpelt nach wie vor um  Null. Ob das ein Fingerzeig auf einen noch viel schwächeren Folgezyklus ist? Noch kann man sich nicht festlegen, in ein paar Jahren jedoch gewiss. Der Vergleich der Zyklen untereinander:

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Neue Studie im Fachblatt Geology findet engen Zusammenhang zwischen Temperaturentwicklung und Sonnenaktivität während der letzten 4000 Jahre im Nordatlantik

Im Jahre 2001 veröffentlichte der US-amerikanische Klimaforscher Gerard Bond zusammen mit Kollegen im Fachblatt Science eine Arbeit, deren Bedeutung lange unterschätzt wurde. Die Wissenschaftler hatten Sedimentkerne aus dem Nordatlantik analysiert und herausgefunden, dass sich das Klima während der vergangenen 10.000 Jahre zyklisch im Millenniumstakt verändert hat. Hierzu gehört auch die Zykik der Römischen, Mittelalterlichen und Modernen Wärmephasen. Als Antrieb der Klimaschwankungen identifizierte die Bond-Gruppe solare Aktivitätsschwankungen. In unserem Buch „Die kalte Sonne“ sind wir ausführlich auf die Entdeckung eingegangen.

Natürlich passte Anhängern der menschengemachten Klimakatastrophe dieses Modell überhaupt nicht. Leider verstarb Gerard Bond viel zu früh 2005, so dass seine Forschungen ein jähes Ende nahmen. Lange wurde die Science-Studie ignoriert. Feinde der solar-bedingten Klimavariabilität versuchten zwischenzeitlich sogar, die Ergebnisse von Bond anzuzweifeln. Allerdings fanden andere Forscher eine Vielzahl von ähnlichen Fallbeispielen aus den unterschiedlichsten Teilen der Erde, bei denen die Sonne den Millenniums-Takt für die Klimarhythmik angab.

In der Februar-2015-Ausgabe des angesehenen Fachblatts Geology erschien nun eine Studie, die das Bond-Resultat von 2001 weitgehend bestätigt. Eine internationale Forschergruppe um Hui Jiang vom State Key Laboratory of Estuarine and Coastal Research in Shanghai rekonstruierte mithilfe Kieselalgen aus einem Tiefseebohrkern nördlich von Island die Temperaturentwicklung der vergangenen 9300 Jahre. Dabei fanden sie eine enge Beziehung zwischen den Klimaschwankungen und der Sonnenaktivität, insbesondere für die letzten 4000 Jahre. Maßgeblich beteiligt an der Studie war auch Raimund Muscheler von der schwedischen Lund Universität, der bereits zum Bond-Team der Publikation von 2001 zählte.

Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit:

Solar forcing of Holocene summer sea-surface temperatures in the northern North Atlantic
Mounting evidence from proxy records suggests that variations in solar activity have played a significant role in triggering past climate changes. However, the mechanisms for sun-climate links remain a topic of debate. Here we present a high-resolution summer sea-surface temperature (SST) record covering the past 9300 yr from a site located at the present-day boundary between polar and Atlantic surface-water masses. The record is age constrained via the identification of 15 independently dated tephra markers from terrestrial archives, circumventing marine reservoir age variability problems. Our results indicate a close link between solar activity and SSTs in the northern North Atlantic during the past 4000 yr; they suggest that the climate system in this area is more susceptible to the influence of solar variations during cool periods with less vigorous ocean circulation. Furthermore, the high-resolution SST record indicates that climate in the North Atlantic regions follows solar activity variations on multidecadal to centennial time scales.

 

Abbildung 1: Vergleich zwischen Temperaturschwankungen des untersuchten isländischen Kerns (blau) und der Sonnenaktivität (rot). Insbesondere für die letzten 4000 Jahre ist eine gute Korrelation erkennbar. Abbildung aus Jiang et al. 2015.

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Die Universität Aarhus gab zum Paper am 27. Februar 2015  die folgende Pressemitteilung heraus:

The sun has more impact on the climate in cool periods

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Um Antwort wird gebeten: Alfred-Wegener-Institut erläutert Kriterien zur Themenauswahl seiner Pressemitteilungen

Vor wenigen Tagen (am 5. Februar 2015) besprachen wir an dieser Stelle eine Pressemitteilung des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts („Wärmer oder kälter? AWI-Studie zur Klimageschichte Sibiriens der letzten 7000 Jahre gibt Rätsel auf„). Unter anderem wunderten wir uns, weshalb gerade diese Studie groß für die Medien aufbereitet wurde, wo doch eine Reihe von anderen interessanten Arbeiten aus dem gleichen Hause unberücksichtigt geblieben war. Es schien fast so, als wenn vor allem IPCC-konforme Themen zum Zuge kämen und unbequeme Ergebnisse viel zu oft unberücksichtigt blieben.

Wir wollten es genauer wissen und schrieben im Rahmen unserer Reihe „Um Antwort wird gebeten“ an die Pressestelle des AWI. Im Gegensatz zu früheren Adressaten, beschäftigte sich das AWI erfreulicherweise mit unserer Anfrage und antwortete schon einige Tage später. Im Folgenden der Schriftwechsel im Original:

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DIE FRAGE:

Von: Sebastian Lüning
An: Sina Löschke, AWI, Abteilung Kommunikation und Medien

Datum: 5.2.2015

Sehr geehrte Frau Löschke,

Mit Interesse habe ich Ihre Pressemitteilung „Winter in sibirischen Permafrostregionen werden seit Jahrtausenden wärmer“ gelesen. Die Erforschung des Holozän-Klimas ist eine wichtige Aufgabe, die für den Kontext der aktuellen Klimaveränderungen unverzichtbar ist. Mich wundert allerdings etwas, dass einige andere Arbeiten aus Ihrem Hause medial unberücksichtigt blieben:

–Dr. Hanno Meyer hatte im September 2014 im Fachblatt Global and Planetary Change eine Studie zu Kamschatka publiziert und für die vergangenen 5000 Jahren einen langfristigen Abkühlungstrend gefunden.

–Bereits im Mai 2013 waren erste Ergebnisse zum Kamschatka-Projekt in den Quaternary Science Reviews veröffentlicht worden.

–Im September 2013 erschien in Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology  eine AWI-Studie eines Forscherteams um Juliane Klemm. Die Studie fand, dass sich die heutigen Sommertemperaturen in der sibirischen Arktis kaum von denen der letzten Jahrtausende unterscheiden.

Ich habe ein wenig in Ihrem Pressemitteilungsarchiv gesucht, habe aber keine Meldungen über diese höchstinteressanten Studien gefunden. Mich würde interessieren, nach welchen Kriterien Sie hier Studien für Pressemitteilungen auswählen. Es ist klar, dass bei einem großen Institut wie dem Ihrigen nicht über jede Studie berichtet werden kann. Jedoch kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass hier vor allem Projektergebnisse zum Zuge kommen, die mit dem dramatischen IPCC-Konzept konform gehen, während relativierende Studien zur natürlichen Klimadynamik weitgehend ignoriert werden.

Wir würden gerne Ihre Antwort in unserem Blog bekanntgeben, wo wir Ihre Pressemitteilung zum sibirischen Permafrost heute (5.2.2015) diskutiert haben.

http://www.kaltesonne.de/warmer-oder-kalter-awi-studie-zur-klimageschichte-sibiriens-der-letzten-7000-jahre-gibt-ratsel-auf/

Mit freundlichen Grüßen

Dr. habil. Sebastian Lüning

Geologe

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DIE ANTWORT:

Von: Sina Löschke, AWI, Abteilung Kommunikation und Medien
An: Sebastian Lüning

Datum: 10.2.2015

Sehr geehrter Herr Lüning,

Vielen Dank für Ihre E-Mail und Ihr Interesse an unserer Forschung. Sie haben uns gefragt, nach welchen Kriterien wir Themen für eine AWI-Pressemeldung auswählen. Diese Frage möchte ich Ihnen im Folgenden sehr gern beantworten.

Eine Pressemitteilung schreiben wir immer dann, wenn das Thema der Veröffentlichung oder deren News die klassischen Nachrichtenfaktoren erfüllt. Das bedeutet also, wenn es unseren Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen gelingt, in ihren Studien/Publikationen Ergebnisse zu präsentieren, die:

  • neu oder einmalig und von großem öffentlichen Interesse sind;
  • den aktuellen Stand des Wissens maßgeblich vorantreiben und/oder methodisch-technologischen Fortschritt mit sich bringen oder
  • altbekanntes Wissen aus einer neuen Perspektive betrachten oder Methoden infrage stellen.

 

In Bezug auf unsere Pressemeldung zum Nature-Geoscience-Paper von Hanno Meyer und Kollegen waren diese Kriterien vollends erfüllt. Doch lassen Sie mich an dieser Stelle thematisch noch etwas ausholen:

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Neuer Klimawandel-Topberater des UN-Generalsekretärs kommt vom WWF

Der Weltklimarat IPCC wurde 1988 von der UNO sowie der Weltmeteorologie-Behörde (WMO) ins Leben gerufen. Aufgabe sollte ursprünglich die unparteiische Aufarbeitung der Klimaliteratur sein. Allerdings „vergaß“ der IPCC schnell seine ihm zugedachte Schiedsrichtertätigkeit und entwickelte sich zu einem Sprachrohr und Druckinstrument des Klimaalarms. Vor einigen Jahren deckte die kanadische Journalistin Donna Laframboise in diesem Zusammenhang eine enge Verflechtung des IPCC mit Umweltaktivistenorganisationen wie etwa dem WWF auf.

Am 17. Januar 2015 gab es nun eine weitere Episode in dieser wenig ruhmvollen Zusammenarbeit zu bestaunen. Bild Online berichtete:

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den ungarischen Umweltexperten Janos Pasztor zu seinem Topberater für Klimawandel ernannt
[…] Pasztor hat derzeit einen ranghohen Posten bei der Organisation World Wildlife Fund International inne. Von 2011 bis 2012 war er Mitglied eines UN-Gremiums zum Thema globale Nachhaltigkeit. Zudem war der Ungar schon für das UN-Umweltprogramm tätig und wirkte an der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen mit.

Die Verbandelung von WWF und UNO geht also in die nächste Runde. Und man macht sich nicht einmal die Mühe, die fragwürdige Zusammenarbeit zu verstecken. Wie kann bei einer solchen personellen Besetzung die wissenschaftliche Unabhängigkeit der UNO in der wichtigen Klimafrage garantiert werden? Wie können Interessenskonflikte ausgeschlossen werden?

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Der belgische Klimaforscher Jean-Pascal van Ypersele hat derzeit den Vizevorsitz beim IPCC inne. Nun bewarb er sich auf den Präsidentschaften-Posten. Eine Reihe von internationalen Wissenschaftlern hat sich nun an die Belgische Regierung gewandt, damit sie die Kandidatur noch einmal kritisch überprüfen. In einem Brief vom 12. Januar 2015 beklagen sich die Forscher darüber, dass van Ypersele den Dialog mit Andersdenkenden verweigert, klimaskeptische Veranstaltungen verhindert und Klimarealisten abschätzig betitelt habe. Den vollen Wortlaut des Schreibens gibt es auf Occam’s razor.

We, the undersigned who are authors of the book “Climate: 15 truths/Climat: 15 Verites qui derangent,” along with a number of associated researchers, hereby make a formal request of the Belgian federal government to review the previous government’s support of Prof. van Ypersele for the presidency of the Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), who is now an official candidate for this position. (www.elic.ucl.ac.be/modx/elic/index.php?Id+951 )

We ask this in consideration of the following evidence of what we believe to be a lack of impartiality and intent to interfere in free scientific inquiry and freedom of speech on the part of van Ypersele as evident in the following instances:

1)    Refusal to engage in civil debate; public dismissal and denigration of esteemed scientific colleagues: Prof. van Ypersele systematically refuses to debate relevant climate change issues, whether at a scientific or policy level (http://www.rtbf.e/info/emissions/article_l-evolution-climatique-un-debat-scientifique-ou-religieux?id+8100968)

2)    Use of pejorative terminology against qualified expert critics of the IPCC: Prof. van Ypersele calls critics of the IPCC as ‘negationists’ – a pejorative term used for Holocaust deniers (http://www.uclouvain.be/46803.html  )

3)    Intervention to block freedom of speech and free scientific/academic inquiry at a university level: Prof. van Ypersele intervened to block a scientific conference at the Universitaire Stichting (Brussels) which would have included internationally recognized experts such as Prof. Fred S. Singer (University of Virginia, USA, former project leader of NASA for the atmospheric satellite temperature measurement) and Prof. Claes-Goran Johnson (Royal Polytechnic School, University of Stockholm, specialist in atmospheric turbulence and thermodynamics); these like thousands of others have valid scientific criticisms of the IPCC’s official position;

4)    Escalation of public bullying through inflammatory language against scientists and critics: Prof. van Ypersele is a member of the George Lemaitre Centre for Earth and Climate Research (TECLIM – Universite Catholique de Louvain), an organization that designates critics of the IPCC as guilty of “crimes against humanity” – a term typically reserved for war criminals (http://www.elic.ucl.ac.be/modx/elic/index.php?id=315);

5)    Party to an organization and on-line petition (since removed) attempting to impose disciplinary action on a university colleague who engaged in free academic inquiry that criticized the IPCC official position: Prof. van Ypersele is a member of the George Lemaitre Centre for Earth and Climate Research (TECLIM – Universite Catholique de Louvain) that requested that university authorities impose disciplinary sanctions against his colleague.

6)    Evidence of bias/lack of impartiality: While already party to the IPCC organization, in 2004, Prof. van Ypersele worked for the powerful environmental non-governmental organization (ENGO) Greenpeace and wrote a report on their behalf “Impact of climate change in Belgium.” The report featured a catastrophic science-fiction scenario as its introduction, inappropriate in an allegedly-scientific document.  Greenpeace has recently been identified by India as posing a threat to national security for its efforts to shut down economic development and any use of fossil fuels; Greenpeace in Europe has demanded an exit from fossil fuel use and from nuclear energy and advocates for political ideologies that would bankrupt the Social Security and pension system of Belgium.

7)    Invokes claims of a ‘scientific consensus’ which does not exist:

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2014 erneut mit weniger Schäden durch Extremwetter. MunichRe trotzig: „Niemand sollte sich in Sicherheit wiegen“

Unerwartete Schlagzeile am 7. Januar 2015 in der Frankfurter Rundschau:

Wetterextreme: Weniger Schäden durch Naturkatastrophen

Da hatte man uns jahrelang Angst eingejagt, der Klimawandel würde das Extremwetter zum Überkochen bringen, und jetzt so etwas. Das gefiel der Munich Re natürlich überhaupt nicht. Nun war guter Rat teuer. Sozusagen in flagranti erwischt. Der Rückversicherer kramte daraufhin eine uralte Verteidigungstaktik aus der Ecke und behauptete kurzerhand, ohne rot zu werden: Es ist nicht so wie es jetzt vielleicht aussieht! Ihr lieben Kunden, fürchtet Euch sehr, niemand sollte sich in Sicherheit wiegen! Kauft auf jeden Fall weiter unsere Versicherungen! In der Frankfurter Rundschau liest sich das so:

Der Trend könnte zu falschen Schlüssen verführen: Zum dritten Mal in Folge ist 2014 ein Jahr bei Naturkatastrophen glimpflich verlaufen, bilanziert die Munich Re. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Schadenssumme gesunken. Trotzdem warnt der Münchner Assekuranzriese: Niemand sollte sich in Sicherheit wiegen.

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Die Erderwärmung ist im Jahr 1998 ins Stocken geraten und bewegt sich seit nunmehr 16 Jahren auf einem Temperaturplateau. Die große Frage ist natürlich, wann es mit der angedrohten Erwärmung denn nun eigentlich weitergeht. Die US-amerikanische Klimawissenschaftlerin Judith Curry schrieb nun im Rahmen eines Jahresrückblicks in ihrem Blog, sie gehe von einer Fortsetzung der Erwärmungspause für mindestens weitere 10 Jahre aus:

I expect the hiatus to continue at last another decade, but won’t pretend to predict year to year variations.  

