Wie alles begann

Von Werner K. Rüedi

London, 3. November 1966. In einem Club in London dinnieren drei Herren mittleren Alters. A ist Berater bei der britischen Regierung. B ist VR-Präsident bei einer KKW-Gesellschaft und C bekleidet einen hohen Posten bei einem Ölkonzern. Das Gespräch dieser Herren behandelte die Opposition gegen die KKW’s, die Preiserhöhungen der OPEC-Staaten, die ständigen Konflikte mit der Bergarbeiter-Gewerkschaft, die bald unverkäuflichen Kohlehalden und die sich aktivierenden Umweltschützer. Es sagten:

A: Ich habe eine Lösung für unsere Probleme. Wir holen einfach die antiquierte These von diesem Svante Arrhenius hervor, der behauptet hatte, dass sich mit steigendem Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre das Klima erwärme und, dass uns deshalb eine Klimakatastrophe drohe.

C: Lass diesen Scheiss, mit mir kannst Du das nicht machen! Das hat doch der Wirrkopf Callandar vor dem 2. Weltkrieg behauptet und was wurde daraus? Sofort wurde es kälter und nicht wärmer. Stalin servierte man deshalb 1943 deutsches Eisbein in Stalingrad. Lass also diesen Quatsch, den nimmt Dir der dümmste Trottel nicht ab!

B: Was würde für mich da herausspringen?

A: Das ist es ja eben, für uns hier alle springen dabei nur Vorteile heraus. Du selbst bekommst gratis ein sauberes Umweltargument, weil Kernkraftwerke kein Kohlendioxid abgeben. Die mit billigem Atomstrom betriebenen Fabriken werden Autos wie nie zuvor produzieren. C wird, in dem wir das Erdöl schlecht machen, bei den Arabern wieder günstigere Preise für das Erdöl haben, trotzdem mehr verkaufen und verdienen. Wenn die Araber die Preisspirale noch mehr antreiben, können wir denen bald alle Kapitalgewinne schicken und sobald wir genug Geld geliefert haben haben, gehen sie bei uns auf Einkaufstour, übernehmen die Wirtschaft und das Sagen. Das müssen wir verhindern. Auch hätten wir dann ein griffiges Argument um endlich die Kohlegruben stillzulegen. Den Kumpels wird dabei der Protest im Hals stecken bleiben.

C: Ein grösseres Schlitzohr wie Dich kenne ich wirklich nicht!

B: Wenn den Ecolos nur „Der stumme Frühling“ im Hals stecken geblieben wäre. Wie sollen wir das alles organisieren?

A: Zuerst müssen wir einige Kapazitäten aus der Wirtschaft und der Wissenschaft in diesen Plan einweihen welche uns gut gesinnt sind. Den Rest kaufen wir und steuern dann die Karriereleitern nach unseren Wünschen. Die Öffentlichkeit und die Medien müssen wir bewegen, das geht bestens mit Symposien und einem Club. Nein, „Club of London“ wäre zu auffällig. Wie wäre es mit Italien, schon wegen dem Klima?

C: „Club of Rome“!

B: Das tönt wirklich gut.

A: Dann werden wir mit „neutralen“ Umweltprogrammen und Klimaprognosen aktiv.

C: Versau mir das Geschäft nicht!

A: Aber nur dann nicht, wenn Du das Dinner bezahlst.

B: Glaubst Du, dass sich die Regierung dafür einspannen lässt?

A: Keine Sorge. Die fressen mir aus der Hand und vergolden die Sache gleich noch.

C: Wie lange denkst Du, glaubt die Öffentlichkeit diesen Schwindel?

A: Das bekommt niemand heraus oder es dauert mindestens Jahrzehnte.

B: Bis es übermorgen im Daily oder in der Sun zu lesen ist.

A: Die drucken Horrorszenarien über die angebliche Klimaentwicklung noch so gerne ab.

C bezahlte dann das Dinner und angeregt diskutierend verliessen die drei Herren den Club.

—————

Anmerkung: Dies ist eine fiktive Geschichte. Eventuelle Ähnlichkeiten mit der Realität sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Se non é vero è ben trovato

Teilen: