Max Planck Gesellschaft: „Die Temperaturen stagnieren ungefähr seit 1998, wenn auch auf hohem Niveau“

Die Max-Planck Gesellschaft gibt regelmäßig das Magazin „Max Planck Forschung“ heraus. In der Ausgabe 1/15 war ab Seite 68 der Artikel „…und jetzt zum Klima von morgen“ zu lesen. Der Artikel ist auch online frei verfügbar (pdf hier). Im Anfangsabschnitt heißt es:

Wie wird das Klima in zehn oder 15 Jahren aussehen? Auf diese Frage haben Forscher bisher keine befriedigende Antwort – vor allem, weil zufällige Veränderungen in diesen mittelfristigen Zeiträumen eine große Rolle spielen. Eine natürliche Schwankung ist wahrscheinlich auch die Ursache dafür, dass die Temperaturen seit 15 Jahren kaum ansteigen. Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und Kollegen in ganz Deutschland arbeiten intensiv an einem System, das zuverlässige Prognosen für die kommenden Jahre liefert.

Es geht also um die Erwärmungspause seit 1998 und die Frage, weshalb keines der teuren Klimamodelle den Hiatus korrekt vorhergesagt hat. In der Tat ein großes Problem, gerade für die Zunft der Klimaprognostiker, angeführt von Deutschlands Chefmodellierer Jochem Marotzke. Seine Lieblingsentschuldigung: „Zufällige Veränderungen“, die seiner Meinung nach vollständig unvorhersagbar seien. Ein fataler Fehler. Seine Forscherkollegen wissen es schon lange besser und haben die 60-jährigen Ozeanzyklen als systematischen Klimatreiber identifiziert. Siehe z.B.  hier, hier, hier, hier.

Zunächst einmal bestätigt das Max-Planck-Magazin aber dankenswerterweise, was auf allen Temperaturkurven klar zu erkennen ist, was aber einige Klimaaaktivisten immer noch nicht wahr haben wollen:

Ein weiterer Anlass war ein Phänomen, das gegen Ende des vergangenen Jahrzehnts sichtbar wurde und die Klimaforscher bis heute beschäftigt: das sogenannte Temperaturplateau. Die globale Erwärmung, die in den 1980er-und 1990er-Jahren in vollem Gange war, legt seit Anfang des Jahrtausends anscheinend eine Pause ein. Die Temperaturen stagnieren ungefähr seit 1998, wenn auch auf hohem Niveau.

Immerhin hat Jochem Marotzke erkannt, dass es so nicht weitergehen konnte. Er startete das Projekt MiKlip, um die Prognosen verlässlicher zu machen. In Max Planck Forschung (MPF) heißt es dazu:

Heute, knapp zehn Jahre später, ist die Wissenschaft in Bezug auf dekadische Klimaprognosen ein gutes Stück vorangekommen. Von 2011 bis Mitte 2015 finanzierte das Bundesforschungsministerium das Projekt MiKlip (Mittelfristige Klimaprognosen), das Jochem Marotzke initiiert hat und als Koordinator leitet. Inzwischen ist der Antrag für die zweite Phase gestellt.

Über MiKlip hatten wir an dieser Stelle bereits berichtet. Das Hauptergebnis der Initiative ist medial wenig bekannt, weil politisch unbequem. Siehe unseren Artikel „Mittelfrist-Klimaprognose des BMBF MiKlip Projekts: Nordatlantik wird sich bis 2020 um mehrere Zehntelgrad abkühlen„. Laut Google-Suche hat die Süddeutsche Zeitung noch nie über diese erstaunliche Prognose des Projekts berichtet. Die Aktivisten-Plattform „Klimaretter.info“ natürlich auch nicht. Daher sind wir umso mehr gespannt, ob das Max-Planck-Magazin diese Erkenntnis nun offen aussprechen kann. In Titel und Einleitung fehlte diese wichtige Information jedenfalls. Die University of Southampton kam übrigens vor kurzem zu genau dem gleichen Ergebnis und ging damit sehr viel transparenter und proaktiver um. Siehe unseren Blogartikel „University of Southampton: Kühlender Ozeanzyklus lässt Atlantik in den kommenden Jahrzehnten um ein halbes Grad abkühlen, globaler Erwärmungshiatus setzt sich fort und Hurrikane werden seltener„.

Anstatt dem Vorbild der Briten zu folgen, versucht es Marotzke noch immer mit seiner überholten Chaos-Masche. In MPF heißt es:

Noch stecken solche Vorhersagen allerdings in den Kinderschuhen. „Es liegt eine Menge Arbeit vor uns“, sagt der Hamburger Max-Planck-Forscher. Mittelfristige Klimaprognosen leiden unter einer grundsätzlichen Schwierigkeit: dem Chaos im Klimasystem. Denn ebenso wie das Wetter ist auch das Klima (als Mittelwert des Wetters) natürlichen Schwankungen unterworfen, die mehr oder weniger zufällig auftreten. […] Diese mehr oder weniger zufälligen Schwankungen bezeichnen Klimaforscher als spontane oder auch interne Variabilität.  Aufgrund solcher Schwankungen kann die globale Durchschnittstemperatur von einem Jahr zum anderen durchaus um 0,2 oder 0,3 Grad Celsius variieren. Für die Forscher sind diese Schwankungen ein „Rauschen“ – eine Art Störsignal, welches das eigentliche Signal der globalen Erwärmung überlagert.

Man möchte Marotzke zurufen: Versuchen Sie es doch einmal mit den Ozeanzyklen, so wie es die Kollegen tun. Die natürliche Variabilität enthält nicht nur „Störsignale“ sondern quasi-zyklische Abläufe, die empirisch mittlerweile gut bekannt sind. Die traurige Wahrheit ist jedoch, dass die Klimamodelle die Zyklen nicht richtig abbilden können. Das Problem liegt nicht in der Natur, sondern in den Modellen. Auch ist die Gewichtung der einzelnen Klimatreiber noch schlecht verstanden. So behauptet die IPCC-Tabelle des „Strahlungsantriebs“ für solare Schwankungen viel zu geringe Wert, die in keinster Weise mit den geologisch-empirisch festgestellten systematischen Klimabeeinflussungen der Sonne übereinstimmen kann.

Vermutlich kann Marotzke aber gar nicht anders, muss sich ständig rechtfertigen, weshalb er die Ozeanzyklen die letzten 20 Jahre bewusst ignoriert hat, obwohl man früh geahnt hatte, dass hier Potenzial liegt (siehe unseren Beitrag „IPCC-Mitbegründer Bert Bolin hatte die klimatische Rolle der Ozeanzyklen bereits sehr wohl gekannt„).

Im zweiten Teil des Artikels diskutieren die Max-Planck-Forscher die verschiedenen Möglichkeiten, wie es zur Erwärmungspause kommen konnte. Der Vollständigkeit halber wird auch kurz in Betracht gezogen, dass die CO2-Klimasensitivität zu hoch angesetzt worden sein könnte:

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Geschmacklos: Klimaaktivist stellt Grabstein für Skeptiker auf: „Lasst uns nicht jene vergessen, die geleugnet haben“

Die australische Regierung sprach vor kurzem einem von Björn Lomborg initiierten klimarealistischen Projekt eine Förderung von 4 Millionen Dollar zu, das an der University of Western Australia beheimatet sein sollte. Nach Protesten von klimaalarmistischen Kollegen hat die Universität dem Vorhaben nun jedoch einen Riegel vorgeschoben. Man entschied: Keine klimarealistische Forschung an unserer Universität! Siehe Details auf WUWT. ———————– Was stimmt denn nun? In den Medien war zu lesen „Die Eisheiligen fallen 2015 aus, Indiz für den Klimawandel!?“. Wenn man sich dann aber die Daten anschaut, scheinen die Eisheiligen immer kälter zu werden. Josef Kowatsch hat sich der Problematik angenommen und …

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Workshop „Klimawandel im Südwesten Deutschlands am 23.6.2015 in Stuttgart: Was Journalisten/innen wissen müssen“

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veranstaltet am 23. Juni 2015 in Stuttgart für Journalisten einen „Workshop zu Extremwetter, Risikovorsorge und Strategien für weniger Treibhausgase“. Die Einladung können Sie auf IDW einsehen. Unterstützt wird die Veranstaltung unter anderem durch klimafakten.de, einer Webseite die mit der Klimaaktivistengruppe „European Climate Foundation“ über Carel Mohn verknüpft ist. Weshalb macht das BBSR gemeinsame Sache mit Aktivisten und verschleiert dies auch noch? Allen teilnehmenden Journalisten empfehlen wir zur Vorbereitung der Veranstaltung die Lektüre unserer Analyse „Klimawandel in Deutschland: Eine geowissenschaftliche Betrachtung„. Scheuen Sie sich nicht, den Veranstalter auf inhaltliche Diskrepanzen hin anzusprechen.  

NGO Watch Germany

Nichtregierungsorganisationen (NGOs) erfüllen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. In einigen Fällen jedoch haben sich NGOs stark politisiert und den Pfad der seriösen Argumentation verlassen. Dies ist zum Beispiel bei vielen klimaaktivistischen NGOs der Fall. Vor kurzem hat sich ein eingetragener Verein gegründet, der das Treiben der NGOs überprüfen und kritisch begleiten möchte. Es handelt sich um die Gruppe „NGO Watch Germany“, die ihre Ziele auf ihrer Webseite wie folgt umreißt: Die Initiative hat sich das Ziel gesetzt, den sachlichen und ideologiefreien Diskurs über Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wie Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherschutz-organisationen und ihren Kampagnen zu fördern. Zu diesem Zweck haben …

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Neue Studie in den Geophysical Research Letters: Kälterekorde 2013/14 lassen Wasserspiegel der Great Lakes in Nordamerika nach oben schnellen

Seit den späten 1990er Jahen ging der Wasserstand der Great Lakes in Nordamerika stark zurück. Mutmaßungen wurden laut, dass wohl der Klimawandel dahinter stecken müsste. Nun sind die Seespiegel in den letzten Jahren aber wieder stark gestiegen. War es vielleicht doch nicht der Klimawandel, der den Seen das Wasser entzog? (Siehe auch unseren Beitrag „Steigender oder fallender Wasserstand der Great Lakes: Schuld hat stets der Klimawandel„). Anfang Mai 2015 erschien in den Geophysical Research Letters eine neue Untersuchung von Gronewold und Kollegen, in der nach den Gründen der Wasserpegeländerungen im Lake Michigan geforscht wird. Die Autoren stellen zunächst fest, dass …

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Die Sonne im Mai 2015 und Atlantikwellen

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Unser zentraler „Fusionsreaktor“ bleibt sich treu in diesem Solaren Zyklus (SolarCycle: „SC“) Nummer 24 seit Beginn der systematischen Beobachtungen im Jahre 1749: Auch im Mai war die Flecken-Aktivität unternormal. Die festgestellte SSN (SunSpotNumber) betrug 58,8.  Im Mittel aller Zyklen ist jedoch im aktuellen 78. Zyklusmonat eine SSN von  79 zu erwarten gewesen. So sahen wir ca. 75% der üblichen Aktivität im vergangenen Monat.

Abb.1:   Der aktuelle Zyklus 24 (Start im Dezember 2008, rot) im Vergleich zu einem mittleren Zyklus (blau) und zum SC5 (schwarz).

 

Herausragende Sonnenflaute

In Abb.1 wechselten wir den Vergleichszyklus, im Vormonat war es noch der SC7. Das hat einen Grund: Im Bild ist ersichtlich, dass unser Zyklus 24 in nicht einem Monat seit Zyklusbeginn eine SSN über dem Mittelwert (blau)  erreichte. In den 78 Monaten seit Beginn  war sie stets unternormal und eine solche Beobachtung gibt es für keinen vergangenen  Zyklus.  Die geringe Sonnenaktivität seit Dezember 2008 ist damit in ihrer Konstanz einmalig  über die Dauer der Aufzeichnungen!  Selbst in den Maxima der Aktivität (im Oktober 2011 für die Nordhemisphäre und im Februar 2014 für die Südhemisphäre der Sonne) blieb sie knapp unter der Mittelwertschwelle. Zusammen mit dem verspäteten Beginn des Zyklus haben wir nun 10 Jahre eine rekordruhige Sonne.

Abb.2: Die aufsummierten monatlichen Anomalien aller Zyklen

 

Im Vergleich der Zyklen untereinander in Abb.2 belegt unser Zyklus bis jetzt den 4. Platz von hinten. Das „Stockerl“ ist aber  gut erreichbar, denn der SC 7 hatte im letzten Zyklusdrittel recht hohe SSN- Werte und damit stehen die Chancen gut, dass die Gesamtaktivität im SC24 niedriger ist als im letzten Zyklus des Dalton- Minimums.

Atlantikwellen…

…sind recht hoch und sehr lang wenn es nicht gerade stürmt. Davon und von deren Wirkung auf andere nicht sehr seefeste Zeitgenossen konnte sich der Mitautor Anfang Mai beim Segeln eines 14 m langen Bootes vor der portugiesischen Küste überzeugen. Aber der Atlantik warf im vergangenen Monat auch andere Wellen. Ein Wissenschaftlerteam um   Gerard D. McCarthy von der Universität Southampton ging auf die Suche nach der internen Variabilität des Nordatlantiks. http://www.nature.com/nature/journal/v521/n7553/full/nature14491.html  Sie wurden fündig und fanden heraus, dass   sich die Atlantische Multidekadische Oszillation (AMO) nicht nur in einem Auf und Ab der Meeresoberflächentemperaturen (SST)   des nördlichen extratropischen Atlantiks niederschlägt sondern dieser Temperaturvariation eine Änderung der Meereshöhe (SSH) an der Ostküste der USA um 2 Jahre voreilt.  Das Muster stellt sich so dar:

Abb.3: Die „Zirkulationsreihe“ in blau. Die SSH-Variation wird in der Arbeit ermittelt durch den Vergleich der Meereshöhen südlich und nördlich von Cape Hatteras. Die AMO in schwarz. Quelle: Bild 3 der zitierten Arbeit.

 

Die relativ langen Zeitreihen der Tidenmessungen an der Ostküste sind damit ein Proxy ( ein Stellvertreter) für den Wärmeinhalt (OHC) des nördlichen Atlantiks. Seine direkte Messung  gibt es erst seit 1950 mit großen Unsicherheiten, ab 2004 und der Plazierung von tauchenden Messbojen (ARGO und das RAPID- Netzwerk)  dann recht genau.

Was hat diese Arbeit für Auswirkungen? Zunächst ist die Existenz der AMO untermauert und zwar nicht nur so wie sie vormals definiert wurde: als  Variation der Meeresoberflächentemperatur (SST). Es ist gesichert, dass es sich um ein großflächiges Zirkulationsmuster der Wassermassen des Nordatlantiks handelt. Es handelt sich um eine eigenständige interne Variabilität unseres Klimas und nicht nur um ein Abbild der globalen Temperaturen.

Schon im Januar 2013 wiesen wir an dieser Stelle auf den seit etwa 2007 sinkenden OHC des Nordatlantiks hin und die Messreihe wird seitdem auch  weitergeführt:

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Geoforschungszentrum Potsdam: Die Effizienz der Wassernutzung europäischer Laub- und Nadelbäume hat seit Beginn des 20. Jahrhunderts um 14 % bzw. 22 % zugenommen

Pressemitteilung des Geoforschungszentrums Potsdam vom 11. Mai 2015:

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Einfluss der zunehmenden atmosphärischen CO2-Konzentration auf Bäume

Der Anstieg des atmosphärischen Kohlenstoffdioxids (CO2) hat zu weitreichenden pflanzenphysiologischen Veränderungen europäischer Wälder geführt. Vor allem der Wirkungsgrad der Wassernutzung, welche durch die Photosynthese an die Aufnahme von CO2gekoppelt ist, hat sich messbar verändert. Die Effizienz der Wassernutzung europäischer Laub- und Nadelbäume hat, laut Studien eines großen, interdisziplinären Forscherteams, seit Beginn des 20. Jahrhunderts um 14 % bzw. 22 % zugenommen.

Pflanzen nehmen CO2 aus der Luft auf und geben im Prozess der Photosynthese dafür Wasserdampf (H2O) ab. Verantwortlich für diesen Gasaustausch zwischen Atmosphäre und Pflanzen sind die Spaltöffnungen (Stomata) der Blätter und Nadeln. Die Öffnungsweite dieser Poren kann durch die Pflanze geregelt werden, um die Aufnahme von CO2 aus der Atmosphäre und gleichzeitige Abgabe von Wasser bzw. Wasserdampf in die Atmosphäre zu steuern. Über die Photosynthese sind deshalb Wasser- und Kohlenstoffkreislauf der Erde eng verknüpft. Weiter geöffnete Spaltöffnungen erlauben die Aufnahme einer größeren Menge von CO2 –Molekülen, zugleich aber auch eine stärkere Abgabe von Wasserdampf (Transpiration) in die Atmosphäre und umgekehrt.

Eigentlich sollte ein erhöhter CO2-Gehalt der Atmosphäre, bei gleichem CO2-Bedarf der Bäume, die Spaltöffnungen der Blätter und Nadeln eher verengen und so die Abgabe von Wasserdampf vermindern, also ihren Wasserverlust  minimieren“, erläutert Mitautor Gerhard Helle vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ das Studienergebnis. „Dennoch ist die Transpiration im Schnitt über das letzte Jahrhundert um fünf Prozent angestiegen. Das liegt nach unserer Auffassung an den sich stetig verlängernden jährlichen Wachstumsperioden, verstärkter Verdunstung in einer wärmer werdenden Umgebung und an größer gewordenen Blattoberflächen.

Wichtig sind diese Ergebnisse für die Abschätzung der Klimawirksamkeit von Wäldern und bei der Modellierung der zukünftigen Klimaentwicklung und des globalen Wasserkreislaufs. Sie dürften auch ökologische Konsequenzen haben, da zwischen Laub- und Nadelbäumen signifikant unterschiedliche Reaktionen auf erhöhte CO2-Gehalte festgestellt wurden.

Die Daten stammen aus einem auf Baumjahrringen basierenden, europäischen Netzwerk (ISONET) zur Messung der Kohlenstoffisotopenverhältnisse (13C/12C), welches von der EU gefördert wurde. ISONET wurde von den GFZ-Wissenschaftlern Gerhard H. Schleser (z. Z. auch FZ-Jülich) und Gerhard Helle initiiert und koordiniert.

D. C. Frank et al., 2015. „Water-use effciency and transpiration across European forests during the Anthropocene”, NATURE CLIMATE CHANGE, VOL. 5, MAY 2015, DOI: 10.1038/NCLIMATE2614

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Einen Tag später, am 12. Mai 2015, legte die am Paper ebenfalls beteiligte University of Exeter mit einer eigenen Pressemitteilung zur Studie nach. Während sich das GFZ in der Überschrift nicht so recht traut, mit den politisch sensitiven Ergebnissen herauszurücken („Einfluss der zunehmenden atmosphärischen CO2-Konzentration auf Bäume“), nimmt die University of Exeter kein Blatt vor den Mund:

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Increased atmospheric carbon dioxide makes trees use water more efficiently

The increase in atmospheric CO2 concentration has allowed trees across Europe to use their available water resources more efficiently, new research has shown. Over the course of the 20th century, the so-called water use efficiency has risen nearly 20% from the increase in atmospheric CO2 concentrations. These results, produced by an international research team, including experts from the University of Exeter, are reported in leading scientific journal Nature Climate Change.

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In Beantwortung: Anfrage an die Bundesregierung zum Klimawandel

Im März 2015 hat sich Sebastian Lüning mit einer Anfrage zum Klimawandel an die Bundesregierung gewandt. Leider bekam er bis heute keine Antwort (siehe „Um Antwort wird gebeten: “Kleine Anfrage” bei der Deutschen Bundesregierung zum Klimawandel„). Nun hat Lüning einen neuen Versuch gestartet, diesmal über die Webplattform ‚Direkt zur Kanzlerin‘. Die gestellten Fragen können Sie hier aufrufen: http://direktzu.de/kanzlerin/messages/kampf-gegen-erderwaermung-60866 Wir benötigen dringend Ihre Unterstützung: Es werden offenbar nur jene Fragen beantwortet, die eine hohe Anzahl von positiven Bewertungen erhalten. Bitte klicken Sie auf den Link und klicken dann unten auf „dafür stimmen“. Dabei müssen Sie noch den dort angezeigten Code eingeben, …

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Zweiter Klimazustandsbericht zum Ostseeraum: Mittelalterliche Wärmeperiode war um ein halbes Grad wärmer als heute

Mitte Mai 2015 erschien der Zweite Klimazustandsbericht zum Ostseeraum, koordiniert vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht. In einer Pressemitteilung erklärte das Institut: Der vor wenigen Tagen veröffentlichte Report zum Wissen über den Klimawandel im Ostseeraum „Second Assessment of Climate Change for the Baltic Sea Basin“ (BACC II) stellt eine Neubearbeitung und Ergänzung des bereits 2008 erschienenen BACC-Buches dar. “Der vorliegende Bericht für den Ostseeraum ist eine regionale Variante des vom Weltklimarat veröffentlichten IPCC-Reports zur globalen Klimaänderung“, erläutert Prof. Dr. Hans von Storch, Leiter am Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht und Initiator des Berichts. An der umfassenden wissenschaftlichen Bestandsaufnahme waren 141 Wissenschaftler aus …

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University of Southampton: Kühlender Ozeanzyklus lässt Atlantik in den kommenden Jahrzehnten um ein halbes Grad abkühlen, globaler Erwärmungshiatus setzt sich fort und Hurrikane werden seltener

Am 27. Mai 2015 besprach Mojib Latif zusammen mit einem russischen Kollegen im Wissenschaftsblatt Nature eine wichtige neue Studie zu den atlantischen Ozeanzyklen. Die entsprechende Arbeit stammt von einer Forscherguppe der University of Southampton um Gerard McCarthy und erschien im selben Heft. Konkret geht es in der Studie um die Atlantische Multidekadenoszillation (AMO), die im 60-Jahrestakt die Temperaturen im Atlantik beeinflusst. Lange wollten die Klimamodellierer es nicht wahr haben und bauten die AMO nur als undefiniertes Rauschen in ihre Modelle. Ein fataler Fehler, wie sich ab 1998 herausstellte. Hätte man die AMO berücksichtigt, wäre man in der Lage gewesen, die bis heute andauernde Erwärmungspause vorherzusehen. Einer der Wenigen, die diesen Zusammenhang bereits früh verstanden hatten, war Mojib Latif. Chapeau. Er sah den Hiatus kommen – wurde dafür aber von Stefan Rahmstorf scharf kritisiert. Latif behielt schließlich Recht. Der Titel der neuen Arbeit lautet:

Ocean impact on decadal Atlantic climate variability revealed by sea-level observations

In der Kurzfassung findet sich eine Prognose: Die Erwärmungspause wird wohl weiter andauern, da die AMO jetzt in ihre negative (kühlende) Phase eintritt:

The Atlantic overturning circulation is declining and the AMO is moving to a negative phase. This may offer a brief respite from the persistent rise of global temperatures, but in the coupled system we describe, there are compensating effects.

Das konnte man übrigens auch schon Anfang 2012 in unserem Buch „Die kalte Sonne“ nachlesen. Damals hagelte es Kritik aus der offiziellen Wissenschaft, heute steht es schwarz auf weiß in Nature. Kurios. McCarthy und seine Kollegen fanden jedoch noch eine weitere systematische Auswirkung des AMO-Zyklus: Eine negative AMO beschleunigt für eine Weile den Meeresspiegelanstieg an der nördlichen Ostküste der USA:

In this case, the negative AMO is associated with a continued acceleration of sea-level rise along the northeast coast of the United States.

Die AMO-Beeinflussung des US-Ostküsten-Meeresspiegels ist für Kalte-Sonne-Blogleser nichts Neues. Wir hatten dieses Thema bereits hier im Blog vorgestellt (siehe „Beschleunigter Meeresspiegelanstieg an Teilen der US-Ostküste liegt noch vollständig im Bereich der natürlichen Variabilität„). Rahmstorf hingegen hatte weniger Erfolg mit seinen Studien aus der Region. Er stieß bei seinen Fachkollegen auf heftigen Widerstand (siehe „Fachzeitschrift ‘Climate of the Past’ lehnt Meeresspiegel-Manuskript von Rahmstorf-Gruppe ab: Gutachter finden fundamentale Fehler in der Methodik„). Nun rächt sich die jahrelange Unterschätzung der Ozeanzyklik.

In einer Pressemitteilung erläuterte die University of Southampton die neue Nature-Studie. Sie erklärte, der Atlantik könnte sich in den kommenden Jahrzehnten um ein halbes Grad abkühlen, was im globalen Maßstab die bereits bestehende Erwärmungspause auf viele Jahre hin verlängern könnte. Zudem rechnen die Forscher mit einem Rückgang der Hurrikane in den USA. Im Folgenden die Pressemitteilung in voller Länge:

Global Climate on Verge of Multi-Decadal Change

 A new study, by scientists from the University of Southampton and National Oceanography Centre (NOC), implies that the global climate is on the verge of broad-scale change that could last for a number of decades.

The change to the new set of climatic conditions is associated with a cooling of the Atlantic, and is likely to bring drier summers in Britain and Ireland, accelerated sea-level rise along the northeast coast of the United States, and drought in the developing countries of the Sahel region. Since this new climatic phase could be half a degree cooler, it may well offer a brief reprise from the rise of global temperatures, as well as resulting in fewer hurricanes hitting the United States.

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Jetzt wird es eng: TERI-Institut bestätigt Vorwürfe gegen ehemaligen IPCC-Vorsitzenden

Der israelische Astrophysiker Nir Shaviv war einst ein Anhänger der IPCC-Lehre. Als er sich die Fakten dann näher anschaute, wurde er zum Skeptiker. Investors.com berichtete am 29. Mai 2015: „What is the evidence supporting the claim that most of the warming is anthropogenic?“ Shaviv asks in the ScienceBits blog. „It turns out that there is no direct evidence supporting this link! There is no fingerprint which proves that the warming is caused primarily by CO2 or other anthropogenic greenhouse gases.“ Shaviv insists, „The culprit responsible for the warming“ is not a mystery but „is as clear as the light of …

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Wasserknappheit am Baikalsee: Klimaaktivisten ignorieren wichtige Klimazyklen

Vor kurzem korrespondierten wir mit der Helmholtz-Gesellschaft über einen leicht missglückten Artikel zum Baikalsee. Man ging einfach davon aus, dass das Klima in vorindustrieller Zeit am See konstant gewesen wäre, ein fataler Irrtum. Am 6. Mai 2015 folgten dann die Aktivistengruppen 350.org und Global Voices, die einen ähnlichen Fehler machten und die aktuellen Klimaänderungen erneut als „einzigartig“ und „noch nie dagewesen“ fehlinterpreterten. Auf Global Voices war zu lesen: Klimawandel ist laut Experten die Ursache für Russlands schrumpfenden Baikalsee […] Der russische Minister hat deutliche Worte für diesen Rückgang des Wasserpegels im Baikalsee: “Das Klima”. Was in aller Welt ist also …