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IPCC-Berichts-Chef Thomas Stocker hat irgendwie nicht mitbekommen, dass der „neue Rekord“ nur wenige Hundertstel Grad Vorsprung hat und das Temperaturplateau noch in keinster Weise in statistisch signifikanter Weise verlassen hat. In einem Text für die „Schweiz am Sonntag“ am 28. Dezember 2014 machte er sich ziemlich lächerlich und outete sich wieder einmal unmissverständlich als politischer Aktivist. Ein seriöser und objektiver Wissenschaftler könnte den fragwürdigen „Wärmerekord“ von 2014 nämlich niemals als einen ausreichenden Beleg für ein „Ende der Erwärmungspause“ heranziehen. Thomas Stocker schreibt:

Nachdem gewiefte Lobbyisten jahrelang mit der sogenannten Erwärmungspause Zweifel am menschgemachten Klimawandel verbreitet haben, erleben wir 2014 das wärmste Jahr seit den Aufzeichnungen. Aber eben, ein einzelnes Jahr allein genügt nicht, um verlässliche Aussagen zu machen. Dazu braucht es nämlich viele Jahrzehnte von genauen und weltweiten Messungen. Diese zeigen klar: Die globale Lufttemperatur ist seit 1880 angestiegen, der Weltozean hat sich bis auf 2000 Meter Tiefe erwärmt, und die Gletscher, Grönland und die Antarktis schmelzen rasant ab und verursachen mehr als die Hälfte des gegenwärtigen Anstiegs des Meeresspiegels. Genau so, wie das die Klimaforscher bereits 1990 im ersten Bericht des UNO-Weltklimarats (IPCC) abgeschätzt haben. Trotzdem bin ich froh über das Rekordjahr 2014, denn der Begriff «Erwärmungspause» ist nun vom Tisch und wir können uns als informierte Bürger den Fakten zuwenden.

Ist es nicht hübsch, wie Stocker hier an die „informierten Bürger“ appelliert, während er gleichzeitig Desinformationen über die Relevanz des angeblichen Wärmerekords von 2014 streut? Ganz nebenbei: Der Temperaturanstieg nach 1880 entspricht der Wiedererwärmung nach der Kleinen Eiszeit, vom Trend her ganz und gar ein zu erwartender Prozess. Stocker betreibt Schwarz-Weiß-Malerei, dabei sollte er lieber wissenschaftlicher argumentieren und die quantitative Aufteilung der natürlichen und anthropogenen Beiträge an der Erwärmung ansprechen.

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Im Schweizerischen Solothurn trägt man Trauer. Das Jahr 2014 ist NICHT das heißeste der Messgeschichte. Die Goldmedaille wurde quasi in letzter Sekunde noch verschenkt, wie das Oltner Tagblatt am 7. Januar 2015 meldete:

Ja, ohne das erste «Winterchen» seit Ende Februar 2013, dem Wintereinbruch am 27. Dezember, wäre das Jahr 2014 wohl das wärmste seit Beginn unserer Aufzeichnungen 1999 geworden. So aber hält das Jahr 2000 mit einem Jahresmittel von 11,3 Grad weiterhin die Spitze vor dem letzten Jahr, das mit ebenfalls sehr warmen 11,2 und damit gut einem Grad zu warm geendet hat.

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Der Klimawandel und seine Folgen ergreifen immer weitere Bereiche. Mittlerweile kann man sich in Freiburg sogar klimaneutral die Haare richten lassen:

 

Was kommt als Nächstes? Vielleicht klimaneutrale Beerdigungen? Leichen werden nicht mehr eingeäschert, sondern als CO2-Speicher tief im Boden verbuddelt?

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Der bekannte Klimaaktivist Stephan Lewandowsky veröffentlichte 2013 zusammen mit zwei Kollegen einen Artikel, in dem er im Rahmen einer statistischen Analyse zu zeigen suchte, dass überdurchschnittliche viele Klimaskpektiker auch die US-Mondlandung für eine Fälschung halten. Bei näherem Hinsehen erwies sich dies jedoch als Ente. Nun hat sich José Duarte einmal mit etwas Abstand die Originaldatenbasis von Lewandoskys Befragungen angeschaut und staunte nicht schlecht als er darin einen 32,757-Jahre alten Interviewpartner gelistet fand. Lesen sie die ganze Geschichte in Duartes Blog:

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Klima-Ängste: Der Glaube an eine Klimakatastrophe

Von Dr. D. E. Koelle Wie ist es möglich, dass viele Menschen fest an eine Klimakatastrophe glauben und diesen Glauben auch noch aggressiv verteidigen? Bis hin zur Forderung nach der Todesstrafe für „Ungläubige“. Der Glaube an eine „katastrophale Klima-Erwärmung“, wie sie uns seit 20 Jahren immer wieder angekündigt wird, ist bei vielen Menschen zur Religion oder einem Religionsersatz geworden. Über Glauben lässt sich bekanntlich nicht streiten und der Versuch einer sachlichen Diskussion über dieses Thema endet immer im Nichts. Kritik an Glaubensinhalten können Gläubige nicht ertragen. Widersprüchliche Fakten, wie die fehlende Klimaerwärmung in den letzten 18 Jahren, werden schlicht ignoriert …

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Ihn schickt der Himmel: Ab jetzt kümmert sich der Papst persönlich um den Klimawandel

Die Sonnenaktivität hat nach Ansicht des IPCC nahezu keine Auswirkungen auf die Klimaentwicklung. Da überrascht es schon ein wenig, dass die Sonne offenbar einen maßgeblichen Einfluss auf die Lebenserwartung des Menschen ausübt, wie Spiegel Online am 7. Januar 2015 meldete:

Studie aus Norwegen: Entscheiden Sonnenflecken, wie alt wir werden?
Wer in einer Phase hoher Sonnenaktivität zur Welt kam, starb bis zu fünf Jahre früher – das zeigen historische Daten aus Norwegen. Forscher erklären das Phänomen mit verstärkter UV-Strahlung […]. Die Wissenschaftler haben Aufzeichnungen norwegischer Kirchenarchive ausgewertet und dabei festgestellt, dass eine Geburt während einer aktiven Phase des Sonnenzyklus statistisch mit einer um fünf Jahre verringerten Lebenserwartung einherging. Eine mögliche Erklärung dafür sei die verstärkte Schädigung von Folsäure (Vitamin B) und DNA im Körper durch die erhöhte Strahlung, schreiben Skjærvø und ihre Kollegen im Fachblatt „Proceedings B“ der Royal Society.