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Norwegische Universität Bergen: Golfstrom zeigte in den letzten 20 Jahren keine langfristige Abschwächung

Vor kurzem fragten wir den Deutschlandfunk, weshalb er beim Thema Golfstrom in einem Beitrag aus dem März 2015 nur die klimaalarmistische Sichtweise des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) erwähnt. Der DLF antwortete, dass man sehrwohl in der Vergangenheit über abweichende Modelle berichtet habe. Der PIK-Forscher Stefan Rahmstorf hat es natürlich gar nicht gerne, wenn in deutschen Medien Kritik an seinen Aussagen geäußert wird. In der Süddeutschen Zeitung vom 3. Juli 1999 tat Rahmstorf noch ziemlich siegesgewiss und behauptete: “Wahrscheinlich wird sich die Atlantikströmung in den kommenden Jahrzehnten spürbar abschwächen – darin stimmen die Simulationen der verschiedenen Institute weitestgehend überein” Die „weitgehende Übereinstimmung“ …

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Studie in The Lancet: Nicht Hitzewellen, sondern winterliche Temperaturen fordern die meisten Toten

Am 20. Mai 2015 erschien in der angesehenen medizinischen Fachzeitschrift The Lancet eine bemerkenswerte Studie zum Extremwetter, die es in sich hatte: Nicht etwa Hitzewellen, sondern viel mehr extreme Kälte stellt die größte Gefahr für Menschen dar. Spiegel Online berichtete:

Wetterfolgen: Kälte wird Menschen gefährlicher als Wärme
Forscher haben in 74 Millionen Fällen und 13 Ländern das Wetter zum Zeitpunkt des Todes ausgewertet. An kälteren Tagen starben 20-mal mehr Menschen als an wärmeren.
Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen oder Kälteperioden fordern weltweit immer wieder viele Todesopfer. Kein Wunder, dass der Mensch automatisch annimmt, dass bei extremem Wetter auch die meisten Menschen sterben. Aber stimmt das überhaupt? Forscher um den Biologen Antonio Gasparrini haben 74 Millionen Todesfälle zwischen 1985 und 2012 in 13 Staaten quer über den Erdball ausgewertet. Ergebnis: „Die meisten wetterbedingten Todesfälle ereigneten sich an mäßig heißen und vor allem an etwas zu kalten Tagen“, sagt Gasparrini.

Weiterlesen auf Spiegel Online.

Auch der ansonsten fest auf der IPCC-Seite verankerte Tagesspiegel machte die Studie zum Thema:

Gefahren durch den Klimawandel: Kälte tötet mehr Menschen als Hitze
Nicht Hitzewellen, sondern winterliche Temperaturen fordern die meisten Toten, zeigt eine umfassende Studie. Extreme Wetterlagen spielen eine überraschend kleine Rolle.

Im Folgenden die Pressemitteilung von The Lancet:

The Lancet: International study reveals that cold weather kills far more people than hot weather

Cold weather kills 20 times as many people as hot weather, according to an international study analysing over 74 million deaths in 384 locations across 13 countries [1]. The findings, published in The Lancet, also reveal that deaths due to moderately hot or cold weather substantially exceed those resulting from extreme heat waves or cold spells.

“It’s often assumed that extreme weather causes the majority of deaths, with most previous research focusing on the effects of extreme heat waves,” says lead author Dr Antonio Gasparrini from the London School of Hygiene & Tropical Medicine in the UK. “Our findings, from an analysis of the largest dataset of temperature-related deaths ever collected, show that the majority of these deaths actually happen on moderately hot and cold days, with most deaths caused by moderately cold temperatures.” [2]

The study analysed over 74 million (74225200) deaths between 1985 and 2012 in 13 countries with a wide range of climates, from cold to subtropical. Data on daily average temperature, death rates, and confounding variables (eg, humidity and air pollution) were used to calculate the temperature of minimum mortality (the optimal temperature), and to quantify total deaths due to non-optimal ambient temperature in each location. The researchers then estimated the relative contributions of heat and cold, from moderate to extreme temperatures.

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