Ganzen Artikel auf Spiegel Online lesen.

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In der Neuen Zürcher Zeitung erschien am 8. Januar 2015 ein Gastkommmentar von Dietrich Böcker und Dietrich Welte zur deutschen Energiewende:

Die deutsche Energiewende steckt in der Sackgasse
Sowohl was die Kosten als auch was den Klimaschutz betrifft, sind die Resultate des Umbaus des deutschen Energiesystems enttäuschend.
Heute wird in Deutschland rund ein Viertel des Stroms regenerativ erzeugt. Aber dies ist nur vordergründig eine Erfolgsmeldung. Der Haushaltsstrom ist 46 Prozent teurer als der EU-Durchschnitt. Industriestrom liegt um 18 Prozent darüber und ist etwa doppelt so teuer wie in den USA. Die CO2-Senkungs-Ziele für 2020 werden nicht erreicht. Die Energiewende ist nur eine Stromwende, denn der 25-Prozent-Anteil des regenerativ erzeugten Stroms macht am deutschen Gesamtenergiebedarf nur 8 Prozent aus. Die Energiewende befindet sich wegen hoher Kosten und geringer Wirkungsbreite in einer Sackgasse. Auch die Bilanz der Klimaschutzanstrengungen fällt negativ aus: Während Deutschland seit 1990 die CO2-Emissionen um 0,2 Milliarden Tonnen gesenkt hat, verzeichnete China eine Steigerung um das Dreissigfache. Weltweit sind die CO2-Emissionen sogar um 11 Milliarden Tonnen, also um das Fünfzigfache, gestiegen. Zahlreiche EU-Länder haben ihre Emissionen gesteigert, die deutschen Anstrengungen finden keine Nachahmung: Die deutsche «Vorreiterrolle» ist eine politisch bedingte Wahrnehmungsstörung.

Weiterlesen in der Neuen Zürcher Zeitung

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Interessantes Interview in der Augsburger Allgemeinen vom 9. Januar 2015:

Meteorologe findet Diskussion um Klimaschutz lächerlich

Der Meteorologe Klaus Hager aus dem Lechfeld findet die Diskussion um Klimawandel und Klimaschutz lächerlich. Der Mensch habe darauf kaum einen Einfluss, sagt er.

AA: Herr Hager, wir erleben derzeit wieder einen Winter, der – mit Ausnahme der Woche nach Weihnachten – nicht so recht einer ist. Kann das als eine Folge des Klimawandels gewertet werden?

Hager: Mit dem Schlagwort „Klimawandel“ ist man heutzutage schnell bei der Hand. Nur mit der Realität haben diese Annahmen nichts zu tun. Beispielhaft möchte ich, wenn Sie den Winter ansprechen, die Region Augsburg beleuchten. In einer Zeitreihe von über 60 Jahren beträgt die gemittelte Temperatur in den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar minus 0,2 Grad Celsius. In der Aufreihung der Jahre ist irgendeine Regelmäßigkeit – etwa, dass es in den vergangenen Jahren immer wärmer geworden wäre – nicht zu erkennen. Für die vergangenen zehn Winter gilt: Drei lagen mit den Temperaturen über dem Mittelwert. Aber sechs lagen darunter. Und einer bildet ziemlich genau die Durchschnittstemperatur ab. Ich könnte auch andere Größen hernehmen wie das absolute Temperaturminimum, das vor 20 Jahren mit minus 27,1 Grad erreicht wurde. In den Jahren davor und danach lagen die Temperaturen mehr oder weniger deutlich darüber. Es ist ein richtiger Zickzack-Kurs, der keine Gesetzmäßigkeit erkennen lässt.

Weiterlesen in der Augsburger Allgemeinen. Mit Dank an Notrickszone.com für den Hinweis.

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Der Klimawandel beschleunigt sich von Jahr zu Jahr und droht die Erde ins Verderben zu stürzen. Uns bleiben nur noch wenige Jahre, um einen radikalen Kurswechsel einzuleiten, ansonsten droht uns allen der sichere Tod. Schon lange fragen wir uns, wer in dieser schwierigen Situation die Führung übernehmen könnte. Zunächst einmal würde sich Supermann anbieten. Nach langen Verhandlungen hat er jetzt jedoch abgesagt. Möglicherweise hat Supermann nach mittlerweile 16 Jahren Erwärmungspause den Braten gerochen und will sich nicht vor den dubiosen Klimakarren spannen lassen. Als Ersatzkandidat kam Ende letzten Jahres daher schnell der Papst ins Gespräch. Er bat sich jedoch etwas Bedenkzeit aus. Zum Jahreswechsel kam dann seine Entscheidung. Über dem Vatikan stieg weißer Rauch auf: Er macht es! Die frohe Kunde erreichte uns am 3. Januar 2015 über die Internetplattform Solarify – das Informationsportal für Erneuerbare Energien, Klimawandel und Energiewende von Agentur Zukunft und Max-Planck-Gesellschaft:

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Weshalb steigt die globale Weizenernte immer weiter an, obwohl der Weizen doch angeblich vom Klimawandel bedroht ist?

Die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben ein regionales Klimainformationssystem namens ReKIS eingerichtet, in dem es freien Zugang zu Klimadaten der Region geben soll, wie nnz-online.de am 29. Dezember 2014 meldete:

„ReKIS ist das erste länderübergreifende Klimainformationssystem in Deutschland und ein gelungenes Beispiel für eine erfolgreiche Länderkooperation. Denn die Fragen und Probleme des Klimawandels in Mitteldeutschland lassen sich nur gemeinsam lösen. Eine belastbare Datenbasis ist notwendige Grundlage für die Bewertung des Erfolges von Klimaschutzmaßnahmen, von Energieeffizienz bis hin zum klimafreundlichen Nahverkehr“, so Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund. Mit dem Regionalen Klimainformationssystem ReKIS stellen die drei Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen seit Januar 2012 ein interaktives Internetangebot bereit. Es bietet gemessene Daten unter anderem zu Niederschlägen, Temperaturen und Sonnenscheindauer, die sich in Karten, Grafiken und Analysen für Regionen und sogar kleinräumig aufbereiten lassen.

Ganzen Artikel auf nnz-online.de lesen.

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Top Agrar Online schockte zu Jahresende am 29. Dezember 2014 mit einer schlimmen Nachricht:

Klimawandel sorgt für Ertragseinbußen bei Weizen
Der Klimawandel gefährdet weltweit die Weizenerträge. Nach Berechnungen eines internationalen Forscherteams unter Beteiligung der Universität Bonn verringert jedes zusätzliche Grad Celsius die Weizenproduktion im Schnitt um 6 %. Weltweit bedeutet das Ertragseinbußen im Umfang von 42 Mio t.

Weiterlesen bei Top Agrar Online

Das hört sich dramatisch an. Wie ist dem Weizen die Erwärmung der letzten 150 Jahre um fast ein Grad bekommen? Dazu schauen wir auf die Produktionsstatistik der letzten 50 Jahre (Abbildung 1). Von Klimakrise ist dort nichts zu spüren. Im Gegenteil, die Produktion steigt und steigt und steigt… Der behauptete klimatische Weltuntergang für den Weizen muss wohl ausfallen.

Abbildung: Weizenproduktion (hellrot, oben) laut FAO-Zahlen. Graphik: Worldwatch Institute.

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Kürzlich landeten 1700 Privatjets in Davos und brachten Heerscharen von VIPs, die auf dem dortigen Weltwirtschaftsforum unter anderem den Klimawandel diskutierten. Wichtigstes Resultat im Kampf gegen die Klimaerwärmung: Zum nächsten Treffen wollen sich die wichtigen Herrschaften gegenseitig Mitfluggelegenheit anbieten, um die Anzahl der Jets auf eine klimaerträglichere Zahl von 1200 zu reduzieren. Bis 2030 sollen die Flüge dann schrittweise bis auf Null verringert werden. Wissenschaftler gehen nämlich derzeit davon aus, dass die aktuelle Erwärmungspause bis in die 30er Jahre des 21. Jahrhunderts andauern wird, so dass sich der Klimakonferenzzirkus bis dahin wohl erledigt haben wird.

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Interessanter Artikel des ehemaligen IPCC-Autors Richard Tol am 10. Dezember 2014 auf The American Interest:

Hot Stuff, Cold Logic

Politically correct climate change orthodoxy has completely destroyed our ability to think rationally about the environment.

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Um Antwort wird gebeten: Kalte-Sonne-Redaktion bittet afrika.info um Stellungnahme zu missglücktem Sambia-Beitrag

Von: Sebastian Lüning An: Redaktion von afrika.info,Mag. Dr. Martin Sturmer Absendedatum: 5.10.2014 Antwort: Lüning erhielt bis heute keine Antwort.   Sehr geehrter Herr Dr. Sturmer, Wir haben bei uns im Blog über einen Sambia-Beitrag Ihrer Webseite berichtet. http://www.kaltesonne.de/?p=20821 Wir würden gerne unseren Lesern Ihre Stellungnahme zur Kritik bekanntmachen. Mit freundlichen Grüßen Dr. habil. Sebastian Lüning ————————— Eine Übersicht zur bisherigen hier veröffentlichten Klimakorrespondenz – alphabetisch sortiert nach Empfängerorganisation – finden Sie hier.    

Um Antwort wird gebeten: Kalte-Sonne-Redaktion bittet Bremer Weser Kurier um Stellungnahme zu fragwürdigem Kirchenorgel-Beitrag

Von: Sebastian Lüning An: Weser Kurier (Bremen) Absendedatum:  5.10.2014 Antwort: Lüning erhielt bis heute keine Antwort.   Sehr geehrte Redaktion, Wir haben bei uns im Blog über einen Kirchenorgel-Beitrag Ihrer Zeitung berichtet. http://www.kaltesonne.de/?p=20918 Wir würden gerne unseren Lesern Ihre Stellungnahme zur Kritik bekanntmachen. Können Sie uns verraten, wie es zu dieser Panne kommen konnte? Mit freundlichen Grüßen Dr. habil. Sebastian Lüning ————————— Eine Übersicht zur bisherigen hier veröffentlichten Klimakorrespondenz – alphabetisch sortiert nach Empfängerorganisation – finden Sie hier.    

Wärmer oder kälter? AWI-Studie zur Klimageschichte Sibiriens der letzten 7000 Jahre gibt Rätsel auf

Die Entschlüsselung und detaillierte Dokumentation der vorindustriellen Klimageschichte ist eine der wichtigsten Aufgaben der modernen Klimawissenschaften. Denn nur wenn die zeitliche und räumliche Klimavariabilität der Vergangenheit bekannt ist, können natürliche und menschengemachte Beiträge des Klimawandels im industriell geprägten 20. und 21. Jahrhundert voneinander unterschieden werden. Eine der in diesem Themenkomplex beteiligten Forschungsinstitutionen ist das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI), an dem eine ganze Reihe von Projekten zur Klimadynamik der vergangenen 10.000 Jahre, des sogenannten Holozäns, durchgeführt werden. Ein aktuelles Projekt beleuchtete jetzt die Temperaturentwicklung Sibiriens. Die Ergebnisse der Untersuchungen gab das AWI am 26. Januar 2015 per Pressemitteilung bekannt:

Winter in sibirischen Permafrostregionen werden seit Jahrtausenden wärmer
Wissenschaftlern des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) ist es erstmals gelungen, mit einer geochemischen Methode aus der Gletscherforschung Klimadaten aus Jahrtausende altem Permafrost-Grundeis zu entschlüsseln und die Wintertemperatur-Entwicklung im russischen Lena-Delta zu rekonstruieren. Ihr Fazit: In den zurückliegenden 7000 Jahren ist die Wintertemperatur in den sibirischen Permafrostregionen langfristig gestiegen. Als Grund für diese Erwärmung nennen die Forscher eine sich ändernde Stellung der Erde zur Sonne, verstärkt durch den steigenden Ausstoß von Treibhausgasen seit Beginn der Industrialisierung. Die Studie erscheint als Titelgeschichte der Februar-Ausgabe des Fachmagazins Nature Geoscience und heute vorab schon einmal online.

Was bedeuten diese Resultate? Zugegeben handelt es sich um eine für Laien komplexe Thematik. Es geht um schwierige geochemische Methoden, schwer fassbare lange Zeiträume, eine behauptete Verknüpfung mit der anthropogenen Klimaerwärmung sowie Milankovic-Zyklik. All das spielt im fernen Sibirien, das vermutlich kaum einer der Leser genauer kennt. Hängenbleiben wird beim ersten Überfliegen der Pressemitteilung „Klimaerwärmung seit tausenden von Jahren, Industrialisierung, Treibhausgase“. Seht her, da ist ein weiterer Beweis für unser frevelhaftes Tun und die unaufhaltbare Klimakatastrophe in Zeitlupe. Aber nicht so schnell. Lassen Sie uns die Komponenten der Studie einzeln diskutieren und auf ihre Gültigkeit und Bedeutung überprüfen.

 

Langfristige Erwärmung der Winter im Verlauf der letzten 7000 Jahre

Ein übraus interessantes Resultat: Eine langfristige, natürliche Erwärmung der Winter im Untersuchungsgebiet in den letzten Jahrtausenden. Exakte Temperaturwerte können die AWI-Forscher nicht angeben, wie das AWI in seiner Pressemitteilung erläutert:

Um wie viel Grad Celsius genau die arktischen Winter wärmer geworden sind, können die Wissenschaftler nicht in absoluten Zahlen sagen: „Das Ergebnis der Sauerstoff-Isotopenanalyse verrät uns zunächst nur, ob und wie sich das Isotopenverhältnis verändert hat. Steigt es, sprechen wir von einer relativen Erwärmung. Wie groß diese allerdings genau ausgefallen ist, können wir noch nicht ohne Weiteres sagen“, erklärt Thomas Opel.

Aber es wäre sicher ganz nett gewesen, wenn eine ungefähre Temperaturabschätzung erwähnt worden wäre. Die heutigen Wintertemperaturen betragen im Lenadelta minus 30 Grad bis minus 40 Grad, wie die Encyclopaedia Brittanica weiß:

The climatic features of the Lena River basin are determined by its location, with its upper course well inside the continent and its lower course in the Arctic. In winter the powerful Siberian anticyclone (high-pressure system) forms and dominates all of eastern Siberia. Because of the anticyclone, the winter is notable for its clear skies and lack of wind. Temperatures fall as low as −60 to −70 °C, with average air temperature in January ranging from −30 to −40 °C. In July averages range between 10 and 20 °C.

Nun war es laut AWI vor ein paar tausend Jahren also noch etwas kälter, sagen wir einfach mal minus 45 Grad, nur um einen Wert zu haben. Es geht also in der ganzen Geschichte um eine Winter-„Erwärmung“ die sich von „sehr, sehr super saukalt“ hin zu „immer noch sehr super saukalt“ entwickelt hat. Bei Nennung dieser Temperaturen hätte vielleicht dem einen oder anderen Leser die Idee kommen können, dass die Winter-Erwärmung der Gegend zweitrangig ist und möglicherweise sogar ganz gut getan hätte.

Nun könnte man sagen, ja, im Winter ist die Entwicklung wohl eher weniger interessant. Wie sieht es denn im Sommer aus, wo laut Encyclopaedia Brittanica heute mit bis zu 20°C zu rechnen ist? Müssen wir hier Angst vor einer „arktischen Turboerwärmung“ haben? Die AWI-Pressemitteilung erklärt etwas verklausuliert, dass Rekonstruktionen der Sommertemperaturen eine gegenteilige Entwicklung anzeigen: In den letzten Jahrtausenden ist es in Sibirien immer kälter geworden:

Die neuen Daten sind die ersten eindeutig datierten Wintertemperaturdaten aus der sibirischen Permafrostregion und zeigen einen klaren Trend: „In den zurückliegenden 7000 Jahren sind die Winter im Lena-Delta kontinuierlich wärmer geworden – eine Entwicklung, die wir so bisher aus kaum einem anderen arktischen Klimaarchiv kennen“, sagt Hanno Meyer. Denn: „Bisher wurden vor allem fossile Pollen, Kieselalgen oder Baumringe aus der Arktis genutzt, um das Klima der Vergangenheit zu rekonstruieren. Sie aber speichern vor allem Temperaturinformationen aus dem Sommer, wenn die Pflanzen wachsen und blühen. Die Eiskeile stellen eines der wenigen Archive dar, in denen reine Winterdaten gespeichert werden“, erklärt der Permafrost-Experte.  Mit den neuen Daten schließen die Wissenschaftler zudem eine wichtige Lücke: „Die meisten Klimamodelle zeigen für die zurückliegenden 7000 Jahre in der Arktis eine langfristige Abkühlung im Sommer sowie eine langfristige Erwärmung im Winter an. Für letztere aber gab es bisher keine Temperaturdaten, eben weil die meisten Klimaarchive hauptsächlich Sommerinformationen speichern. Jetzt können wir zum ersten Mal zeigen, dass Eiskeile ähnliche Winterinformationen enthalten wie sie von den Klimamodellen simuliert werden“, so AWI-Modellierer und Ko-Autor Dr. Thomas Laepple.

Noch klarer wird es in der offiziellen Kurzfassung der Arbeit (Auszug):

Relative to the past 2,000 years12, the Arctic region has warmed significantly over the past few decades. However, the evolution of Arctic temperatures during the rest of the Holocene is less clear. Proxy reconstructions, suggest a long-term cooling trend throughout the mid- to late Holocene345, whereas climate model simulations show only minor changes or even warming67,8

Bei den genannten Literaturzitate 3 bis 5 handelt es sich um:

3. Marcott, S. A., Shakun, J. D., Clark, P. U. & Mix, A. C. A reconstruction of regional and global temperature for the past 11,300 years. Science 339, 1198_1201 (2013).

4. Vinther, B. M. et al. Holocene thinning of the Greenland ice sheet. Nature 461, 385_388 (2009).

5. Wanner, H. et al. Mid- to Late Holocene climate change: An overview. Quat. Sci. Rev. 27, 1791_1828 (2008).

Gerne hätte an dieser Stelle auch einer Arbeit einer internationalen Forschergruppe um Benoit Lecavalier von der University of Ottawa aus dem März 2013 in den Quaternary Science Reviews erwähnt werden können. Die Forscher fanden, dass sich Grönland in den letzten 8000 Jahren um etwa 2,5°C abgekühlt hat (siehe „Ein Thema das die Medien meiden wie der Teufel das Weihwasser: Vor 5000 Jahren war es in Grönland zwei bis drei Grad wärmer als heute”).

Die Sommer wurden in den letzten 7000 Jahren kälter und die Winter wärmer. So kann man den aktuellen Erkenntnisstand zusammenfassen. Ursache für diesen Langzeittrend sind die Milankovic-Zyklen, die auf Veränderungen der Erdbahnparameter zurückzuführen sind. Dies sind langfristige Zyklen im Bereich von 20.000 bis 100.000 Jahre, die für die aktuelle Klimadiskussion keine große Rolle spielen. Sie sind auch die Ursache für das sogenannte mittelholozäne Klimaoptimum, als die globalen Temperaturen vor 7000 Jahren um zwei Grad höher lagen als heute.

Während die Hauptstory, nämlich die Erwärmung der sibirischen Winter in den letzten Jahrtausenden, durchaus plausibel erscheint, muss man sich doch wundern, weshalb die zeitgleiche Sommer-Abkühlung nicht besser in der AWI-Pressemitteilung herausgearbeitet wurde. Letztendlich geht es neben den Jahreszeiten doch auch darum, wie sich der Jahresmittelwert entwickelt hat. Dazu kein Kommentar vom AWI.

Zu klären wäre auch, weshalb die AWI-Presseabteilung nicht schon einige Monate zuvor aktiv geworden ist, als ein ebenfalls von Hanno Meyer angeführtes Forscherteam im September 2014 im Fachblatt Global and Planetary Change eine Studie zu Kamschatka publizierte. Die Forscher rekonstruierten die Temperaturen in der Region für die vergangenen 5000 Jahren und fanden interessanterweise einen langfristigen Abkühlungstrend. Über lange Zeiten war Kamschatka während der letzten Jahrtausende offenbar wärmer als heute, eine überraschende Erkenntnis (eine genaue Besprechung der Arbeit gibt es auf The Hockey Schtick). Das wäre eine schöne Schlagzeile geworden:

Kamschatka hat sich in den letzten 5000 Jahren abgekühlt.

Aber offenbar war dem AWI diese Schlagzeile zu heiß. Beim weiteren Stöbern wird man das böse Gefühl nicht los, dass man in der AWI-Pressestelle bewusst Studien ausspart, die nicht so recht in die Klimakatastrophengeschichte zu passen scheinen. Bereits im Mai 2013 waren erste Ergebnisse zum Kamschatka-Projekt in den Quaternary Science Reviews publiziert worden, zu denen die Öffentlichkeitsabteilung des AWI keinen Mucks machte (siehe unseren Blogbeitrag „Überraschende Forschungsergebnisse des AWI aus dem subarktischen Kamtschatka: In den letzten 4500 Jahren war es bis zu 4 Grad wärmer als heute”). Die unheimliche Serie setzte sich im September 2013 fort, als im Fachmagazin Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology  eine AWI-Studie eines internationalen Forscherteams um Juliane Klemm erschien. Auch diese Forschergruppe hatte Unerhörtes herausgefunden, etwas was man auf keinen Fall mit der Presse teilen wollte (siehe unseren Blogbeitrag: „Neue AWI-Studie: Heutige Sommertemperaturen in der sibirischen Arktis unterscheiden sich kaum von denen der letzten Jahrtausende”).

 

Was hat nun die Klimakatastrophe mit all dem zu tun?

Zurück zum aktuellen Paper über das Lena-Delta. Die Erwärmung der Wintertemperaturen in den letzten 7000 Jahre mag interessant sein, ist aber lediglich die Hinleitung zur eigentlichen „Pointe“ der Studie, nämlich, dass der menschengemachte Klimawandel der letzten 150 Jahre die Wintertemperaturen im Studiengebiet nach oben gejagt hätte. In der AWI-Pressemitteilung liest sich das so:

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